Wasserwirtschaft 01 / 2010

- Das wasserbauliche Versuchswesens im Strom der Zeit
- Hat Wasserbau eine Zukunft?
- Schutz der Böden vor Überdüngung
- ...


100 Jahrgänge WasserWirtschaft – Einblicke in eine wechselvolle Geschichte
Sandra Murr, Prof. Dr.-Ing. Stephan Heimerl
Die Fachzeitschrift „WasserWirtschaft“ kann mit dem Erscheinen ihres 100. Jahrganges im Jahr 2010 auf eine insgesamt 104-jährige Geschichte mit vielfältigen Veränderungen infolge der unterschiedlichsten Einflüsse zurückblicken. In diesem Beitrag wird ein Einblick in diese Geschichte mit all ihren Entwicklungssträngen gegeben, die zur heutigen Fassung dieser unabhängigen Zeitschrift führen.
Innovation und Intuition im Wasserbau – Eine kurze Geschichte des Wasserbauingenieurs
Dr.-Ing. Klaus Röttcher
Der Blick in die Geschichte des Ingenieursberufes zeigt, wie eng der Ingenieur und der technische Fortschritt miteinander verbunden sind und welche Herausforderungen in der Vergangenheit bewältigt wurden. Die vorliegende sehr knappe Darstellung der Geschichte für die letzten 5 000 Jahre mit einem Fokus auf Europa muss viele Details vernachlässigen und kann nur einen ersten Überblick geben. Ziel des Beitrages ist es, für die Geschichte des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft sowie der damit verbundenen Berufe zu interessieren und eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema anzuregen.
Hochwasserschutz am Oberrhein bis Worms im Wandel der letzten 200 Jahre
Dr.-Ing. Peter Homagk
Um 1800 bestand am Oberrhein in der Rheinniederung nahezu kein Hochwasserschutz. Der Hochwasserschutz wurde im 19. Jahrhundert verbessert durch die Rheinkorrektion, den Bau von durchgehenden Dammsystemen, der 1. und 2. Juragewässerkorrektion in der Schweiz und systematische Korrektionen an den Rheinnebenflüssen in Baden-Württemberg. Durch den Oberrheinausbau mit insgesamt 10 Staustufen bis 1977 wurde der Hochwasserschutz unterhalb der Ausbaustrecke erheblich verschlechtert. Der Hochwasserschutz wie er vor dem Rheinausbau vorhanden war, soll durch den Bau von Hochwasserrückhaltemaßnahmen, von denen ein Teil bereits realisiert ist, wieder hergestellt werden. Allerdings wird die Fertigstellung aller notwendigen Hochwasserschutzmaßnahmen noch viele Jahre dauern.
Gewässerentwicklung in Zeiten der WRRL – zum Stand der Dinge
Dipl.-Biol. Peter Sellheim
Schutz, naturnahe Gestaltung und Entwicklung unserer Fließgewässer sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem festen Bestandteil wasserwirtschaftlicher Planungen und Programme in Deutschland geworden. Projekte zur Gewässer- und Auenentwicklung sind heute aktueller denn je; der Begriff der Gewässerentwicklung hat sich etabliert. Viele Bundesländer haben eigene Konzepte und Förderprogramme ins Leben gerufen, zahlreiche Maßnahmen der naturnahen Gewässergestaltung wurden inzwischen umgesetzt. Einen entscheidenden Impuls bekam diese Entwicklung durch die im Jahre 2000 in Kraft getretene EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) mit ihren ökologischen Anforderungen, verbindlichen Zielvorgaben und Fristsetzungen für die nachhaltige Bewirtschaftung europäischer Gewässerlandschaften, zu denen die Mitgliedstaaten verpflichtet wurden.
Gedanken zur Entwicklung des Pegelwesens und der Durchflussmesstechnik in den letzten 100 Jahren
apl. Prof. Dr. rer.nat. habil. Gerd Morgenschweis
Die Entwicklung der Hydrometrie in den letzten 100 Jahren in den Bereichen der Wasserstandsmessung, der mobilen Duchflussmessverfahren und der kontinuierlichen Durchflusserfassung wird vereinfacht in einige wenige Entwicklungsphasen eingeteilt, die jeweils maßgeblich von einer Schlüsselmesstechnik, wie z. B. dem hydrometrischen Flügel oder dem Acoustic Doppler Current Profiler (ADCP), geprägt sind. Der aktuelle Entwicklungsstand wird für alle drei Bereiche dargestellt und gewertet. In einem Ausblick wird über heutige und zukünftige Qualitätsstandards von gewässerkundlichen Messdaten nachgedacht.
Das wasserbauliche Versuchswesens im Strom der Zeit
Dipl.-Ing. (FH) Peter Schwarz, Prof. Dr. Peter Rutschmann
Zur Regulierung von Flüssen, der Schiffbarmachung von Flussstrecken oder zum Schutz vor Hochwasser wurden im 19. Jahrhundert an Deutschlands Flüssen zahlreiche wasserbauliche Maßnahmen durchgeführt. Die damit zusammen hängenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten waren aber nur ungenügend bekannt. Zweckmäßigkeit oder Wirtschaftlichkeit einer Anlage konnten daher erst nach ihrer Fertigstellung überprüft werden. Deshalb wurde nach Möglichkeiten gesucht, ggf. auftretende Probleme von vorne herein auszuschließen. Schon um 1880 erkannte man die Möglichkeit, Wechselwirkungen zwischen fließendem Wasser und beweglicher Sohle in kleinen Versuchseinrichtungen im Labor zu untersuchen und die Ergebnisse in die Natur zu übertragen.
Streiflichter aus 100 Jahren Entwicklung der Wasserkraftnutzung in Bayern
Dipl.-Ing. Architekt Anton Zeller
Jahrhunderte, ja Jahrtausende erfolgte eine Nutzung des Wassers in Mühlen und Sägewerken mit direkter Kraftkopplung. Die Energie wurde nur dann erzeugt, wenn sie auch gebraucht wurde. Mit der spannenden Geschichte der zunehmenden Elektrifizierung des Landes vor gut 100 Jahren änderte sich dies recht rasch. Die Wasserkraftwerksbetreiber speisten zunehmend Strom in die örtlichen Netze ein bzw. bauten vielfach selbst die Netze auf. So hatte zum Beispiel Siegsdorf in Oberbayern noch vor München eine der ersten Stromversorgungen Bayerns. Am 17. August 1890 wurde anlässlich der Feuerschützen- Fahnen weihe der Tanzsaal beim Oberwirth mit elektrischem Licht beleuchtet. Den Strom dazu lieferte eine Dynamomaschine, die in der Sagmühle aufgestellt und mittels Wasserkraft betrieben wurde.
100 Jahre technische Entwicklung des Talsperrenbaus in Deutschland
Prof. Dr.-Ing. Volker Bettzieche
Die technische Entwicklung des Talsperrenbaus von 1900 bis 2000 wurde durch den Fortschritt der Erkenntnisse und durch neue Bautechnik möglich. Universitätsprofessoren wie Intze und Terzaghi entwickelten neue Methoden und setzten sie praxisrelevant um. Baufirmen entwickelten neue Bautechniken und entsprechende Baumaschinen. Talsperreneigentümer wagten den Bau von Talsperren mit neuen Bauweisen. Nur durch diese Zusammenarbeit wurde es möglich, Staudämme und Staumauern mit Höhen von 100 m und mehr zu errichten und sicher zu betreiben.
50 Jahre Fluidik – Wirbelströmungseffekte und Abflusssteuerung
Prof. Dr.-Ing. habil. Hansjörg Brombach
Die Geschichte der Nutzung von Wirbelströmungseffekten begann 1928 mit der Erfindung der Rückstromdrossel durch Prof. Thoma. Dieses Gerät wirkt wie ein etwas undichtes Rückschlagventil, benötigt jedoch keine beweglichen Teile. Vor 50 Jahren kam eine neue Technologie zu uns, die „Fluidik“, die die Rückstromdrossel wiederentdeckte. Aus der Familie der Fluidik wurden zwei Elemente zum Zweck der Abflusssteuerung in der Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft ausgewählt und weiterentwickelt. Es entstand eine Generation von neuen Wirbelkammergeräten. Heute sind in Deutschland mehr als 7 000 Wirbeldrosseln und -ventile an Regenrückhaltebecken in Betrieb.
Schutz der Böden vor Überdüngung
Prof. Dr. Bernhard Scheffer
Der Boden dient heute wie früher als Lebensgrundlage für Menschen und Tiere. Der Boden ist nicht vermehrbar. Vielmehr werden durch Überbauung, Zertifizierung (Wüstenbildung), Erosion und Versalzung immer mehr Böden aus der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermittel bei einer ständig steigenden Weltbevölkerung herausgenommen. Wie viel landwirtschaftliche Fläche in Deutschland heute einem Bürger zur Verfügung steht, zeigt das Bild 1. Demnach hat in den letzten 60 Jahren die zur Ernährung notwendige landwirtschaftliche Nutzfläche deutlich abgenommen und wird nach Prognosen auch weiterhin abnehmen.
Entwicklung und Perspektiven der Zusammenarbeit der Länder und des Bundes in der LAWA
Walter Bühler
In der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) arbeiten die Länder untereinander und mit dem Bund auf Fachebene im Bereich Wasserwirtschaft und Wasserrecht zusammen. Die bisherige Entwicklung und Bedeutung der LAWA sowie ihre mögliche künftige Rolle nach der Föderalismusreform werden erörtert.
Die Organisation der Wasserwirtschaft in der DDR und deren Veränderung nach der Wiedervereinigung
Dipl.-Ing. Jens Peters
Die Wasserwirtschaft in der DDR war wie der gesamte Staatsaufbau zentralistisch strukturiert. Das Ministerium für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (MUW) mit Sitz in Berlin bestimmte als oberste Wasserbehörde die politische, wirtschaftliche sowie fachliche Ausrichtung in diesem Wirtschaftszweig. Nach Auflösung des Amtes für Wasserwirtschaft erfolgte 1972 der Zusammenschluss von Umweltschutz und Wasserwirtschaft in einem Ministerium.
Die Ausbildung von Wasserbauingenieuren in der DDR
Prof. i. R. Dr.-Ing. habil. Helmut Martin, Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Pohl
Bis 1990 ging die politische, soziale, wirtschaftliche und technische Entwicklung in beiden deutschen Staaten mehr als 40 Jahre getrennte Wege. Das trifft auch für die Ausbildung von Wasserbauingenieuren zu. Die Autoren unternehmen den Versuch, das Bild der zugehörigen Entwicklung im Osten Deutschlands nachzuzeichnen. Sie konzentrieren sich dabei auf die Technische Universität Dresden als den Hauptstandort der damaligen universitären Wasserbauausbildung in der DDR. Im vorliegenden Aufsatz werden die Tatsachen, die Probleme und das Erreichte dargestellt und besprochen.
Hat Wasserbau eine Zukunft?
Prof. (em.) Dr.-Ing. Theodor Strobl
Die Beziehungen zwischen Mensch und Wasser sind eingebettet in das Spannungsfeld Wasserdargebot der Natur und Wasserbedarf der Gesellschaft. Das Wasserdargebot ist auf der Erdoberfläche regional sehr unterschiedlich verteilt und unterliegt darüber hinaus starken jahreszeitlichen Schwankungen. Damit ergeben sich zwangsläufig Diskrepanzen zwischen den Realitäten der Natur und den Ansprüchen der Gesellschaft. Ein Ausgleich ist hier nur durch wasserwirtschaftliche Eingriffe in den natürlichen Wasserhaushalt möglich, wie Fassen, Heben, Leiten und Speichern des Wassers. Dies spiegelt auch die geschichtliche Entwicklung der Wassernutzung wieder. Die erste Speicherung von Wasser in einem größeren Umfang ist durch die Reste der Talsperre Sadd el Kafara im Wadi Garafi 30 km südlich von Kairo aus dem Jahre 2600 v. Chr. belegt.
Autarke Datenlogger und innovative Wege der Datenübertragung für dezentrale Stationen
Dr. Stephanie C. Schraml
Die Datenerfassung, -übertragung und -verarbeitung innerhalb einer zentralen Anlage sowie über geographisch verstreute Stationen hinweg, stellt eine zentrale Herausforderung der Wasserwirtschaft dar. Die Prozessleit-, Fernwirk- und Automatisierungssysteme der SCHRAML GmbH unterstützen die Wasserwirtschaft bei der Bewältigung dieser Aufgaben bestmöglich. Dabei ist insbesondere auf den autarken Datenlogger FWD hinzuweisen. Als Speziallösung für die Wasserwirtschaft ermöglicht er die Messwerterfassung und -übertragung auch an sehr entlegenen Orten, ohne externe Stromversorgung und abseits jeglicher traditioneller Datenverbindung.
Notfallbereitschaftskonzept mit innovativen Hochwasserschutzsystemen
Michael Czernetzki
DiSerTECH e.K. bietet zusammen mit AquaFence das notfallmäßige Bereitschaftskonzept an, das eine sichere aber günstige Möglichkeit für Kunden bietet, ein zertifiziertes und erprobtes Hochwasserschutzsystem mit geringen Mitteln verfügbar zu haben. Dafür stellt DiSerTECH e.K. innovative Hochwasserschutzsysteme, die auf den jeweiligen Einsatzfall abgestimmt sind, zur Verfügung. Darunter befinden sich das bekannte mobile Hochwasserschutzsystem AquaFence aus Norwegen, das wasserbefüllbare Schlauchsystem HiroBarajeTM und Hochwasserschutzprodukte von AQUAFIT mit PrevFix aus Österreich. Die Systeme ergänzen sich in der Anwendung und decken nahezu alle Einsatzbereiche ab: mit AquaFence die Bereiche sicherer Hochwasserschutz auf ebenem Grund z. B. im städtischen Bereich und als Objektschutz, mit HiroBarajeTM als mobiles Schlauchsystem bei unebenem Gelände und mit AQUAFIT-Produkten zum Schutz von Gebäuden, Türen und Fenstern.
Water Expo China: Zentraler Treffpunkt der Entscheidungsträger der chinesischen Wasserwirtschaft
Dipl.-Ing. Julia Ehl
Vom 16. November bis 20. November 2009 fand in Peking die diesjährige Water Expo China mit dazugehörigem Kongress statt. Die Messe stellt immer mehr den zentralen Treffpunkt der Entscheidungsträger im Bereich der Wasserwirtschaft dar. Da die Water Expo China als einzige Messe auf diesem Gebiet von der Regierung unterstützt wird, ist eine Teilnahme sehr wichtig. Wer auf dem chinesischen Markt Fuß fassen möchte, muss über diese Messe Kontakte knüpfen.
Maßnahmeplanung und Erfolgskontrolle mit Hilfe von historischen Vergleichsdaten
Dipl.-Ing. Petra Faulhaber
Historische Vergleichsdaten sind eine unverzichtbare Grundlage, um die Veränderung von hydraulisch-morphologischen Parametern an Flüssen zu ermitteln und mit Bezug auf Maßnahmen zu bewerten. Beispielhaft werden für die Elbe Vergleiche unter Einbeziehung der Ergebnisse von Modellberechnungen vorgestellt.
Zehn Jahre Sachsen Wasser GmbH Leipzig
Beate Rohde
Seit zehn Jahren ist die Sachsen Wasser GmbH Leipzig, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Leipzig, als Berater und Betriebsführer weltweit erfolgreich tätig. Das sächsische Unternehmen hat sich als Dienstleister auf kaufmännische und technische Beratungs- und Betriebsführungsleistungen auf dem Sektor Wasser/Abwasser außerhalb des Versorgungsgebietes der KWL spezialisiert und gibt an seine Partner das Know-how der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung weiter.
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