Während sich die Menschen bei uns dieses Jahr nach etwas Sonne und Wärme sehnen, beherrschen Hitzerekorde in den Mittelmeerländern die Schlagzeilen. Die Hitze sorgt nicht nur für zahlreiche Waldbrände rund ums Mittelmeer, sondern auch für ein Dolce-Vita der besonderen Art im italienischen Neapel. Dort konkurrieren Kakerlaken-Massen mit Touristenmassen. Die Ungeziefer-Plage hat die seit Jahren anhaltende Diskussion über die Müllkrise in der italienischen Hafenstadt erneut angefacht. Die Stadt bekommt ihre Müllentsorgung nicht richtig in den Griff; mafiöse Strukturen verhindern jede Lösung.
(06.08.12) Während sich die Menschen bei uns dieses Jahr nach etwas Sonne und Wärme sehnen, beherrschen Hitzerekorde in den Mittelmeerländern die Schlagzeilen. Die Hitze sorgt nicht nur für zahlreiche Waldbrände rund ums Mittelmeer, sondern auch für ein Dolce-Vita der besonderen Art im italienischen Neapel. Dort konkurrieren Kakerlaken- Massen mit Touristenmassen. Die Ungeziefer-Plage hat die seit Jahren anhaltende Diskussion über die Müllkrise in der italienischen Hafenstadt erneut angefacht. Die Stadt bekommt ihre Müllentsorgung nicht richtig in den Griff; mafiöse Strukturen verhindern jede Lösung. Touristen versammeln sich während der Ferien auch auf Kreuzfahrtschiffen. Auf ihrer Fahrt in nordeuropäische Gewässer trafen sich in Hamburg vor kurzem zwei königliche Hoheiten der Meere, die beiden Kreuzfahrtschiffe Queen Elisabeth und Queen Mary II. Sie verbreiteten nicht nur Glanz und Gloria, sondern auch jede Menge Ruß, CO2 und schwefelhaltige Abgase. Wie wir im Heft 3/2012 ausführlich berichteten, müssen die Pötte selbst in den Häfen ihre Dieselmotoren ständig in Betrieb lassen; die komplette Energieversorgung hängt davon ab. Umweltverbände kritisierten daher das Rendezvous der beiden ‚Königinnen’ in Hamburg und machten auf die erheblichen Gesundheitsgefahren durch die Abgase aufmerksam. Um die Reduzierung der CO2-Emissionen ging es auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesumweltminister Peter Altmaier, als sie Mitte Juli zum Petersberger Klimadialog luden, an dem 35 Vertreter anderer Staaten teilnahmen. Gesucht wurde ein verbindliches Regelwerk, denn das Kyoto- Protokoll, bisher das einzige verbindliche Instrument für den Klimaschutz, läuft Ende des Jahres aus. Wie Altmaier am 16. Juli 2012 in den Tagesthemen der ARD mitteilte, hat sich die Bundesregierung „ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Die 2 Prozent Klimaanstieg können wir nur erreichen, wenn sehr viel geschieht. Die bisherigen Verpflichtungen reichen dazu nicht aus.“ Bestimmt hat der Vizepremier von Katar Abdullah bin Hamad Al-Attiyah den kleinen Versprecher von Altmaier überhört – gemeint waren natürlich 2 °C Temperaturanstieg, den die Atmosphäre nach Expertenmeinung gerade noch verträgt, wenn es zukünftig nicht zu gravierenden Klima-bedingten Katastrophen kommen soll. In Doha, der Hauptstadt Katars, findet Ende 2013 der nächste Klimagipfel statt. Und Katar ist Spitze: kein Land der Erde hat einen höheren CO2-Ausstoß pro Kopf. Um Klimapflege anderer Art geht es offensichtlich zwischen Indien und Deutschland: Nach Ansicht der indischen Regierung sollen rund 350 Tonnen Sondermüll, die aus Bhopal stammen, mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert und hier entsorgt werden. In Bhopal kam es 1984 zu einer Giftgas-Katastrophe. Noch immer lagern große Mengen an Pestizid-Rückständen und kontaminierter Erde in den Fabrikruinen der amerikanischen Firma Union Carbide, die heute zu Dow Chemical gehört. Die indische Regierung will für den Transport und die Entsorgung nur 3,6 Mio. Euro bezahlen. Indien, ein Staat mit über 1,2 Mrd. Einwohnern, kann Atomwaffen bauen und Satelliten in den Weltraum schießen, ist aber offensichtlich nicht willens oder in der Lage, eine moderne Sondermüllverbrennungsanlage im eigenen Land zu errichten. Dow Chemical sieht sich offenbar nicht in der Entsorgungsverantwortung. Dem Unternehmen hatte das Gelände angeblich nie gehört.
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) | |
Quelle: | Juli/August 2012 (August 2012) | |
Seiten: | 1 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr. Martin Mühleisen | |
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