Freisetzung von Schwermetallen aus E-Schrott und Batterien bei der MBA Dr.-Ing. Alexander Janz, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski, Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter Gerätebatterien und Elektroschrott haben hohe Anteile an der Schwermetallfracht im häuslichen Restabfall. In diesem Beitrag wird untersucht, wie hoch diese Beiträge nach Implementierung der Getrennthaltungspflichten sind, wie weit die Schwermetalle während der mechanisch-biologischen Behandlung ausgelaugt werden und sich in Produkten und Prozesswasser anreichern. |
Verwertung metallhaltiger mineralischer Abfälle – Methoden und Kriterien Professor Siegfried Kalmbach Nach den Grundpflichten der Kreislaufwirtschaft hat in Deutschland die Verwertung von Abfällen Vorrang vor deren Beseitigung, wobei eine der Art und Beschaffenheit des Abfalls entsprechend hochwertige Verwertung anzustreben ist (Bundesgesetzblatt 1994). Die Diskussion um diese Grundpflichten hat sich insbesondere bei der Verwendung von Abfällen zum Versatz unter Tage entwickelt. Beim Bergversatz werden Abfälle unter Nutzung ihrer bauphysikalischen Eigenschaften zu bergtechnischen oder bergsicherheitlichen Zwecken unter Tage verwendet. Falls nun diese Versatzmaterialien wertvolle Inhaltsstoffe besitzen, sind Konfliktfälle möglich. |
CO2-Reduktion durch optimierte Verfahrenstechnik in Müllverbrennungsanlagen Dipl.-Ing. Christian Pacher, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich Bei der thermischen Verwertung von Abfällen wird Energie erzeugt, die fossile Energieträger substituiert. Wie zahlreiche Studien in Deutschland gezeigt haben, wird auch in Zukunft die thermische Behandlung von Abfällen in den klassischen Müllverbrennungsanlagen eine wichtige Rolle spielen, um dem Entsorgungsauftrag nachzukommen. Unter Beachtung dieser Rahmenbedingungen und der vorgegebenen deutschen Klimaschutzziele muss es deshalb ein Anliegen sein, die möglichen technischen Optimierungs- und Treibhausgasminderungspotenziale in Müllverbrennungsanlagen in vollem Umfang auszuschöpfen. |
Korrosion in Bioenergieanlagen – Ursachen und Lösungsansätze M. Eng. Andreas Weger, Dipl.-Ing. Torsten Neddemeyer, Dipl.-Ing. Ingrid Löh, Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke, Prof. Dr. Mario Mocker Vor dem Hintergrund stetig steigenden Energiepreise sowie der Diskussion um den „Klimakiller“ Kohlendioxid wird es immer wichtiger, vorhandene fossile Energiereserven sparsamer zu verwenden sowie regenerative Energieressourcen stärker zu nutzen. Entsprechend kommt den biologischen (mechanisch-biologische Aufbereitung, Biogasanlage) und thermischen Anlagen (Verbrennung, Vergasung, Pyrolyse) zur Nutzung von Biomasse und Abfall eine immer größer werdende Bedeutung zu. |
Einsatzmöglichkeit prozessbedingter Reststoffe beim Al-Recycling Bernd Prillhofer, Prof.Dipl.-Ing. Dr. Helmut Antrekowitsch, Ramona Prillhofer In der Vergangenheit sind prozessbedingte Reststoffe der Sekundärmetallurgie großteils einer Deponie zugeführt worden. Aufgrund gegenwärtiger Umweltauflagen bedarf es einer Aufbereitung der anfallende Krätze und Salzschlacke. Um die dabei entstehenden Kosten zu minimieren, wird eine möglichst lückenlose wirtschaftliche Verwertung dieser Rückstände angestrebt. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Aufbereitung und Weiterverwendung der Salzschlacke erläutert; auf die Krätzeaufbereitung wird hier hingegen nicht eingegangen. |
Zukunftsweisende neue Projekte für thermische Abfallverwertung in Österreich Franz Neubacher, Dipl.-Ing. Georg Danzinger Thermische Abfallverwertung wurde bereits 1984 in der Förderungsstrategie des Umweltfonds sowie in den Leitlinien zur Abfallwirtschaft (BMUJF 1988) als notwendig und zukunftsweisend definiert. Trotzdem konnte bis zur Jahrtausendwende nur eine einzige neue Anlage mit wirtschaftlich bedeutender Anlagenkapazität, nämlich die Reststoffverwertung Lenzing (RVL), realisiert werden. |
Dampf und Strom aus EBS-HKW Stavenhagen für die Lebensmittelproduktion Thomas Hegner, Karl-Heinz Plepla Betreiber des EBS-HKW Stavenhagen ist die Nehlsen Heizkraftwerke GmbH & Co. KG. Das EBS-HKW versorgt seit Sommer 2007 den Kartoffelprodukte-Hersteller Pfanni in Kraft-Wärme-Kopplung mit Prozessdampf und Strom. Energielieferant und Abnehmer liegen lokal eng beieinander. Vom Pfanni-Werk Stavenhagen und vom EBS-HKW nicht benötigte elektrische Energie wird in ein externes Netz eingespeist. |
Prozessstabile Biogasgewinnung aus biogenen Abfällen mit der zweistufigen Vergärung Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Busch, Marko Burkhardt, Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Großmann Die Verwendung von Abfallstoffen als heterogenes Stoffgemisch erfordert eine Qualifizierung der bekannten Biogastechnologien, die in der Regel mit einem in Zusammensetzung, Partikelgröße und Mengenstrom streng determiniertem Substrat in einem meist einstufigen Verfahren arbeiten. Die Ergänzung mit Anmaischbehältern und Nachklärern sind zwar schon Mittel zur Technologieanpassung, insbesondere bei der Kofermentation, ändern jedoch die grundsätzlichen Probleme kaum signifikant. |
Kunststoffe im Hochofenprozess – Vorbereitung, Umsetzung und Ergebnisse Dipl.-Ing. Thomas-Heinz Bürgler Verschiedene Maßnahmen des Gesetzgebers auf nationaler und internationaler Ebene wie Abfallwirtschaftsgesetze oder EU-Direktiven zu Verpackungsabfällen, Altautos oder Elektroaltgeräten haben dazu geführt, dem Thema Kunststoffabfall immer wieder Beachtung zu schenken. Es gibt jedoch keine einheitliche europäische Vorgangsweise, wie die Abb. 1 für die Verwertungswege von Kunststoffabfällen zeigt (Prognos 2008). Im Vergleich mit anderen Abfallströmen liegen die Verwertungsanteile von Kunststoffabfällen mit rund 35 % im untersten Bereich. |
Ergebnisse aus der Biomasse-Forschungsanlage Güssing Univ. Prof. Dr. Hermann Hofbauer Die weltweite Energieversorgung beruht heute zu mehr als 80 % auf fossiler Basis. Die wichtigsten Energieträger sind Erdöl, Erdgas und Kohle, die aufgrund von endenden Reserven bzw. Ressourcen ein Ablaufdatum besitzen, das nicht in allzuferner Zukunft liegen wird. Die vielerorts geforderte Nachhaltigkeit unseres Handels steht im krassen Widerspruch zur Realität der derzeitigen Energieversorgung auf dieser fossilen Basis. |
Verfahrenstechnische Biogasanlagenoptimierung am Beispiel einer Co-Vergärung Dr.-Ing. Erwin Voß, Dr.-Ing. Dirk Weichgrebe, Professor Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel In Deutschland wurden im Jahre 2006 insgesamt etwa 70,5 TWh Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Anteil von Biogas daran betrug ca. 6 %. Neben den Anlagen, die ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen oder mit lediglich einem industriellen Reststoff als Monosubstrat beschickt werden, werden auch Co-Vergärungsanlagen betrieben. Hier können unterschiedliche Substrate aus Industrie, Gewerbe und kommunalen Haushalten zur Energiegewinnung eingesetzt werden. Die Vergütung des eingespeisten Stroms aus der Umwandlung des erzeugten Biogases regelt in Deutschland das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) (BMU 2000), (BMU 2004). |
Trockenmagnetische Aufbereitung von Feinststäuben , Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz Die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfallstoffströmen wird sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen Gesichtspunkten immer wichtiger. Als Folge der teurer werdenden Rohstoffe und der steigenden Ansprüche an eine sachgerechte Entsorgung und Verwertung wird es immer attraktiver neue Technologien einzusetzen, mit denen Rohstoffe zurückgewonnen werden können, die ansonsten entsorgt werden müssten. Stäube sind im Allgemeinen aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften besonders schwer aufzubereiten. |
Wertmetallgewinnung aus Abfällen mit einem neuentwickelten Kupferbadreaktor Christoph Thaler, O.Univ.Prof., Dipl.-Ing., Dr.techn. Werner Kepplinger Die stoffliche Verwertung von Abfallfraktionen unterschiedlichster Art wird in unserer Zeit immer wichtiger. Der Grundgedanke hierbei ist eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, welche besagt, dass zukünftigen Generationen dieselben Möglichkeiten wie die jetzige Generation haben sollten. Hierbei sollten vor allem die Schonung nicht erneuerbarer Ressourcen und die Minderung von Schadstoffemissionen im Vordergrund von Forschungsaktivitäten stehen. |
Grundlagen zur Bestimmung des fossilen Kohlenstoffanteils durch die 14C -Methode Bernd Kromer 14C ist ein idealer Tracer zur quantitativen Bestimmung der Anteile von fossilem und rezenten Kohlenstoff in einer Mischung von organischen Materialien, weil rezenter (d.h. in den letzten ca. 100 Jahren gewachsener) organischer Kohlenstoff das 14C/12C-Verhältnis der Atmosphäre aufweist, während in fossilem Kohlenstoff 14C vollständig durch radioaktiven Zerfall zerfallen ist. Eine Messung des aktuellen 14C/12C-Verhältnisses liefert also sofort die relativen Anteile beider Komponenten. |
Bestimmung des biogenen Kohlenstoffs – Methodenvergleich Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme, Dipl.-Biol. Sigrid Hams Die Herstellung von Ersatzbrennstoffen zur Energiegewinnung ist in Zentraleuropa mittlerweile ein wachsender Bereich. Dabei ist diese Entwicklung auf der einen Seite begleitet durch geänderte Rahmenbedingung, wie z.B. das Ende der Ablagerung nicht vorbehandelter Abfälle in Deutschland seit dem 01.06.2005, auf der anderen Seite durch die Tatsache, dass Abfälle vorhanden sind, die auf Grund ihres Energiegehaltes sinnvoll energetisch verwertbar sind. Qualitätsgesicherte Ersatzbrennstoffe (hier Sekundärbrennstoffe) werden in Zementwerken und Kraftwerken eingesetzt. Viele dieser Anlagen unterliegen dem Emissionsrechtehandel. |
Bestimmung des Anteils an fossilen CO2 Emissionen aus Müllverbrennungsanlagen Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Johann Fellner, Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger, Dr. Joachim Mohn, Dr. Lukas Emmeneger Abfälle bestehen aus verschiedenen Fraktionen (Güter) mit unterschiedlichen Energieinhalten (Heizwerte). Die Energieinhalte der Fraktionen beruhen auf erneuerbarer organischer Substanz (biogene Materialien wie Holz, Papier, Küchen- und Gartenabfälle; im Folgenden als „Biomasse“ bezeichnet) und nicht erneuerbarer organischer Substanz (Materialien aus fossilen Rohstoffen wie z.B. Kunststoffe). Die in Müllverbrennungsanlagen (MVA) erzeugte Wärme bzw. elektrische Energie ist somit zum Teil mit biogenen und fossilen kohlendioxidemissionen verbunden. |
Bedeutung einheitlicher Gütekriterien und Analysenverfahren für EBS Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter, Annekatrin Lehmann Die Herstellung und Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS) ist seit Jahren ein viel diskutiertes Thema in der Abfallwirtschaft. In den 70ern unter dem Begriff BRAM (Brennstoff aus Müll) aus energiewirtschaftlichen Gründen (Ölkrise) erstmalig verwendet, gewinnen EBS in Deutschland durch die Veränderung gesetzlicher Rahmenbedingungen und steigende Preise für Primärenergieträger gegenwärtig erneut an Bedeutung. |
Mittelkalorischer Ersatzbrennstoff für das HOTDISC-Verfahren Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger, Mag Christian Abl Bei der Produktion von EBS aus gemischten Siedlungsabfällen kommunaler und gewerblicher Herkunft fallen vor allem mittelkalorische Ersatzbrennstoffe mit gröberer Körnung an. Sie werden vorwiegend in Wirbelschichtverbrennungsanlagen energetisch verwertet. EBSQualitäten, die für die energetische Verwertung in Wirbelschichtanlagen produziert wurden, waren daher bislang nicht in der Zementindustrie einsetzbar. Sie sind für Zementdrehrohröfen (in der Primärfeuerung) ungeeignet, und EBS-Qualitäten mit beispielsweise bis 100 mm Korngröße und Heizwerten zwischen 10–15 MJ/kg sind auch am Calcinator nicht einsetzbar. |
MPS – Mechanisch-Physikalisches Stabilisierungsverfahren am Beispiel Berlin Dr. Doris Michalski, Andreas Wendt, Dipl.-Ing. Uwe Büll Der folgende Beitrag beschreibt die Behandlung eines Teils der im Land Berlin anfallenden Siedlungsabfälle in Anlagen, die nach dem Verfahren der mechanischphysikalischen Stabilisierung arbeiten. Bei der mechanisch-physikalischen Stabilisierung werden die Abfälle nach mechanischer Aufbereitung einer Trocknung unterzogen und anschlieĂźend in die verwertbaren Komponenten aufgetrennt. Ziel ist die Herstellung von Ersatzbrennstoffen. |
Klimaschutz in der Abfallwirtschaft Dipl.-Ing. Alexander Wallisch Laut UNO-Klimarat Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) droht der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts eine Klimaerwärmung zwischen mindestens 1,1 bis max. 6,4 °C.Die bereits seit Jahren beobachtete Erwärmung des Klimasystems ist nach Angaben des IPCC ohne Beispiel. Elf der vergangenen zwölf Jahre sind gemäß dem Report unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen Mitte des 19. Jahrhunderts. |
Auswirkungen der Deponieverordnung 2008 auf die steirische Abfallwirtschaft Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Himmel, Dipl.-Ing. Josef Mitterwallner Nach mehrjähriger Planungs- und Entwurfsphase, mit teils schwierigen Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Entsorgungswirtschaft, wurde am 30. Jänner 2008 die Neufassung der Deponieverordnung im Bundesgesetzblatt 39/2008 kundgemacht und am 1. März 2008 in Kraft gesetzt (DVO 2008). Durch die umfangreichen Neuerungen im Bereich der Abfalldeponierung, die teilweise aus der verpflichtenden Umsetzung EU-rechtlicher Vorgaben, wie der Deponierichtlinie, oder der Ratsentscheidung zur Festlegung von Kriterien und Verfahren für die Annahme von Abfällen auf Deponien resultieren, sind zum Zeitpunkt der vollständigen Umsetzung der Verordnungsinhalte (01.07.2009) grundlegende Änderungen in der bisherigen Praxis der Abfalldeponierung in Österreich zu erwarten (DepR 1999, REAA 2003). |
Annahmeverfahren der Deponie-Verordnung 2008 DI Roland Starke Die neue Deponie-VO 2008 entspricht der Umsetzung der Richtlinie 1999/31/EG über Abfalldeponien sowie der zugehörigen Ratsentscheidung (2003/33/EG). Hier wird die Untersuchung der Eigenschaften (v.a. chemische und physikalische) eines Abfalls (Grundlegende Charakterisierung) sowie bei regelmäßigen anfallenden Abfällen in den Folgejahren die Überprüfung dieser Eigenschaften (Übereinstimmungsbeurteilung) vorgegeben. Bei der Anlieferung auf der Deponie hat weiters eine periodische Untersuchung der angelieferten Abfallchargen zu erfolgen, um einerseits die Identität des konkreten Abfalls, andererseits die Richtigkeit der grundlegenden Charakterisierung bzw. Übereinstimmungsuntersuchung zu überprüfen (Identitätskontrolle). |
Stand und Perspektiven der Abfallwirtschaft im arabischen Raum Prof. Dr. Michael Nelles, Dr.-Ing. Abdallah Nassour, Dr.-Ing. Abdulkader Majanny Die hier betrachteten, relevanten arabischen Länder sind: Syrien mit ca. 18 Mio. Einwohner, Ägypten mit ca. 80 Mio. Einwohner, Tunesien mit ca. 9 Mio. Einwohner, Kuwait mit ca. 3 Mio. Einwohner, Saudi Arabien mit ca. 20 Mio. Einwohner, Libyen mit ca. 6 Mio. Einwohner, etc. Insgesamt leben ca. 300 Mio. Menschen in den arabischen Ländern und die meisten davon sind als Entwicklungsländer einzustufen. In fast allen arabischen Ländern stecken die abfallwirtschaftlichen Entwicklungen noch in den Anfängen. |
Abfallrecht im Zwiespalt von Verwertung und Beseitigung Univ.-Doz. RA Dr. Wolfgang List Der Verwertungsvorrang vor der Beseitigung ist im Abfallwirtschaftsgesetz im Zusammenhang mit den Verordnungen und in der Gewerbeordnung 1994 festgelegt. Besonders wichtig ist die Beantwortung der Frage, wann von einem abgeschlossenen Verwertungsvorgang auszugehen ist. Zur Beantwortung dieser Frage liefert § 5 Abfallwirtschaftsgesetz 2002 in Verbindung mit dem Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2006 – etwa in Bezug auf Baurestmassen – die entscheidende Hilfestellung. An diese Frage anknüpfend stellt sich auch die Problematik, ob und in welcher Höhe eine Beitragspflicht nach dem Altlastensanierungsgesetz besteht. |
Deutschland – Schweiz – Bayern: Siedlungsabfallentsorgung im Ökoeffizienzvergleich Dr. Siegfried Kreibe, Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke Im Jahr 2003 führte das bifa Umweltinstitut (bifa) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz das Vorhaben „Optimierung von Entsorgungsstrukturen“ durch (Pitschke et al. 2004). Die Projektergebnisse zeigten, dass der bayerische Weg zur Gestaltung der Abfallwirtschaft in seiner Ökoeffizienz im Vergleich mit den ebenfalls analysierten Entsorgungsstrukturen der Schweiz und des deutschen Durchschnitts erfolgreich war. Allerdings beschränkte sich der Vergleich der Entsorgungsstrukturen Bayerns, Deutschlands und der Schweiz damals auf die Entsorgung von Restabfällen, Bioabfällen, Grüngut und Leichtverpackungen aus Kunststoffen und bezog sich zum überwiegenden Teil auf Daten aus dem Zeitraum vor dem Jahr 2000. |
Abfallwirtschaftliche Maßnahmen bei Großveranstaltungen Dipl. Ing. Christian Pladerer, DI Markus Meissner Großveranstaltungen haben im Rahmen der immer fortschreitenden Globalisierungsprozesse kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Das Interesse an der Event-Ausrichtung derartiger Ereignisse befindet sich demnach in einem stetigen Wachstumsprozess. Sportevents als ein Typus von Großveranstaltungen zeichnen sich zumeist durch ihre weitreichenden Ausmaße und den damit einhergehenden Auswirkungen auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Gegebenheiten aus. Sie unterliegen gerade in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte einem wachsenden Rechtfertigungsdruck. Mit der zunehmenden Bedeutung von Großveranstaltungen kommt daher dem Leitbild der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle zu. |
„Citizen Value“-orientiertes Benchmarking für die öffentliche Abfallwirtschaft Dr. Jochen Cantner, Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke Die öffentliche Abfallentsorgung steht vor großen Herausforderungen. Ähnlich wie in anderen Bereichen und Branchen der öffentlichen und privaten Wirtschaft herrscht derzeit auch in der Siedlungsabfallwirtschaft eine erhebliche Veränderungsdynamik vor. Bedeutende Impulsgeber sind hierbei ökologische und ökonomische Erfordernisse. |
Neue Wege zur Vermeidung von Siedlungsabfällen in den Kommunen Dipl.-Geol. Dr. rer. nat. Ulrich Sylvester Lottner Die Grundlagen für die moderne Abfallwirtschaft wurden in Deutschland durch das Bayerische Abfallwirtschaftsgesetz von 1990 und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz des Bundes von 1996 (jeweils das Jahr des Inkrafttretens) gelegt. Auf dieser Basis ließen sich die Restabfälle in den Gebietskörperschaften Bayerns (Landkreise und kreisfreie Städte, nachfolgend als Kommunen bezeichnet) deutlich zugunsten einer stofflichen oder energetischen Verwertung von Abfällen bzw. Wertstoffen reduzieren (siehe hierzu Abb. 1), auch hinsichtlich ihrer Schadstoffpotenziale. Die Gesamtmenge der Abfälle blieb dabei jedoch unverändert. Das durchschnittliche einwohnerbezogene Gesamtabfallaufkommen liegt in den bayerischen Kommunen seit 15 Jahren bei ca. 500 kg/a (siehe Abb. 17 Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2006, BayLfU 2007). |
CSR zur Steigerung der Nachhaltigkeit der Abfallwirtschaft Prof. Ulrike Gelbmann In der Abfallwirtschaft ist das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens seit langem bekannt: Die Übernahme von ökonomischer Verantwortung durch die Unternehmen reicht hierbei nicht aus, sondern auch für Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt muss Verantwortung übernommen werden. So trägt das Konzept zur langfristigen Prosperität des Unternehmens ebenso bei wie zur Befriedigung der Erwartungen der Anspruchsgruppen. Die Anspruchsgruppen, auch Stakeholder genannt, umfassen unter anderem die Mitarbeiter, Eigentümer, Kunden, Lieferanten, das regionale Umfeld und auch die Gesellschaft als Ganzes (Schmitt 2006), (Seebacher et al. 2005). |
STAN becomes 2 Dipl.-Ing. Oliver Cencic, Professor Dipl.-Ing. Dr. Helmut Rechberger MFA is the systematic assessment of flows and stocks of materials within an arbitrarily complex system defined in space and time. The term material serves as an umbrella term for both goods and substances. Goods are defined as economic entities of matter with a positive or negative value (e.g. drinking water, fuel oil, and solid waste, sewage, respectively). Some goods have no economic value, i.e. they are neutral in their values, e.g. air or precipitation. Goods contain substances. A substance is any (chemical) element or compound composed of uniform units. |
Ursachen für Schadstoffeinträge in den Restmüll Dr. Dipl. Ing. ETH Leo S. Morf, Dipl. Kulturing. ETH Ruedi Taverna, R. Christian, Dipl.-Ing. Dr. Claudia Böker In der Stadt Wien wird in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Spittelau seit mehr als acht Jahren – weltweit erstmalig – die elementare Müllzusammensetzung für ausgewählte Stoffe routinemässig analysiert. Der Erfolg von verschiedenen Massnahmen und deren Wirkung auf die elementare Restmüllzusammensetzung werden mit der Methode nach Morf & Brunner (1998) summarisch geprüft. Damit die analysierten Veränderungen im Restmüll einzelnen Ursachen zugeordnet werden können, müssen die Resultate mit Müll-Fraktionsanalysen oder regionalen Stoffflussanalysen (SFA) verknüpft werden. |
Blei, Cadmium und Quecksilber in Österreich – woher, worin,
wohin? Hubert Reisinger, Die Verwendung von Schwermetallen hatte in der Vergangenheit neben großem volkswirtschaftlichem Nutzen auch negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zur Folge. Obwohl weit reichende gesetzliche Maßnahmen zur Anwendungsbeschränkung von Schwermetallen veranlasst wurden, ist die Menge an Schwermetallen in der Anthroposphäre immer noch beträchtlich. Das Wissen über Flüsse und Lager von Schwermetallen ist notwendig, um zukünftig einerseits Emissionen zu reduzieren und andererseits das Ressourcenpotential des anthropogenen Lagers zu nutzen. In dieser Studie werden die Metalle Blei, Cadmium und Quecksilber ausgewählt, um deren Quellen, Pfade, Lager und Senken zu untersuchen. |
„Urban Mining“ – Phosphor und Schwermetalle aus heimischer Produktion H. Mattenberger, Ludwig Hermann, Dipl.-Ing. Benedikt Nowak, Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Franz Winter, Ing. Philipp Aschenbrenner In den Abfallverbrennungsanlagen der Fernwärme Wien fielen im Jahr 2006 rund 160.000 t Verbrennungsrückstände in Form von Schlacke und Asche an, die nach dem Abscheiden von Eisen verfestigt und deponiert werden. Konkret fielen 2006 etwa 20.000 t Klärschlammasche, 20.000 t Hausmüllasche (Filterstäube), 2.000 t Sondermüllasche sowie 120.000 t Schlacke (Bodenasche) an. Auf diesem Weg werden unerwünschte Substanzen und mit ihnen auch wertvolle Rohstoffe den Wirtschaftskreisläufen entzogen. |
MVA-Schlacken – Verwerten oder Ablagern? O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Lechner, Mag. Peter Mostbauer Bereits 1990 hieß es im Vorwort der „Richtlinie für die Ablagerung von Abfällen“, basierend auf den Überlegungen im Entwurf aus dem Jahr 1988 (Lechner & Mostbauer 1998): „Das Emissionsverhalten der abzulagernden Abfälle muss bekannt sein, um das immer verbleibende Restrisiko abschätzen zu können. Nur dann werden, richtige Standortwahl und Deponietechnik vorausgesetzt, die erforderlichen Betriebskosten, Nachsorgemaßnahmen, aber auch die Haftungsansprüche, kalkulierbar. Richtwerte für zulässige Schadstoffgehalte der abzulagernden Abfälle im Sinne von Vorsorgestandards zum Schutz von Mensch und Umwelt nehmen daher in der Richtlinie eine zentrale Stellung ein“. |
Stoffbilanz einer Deponie fĂĽr mineralische Reststoffe Prof. Dr. Soraya Heuss-Aßbichler, , Dr. Gerhard Heindl Seit dem 1. Juni 2005 haben sich in Deutschland die rechtlichen Rahmenbedingungen fĂĽr die Ablagerung von Abfällen auf Deponien der Klasse I und II verändert. FĂĽr die Deponieklasse I liegt der Zuordnungswert fĂĽr den Gesamt-Kohlenstoffanteil (TOC) bei ≤ 1 Gew.- , fĂĽr die Deponieklasse II bei ≤ 3 Gew.-%. Ăśber einen Untersuchungszeitraum von insgesamt 21 Monaten wurden alle abgelagerten mineralischen Reststoffe auf insgesamt 17 Deponie im Bayern dokumentiert (Heindl et al. 2007). |
Aufbereitung und stoffliche Verwertung von Gipskartonplatten aus Bauschutt DI Harald Schlöglhofer, Mag. Dr. Wolfgang Staber Gipskartonplatten finden im Hochbau bei der Errichtung von Decken, Wänden und Böden Verwendung. Für ihre Herstellung sind große Mengen von Gips nötig. Dieser stammt zurzeit fast zur Gänze aus natürlichen Lagerstätten. Stetig knapper werdende Naturgipsressourcen, steigende Energiekosten und erschwerte Abbau- und Transportbedingungen veranlassen die Gipskartonindustrie jedoch zur Suche nach alternativen Rohstoffquellen. |
Möglichkeiten zur Aufbereitung und Wiederverwendung von Altfasern Dr. Andreas Bartl, Ingo Marini Der jährliche Faserverbrauch liegt derzeit bei rund 70 Mio. t (Fiber Organon 2007), eine etwa gleich große Menge Fasern fällt somit als Abfall an. Im Vergleich zum Gesamtaufkommen an Abfall ist diese Menge zwar sehr gering, die Herstellung von Fasern ist jedoch aufwändig und teuer. Jede Verlängerung des Lebenszyklus von Fasern kann daher den Verbrauch an Ressourcen verringern. |
Aktuelle Trends der Aufbereitung der Shredderleichtfraktion von Altfahrzeugen Silvia Scherhaufer, Dipl.-Ing. Mag. Peter Beigl Die Aufbereitung der Shredderleichtfraktion (SLF) aus Altfahrzeugen (AFZ) hat im Zuge der EU-Richtlinie 2000/53/EG an Bedeutung gewonnen. Die EU-Richtlinie besagt, dass ab 2006 85 % des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts wieder verwendet oder verwertet werden sollen, wobei 80 % wieder verwendet oder recycelt werden sollen. Diese Quoten erhöhen sich ab dem Jahr 2015 auf 95–85 %. Um die Ziele der EU-Richtlinie erreichen zu können, sind auch aus der SLF wertvolle Rohstoffe herauszuholen. Neben den gesetzlichen Erfordernissen haben auch die erhöhten Rohstoffpreise zu einer Optimierung der SLF-Aufbereitung geführt. |
Stand und aktuelle Probleme der Altfahrzeugverwertung in Deutschland Prof. Dr.-Ing. Burkhard Berninger Mit Inkrafttreten der Altautoverordnung 1998 wurden umfassende Regelungen zur Verwertung von ausgedienten Fahrzeugen in Deutschland geschaffen. Während bis zu diesem Zeitpunkt die Verwertung auf schätzungsweise 4.000 bis 5.000 Schrottplätzen durchgeführt wurde, reduzierte sich durch die Pflicht zur jährlichen Zertifizierung die Anzahl der anerkannten Demontagebetriebe auf aktuell ca. 1.100. Die wesentlichen Ziele sind die Rückgewinnung von Ersatzteilen und Materialien und damit verbunden die recyclinggerechte Konstruktion der Pkw sowie Entwicklung, Aufbau und Optimierung von Stoffkreisläufen und Verwertungswegen und die umweltgerechte Behandlung der Altfahrzeuge zum Schutz von Boden und Grundwasser. |
Ist-Stand der Elektroaltgeräte-Behandlung in Österreich – Zustandsbericht
2008 Maria Tesar, Andreas Öhlinger Vorgaben zur Sammlung und Behandlung von Elektroaltgeräten wurden auf europäischer Ebene in der 2003 veröffentlichten WEEE-Richtlinie (Richtlinie 2002/96/EG über Elektro- und Elektronikaltgeräte) festgelegt. Wesentliche Elemente der Richtlinie sind u.a. die Verankerung der Produzentenverantwortung, die Einrichtung von Sammel- und Verwertungssystemen, die Einrichtung von Abgabestellen, an denen EAG kostenlos abgegeben werden können, sowie ein verbindliches Sammelziel von 4 kg EAG pro EW und Jahr bis 2006. Betreffend der Behandlung von EAG wird der Einsatz der besten verfügbaren Behandlungs-, Verwertungs- und Recyclingtechniken gefordert. |
Beitrag der Abfallwirtschaft zu den Klimaschutzzielen der BRD Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski Von 1990 bis 2003 wurde durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen in Deutschland eine Emissionsminderung von ca. 45 Mio. Mg/a CO2- Äquivalente erreicht. Mit dieser Reduktion hat die Abfallwirtschaft fast 1/5 der Gesamtreduktion im Umfang von 230 Mio. Mg/a CO2-Äquivalente für die politische Zielsetzung des Kyoto-Protokolls erfüllt. Das zukünftige Einsparungspotential aufgrund der Verbrennung von Abfällen und der Erzeugung von Biogas sowie der stofflichen Verwertung liegt in den Größenordnungen von 5-10 Mio. Mg CO2-Äquivalente. |
Zwanzig Jahre LRG-K – Das Dioxinproblem Dipl.-Ing. Andreas Hackl, Dipl.-Ing. Dr. Gerd Mauschitz Dioxine zählen zu den besonders gefährlichen Luftschadstoffen, die eine rigorose Emissionsbegrenzung erforderlich machen. Der Beitrag zeigt die Vorreiterrolle, die Österreich bei der Entwicklung und Implementierung von Dioxin- und Furan-Minderungstechniken gespielt hat, auf, informiert über die legistischen Vorgaben zur Emissionsreduktion und berichtet über die in Österreich erzielten Erfolge bei der Eindämmung von Dioxinemissionen. |
Korrosionsmonitoring in Müllverbrennungsanlagen Dr. Barbara Waldmann, Prof. Dr. Ferdinand Haider, Prof. Dr. Siegfried Horn, Dr.-Ing. Ragnar Warnecke Neben der Reduktion der Müllmenge hat die Verbrennung von Haus- und Gewerbemüll die Nutzung der thermischen Energie als Prozess- und Hauswärme, aber vor allem auch zur Stromerzeugung zum Ziel. Zu diesem Zweck wird in einer Müllverbrennungsanlage (MVA) dem Abgas über ein System von Wärmetauschern (u.a. Verdampfer, Überhitzer; siehe Abb. 1) Energie entzogen, die zur Erzeugung von überhitztem Wasserdampf genutzt wird. Diese Wärmetauscher unterliegen einer starken Korrosion durch die extrem korrosiven Abgase, die bei der Müllverbrennung entstehen. Die durch Korrosion verursachten Schäden führen zu hohen Kosten durch Reparaturarbeiten und den damit verbundenen Stillständen. |
Erfahrungen mit der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung in Deutschland Dr.-Ing. Matthias Kühle-Weidemeier, Dr.-Ing. Ulrich Langer In Deutschland durchlaufen mehr als 7 Mio. Mg/a Restabfälle eine Behandlung in mechanischbiologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA), mechanisch-biologischen Anlagen mit biologischer Trocknung (MBS), mechanisch-physikalischen Anlagen (MPS) oder rein mechanischen Anlagen (MA). Die „kalten“ Verfahren sind somit zu einer tragenden Säule der Siedlungsabfallentsorgung geworden. Die Inbetriebnahme vieler Anlagen mit biologischen Verfahrensstufen war mit erheblichen technischen Problemen verbunden, die zu kontroversen Äußerungen über diese Verfahren in den Medien und in der Fachöffentlichkeit führten. |
Biotrickling Filter-Verfahren zur Reinigung der Abluft aus einer Shredderanlage Claus Bogenrieder, Marco Ortner Der Betrieb von Shredderanlagen zur Aufbereitung und Separierung von Metallschrott verursacht zwangsläufig die Freisetzung von Luftschadstoffen, die beim Shreddervorgang dem Shreddermaterial entweichen. Um ein Entweichen dieser Luftschadstoffe in die Atmosphäre und deren Niederschlag (Immission) in die unmittelbare Umgebung zu vermeiden, muss die Shredderanlage gekapselt und die Abluft aus den Bearbeitungsaggregaten erfasst und gereinigt werden. |
Verfahren für den Abbau von Arzneimitteln und Industriechemikalien Hannes Menapace, Markus Fellerer, Martin Josef Treschnitzer, Stefan Weiss Pharmazeutische Substanzen gelangen über menschliche und tierische Fäkalien in die Kanalisation, bzw. in weiterer Folge in die kommunalen Kläranlagen. Aufgrund ihrer komplexen Zusammensetzung können diverse Medikamente (z.B. Carbamazepin) und Komplexbildner (z.B. EDTA, NTA) nicht in den konventionellen Kläranlagen abgebaut werden, es erfolgt ein Eintrag in aquatische Systeme (Berthold et al. 1998), (Ternes 1999). Im Bereich der Pharmazeutika ergibt sich ein Gefährdungspotential durch hormonell wirksame Substanzen (Verweiblichung, Fertilität) – siehe Paumann & Vetter 2003 – und die Ausbildung von Antibiotikaresistenzen (Balcioglu & Ötker 2003). |
Verwertung von cyanidischen und nitrithaltigen Lösungen Jan Jiskra, Dr. Gerhard Gutekunst, Waldemar Mzyk Als kompetenter Anbieter von galvanotechnischen Lösungen in der Dentalprothetik und in der funktionellen und dekorativen Oberflächenbeschichtung fühlt sich Wieland verpflichtet, die in diesen Prozessen anfallenden verbrauchten Bäder und Spüllösungen umweltgerecht zu verwerten. |
Probenahme- und Analytikkonzept zur Altlastensanierung der Sondermülldeponie Kölliken Dr. Lutz Zabel, Dipl.-Ing. Martin Schuster Die Sondermülldeponie Kölliken wurde im Zeitraum von 1978–1985 in einer ehemaligen Tongrube inmitten der Ortschaft Kölliken betrieben. In diesem Zeitraum wurden ca. 250.000 m³ zum Großteil gefährlicher Abfälle in Gebinden als auch loser Form eingelagert. Eine zunehmende Schadstoffemission bedingte 1985 eine Schließung der Deponie und im Weiteren ein weltweit einmaliges Projekt der Deponiesanierung inmitten bewohnten Gebietes. Die Gesamtkosten der Sanierung liegen im Bereich von 300 Mio. €, die Dauer des Deponierückbaus ist auf 5–6 Jahre konzipiert. Die Gesamtmenge des auszubauenden Deponieinhalts und deren Zuweisung auf verschiedene Entsorgungsschienen sind auf 600.000 t veranschlagt. |
Anwendung der „Formanalyse“ auf Geruchsprofile Stefan Giebel, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen, Dipl.-Ing. Wolfram Franke Aufgabe der „elektronischen Nase“ ist es Entscheidungsprozesse bei der Dosierung in der Kanalisation und bei der Steuerung von biochemischen Prozessen in der Kanalisation zu erleichtern. Für den Entscheidungsprozess ist die Bewertung der Daten der „elektronischen Nase“ notwendig. Die Formanalyse ist ein geeignetes Verfahren zur Bewertung der Daten in Form metrischer Geruchsprofile. |
Innovative Einsatzfelder der optischen Sortiertechnik DI(FH) Verena Faist, DI Dr. Arne Michael Ragossnig Die Abfallwirtschaft in Europa hat in den letzten Jahrzehnten eine Wende weg von einer ausschließlichen Abfallbeseitigungswirtschaft hin zum Ressourcenmanagement erfahren. Die Implementierung der europäischen Deponierichtlinie (EC 1999) ins nationale Recht (Deponie- VO 2008), führte zur Abnahme der zu deponierenden Abfallmengen und konnte nur durch eine Ausweitung der getrennten Erfassung, sowie einem Technologiesprung der Abfallbehandlung verbunden mit der Ausschleusung von Wertstoffen erreicht werden. |
Einsatz von Multisensorik in sensorgestützten Sortiersystemen Dipl.-Ing. Dirk Killmann, Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz Abfälle bestehen aus Einzelstücken mit jeweils individuellen material- und produktbezogenen Eigenschaften. Zum Einen können Wertstoffe enthalten sein, die idealerweise sortenrein aus dem Abfallgemisch abgetrennt und separat angereicht werden sollen. Sie können so beispielsweise einer Verwendung als Sekundärrohstoff zugeführt werden, zum Anderen können im Abfall Störstoffe enthalten sein, die eine weitere Aufbereitung des Gemisches in Behandlungsanlagen behindern oder aufwändige Verwertungsverfahren nach sich ziehen. Sie sollten daher möglichst vollständig aus dem Stoffstrom abgetrennt werden. |
Betriebserfahrungen mit der anaeroben Deammonifikation von Deponiesickerwasser Volker Rekers, PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke, U. Walter Deponiesickerwasser zeichnet sich durch hohe Ammoniumkonzentrationen und geringe BSBGehalte aus. Je älter eine Deponie ist, desto ausgeprägter wird dieses Verhältnis. Die Stickstoffelimination bei Deponiesickerwasser funktioniert auf Grund des hohen Verhältnisses von Ammonium zu BSB nicht wie bei der kommunalen Abwasserreinigung. |
Sickerwasserbehandlung durch Erzeugen und Absieben stabiler Flocken Prof. Dr.-Ing. Michael Sievers, Martin Sieloff Deponiesickerwasser zeichnet sich durch einen hohen Anteil biologisch nicht abbaubarer Verbindungen aus, so dass die Kosten für die Sickerwasserbehandlung im Vergleich zur kommunalen Abwasserbehandlung überproportional hoch sind. Als übliche Verfahren zur Endreinigung von Sickerwasser werden heutzutage im Wesentlichen die Verfahren Fällung-Flockung, Aktivkohleadsorption, Oxidation (in der Regel. Ozonbehandlung) und Membranaufbereitung (Mikrofiltration, Umkehrosmose; mit und ohne biologische Vorbehandlung) eingesetzt. |
Energetische Nutzung von Schwachgasen in Wirbelschicht-Kleinkraftwerken Professor Dr.-Ing. habil. Dieter Steinbrecht, V. Spiegelberg In Nordeuropa werden bisher eine Reihe von erkundeten kleineren Schwachgasvorkommen nicht genutzt, weil andere höherwertige (größere) Vorkommen verfügbar waren. Wenn wie in vielen Fällen diese Schwachgase noch zusätzlich mit nennenswerten Anteilen an Schwefelwasserstoff (H2S) verunreinigt sind, wird eine Brenngasaufbereitung zur Entfernung der H2SAnteile durch die bekannten Verfahren spezifisch zu teuer. Die Entwicklung der Energiepreise in den letzten Jahren zwingt aber dazu, sich Gedanken über die umweltgerechte energetische Nutzung auch derartiger Gase zu machen. |
Langzeitverhalten stabilisierter mineralischer Abfälle Dr. Gerhard Heindl Schädliche Inhaltsstoffe gefährlicher Abfälle können durch Zugabe geeigneter Additive chemisch umgewandelt und damit im Idealfall in nicht gefährliche Verbindungen überführt werden. Gefährliche Inhaltsstoffe wie z.B. Schwermetalle, die chemisch nicht umgewandelt werden, können aus löslicher Form in unlösliche, langzeitstabile Verbindungen umgesetzt werden, um eine dauerhafte Einbindung in die Abfallmatrix zu gewährleisten. Kenntnisse über das Langzeitverhalten der Stabilisate sind unerlässlich, um die Nachhaltigkeit der Schadstoffeinbindung bewerten zu können. |
Wirkung einer Sperrschicht auf Reststoffe und Sickerwasser von Monodeponien Dr. Daniela Sager Untersuchungen und Beurteilungen zum Langzeitverhalten von Reststoffen aus der Müllverbrennung sind wesentlich für die Dauer der Nachsorge einer Deponie. Aufgrund der zum Teil sehr hohen Salz- und Schwermetallkonzentrationen im Deponiesickerwasser, als Folge der Alterung der Reststoffe, muss dieses unter Umständen mit unterschiedlichen Verfahren nachbehandelt werden, um dann in das kommunale Abwassernetz eingeleitet werden zu können. Generell wird davon ausgegangen, dass Salzgehalte in den Schlacken bereits innerhalb von Jahren bis Jahrzehnten aus dem Deponiekörper freigesetzt werden. |
Selbsterwärmung und Selbstentzündung abgelagerter Reststoffe Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Raupenstrauch Bei der Lagerung von Reststoffen bzw. Ersatzbrennstoffen auf Halde, in Bunkern, Silos oder in Behältern tritt das Phänomen der Selbsterwärmung auf. Die Erfahrung zeigt, dass all diese Systeme – unterschiedlich stark – zur Selbsterwärmung neigen und dass es unter Umständen sogar zur Selbstentzündung kommen kann. Die dafür verantwortlichen Phänomene sind äußerst komplexer Natur und werden nicht nur vom Material selbst, sondern auch von dessen Umgebung stark beeinflusst. Bei dem Vorgang der Selbsterwärmung reaktiver Feststoffe handelt es sich um eine Kopplung von konvektiven sowie diffusiven Stoff- und Wärmetransportvorgängen mit chemischen und/oder mikrobiologischen Reaktionen (Raupenstrauch 1997). |
Erfolgreiche in-situ Stabilisierung der Altdeponie Kuhstedt mittels Belüftung Dr.-Ing. Marco Ritzkowski, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann Zwischen 2001 und 2007 wurde die Altdeponie Kuhstedt (Landkreis Rotenburg (Wümme)) mittels Niederdruckbelüftung (Stegmann et al. 2000) biologisch stabilisiert. Das Verfahren wurde erstmalig in der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen eines F&E-Vorhabens mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Landkreises Rotenburg (Wümme) großtechnisch umgesetzt. |
Modellierung der Umsetzungsvorgänge in Deponien – Bestandteil der Langzeitplanung Dr.-Ing. Veronika Ustohalova Die Überwachung der Gas- und Sickerwasseremissionen von tausenden existierenden und abgeschlossenen Deponien verbleibt eine zentrale Aufgabe auch für die kommenden Generationen. In vielen Entwicklungsländern ist die gängige Praxis der Abfallentsorgung immer noch Ablagerung in natürlichen Senken ohne jegliche Umweltschutzmaßnahmen, oft mit fatalen Folgen für die Umwelt und die Bevölkerung. Die technisch, ökonomisch und legislativ entwickelten Länder haben mittlerweile strikte Vorgaben für die Prävention bzw. Reduktion und Kontrolle der negativen Auswirkungen eingeführt. Allerdings wurden auch in den entwickelten Ländern die sog. Siedlungsabfalldeponien über Jahre hinweg gemischt sowohl mit Siedlungsals auch mit Industrieabfall gefüllt (Typ: Reaktionsdeponie). |
Steigerung der Deponiegasmenge durch Reinfiltration von Sickerwasser Dr. Wolf Ulrich Henken-Mellies Auf Deponien, die mit unbehandeltem Hausmüll verfüllt wurden, finden unter Bildung von Deponiegas organische Abbaureaktionen statt. Das Deponiegas lässt sich energetisch verwerten und ermöglicht Erlöse in Form der Einspeisevergütung für den erzeugten Strom. In der Stilllegungs- und Nachsorgephase von Hausmülldeponien ist generell anzustreben, die Deponie zwischenzeitlich als „Bioreaktor“ zu betreiben, um eine möglichst rasche und möglichst weitgehende Umsetzung der abbaubaren organischen Inhaltsstoffe zu erreichen. Die Deponiegasbildung ist ein quantitativer Indikator für stattfindende anaerobe Umsetzungsprozesse. |
Altlastenmanagement 2010 – Entwicklung eines neuen Leitbildes Dipl.-Ing. Dietmar Müller, Mag. rer. nat. Gernot Doeberl, Harald Kasamas, GR Mag. Gudrun Achleitner-Kastner Von November 2007 bis September 2008 diskutierte ein Arbeitskreis von Experten der Bundesländer und des Bundes ein „Leitbild Altlastenmanagement 2010“. Ziel der Diskussionen war es, durch ein neues Leitbild klar gegliederte Zielvorstellungen zusammenzufassen und gleichzeitig jene Strategien zu beschreiben, die zweckmäßig sind, diese Ziele zu erreichen. Das nunmehr vorliegende Leitbild soll primär eine Orientierungsfunktion für alle an den Prozessen der Altlastensanierung konkret Beteiligten erfüllen, aber auch für politische Entscheidungsträger und die interessierte Öffentlichkeit verständliche Information bieten. |
Flächenrecycling als Instrument einer erfolgreichen kommunalen Raumplanung Johannes Novak, Joachim Maier, Dipl.-Ing. Liebgard Jelinek Westlich angrenzend an die Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur in Richtung Leoben liegt beiderseits der Mur das rund 47 km² große Gemeindegebiet von Oberaich. Wird der nördliche Teil der etwa 2.900 Einwohner zählenden Gemeinde vom Madereck mit 1.050 m ü.A. markant bestimmt, so prägen im Süden die Ausläufer der Hochalpe, deren höchste Erhebung im Gemeindegebiet das Roßeck mit 1.664 m ü.A. ist, das Landschaftsbild. Den eigentlichen Siedlungsraum stellen der nur etwa einen km breite Bereich des Murtales auf 500 m Seehöhe sowie das Utschtal mit seinen Seitengräben dar. |
Wertschöpfung auf Deponieoberflächen Dipl. Ing. Eberhard Beitinger, U. Hoppe Deponieoberflächen galten in Deutschland lange Zeit als unbebaubar. Zu viele schlechte Erfahrungen und teure Sanierungen mussten in Folge unüberlegter und unausgereifter Planungen hingenommen werden. URS beschäftigt sich weltweit im Auftrag privater und öffentlicher Kunden mit alten und neuen Nutzungsformen auf abgeschlossenen Deponieoberflächen. |
Die Bewältigung der Altlastenproblematik bei den Schweizerischen Bundesbahnen Dr. Michael Stockmeyer, Astrid Nägeli Die SBB hat 1999 vom Bund den Auftrag erhalten, ihre belasteten Standorte gemäß Altlastenverordnung, die 1998 in Kraft getreten ist, zu identifizieren und wenn nötig zu sanieren. Für die Umsetzung dieses Auftrags hat der Bund der SBB ein Budget von CHF 110 Mio. zur Verfügung gestellt. Innerhalb von zwei Jahren sollten damit die nach damaliger Schätzung 2000 Verdachtsstandorte und 200 Sanierungsfälle bearbeitet werden. |
Erfahrungen beim aufwändigsten Deponierückbau Europas Sondermülldeponie Kölliken) Jean-Louis Tardent In Kölliken sind in einer stillgelegten Tongrube mitten im Wohngebiet ab 1978 rund 250,000 m3 Sondermüll eingelagert worden. Verantwortlicher Betreiber ist das Konsortium Sondermülldeponie Kölliken, an welchem die Kantone Aargau und Zürich mit je 41 ⅔ % und die Stadt Zürich sowie ein Konsortium der Basler Chemischen Industrie mit je 8 ⅓ % beteiligt sind. Die Einlagerungsbedingungen sowie das Einlagerungskonzept entsprachen dem damaligen Stand der Technik. Aufgrund einer großzügigen Bewilligungspraxis wurde zum Teil jedoch völlig ungeeignetes Deponiegut abgelagert. |
Im Blickpunkt der Öffentlichkeit – Sanierung der Sondermülldeponie Bonfol Michael Fischer Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Deshalb sind auch Altlasten- und Deponiefragen im öffentlichen Diskurs der Schweiz ein Thema und immer häufiger in den Schlagzeilen der Medien zu finden. Der öffentliche und politische Druck – angefacht von NGOs wie Greenpeace – wächst, Deponien umgehend und fachgerecht zu sanieren. Zurzeit gibt es in der Schweiz zwei Großprojekte der Deponiesanierung: Die Sondermülldeponien Kölliken im Kanton Aargau (Mittelland) sowie Bonfol im Kanton Jura (Nordostschweiz), von der hier die Rede sein wird. |
Field deployment of persulfate-based electrokinetic in-situ remediation Dr. Julia Yvonne Schmale, Martin SĂĽĂź, Dipl.-Ing. Slagjana Petkovska In Austria, 40,438 old industrial sites have been localized (2006), whereas organic pollutants account for 93 % of the contaminated sites and more than 40 % thereof are affected by mineral oil and phenol. Furthermore, there are about 6,000 gas stations in Austria declared as contaminated land (Spausta & Weihs 2006). Up to now, no adequate In-situ remediation method has been developed which can cope with this scale of the problem. |
Sanierung quecksilberkontaminierter Altlasten und Dekontaminationsverfahren Dr.mont., Dipl.-Ing., Dipl.-HTL-Ing. Rüdiger B. Richter, Frank Stapelfeldt Seit Abschluss der erfolgreichen Sanierung der Chemischen Fabrik Marktredwitz (CFM) als ersten großen Quecksilberaltlastensanierungsfall in Europa sind inzwischen mehr als zehn Jahre vergangen. In der CFM, als älteste chemische Fabrik in Deutschland, wurde über einen Zeitraum von fast zweihundert Jahren (1788 bis 1985) Quecksilber zu Herbiziden, Pestiziden und sonstigen quecksilberhaltigen Produkten verarbeitet. Seitdem wurden verschiedene andere Altstandorte der chemischen Industrie in den Neuen Bundesländern insbesondere die fünf Altanlagen der ehemaligen Bunawerke Schkopau und die Chloralkali-Elektrolyseanlagen in Bitterfeld sowie in Westdeutschland die alten Lonzawerke in Waldshut/Tiengen und die Altanlagen von Wacker-Chemie in Nünchritz saniert. |
Pflanzenöl als Tool zur In-situ Sanierung von PAK-kontaminierten
Böden Bernhard Wimmer, Dr. habil. Kassem Alef, Claudia Delgado, Prof. Dr. Martin H. Gerzabek, Marion Hasinger In diesem Beitrag soll ein Projekt vorgestellt werden, welches auf die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur In-situ-Sanierung von Standorten abzielt, die mit PAK (polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) kontaminiert sind. Die Substanzklasse der PAK umfasst aromatische Verbindungen mit mindestens zwei kondensierten Benzolringen. Es sind etwa 280 Kongenere bekannt, deren Sorptionsstärke mit der Ringanzahl der Aromaten steigt. |
CKW-Sanierung durch großkalibrige Austauschbohrungen und In-situ-Verfahren Dr. sc. nat. ETH, Geologe CHGEOL Jürg Stäuble, F. Fankhauser Mitte der 80er Jahre wurden in verschiedenen Grundwasserfassungen des unteren Limmattales (Region Zürich) Belastungen mit Tetrachlorethen (Perchlorethylen), einem chlorierten Kohlenwasserstoff (CKW) festgestellt. CKW wurden/werden teilweise noch immer zur Entfettung insbesondere in galvanischen Betrieben sowie in chemischen Reinigungen eingesetzt. Perchlorethylen (Per) hat für diese Art von Verwendungen den Vorteil, dass es leicht flüchtig (rasches Trocknen) sowie nicht feuergefährlich oder explosiv ist und löste deshalb in den 50er Jahren das bis dorthin verwendete Benzin ab. |
InnoSan: Entwicklung eines biologischen In-situ LCKW-Sanierungsverfahrens Kerstin Scherr, Dr. Manfred Nahold Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) sind weit verbreitete Grundwasserschadstoffe mit hohem Gefahrenpotential. Chlorierte Aliphaten wie Perchlorethen (PCE) oder Trichlorethan finden in unterschiedlichen Industriezweigen Anwendung: als Lösungsmittel in der metallverarbeitenden Industrie, in Lackierereien oder der Textilindustrie. Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge sind chlorierte Kohlenwasserstoffe in der Vergangenheit an 50.000 Standorten von Industrie und Gewerbe in nennenswerter Menge eingesetzt worden und sind an über 70 % der Altlasten in erheblicher Menge vorhanden (Siller & Weihs 2008), (Umweltbundesamt 2008). Ihre Toxizität und teilweise Kanzerogenität in Verbindung mit ihrer hohen Mobilität im Untergrund macht sie zu Schadstoffen von hoher Priorität. |
In-situ-Sanierung mittels Grundwasser-Zirkulationsbrunnen (GZB) Irina Przybylski Die Grundwasser-Zirkulations-Brunnen zur In-situ-Sanierung des kontaminierten Grundwassers und der Bodenluft werden seit mehreren Jahren in Deutschland, USA, Holland, Frankreich, Italien, und neuerdings in China und Israel eingesetzt. Besonders erfolgreich werden sie unter erschwerten Bedingungen, wie Überbauung des Geländes oder große Tiefe der Kontamination, angewendet. Durch die Grundwasser-Zirkulation bildet sich im Grundwasserleiter radialsymmetrisch um den GZB eine Reaktionszone, die im Laufe der In-situ-Sanierung mehrfach von kontaminiertem Grundwasser durchströmt wird. Neben der Infiltration von sauerstoffangereichertem Prozesswasser werden mit Hilfe von GZB lösungsvermittelnde Stoffe und biologische Aufbaustoffe in den Grundwasserleiter eingespült. |
Sanierung des größten bekannten Methanolspill Hans-Peter Weiß, Robert Philipp Bei einem Zugsunglück im Bahnhofsbereich von Himberg (NÖ) im Jahr 2003 traten knapp 400.000 l Methanol aus, wobei eine größere Menge davon in den Untergrund gelangte. Durch die Ausbreitung des Kontaminanten erstreckt sich das Sanierungsgebiet auf ca. 1,5 ha unterhalb der Gleisanlage. |
Sanierungsversuche Schwermetall belasteter, landwirtschaftlich genutzter Flächen Wolfgang Friesl-Hanl, Klaus Platzer, Othmar Horak, Prof. Dr. Martin H. Gerzabek In den letzten Jahren ist das Bewusstsein als auch die Sorge bezüglich des Eintrags von Schwermetallen in die Nahrungskette angestiegen. Hohe Konzentrationen von Schwermetallen in landwirtschaftlich genutzten Böden können einerseits natürlich vorkommen oder verstärkt durch anthropogenen Einfluss, wie z.B. Bergbau, Industrie, Verkehr und auch Landwirtschaft. Bezogen auf die menschliche Gesundheit sind die Elemente Cadmium und Blei von besondererBedeutung. Einen kontaminierten, landwirtschaftlich genutzten Standort stellt die Umgebung der ehemaligen Pb/Zn-Schmelze in Arnoldstein (Kärnten) dar. Hier wurden in den letzten 500 Jahren neben Blei, Zink und Cadmium auch noch Kupfer und Arsen emittiert, was zu hohen Bodenbelastungen führte. |
High performance filtration fabric units for sludge dewatering and containment Mink ter Harmsel, Dipl.-Ing. Klaus Oberreiter, C. Lawson, C. Lawson Many industries utilize water for processing and for the movement and storage of by-products and waste. This results in large volumes of liquid or slurry-like materials being stored in impoundments, or being treated before discharge into lakes, rivers and streams. In the past, many industry by-products were discharged directly into water courses where they have settled, and over time, have contaminated the sediments of these water courses. |
Stoffliche Verwertung künstlicher Mineralfaserabfälle Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth Künstliche Mineralfaserabfälle sind aufgrund ihrer gesundheitlichen Eigenschaften und ihrer geringen Lagerungsdichte als Deponiebaustoff ungeeignet. Von der Woolrec. GmbH und der Professur für Abfall- und Ressourcenmanagement wurde daher ein stoffliches und europaweit patentiertes Verwertungsverfahren entwickelt, das sicher stellt, dass die Abfälle schadlos und nutzbringend in der Ziegelindustrie eingesetzt werden können. |
Bauabfälle aus dem Wohnbau: Eine Materialflussanalyse in Oberösterreich Angelo M. Huber Die Oberösterreichische Bauwirtschaft repräsentiert nicht nur einen boomenden Wirtschaftssektor, sondern stellt auch eine langfristige, abfallwirtschaftliche Herausforderung dar. Betrachtet man das in Oberösterreich (Oö.) im Jahr 2006 registrierte Gesamtabfallaufkommen von insgesamt 5,84 Mio. Tonnen bzw. 4,15 Mg/Ew, so können mehr als ¾ der Abfälle dem Bauwesen zugerechnet werden. Bodenaushub bildet dabei mit 2,33 Mg/Ew die mengenmäßig größte Fraktion. |
Analyse und Prognose von Restmüllaufkommen Anna Gräßer, Dr. rer.nat. Michael Hiete Vorhersagen über das Abfallaufkommen einer bestimmten Region sind ein wichtiger Bestandteil der abfallwirtschaftlichen Planung. Einerseits muss der Entsorgungsträger eine ökonomisch sinnvolle und ökologisch tragbare Entsorgung der Abfälle garantieren, andererseits bilden Menge und Zusammensetzung der Abfälle Grundlage zur Planung, Durchführung und Optimierung von abfallwirtschaftlichen Maßnahmen wie etwa entsorgungslogistischer Systeme oder Behandlungs- und Entsorgungsanlagen. Neben Input-Output-Modellen werden häufig Faktorenmodelle angewandt. |
Finanzierung der Erkundung und Sanierung gemeindeeigener Hausmülldeponien in Bayern Dr. Thilo Hauck, Harald Kugler, Stefan Rühl Zum 01.05.2006 wurde das Bayerische Bodenschutzgesetz (BayBodSchG) durch Ergänzung des Art. 13a „Erkundung und Sanierung gemeindeeigener Hausmülldeponien“ dahingehend geändert, dass kreisangehörige Gemeinden in Bayern bei der Erkundung und Sanierung ihrer stillgelegten Hausmülldeponien finanziell unterstützt werden. |
Vorteile von Mehrweggebinden im Getränkebereich gegenüber Einweg Mohammad Seidi, Christian Rolland, Roland Fehringer In den letzten Jahren gab es eine stetige Zunahme der Einweggetränkeverpackungen und die Mehrweggetränkeverpackungen werden zunehmend vom Markt verdrängt. Die Wiener Umweltschutzabteilung hat dies zum Anlass genommen und einen ökologischen Vergleich der wichtigsten Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst. |
Ressourcenpotenzial im Einzelhandel durch Stoffstrommanagement Dr. Janin Schneider, Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth Der im Regelfall starke Wettbewerb im Einzelhandel zwingt Unternehmen dazu, ihre Ausgaben möglichst gering zu halten und damit konkurrenz- und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kosten auf der Rohstoff- bzw. Produktbeschaffungs- sowie der Abfallentsorgungsseite stellen dabei für Unternehmen eine nicht zu unterschätzende Größenordnung dar. |
Environmental Impacts at a Gold Mining Enterprise in Bolivia Thomas Reichard, Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber, Jaime A. Rocha Valenzuela EMIRSA has used NaCN as leaching agent from the beginning at the Kori Kollo gold mine and does so until today. During the project of oxidised ores (1982–1992) heap leaching and subsequently the Merrill-Crowe-Process (precipitation with zinc dust) were applied, gaining a gold precipitate as product. The metallurgical process was changed with the mining of sulphide ores (1992–2003) in favour of leaching in agitated tanks including CIL (carbon-in-leach), followed by electrolysis and casting of bars of doré (an alloy of gold and silver). |
Abfallwirtschaftstrategie für die Touristikgebiete des Baikalsees Dr.-Ing. Olga Ulanova, Dr. Eva Selic, Prof. Dr. rer. nat. Jan-Dirk Herbell Am Lehrstuhl für Umweltmanagement (Prof. Jan-Dirk Herbell) der Universität Duisburg-Essen wird seit September 2006 ein deutsch-russisches Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des „Beratungshilfeprogramms“ vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gefördert. Ziel ist die Entwicklung eines Abfallwirtschaftskonzeptes für die Touristikgebiete des Baikalsees. |
Nutzen statt Produkt – Innovative Dienstleistungen und Abfallvermeidung Hubert Reisinger, Dipl.-Ing. Hans Jörg Krammer Eine Analyse des Umweltbundesamtes im Auftrag des Lebensministeriums identifiziert Mitfahrbörsen/Carsharing, Homerservices, Chemikalienleasing und andere Anwendungen der Idee „Nutzen kaufen statt Produkte“, Pflanzenschutz und ReUse-Zentren als Bereiche in denen innovative Dienstleistungen besonders zur Abfallvermeidung beitragen können. |
Revolution der Entwässerungstechnik Volker Spindelberger, Hr. Ing. Hubert Ebner Hydro Ingenieure Terracomp GmbH, ein Unternehmen aus dem Bereich der mobilen Schlammentwässerung und Schlammverwertung, ist seit Ende des letzten Jahres Vertriebspartner der Firma ACE Korea. Der Kontakt, hergestellt durch die koreanische Wirtschaftskammer in Wien, erfolgte bereits im Juni 2007, die Eigentümer aber wollten sich erst genau über das Leistungsvermögen der ELODE – Maschinen ein Bild machen und so wurden zahlreiche Informationen eingeholt und eine Anlage in Ungarn besichtigt. |
Analyse von flüchtigen Fettsäuren zur Optimierung der Biogasproduktion Friedrich Pichler, Andreas Ranz, Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. tit.Univ.-Prof. Ernst Lankmayr, Friedrich Pichler Durch die zunehmende Klimaerwärmung hat sich in den letzten Jahren auch in der Politik und breiten Öffentlichkeit die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Ausstoß klimarelevanter Gase wie CO2 und CH4 vermindert werden muss. Vermehrt werden nun Technologien entwickelt und eingesetzt, um aufkommensneutrale/alternative Energiequellen zu nutzen. Die prognostizierte Verknappung der weltweiten Vorräte an fossilen Energieträgern wie Erdgas, Erdöl und Steinkohle macht erneuerbare Energie auch ökonomisch zusehends interessant (Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. 2005). |
Einsatz von NIR-Technologie zur Sortierung von gemischten Abfällen Dipl.-Ing. Dr. mont. Gernot Kreindl, Alexander Curtis Das Abfallaufkommen sowie die Komplexität von Abfallströmen haben in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen und werden auch in Zukunft weiter steigen. Wachsende Rohstoffpreise und eine Verknappung verschiedener Rohstoffe einhergehend mit steigenden Anforderungen an die Deponierung oder thermische Verwertung von Abfällen erfordern zukünftig eine noch bessere Abtrennung von wiederverwertbaren Materialien aus Abfallströmen. |
Forests biomass in Chile – Enormous potential for energetic use Nora Szarka, Dr. Alex Berg, Sergio G. Praus Energetic supply conditions and policy in Chile has been going through significant changes in past years, represented by increasing petroleum prices, growing energy consumption and uncertain and decreasing supply of fossil sources. Currently, 70 % is the country’s dependence on imported energy forms. Besides, the significant shortcut of natural gas upply from Argentina since 2004 has led to negative economic and environmental consequences. |
State of the art of the biogas production in Chile Dr. Alberto Bezama, Nora Szarka, Dipl.-Ing. HĂ©ctor Miranda Chile has limited domestic energy resources and is extremely vulnerable to the volatility of international fuel prices or supply interruptions (especially natural gas supply from Argentina). Chile imports 99 % of its crude oil, 98 % of its coal and 80 % of its natural, and currently imports almost two-thirds of its primary energy consumption. Moreover, energy infrastructure expenditures contribute to a high share of the GDP and generation and use of energy is responsible for high environmental and antropogenic impacts (air pollution, soil acidification, ecosystem devastation), and the decline of biodiversity. |
Assessing particulate matter emissions from a copper mine crushing process Dr. Rodrigo Navia, K. Carrasco Copper mining industry is the main economical sector in Chile, being also one of the most important regarding solid waste and atmospheric emissions generation. In addition, crushing processes in mining industry generate large amounts of fine particulate matter to the working and atmospheric environment. |
Minderung des Korrosionsrisikos durch biologische Brennstoffvorbehandlung Dipl.-Ing. Gaston Hoffmann, Dr.-Ing. Christoph Wünsch, Dr.-Ing. Antje Zehm, Dr.-Ing. Daniel Schingnitz, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski Holz in Verbrennungsanlagen und Energiepflanzen in Biogasanlagen sind bewährte Energieträger. Technische Probleme konnten im Wesentlichen in der Vergangenheit bereinigt werden und sogar eine Optimierung vorangetrieben werden. Alternative Verfahren, wie die Vergasung und die anschließende Verstromung des Synthesegases in Blockheizkraftwerken oder sogar die Erzeugung von Biokraftstoffen führten zu einer regelrechten „Preisexplosion“ der genannten und immer knapper werdenden Biomassen. Daher soll versucht werden alternative Brennstoffe in den Fokus der Betrachtung zu rücken. |
Szenarienvergleich thermische Behandlungsoptionen – Deponierung von Abfall DI Dr. Arne Michael Ragossnig, Prof.(FH) Dipl. Ing. Dr. Christian Wartha, Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger Nach dem Innovationssprung weg von der direkten Deponierung hin zu einer entsprechenden Vorbehandlung von Abfällen, die oft in der thermischen Behandlung liegt, stellt die wesentliche gegenwärtige Herausforderung in der abfallwirtschaftlichen Planungspraxis die bestmögliche Integration abfallwirtschaftlicher und energiewirtschaftlicher Systeme dar. Die Berücksichtigung dieses Aspekts ist nicht nur aus Gründen der Ressourcenschonung sondern auch vor dem Hintergrund klimapolitischer Zielsetzungen von Bedeutung. |
Charakterisierung von schwermetallhaltigen Reststoffen Dipl.-Ing. Dr. mont. Holger Schnideritsch, Dipl.-Ing. Dr. Jürgen Antrekowitsch, Dipl.-Ing. Christoph Wagner In Österreich fallen jährlich mehrere Mio. t an potenziell schwermetallhaltigen Reststoffen aus der metallproduzierenden/-verarbeitenden Industrie sowie aus der thermischen Abfallbehandlung an. Meist wurden und werden diese sog. „Reststoffe“ – Schlacken, Stäube und Schlämme – mit teilweise hohem Wertmetallgehalt einer technisch einfachen und kostengünstigen Deponierung zugeführt. Steigende Rohstoffpreise am globalen Markt sowie immer strenger werdende Umweltgesetzgebungen zwingen die Industrie dazu, sich mit dem Thema Recycling intensiver zu beschäftigen. |
Hydrodechlorination of PCBs-contaminated soils and groundwaters Dr. Alberto Bezama As in most South American countries, the magnitude of the Chilean contaminated site problem is yet to be established. To date, only two studies have been conducted for the identification and preliminary risk assessment of sites under suspicion of contamination, considering the associated human health and environmental risks. The latter work is a case study in an industrial Region in South Central Chile, the second most important in social and economic terms. |
Chromatreduktion in der ungesättigten Bodenzone Peter Müller Sechswertige Chromverbindungen (Chromate) haben als Schadstoff eine große Bedeutung. Das Schwermetall Chrom wird in vielen industriellen Prozessen genutzt und gelangt dadurch auch in die Umwelt. Es besteht weltweit eine große Anzahl an Altlasten, die als Hauptkontaminanten chromathaltige Verbindungen aufweisen. Die Oxidationsstufen des Chroms reichen von Null bis +6, wobei fast ausschließlich die beiden stabilsten Formen, das dreiwertige und das sechswertige Chrom in der Natur nachgewiesen werden können. |
Ressourcenschonung/Gefahrenabwehr durch Ölalarmdienst TERRA Hans-Peter Weiß, Elisabeth Tenta Bei Unfällen mit Mineralölprodukten und anderen umweltgefährdenden Stoffen sind die Betroffenen zumeist überfordert. Vor allem außerhalb der „Regelzeiten“, wie z.B. in den Nachtstunden oder an den Wochenenden, ist ein schnelles Eingreifen von Umweltspezialisten zumeist nicht gegeben. Um in diesen Extremsituationen Unterstützung von einem kompetenten Partner unbürokratisch und sofort zu erfahren, wurde der Ölalarmdienst von TERRA gegründet. |
Hydraulischer Versatz von unterirdischen Hohlräumen mit Abfallstoffen – Grundprobleme Prof. Liljan Draganov, Pavel Pavlov, Dipl.-Geol. Detlev Tondera Bei unterirdischen Hohlräumen (z.B. Gruben) ist die Erhaltung der darüber liegenden Erdoberfläche und der Schutz gegen Deformationen bzw. Einstürzen nach wie vor ein aktuelles Problem. Eine wirksame Ingenieurmaßnahme ist der begleitende oder nachfolgende Versatz der abgebauten Räume. Der Versatz unterirdischer Hohlräume ist eine wichtige bergbautechnische Stabiliserungsmaßnahme nach dem Abbau (Knissel & Triebel 1991). |
Erfasste Deponiegasmengen auf österreichischen Deponien Dr. Christoph Lampert, Dr. Elisabeth Schachermayer Insgesamt war die Abfallwirtschaft im Jahr 2006 durch die Emissionen von 2,2 Mio. t CO2-Äqivalenten mit 2,4 % an den gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs beteiligt (Umweltbundesamt 2008). Methanemissionen aus Mülldeponien machten 2005 80 % aller Treibhausgasemissionen aus der Abfallwirtschaft aus und somit knapp 2 % der gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs. Seit 1990 sanken die berechneten Methangasemissionen aus Mülldeponien um 48 % (Umweltbundesamt 2008). |
Neue Ansätze für das Sickerwasser-Monitoring In-situ belüfteter Deponien Dipl.-Ing. Oliver Gamperling, Dr. Katharina Meissl, Dipl. Ing. Dr. Ena Smidt Die von Altablagerungen ausgehenden Emissionen, und das damit verbundene Gefährdungspotential, werden maßgeblich vom Abbaugrad der organischen Substanz und deren Stabilität geprägt. Im Gegensatz zu kostspieligen Räumungsmaßnahmen bietet das Verfahren der In-situ-Aerobisierung die Möglichkeit, den Stabilisierungsprozess in der Deponie zu forcieren. Ziel hierbei ist es, das Emissionspotential mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes zu verringern. |
Bestimmung des biogenen/fossilen Brennstoffanteils durch 14C im Rauchgas Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber, Präsident Ing. Peter-Josef Kneissl, Mag. Dr. Wolfgang Staber Der Einsatz von aus Abfällen hergestellten Ersatzbrennstoffen (EBS) in Mitverbrennungsanlagen nimmt weiter zu (Thomé-Kozmiensky & Beckmann 2008). Da viele dieser Verwertungsanlagen dem Emissionshandel unterliegen (EG 2003), besteht ein starkes Interesse daran, den biogenen Anteil von EBS zu bestimmen, da CO2-Emissionen biogenen Ursprungs als klimaneutral und somit kostenneutral eingestuft sind. |
Das Natural-Attenuation-Modell Hannover Südstadt als Planungsinstrument Matthias Wieschemeyer, Dr. Martin Wegner, Dr. Robert Kringel Im Rahmen des BMBF-Forschungsverbundes KORA wurde am Standort Hannover-Südstadt eine ca. 2 km² große LHKW-Fahne intensiv untersucht, um das Potential für natürliche Schadstoffminderung zu ermitteln. Die gesicherte Schadstoffquelle sowie die vom Herd abgelöste und überwiegend aus Metaboliten bestehende Schadstofffahne im tieferen Bereich des quartären, sandig-kiesigen Grundwasserleiter ist kennzeichnend für den Standort. Zielstellung war es, der zuständigen Vollzugsbehörde ein Planungsinstrument für den weiteren Umgang mit dem Schadensfall bereitzustellen, welches das noch vorhandene Schadstoffpotential und die am Standort wirksamen Schadstoffminderungsprozesse berücksichtigt. |
Bildhafte Kennzahlen der Wiener Abfallwirtschaft Christian Rolland, Mohammad Seidi, DI Mag. Dr. Wolfgang Stark Die Wiener BĂĽrgerInnen sammeln Jahr fĂĽr Jahr enorme Mengen an Altstoffen, wie Altpapier, BiomĂĽll, Altmetalle, Altkunststoffe, die danach einer Verwertung zugefĂĽhrt werden und wesentlich zur Ressourcenschonung beitragen. Richtig greifbar und vorstellbar sind diese Sammelmengen fĂĽr die BĂĽrgerInnen jedoch nicht. Daher wurde jetzt versucht diese Sammelmengen in einer bildhaften Weise darzustellen, sodass diese Mengen plakativer und besser begreifbar werden. Ebenso sollte den BĂĽrgerInnen vermittelt werden, welche Mengen an Ressourcen durch die getrennte Sammlung von Altstoffen einspart werden. |
Bewertung der Umweltrisiken für den DVO-konformen Weiterbetrieb von Deponien Dipl.-Ing. Dr. techn. Jürgen Maier, Johannes Novak, Dipl.-Ing. Liebgard Jelinek Nach den Vorgaben der neuen Deponieverordnung 2008 (BGBl. II Nr. 39/2008) § 47 Z1 ist der Weiterbetrieb eines Kompartiments mit vertikaler Umschließung, welches sich am 1. März 2008 in der Ablagerungsphase befindet und die Anforderungen des Standes der Technik gemäß Deponieverordnung in Bezug auf die Deponietechnik nicht erfüllt, ab dem 1. Juli 2009 unter der Voraussetzung zulässig, wenn der Deponieinhaber für den Weiterbetrieb bis spätestens 1. März 2009 eine Anzeige gemäß § 37 Abs. 4 Z1 AWG 2002 erstattet und entsprechende Unterlagen für die Bewertung der Risiken für die Umwelt anschließt. |
Einfluss natürlicher Sorbentien auf die Toxizität von PAK und Hetero-PAK Dipl.-Ing. Dr.mont MScTox Klaus Werner Wruss, Dragana Todorovic, Prof.Dr. Andreas Paul Loibner Bei einer Untersuchung PAK kontaminierter Böden wurde festgestellt, dass die Toxizität (Leuchthemmung von Vibrio fischeri) dieser Böden nicht mit der analytisch bestimmten Konzentration der 16 U.S. EPA PAK korreliert (Loibner et al. 2004). Daraus kann geschlossen werden, dass für die Toxizität neben den 16 U.S. EPA PAK noch andere Substanzen maßgeblich sind. |
Zwischenlager für gefährliche Abfälle DI Karl Harather, Ing. Michael Pinkel, Dipl-Chem. Marco Bänder Schutz der Umwelt und der Anrainer, Arbeitnehmerschutz, Brandschutz, Explosionsschutz – alle diese Themen sind bei der Lagerung oder Behandlung nicht gefährlicher Abfälle zu beachten. Umso mehr, wenn es sich um gefährliche Abfälle handelt. Von der IUT Ingenieurgemeinschaft Innovative Umwelttechnik GmbH wurde ein großes Zwischenlager für gefährliche Abfälle für die KAB Kärntner Abfallbewirtschaftung GmbH auf ihrem Standort in Klagenfurt geplant: Die Anlage wurde im September 2007 genehmigt und wird im Herbst 2008 errichtet. Die Schwierigkeiten bei der Planung eines derartigen Zwischenlagers liegen in der Komplexität der verschiedensten Schutzinteressen, die zu berücksichtigen sind. |
Ablagerung von MBA-Abfällen gemäß DeponieVO 2008 Dr. Michael Loidl Mit der Deponieverordnung 2008 erfolgte sowohl eine Anpassung der Deponieverordnung 1996 an die Richtlinie 1999/31/EG über Abfalldeponien (ABl. Nr. L 182 vom 16.07.1999 S.1) als auch die Umsetzung der Entscheidung 2003/33/EG zur Festlegung von Kriterien und Verfahren für die Annahme von Abfällen auf Abfalldeponien gemäß Artikel 16 und Anhang II der Richtlinie 1999/31/EG vom 19.12.2002 (Deponieentscheidung, ABl. Nr. L 11 vom 16.01.2003 S. 27). Einen wesentlichen Regelungsbereich der Deponieverordnung 2008 stellt somit das neue Abfallannahmeverfahren dar. |
Verbundsystem aus Deponieoberflächenabdichtung und Photovoltaikanlage Dr.-Ing. Matthias Kühle-Weidemeier Die photovoltaische (PV) Energieerzeugung ist eine umwelt- und ressourcenschonende Möglichkeit der Stromerzeugung. Zur Realisierung von Anlagen mit sehr großer Leistung kommen als Standort Freiflächen außerhalb von Gebäuden in Betracht, z.B. Deponien. Deponien werden nach ihrer Betriebsphase für eine Zeit von 10–20 Jahren mit einer temporären Abdeckung versehen, um das Abklingen der Setzungen abzuwarten, bevor die endgültige Abdichtung erfolgt. |
A.RO.MA® – Einsatz von alternativen Rohmaterialien in der Zementproduktion Werner Kalunder, Raffaele Quirici, Ralf Weber In der Schweiz fallen jährlich 30 bis 40 Mio. m3 Aushub-, Abraum und Ausbruchmaterial an (BAFU 1999). Von der Menge her gesehen ist das der größte Abfallstrom. Weiter fielen 1997 11.1 Mio. t Bauabfälle an (BAFU 2001). Rund 10 Mio. t davon waren mineralische Bauabfälle wie Straßenaufbruch, Beton, Mischabbruch, Ausbauasphalt u.a. Bei den übrigen Materialien handelte es sich um brennbare Bauabfälle, Holz, Metalle und vermischte Bauabfälle. Gemäß BAFU (2001) wurden 81 % der Bauabfälle verwertet (direkt auf der Baustelle oder in Aufbereitungsanlagen), 15 % auf verschiedenen Deponietypen abgelagert und 4 % verbrannt. |
Stoffflussanalyse des Gebäudeabbruchs – Methodenentwicklung Mag. Hans Daxbeck, Dipl.-Ing. Stefan Neumayer, Projektass. Dipl.-Ing. Stefan Skutan Im Bundesabfallwirtschaftplan 2006 stellen Baurestmassen mit 28 Mio. t den größten Anteil (52 %) am Gesamtabfallaufkommen in Österreich dar, wobei auf den Bodenaushub 22 Mio. t entfallen (BMLFUW 2006). Der Anfall an Baurestmassen ohne Bodenaushub beträgt rund 6,3 Mio. t/a. Die Baurestmassentrennverordnung (BGBl 259/1991) schreibt die getrennte Sammlung und Verwertung der verwertbaren Baurestmassen vor. Werden gewisse Mengenschwellen nicht überschritten, erfolgt eine Deponierung dieser Abfälle, ohne sie zu trennen. |
Innovatives Konzept zur Gewinnung von Primär- und Sekundärrohstoffen in Liechtenstein Günter Tiess, Dipl.-Ing. Andreas Schmid, Wido Meier Der Bedarf an mineralischen Baurohstoffen ist in Europa in den letzten Jahrzehnten insbesondere seit der EU-Osterweiterung kontinuierlich gestiegen. Gegenwärtig werden mehr als 3 Mio. t/a produziert. Tab. 1 zeigt den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch an Baurohstoffen in verschiedenen Staaten. Die Gewinnung dieser Rohstoffe erfolgt zumeist in Ballungszentren und hat zur Folge, dass das Spannungsfeld zwischen Baurohstoffgewinnung und Belangen des Naturund Umweltschutzes gleichfalls größer geworden ist. Gleichzeitig ist die Abnahme der Lagerstättenverfügbarkeit in Europa mittlerweile ein nicht zu vernachlässigendes Problem geworden. |
Restabfallbeseitigung im Land Tirol ab 2009 Dipl.-Ing. Martin Steiner, Dipl.-Ing. Johannes Partl, Ing. Mag. Walter Hauer, MMag. Dr. Claus Casati Seit 1996 ist bekannt, dass das österreichische Abfallwirtschaftsgesetz in Verbindung mit der Deponieverordnung und dem Wasserrechtsgesetz ab spätestens 01.01.2005 nur mehr eine Ablagerung von behandelten Abfällen zulässt. Eine Ausnahmeregelung bis 31.12.2008 gilt für Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Wien, wobei diese in großem Umfang (d.h. über den gesamten Zeitraum für den gesamten Siedlungsabfallstrom des überwiegenden Teils der Einwohner) nur in Tirol in Anspruch genommen wird. |
Abfallwirtschaft auf Berg- und Schutzhütten: Eine integrale Evaluierung Dipl.-Ing. Dr. Sandra Lebersorger, Dipl.-Ing. Dr.nat.techn Norbert Weissenbacher, Peter Weber, Peter Weber Schutz- und Berghütten sind wichtige Infrastruktureinrichtungen für Tourismus und Naherholung im alpinen Raum. Ihre Ver- und Entsorgung erfolgt überwiegend dezentral. Die besonderen Rahmenbedingungen wie Erreichbarkeit (Transportmittel), die Höhenlage (Witterung), begrenzte Ressourcen (Trinkwasser, Brauchwasser, Energie) und saisonaler Betrieb erschweren die Ver- und Entsorgung und erfordern angepasste Einzellösungen. Zum Schutz der alpinen Ökosysteme sind die sparsame Ressourcennutzung (Trinkwasser) und die geordnete Entsorgung von Abwässern und Abfällen unerlässlich. |
Entwicklung der Abfallwirtschaft am Beispiel Altfahrzeuge in Österreich und in der EU Walter Kletzmayr, P. Wieser Durch den Umweltfonds wurde in der Zeit von 1984 bis 1988 die Errichtung von drei weiteren Shredderanlagen zur umweltfreundlichen Schrottaufbereitung in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg gezielt gefördert, sodass seither eine ausreichende Kapazität flächendeckend in Österreich verfügbar ist. Zweck des Shredderprozesses ist die saubere Rückgewinnung von Fe-Schrott und die damit verbesserte Qualität im Stahlrecycling sowie die Rückgewinnung von NE-Metallen und vor allem eine wesentliche Reduzierung von Luftschadstoffemissionen aus allen Schmelz- bzw. Recyclingprozessen (insbesondere auch leichtflüchtige Schwermetalle, polyhalogenierte Dibenzo-Dioxine und Furane, etc.). |
ISWA – Nachhaltige Abfallwirtschaft weltweit Helmut Stadler Die ISWA ist eine weltweite, internationale, unabhängige Non-profit-Organisation. Sie ist die einzige weltweite Organisation für nachhaltige und professionelle Abfallwirtschaft. Hauptziel ist die Förderung und Entwicklung einer professionellen nachhaltigen Abfallwirtschaft. Die ISWA hat über 1,200 Mitglieder rund um die Welt aus den Bereichen Wissenschaft, Behörden und öffentlichen und privaten Entsorgungsunternehmen. Die ISWA arbeitet eng mit internationalen Organisationen wie UNEP, WHO und EU zusammen. In der Europäischen Union ist sie eine akkreditierte Vereinigung für Abfallfragen. |
Luftschadstoffemissionen bei der Holzverbrennung Dipl.-Ing. Horst Christian Gass, Dipl.-Chem. Wolfgang Sünderhauf, Dipl.-Ing. Norbert Suritsch Steigende Rohölpreise, die CO2-Diskussion und letztlich auch das novellierte Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) haben in Deutschland in den letzten Jahren zu einer Steigerung der Energieerzeugung aus Biomasse geführt. Eine Studie im Auftrag des Umweltministeriums (BMU) weist für 2006 eine installierte Leistung von fast 2.200 MWel aus Biomasse heiz)- kraftwerken aus, die etwa 2,3 % des deutschen Strombedarfs liefern. |
Waschen – Trocknen – Separieren statt Deponieren – sauberer Abfall ist Wertstoff Dipl.-Ing. Reinhard Schu, Dipl.-Biol. Kirsten Schu Ein zukunftsfähiges Abfallwirtschaftskonzept muss den Bedingungen der Nachhaltigkeit genügen. Für die Abfallwirtschaft in Deutschland konkretisierte sich der Gedanke der Nachhaltigkeit in der Vision 2020. Spätestens ab 2020 soll ein vollständiges Schließen der Stoffkreisläufe bei möglichst hochwertiger Verwertung der Sekundärprodukte erfolgen, so dass Deponien entbehrlich werden. Im gesamten abfallwirtschaftlichen Kontext sollte die stoffliche Verwertung Vorrang haben, wie es auch in der Novelle der EU-Abfallrahmenrichtlinie gefordert ist. Die „drei V“ der Abfallwirtschaft (Vermeiden, Verwerten, Verbrennen) werden zukünftig durch eine fünf-stufige Abfall-Hierarchie (Vermeiden, Wiederverwenden, stoffliche Verwertung, energetische Verwertung, Beseitigen) abgelöst. |
DeNOx bei der Abfallverbrennung vor dem Hintergrund der NEC-Richtlinie Dr. Ulf Richers, Wolfgang Walk Für die Minderung von luftgetragenen Umweltbelastungen existieren in Europa drei Ansätze. Einerseits werden Emissionsgrenzwerte für großtechnische Anlagen vorgeschrieben. Andererseits fordern Richtlinien eine bestimmte Luftqualität, indem die lokalen Konzentrationen für bestimmte Schadstoffe in der Umgebungsluft beschränkt werden. Einen dritten Regelungsbereich bildet in Europa die Richtlinie (2001/81/EC) über die Festlegung nationaler Emissionshöchstmengen. |
Ersatzbaustoffverordnung – Wie gut ist der neue Perkolattest? Dr. Birte M. Pfeiffer, Dr. André Michels, Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth Jährlich fallen in Deutschland ca. 240 Mio. t mineralische Abfälle an, die zu einem überwiegenden Teil baulich – also stofflich – verwertet werden. Im Gedanken, die Verwertung mineralischer Abfälle einheitlich zu regeln, hat die Bundesregierung beschlossen, unterschiedliche Rechtsnormen zu ändern und zu ergänzen. Bisher angewandte Handlungsempfehlungen wie das LAGA Merkblatt M20 sollen durch rechtverbindliche Normen mit Verordnungsstatus ersetzt werden. |
Übersicht zur Schlackequalität aus der Hausmüllverbrennung in Deutschland Dr. Ulf Richers, T. Meinfelder Die thermische Abfallbehandlung ist in Deutschland ein wichtiger Bestandteil der Entsorgungswirtschaft, der aufgrund der Entwicklungen bei der Energieversorgung und Klimadiskussion zukünftig an Bedeutung gewinnen wird. Bei der Verbrennung von Hausmüll entstehen Schlacken, die nach einer Aufbereitung als kostengünstiger Ersatzstoff in der Bauindustrie genutzt werden können. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass die Schlacke eine wesentliche Senke für viele der im Abfall enthaltenen Schadstoffe darstellt. Für die Beurteilung von Schlacken werden u.a. die chemische Zusammensetzung und das Verhalten gegenüber Wasser im Rahmen von Eluatuntersuchungen herangezogen. |
Qualitätsbrennstoffe aus Restabfällen: MPS-Verfahren der ALBA AG Dipl.-Ing. Michael Blöcher, Dipl.-Ing. Carsten Schweden, Dr.-Ing. Michael Langen, H. Beel Die ALBA AG hat das MPS-Verfahren (Mechanische Physikalische Stabilisierung) als Vorbehandlungsverfahren für Restabfälle zur Marktreife entwickelt. Mit den MPS-Anlagen in Berlin-Reinickendorf und Berlin-Pankow wird das Ziel verfolgt, Restabfälle aus unterschiedlichen Herkunftsbereichen trennscharf und hoch effizient in die festen Bestandteile Fe-Metalle, NEMetalle, Inerte und Brennstoff aufzutrennen. An beiden Standorten im Stadtgebiet werden seit 2005 jährlich über 320.000 Mg Restabfälle angenommen und nach dem MPS-Verfahren zu hochwertigen Ersatzbrennstoffen verarbeitet. |
CO2-Vermeidung durch Energieeffizienzsteigerung in MVA – ein Praxisbeispiel Dr.-Ing. Christoph Wünsch, Dipl.-Ing. Gaston Hoffmann, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski In 66 deutschen thermischen Abfallbehandlungsanlagen wurden im Jahr 2007 17,83 Mio. Mg an Abfällen mit einem durchschnittlichen Heizwert von ca. 10.000 kJ/kg verbrannt. Dabei wurden Wärmemengen von 13,75 Mio. MWh und Strommengen von 5,16 Mio. MWh abgegeben (ITAD 2008). Mit einem durchschnittlichen Emissionsfaktor von 0,321 kg CO2, äq/kg Abfall (Schirmer et al. 2005) errechnen sich damit CO2-Emissionen von ca. 5,72 Mio. t CO2,äq/a. |
Using a polymer and fly ash for developing a non-conventional sorbent Dr. Rodrigo Navia, J. Sáez, I. Reyes, A. González The generation of solid residues is a global problem with severe implications for the environment and industry. On the one hand, high storage, transport and disposal costs of wastes must be faced by industrial producers and on the other hand, toxic substances leaching through the soil to the groundwater may negatively impact terrestrial and aquatic ecosystems due to trace elements contained in solid residues. Nowadays, industry is very interested in the reuse of solid wastes, therefore many investigations are aimed to find new applications for waste use as new raw materials and energy sources. |
Hydraulische Durchlässigkeit in MBA-Deponiekörpern Dipl.-Ing. Katja Friedrich, Dr.-Ing. Dirk Weichgrebe, Dipl.-Ing. Sebastian Meier Die Ablagerung von unbehandelten Abfällen ist seit Januar 2004 in Österreich und seit Juni 2005 in Deutschland verboten. Abzulagernde Abfälle müssen durch eine thermische Behandlung (MVA) oder durch eine mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) stabilisiert sein und bei der Deponierung die Stabilitätskriterien der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) erfüllen. |
Die Deponieverordnung 2008 Dipl.-Ing. Leopold Zahrer Die Anforderungen an die Qualität von Abfällen bei der Deponierung im Sinne einer „inneren Sicherheit“ haben einen wesentlichen Einfluss auf die Erreichung der Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG 2002), wie den Schutz von Mensch und Umwelt, die Reduzierung von Emissionen klimarelevanter Gase und die Ressourcenschonung. Mit der Umsetzung der Deponieverordnung, BGBl. Nr. 164/1996, (in der Folge Deponieverordnung 1996) bzw. des Verbotes der Ablagerung von Abfällen mit hohen biologischen Anteilen wurde ein wichtiger Schritt in der Erreichung der Ziele des Abfallwirtschaftsgesetzes 2002 und damit in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt. |
Die Deponieverordnung 2008 aus der Sicht der Betroffenen Präsident Ing. Peter-Josef Kneissl, Dr. Martin Eisenberger LL.M, Stefan Herzer Um den heutigen Stellenwert der Abfallwirtschaft und insbesondere auch den Einfluss der legistischen Regularien besser verstehen zu können, lohnt sich durchaus einerseits ein kurzer historischer Rückblick und andererseits auch ein Blick über unseren nationalen Gartenzaun. Es ist nicht verwunderlich, dass auch in Österreich noch in den Aufbaujahren nach dem 2. Weltkrieg für die gesamte Gesellschaft der „Müll“ – mit wenigen Ausnahmen – etwas „Abfälliges“ war, dessen man sich möglichst einfach und billig entledigt hat. |
Klimaschutz: Kyotoprotokoll vs. Realität Helga Kromp-Kolb Der Klimawandel war auf der Basis vorhandener wissenschaftlicher Erkenntnisse absehbar und wurde von der Wissenschaft tatsächlich schon vor mehr als 100 Jahren beschrieben und vor 70 Jahren, als ein erster, noch unspektakulärer Temperaturanstieg schon bemerkbar war, auch bereits quantitativ abgeschätzt. Kern der frühen Warnungen und Berechnungen ist die Verstärkung des sog. natürlichen Treibhauseffektes durch Aktivitäten, die zur Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre führen. |
Verbrennung von gemischten und aufbereiteten Abfällen – Akzeptanz in Deutschland Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky Die Abfallverbrennung ist das höchst entwickelte Verfahren zur Behandlung von stofflich nicht zu verwertenden Abfällen. Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung ist kein Ersatz für die Verbrennung, sondern eine Vorbehandlung mit dem Ziel, einen aufbereiteten Brennstoff herzustellen. Dieser wird als Ersatzbrennstoff bezeichnet und weist ein ähnliches Schadstoffspektrum wie der Restabfall auf. Für die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen gelten folgerichtig die gleichen Rechtsnormen wie für Restabfälle. |
Validierung des HELP-Modells für die Simulation von Evapotranspirationsschichten Reinhard Neugschwandtner, Bernhard Wimmer, Doz. Mag. Dr. Thomas G. Reichenauer, Prof. Dr. Martin H. Gerzabek Altablagerungen stellen aufgrund möglicher Emissionen von Treibhausgasen und der möglichen Kontamination von Böden und Grundwasser durch belastetes Sickerwasser eine Gefahr für die Umwelt dar. Sickerwassermanagement mittels geeigneter Oberflächenabdeckungen ist deshalb eine wichtige Voraussetzung, um sowohl deren kurz- als auch deren langfristiges Gefährdungspotenzial zu minimieren (Fatta et al. 1998). Evapotranspirationsschichten stellen hier eine kostengünstige und naturnahe Alternative zu technischen Abdichtungen dar. |
Altlasten: Sicherung vs. Totalsanierung Raeto .M. Conrad Man kann sich beim Studium des Tagungsprogramms fragen, was es denn Besonderes mit einer Gegenüberstellung von Sicherung und Totalsanierung bei Altlasten an sich habe. Wird doch gemeinhin angenommen, dass für Altlasten je nach Gefährdungspotenzial zwingend nur eine dieser Maßnahmen in Frage komme: Sicherung in erster Priorität, weil einfacher und kostengünstiger, und wenn’s gar nicht anders geht, halt eben Totalsanierung, was immer unter den beiden Bezeichnungen genau verstanden wird. Wenn wir jedoch der Frage nachgehen wollen, ob es Fälle gibt, wo die beiden Maßnahmen den Anforderungen des Umweltschutzes in ähnlicher Weise nachkommen können, gewinnt eine Gegenüberstellung aktuelle Bedeutung. |
Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft zur Ressourcen- und Produktpolitik Dr.-Ing. Mechthild Baron, Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Dipl.-Ing. Christian Pacher Eines der Ziele zukunftsfähiger Politik ist eine effiziente Ressourcennutzung bei – in der Regel – kontinuierlichem Wirtschaftswachstum. Die thematische Strategie für eine nachhaltige Ressourcennutzung fordert daher nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster, um Wirtschaftswachstum und Umweltbeeinträchtigungen zu entkoppeln (Rat der Europäischen Union 2006). Die Verbindung zur Abfallwirtschaft wird im Themenfeld „Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen“ geknüpft: Als eines der Ziele wird die Abfallvermeidung und effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen durch Anwendung des Lebenszykluskonzepts und Förderung von Wiederverwendung und Recycling formuliert. |
Leistungsspektrum und aktuelle Projekte der Umwelttechnik Bilfinger Berger BaugmbH F. W. Budde, Dr.-Ing. Peter Degener Die Bilfinger Berger BaugmbH hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als umfassender Dienstleister im Bereich Umwelttechnik etabliert. Grund dafür ist das interdisziplinäre Expertenwissen und die Bündelung der Kompetenzfelder Bauen, Sanieren, Verwerten und Entsorgen. Dazu verfügt die Bilfinger Berger BaugmbH zusammen mit Partnern über spezielle Anlagen wie z.B. zur Bodenwäsche oder Vererdung und innovative Technologien wie z.B. das BIOPUSTER®-Verfahren zur Altlastensanierung oder Behandlung unbehandelter frischer Abfälle. |
Behandlung von MVA-Schlacke mit Biogas, Deponiegas und H2-
Fermentergas Mag. Peter Mostbauer, O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Lechner Schlacke aus der Abfallverbrennung (MVA-Schlacke) wurde im Technikums- MaĂźstab im Labor mit synthetischem Deponiegas und Schwachgas behandelt (Schwachgas: Deponiegas mit geringem Methangehalt). |