Nanomaterialien im Stoffrecht - Regelungslücken, Definitionsansätze und aktuelle Entwicklungen der Nanotechnologie in der EU

Nanotechnologie befasst sich somit mit Tatsachen und Geschehensabläufen, die sich auf der atomaren Ebene abspielen. Partikel und Materialien, deren Abmessungen sich in mindestens einer Dimension im Nanometerbereich aufhalten, sind deshalb eine Seltenheit, da auf atomarer Ebene normalerweise derart große Anziehungskräfte wirken, dass es innerhalb kürzester Zeit zur Massierung von Molekülen und einem damit einhergehenden Wachsen der Struktur kommt.

Der Bereich der Nanotechnologie war in den vergangenen Jahren von Durchbrüchen auf der naturwissenschaftlichen Ebene einerseits sowie der zunehmenden Kommerzialisierung nanotechnologisch hergestellter Produkte andererseits gekennzeichnet.
Neben erheblichen Chancen birgt der Umgang mit Nanomaterialien jedoch auch ein bislang weitgehend unbekanntes Risikopotential. Obwohl bereits heute viele nanotechnologisch hergestellte Produkte auf dem Markt verfügbar sind, bestehen nur lückenhafte Kenntnisse hinsichtlich möglicher Risiken für Mensch und Umwelt.
Der Gesetzgeber ist aufgefordert, im Sinne des Vorsorgeprinzips die Risiken, welche in der Verwendung von Nanomaterialien liegen, aufzuklären und, soweit erforderlich, regulierend einzugreifen. Der vorliegende Aufsatz beleuchtet die Hintergründe der Nanomaterialien, zeichnet aktuelle Entwicklungen in Gesetzgebung und Literatur nach und analysiert die Frage, ob und inwieweit das Stoffrecht in seiner gegenwärtigen Form, insbesondere die REACH-Verordnung, 1 angemessen auf die Problematik dieser neuen Materialien reagieren kann. Zudem wird sich mit der Definition der Europäischen Kommission gemäß der Empfehlung vom 18. Oktober 2011 auseinandergesetzt.
 
 



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: StoffR 01/2012 (Januar 2012)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 25,00
Autor: Dr. Michael Raupach

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Substances of Concern in Ecodesign and Other EU Law
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
A New Layer of Chemicals Management for Environmental Sustainability

Umsetzung der Industrieemissionsrichtlinie – Auswirkungen auf die Chemieindustrie
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Die Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen (kurz: IE-Richtlinie, engl. IED) ist das zentrale Instrument auf europäischer Ebene zur Vermeidung, Reduzierung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen durch industrielle Tätigkeiten. ImJahr 2022 fallen etwa 55.000 Industrieanlagen in Europa unter diese Richtlinie. In Deutschland betrifft die IE-Richtlinie rund 13.000 Industrie- und größere Tierhaltungsanlagen, was ihre Bedeutung unterstreicht.

Die Bewertung der Kennzeichnung von Pflanzen- Biostimulanzien gegenüber Verbrauchern gemäß EUDüngeprodukteverordnung
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Die sog. EU-Düngeprodukteverordnung regelt die Bereitstellung von EU- Düngeprodukten auf demMarkt. Sie ist ein weiterer Rechtsakt unter dem sog. neuen Rechtsrahmen (New Legislative Framework, NLF). Ein Düngeprodukt ist ein Stoff, ein Gemisch, ein Mikroorganismus oder jegliches anderesMaterial, der/das entweder als solcher/solches oder gemischt mit einem anderen Material zur Versorgung von Pflanzenoder PilzenmitNährstoffenoder zur Verbesserung ihrer Ernährungseffizienz auf Pflanzen oder deren Rhizosphäre oder auf Pilzen oder derenMykosphäre angewendet wird oder angewendet werden soll oder deren Rhizosphäre bzw. Mykosphäre bilden soll (Art. 2 Nr. 1 Verordnung (EU) 2019/1009).

Das Selbstbedienungsverbot und die Abgabevorschriften der §§ 10 und 11 ChemBiozidDV
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2024)
Bewertung vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des EuGH

Vom Fremdkörper zum Systemwandler? – Zur wachsenden Rolle der Umweltverbände im Verwaltungsprozess
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Während Verbandsklagebefugnisse dem deutschen Verwaltungsprozessrecht lange fremd waren und auch nach ihrer Einführung zunächst als Fremdkörper angesehen wurden, spielen sie mittlerweile eine immer wichtigere Rolle. Der Beitrag greift diese Entwicklung auf und verfolgt die These, dass die lange als Fremdkörper angesehenen Verbandsklagebefugnisse tatsächlich Vorboten eines langsamen Systemwandels sein könnten.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...