Herausforderungen für die „große Wasserkraft“

Die Wasserkraft hat im Freistaat Bayern mit einem Anteil von 16 % an der Stromerzeugung eine hohe energiepolitische Bedeutung. Die großen Wasserkraftbetreiber haben in einer Untersuchung ein mögliches Ausbaupotenzial von weiteren zehn Prozent ermittelt. Zur Lösung des Zielkonflikts – Ausbau der regenerativen Stromerzeugung einerseits und Anforderungen aus EG-Wasserrahmenrichtlinie, neues WHG und diverse Biodiversitätsstrategien andererseits – ist ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft und neue Formen der Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig.

Im Jahre 2009 hatte die regenerative Stromerzeugung in Bayern einen Anteil von ca. 26 % (16 % in Deutschland). In Bayern ist die Wasserkraft mit ca. 16 % Anteil an der Gesamtstromerzeugung die wichtigste regenerative Energiequelle und hat somit eine hohe energiepolitische Bedeutung (3,3 % in Deutschland).
Die ca. 4 210 Wasserkraftanlagen im Freistaat Bayern erzeugen mit jährlich rund 13 Mrd. Kilowattstunden mehr als 60 % des deutschen Wasserkraftstroms. Nur 5 % der Anlagen (220) sind größer als 1 MW installierter Leistung, produzieren aber mehr als 90 % des bayerischen Wasserkraftstromes. Die so genannte „große Wasserkraft“ mit einer installierten Leistung >5 MW produziert mit einem Anteil von nur 2,5 % an der Gesamtzahl der Wasserkraftanlagen (108) sogar rund 83 % des Wasserkraftstromes in Bayern.
Die Wasserkraft hat – insbesondere für Bayern – einen hohen energiewirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen.
Staustufen sind Mehrzweckanlagen und wurden neben der Stromerzeugung für weitere staatlich-wasserwissenschaftliche Zwecke, insbesondere Hochwasserschutz und Sohlen- und Grundwasserstabilisierung errichtet.
Die WRRL-Umsetzung erfordert hohe Kompromissbereitschaft und neue Formen der Zusammenarbeit sowie eine verursacher- und nutzergerechte Lastenteilung unter der Federführung der kompetenten Wasserwirtschaftsverwaltung. Durch die Optimierung der Fördereffizienz des EEG könnten die dazu benötigten Mittel größtenteils bereitgestellt werden.
Die Beispiele der BEW zeigen, dass die Wasserkraft dabei nicht das Problem, sondern Teil der Lösung ist.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 7-8 / 2011 (August 2011)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr. Frank Pöhler
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ralf Klocke

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