Zoff um den Schrott: Bulgarien droht Chaos beim Recycling von Alt-Metallen

Der Handel mit Altmetallen wird weltweit mehr und mehr zu einem lukrativen Geschäft. Die Kehrseite sind unkoordinierte Strukturen und teilweise kriminelle Auswüchse. In Bulgarien wurde vor einem Jahr ein neues Gesetz zum Abfallmanagement verabschiedet und sorgte prompt für Auseinandersetzungen zwischen den betroffenen Interessensgruppen.

Foto: F. Stier(21.03.2012) Roma, die mit Pferdewägen oder auf Schubkarren ausgemusterte Kühlschränke und andere Sekundärrohstoffe transportieren, sind ein vertrauter Anblick in Bulgariens Städten und Gemeinden. Viele ethnische Bulgaren schimpfen die Roma ‚Schmarotzer’, sprechen ihrer mühseligen Tätigkeit den Status der Arbeit ab und bezichtigen sie des Gewohnheitsdiebstahls. So kam es einer kleinen medialen Sensation gleich, als die nationalen Fernsehsender im Juni 2011 hunderte Roma auf dem Paradeplatz vor der Bulgarischen Nationalversammlung demonstrieren zeigten. Als markanter Teil einer 5000- köpfigen Manifestation protestierten sie gegen die Novellierung des Gesetzes zum Abfallmanagement. So manchem Fernsehzuschauer mag erstmals eine Ahnung gekommen sein, welche Schlüsselfunktion die Reststoffe sammelnden Roma im Entsorgungskreislauf in Bulgarien ausüben.
Seit einem Jahr gibt es handfesten Streit zwischen der Alt-Metall-Branche und der Regierung um die einschlägige Gesetzgebung. Bereits im April 2011 wurde das Gesetz zum Abfallmanagement um einen Passus erweitert, der die knapp1100 lizenzierten Unternehmen verpflichtete, bis spätestens 15. Februar 2012 neue Genehmigungen für ihre rund 24000 Annahmestellen für Restwertstoffe im Lande zu beantragen. Voraussetzung für die Genehmigungserteilung sollte jedoch sein, dass sich die Schrottplätze entweder in Hafenund Bahnhofsgegenden befinden oder aber an von gültigen allgemeinen Bebauungsplänen als Lager- und Industriegebiete ausgewiesenen Orten...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Bulgarische Assoziation für Recycling (BAR); Bulgarischen Assoziation der Metallurgischen Industrie (BAMI); Nadin Group Jsc, Sofia; Ecometal Engineering Ltd., Sofia, Nord Holding AD, Sofia, Heilit-Umwelttechnik
Foto: F. Stier
Autorenhinweis: Frank Stier, Sofia



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: März 2012 (März 2012)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Frank Stier

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

bifa-Text Nr. 67: Umweltrisiken der Nanotechnologie: Sicherung der Kreislaufwirtschaft mit biologischen Testverfahren
© bifa Umweltinstitut GmbH (3/2016)
Es wurde vom bifa Umweltinstitut die Wirkung ausgewählter Nanomaterialien auf aerobe und anaerobe Abbauvorgänge in verschiedenen biologischen Testverfahren untersucht.

bifa-Text Nr. 56: Entsorgung gefährlicher Abfälle in Bayern. Eine ökobilanzielle Analyse mit Kostenbetrachtung
© bifa Umweltinstitut GmbH (3/2012)
Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG) hat die bifa Umweltinstitut GmbH (bifa) 18 in einer Vorstudie ausgewählte gefährliche Abfälle in einer Ökobilanz betrachtet. Ziel war die Schaffung einer Grundlage zur Bewertung der ökologischen Wirkungen der Entsorgung gefährlicher Abfälle in Bayern und zur Identifizierung von Optimierungsansätzen.

bifa-Text Nr. 55: Wertstoffhöfe, Gelber Sack und Wertstofftonne
© bifa Umweltinstitut GmbH (11/2011)
Eine Ökoeffizienz- und Akzeptanzanalyse für Bayern am Beispiel Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten

Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.

bifa-Text No. 62: Ecoefficiency analysis of photovoltaic modules / english version
© bifa Umweltinstitut GmbH (2/2014)
The study by the bifa environmental institute describes a future-orientated view of the ecological and economic effects of photovoltaic (PV) systems along their whole life cycle.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...