Die Niederschläge, die in der ersten Augustdekade 2010 im oberen Flussgebiet der Lausitzer Neiße aufgetreten sind, haben ein Hochwasser bislang unbekannten Ausmaßes in dieser Region verursacht. An allen Pegeln der Lausitzer Neiße sowie an ihren oberen Zuflüssen wurden die bisherigen absoluten maximalen Wasserstände und Abflüsse stark überschritten. Katastrophale Abflüsse auf tschechischer Seite an der Smědá (polnischer Name Witka), durch den Zufluss aus den Gewässern auf polnischer Seite verstärkt, führten zum Bruch des Erddammes am Speicher Niedów. Nach einer Analyse der Zuflusshöhe zum Stausee Niedów kann vorsichtig festgestellt werden, dass der Zufluss zum Speicher die Abgabe seiner Ablasseinrichtungen überschritten hat. Doch durch eine beträchtliche Reduktion der Hochwasserwelle in dem Überflutungsgebiet im Witka-Tal unterhalb des Speichers und das Einströmen großer Wassermengen in den Tagebaurestsee Berzdorf auf deutscher Seite wurden die Auswirkungen der Staudamm-Havarie auf die Abflüsse der Lausitzer Neiße erheblich gemindert. Allerdings ist zu betonen, dass das Hochwasser an der Lausitzer Neiße selbst einen katastrophalen Charakter hatte, und, abgesehen von der Havarie des Speichers Niedów, die Städte, die an den oberen Zuflüssen der Neiße und im Tal der Lausitzer Neiße selbst liegen, überflutet wurden.
In Flusstälern lebende Menschen waren seit Ewigkeiten und sind weiterhin den Hochwassergefahren ausgesetzt. Der Mensch versucht – ebenfalls seit mehreren Jahrhunderten – sein Leben und Vermögen zu schützen, indem er auf unterschiedliche Weise der Natur Einhalt zu bieten versucht, u. a. durch den Bau von Hochwasserdeichen, Speicherbecken, Trockenbecken, Überschwemmungsgebieten und sonstigen Einrichtungen, die sich auf den Schutz gegen Hochwasser beziehen. Die Einrichtungen tragen gegebenenfalls bedeutend zur Minderung der Hochwasserfolgen bei, obwohl sie bei dem Auftreten der katastrophalen Hochwässer nicht in der Lage sind, alle Schäden zu verhindern. Ebenso wichtige Faktoren, die großenteils zur Minderung der Hochwassergefahr beitragen können, sind eine entsprechende Raumordnung, zutreffende Prognosen und eine professionelle Organisation der Rettungsmaßnahmen. Das wichtigste Element ist jedoch ein entsprechender Informationsfluss vor, während und nach dem Hochwasser. Dies ist besonders an grenzübergreifenden Flüssen von großer Bedeutung. Ein solcher Fluss ist die Lausitzer Neisse, die drei Länder miteinander verbindet: Bundesrepublik Deutschland, Republik Polen und Tschechische Republik.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft 5 / 2012 (Mai 2012) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Dr.-Ing. Mieczysław S. Ostojski Dr.-Ing. Ryszard Kosierb Dr.-Ing. Leszek Jelonek | |
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