Internationale Entwicklungen im Bereich Bioenergie Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin Ausgehend von den jüngsten Entwicklungen wird der Druck auf die Entwicklung hin zu einem mehr und mehr erneuerbaren Energiesystem weiter zunehmen. Knapper werdende Ressourcen und erhöhte Nachhaltigkeitsanforderungen führen dabei zu einem Preisanstieg für Energie. Eine weltweite Zunahme der Energiebereitstellung aus Biomasse ist zu erwarten. Dabei ist nicht mehr die Frage danach zu stellen, ob mehr Energie aus Biomasse bereitgestellt werden muss sondern vielmehr danach, wie die Effizienz der Bioenergiebereitstellung erhöht und negative Umweltauswirkungen so weit als möglich vermieden werden können. |
Grünlandenergie Havelland – eine Potenzialanalyse Dipl.-Ing. Sven Schicketanz Die vorgestellten Inhalte sind Teil des erbundvorhabens „Grünlandenergie Havelland – Entwicklung von übertragbaren Konzepten zur naturverträglichen energetischen Nutzung von Gras und Schilf am Beispiel der Region Havelland“, FZK 03KB035A, gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor. |
MixBioPells: Verbesserung der Marktrelevanz alternativer Biomasse(misch-)pellets in Europa Thomas Zeng, Nadja Weller, Volker Lenz, DI Christa Kristöfel, Elisabeth Wopienka In vielen europäischen Ländern sind erste Aktivitäten im industriellen aber auch öffentlichen Sektor zur energetischen Nutzung nicht holzartiger biogener Festbrennstoffe im Gange. Die energetische Nutzung nicht holzartiger Brennstoffe wird derzeit in verschiedenen Bereichen durch unterschiedliche Problemstellungen eingeschränkt. Dabei kann der Einsatz pelletierter Brennstoffe unter Beachtung bestehender wirtschaftlicher und administrativer Rahmenbedingungen vorteilhaft sein. |
Energetische Nutzung von Paludi-Biomassen Prof. Dr.-Ing. Matthias Ahlhaus, M. Sc. Christian Jantzen Um Moorflächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen, wurde der Großteil dieser Flächen (in Mecklenburg-Vorpommern ca. 87 %) im Verlaufe ihrer Melioration drainiert. Durch die aeroben Bedingungen kommt es zur Zersetzung des Torfes (Mineralisation) und damit zu erheblichen CO2-Emissionen, des Weiteren besteht die Gefahr von Mineralstoffauswaschungen (v.a. P). Eine Quantifizierung der gasförmigen Emissionen ist aufgrund des je nach Nutzungsrichtung unterschiedlichen Ausmaßes der Entwässerung, sowie der Heterogenität der Fläche schwierig (MÜLLER 2011). |
Bereitstellung von holzartigen Bioenergieträgern durch Agroforstsysteme Dr. Christian Böhm, Ansgar Quinkenstein, Dirk Freese, Dipl.-Geogr. Manuela Bärwolff In Folge eines stetig wachsenden Bedarfs an holzartigen Rohstoffen für die Bioenergieproduktion gewinnt der Anbau von Energieholz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zunehmend an Bedeutung. Agroforstsysteme mit integriertem Energieholzanbau stellen in diesem Zusammenhang neben Kurzumtriebsplantagen (KUP) eine mögliche Landnutzungsform zur Bereitstellung holzartiger Biomasse dar. |
Abschätzung des nachhaltigen Biomassepotenzials aus Grünlandbeständen Brandenburgs Dr . Caroline Schleier, Hans-Peter Piorr, Frank Torkler, Mirella Zeidler, Franziska Schulz In Brandenburg hat sich der Bestand an Milchkühen von 206.441 im Jahr 1999 auf 158.943 im Jahr 2010 verringert (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, 2010). Dadurch wird ein Teil des Grünlandes nicht mehr für die Fütterung benötigt und |
Optimierung der regionalen Bioalkoholherstellung aus biogenen Reststoffen Dipl. agr. biol. Michael Buck, Sven Fleischer, Priv. Doz. Dr. Thomas Senn Die Produktion von Ethanol aus cellulosehaltigen Rohstoffen ist in den letzten Jahren wieder verstärkt in der Diskussion. In eben dieser Zeit sind auch einige Verfahren entwickelt worden, die jedoch allesamt mehr oder weniger auf die bereits in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelten Verfahren der sauren Hydrolyse der Lignocellulose mit konzentrierten oder verdünnten Säuren zurückgehen. |
Charakterisierung gasförmiger Primärprodukte der Schnellpyrolyse von Biomasse und der Zusammensetzung von Biokraftstoffen mit Photoionisations-Massenspektrometrie (PI-MS) und zweidimensionaler Gaschromatographie Dr. Thorsten Streibel, Alois Fendt, Thomas Gröger, Dr. Martin Sklorz, Prof. Dr. Ralf Zimmermann Die Konversion von festen Bioenergieträgern zu verwertbaren Kraftstoffen oder Chemikalien und die Zumischung von Biokraftstoffen zu fossilen sind zwei Möglichkeiten zum Ausbau der Bioenergie. Die analytische Charakterisierung erweist sich aber oft als schwierig, da es sich um Vorgänge mit schneller Dynamik sowie hoch komplexe Proben handelt. |
Ergebnisse des Projektes BioWtL zum Einsatz von biogenen Rest- und Abfallstoffen in der Schnellpyrolyse zur Kraftbereitstellung Dipl.-Ing. (FH) Michael Kröger Für die zukünftige Bereitstellung von Kraft- und Brennstoffen aus Biomasse bestehen zahlreiche Verfahrens- und Technologieansätze. Vielen Ansätzen liegt ein thermochemisches Verfahren zugrunde. Oft erfolgt dabei die Konzentration auf einen Einsatzstoff um einen reibungslosen Betrieb mit hoher jährlicher Auslastung zu gewährleisten. Mit zunehmender Anlagengröße und damit höheren Investitionskosten ergibt sich durch die Bindung an einen einzelnen Einsatzstoff ein erhöhtes Risiko bei Verfügbarkeitsengpässen und sich aufgrund der Nachfrage verstärkenden Preisschwankungen. |
Pflanzenöle als Kraftstoff – DIN 51605 und DIN SPEC 51623 Dr. Edgar Remmele Im September 2010 wurde die Norm DIN 51605 „Rapsölkraftstoff“ und im Mai 2011 der Entwurf der Vornorm DIN SPEC 51623 „flanzenökraftstoff“ vom Unterausschuss NA 062-06-32-02 UA beim Deutschen Institut fü Normung e.V. vorgestellt. Pflanzenökraftstoff unterscheidet sich von Rapsökraftstoff in der verbreiterten Rohstoffbasis. |
Landschaftspflegematerial – Optimierung einer nachhaltigen Rohstoffbereitstellung durch die Einbindung von Biomassehöfen Dr. Ronny Wirkner Im Rahmen der Analyse konnte festgestellt werden, dass der Rohstoff Holz eine Schlüsselposition im Kontext der Nutzung Erneuerbarer Energien mit besonderem Fokus auf Biomasse darstellt. Seine Multifunktionalität führt(e) jedoch rückblickend als auch zukünftig zu einer zunehmenden Verknappung des Rohholzangebotes, gekennzeichnet durch wachsende Konkurrenzen in den Überschneidungsbereichen stofflicher und energetischer Nutzungspfade und damit einhergehendem verstärkten Druck auf eine nachhaltig, ökologisch orientierte Waldbewirtschaftung. |
Ergebnisse der Versuche mit schnell wachsenden Baumarten nach 18 Jahren Bewirtschaftung in Gülzow Dr. Andreas Gurgel Die Kurzumtriebsplantage der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern wird seit nunmehr 18 Jahren bewirtschaftet. Mit der Ernte 2010 liegen neue Ergebnisse vor, die bestätigen, dass sowohl die Pappeln als auch die Weiden offensichtlich ihr Ertragsplateau überschritten haben. Die durchschnittlichen jährlichen Trockenmasseerträge liegen bei den Weiden unter den Standortbedingungen Mecklenburg-Vorpommerns deutlich unter denen der Pappeln. Vermehrte Ausfälle von Bäumen führen im Laufe der Lebensdauer einer Kurzumtriebsplantage zu zunehmenden Ertragsrückgängen, die nicht kompensiert werden können. In Abhängigkeit von der Anzahl dieser Ausfälle muss dann aus wirtschaftlichen Gründen die Entscheidung zur Aufgabe einer Kurzumtriebsplantage gefällt werden. |
Zum Stand der Weiterentwicklung der stationären Wirbelschichtfeuerungsanlage kleiner Leistung aus Sicht der Konstruktionstechnik Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Carsten Böhme, Dr.-Ing. Johannes Beu Im ZIM-Projekt VESTA wird die an der Universität Rostock bereits seit längerem betriebene Entwicklung einer stationären Wirbelschichtfeuerungsanlage kleiner Leistung gemeinsam mit der ES+S GmbH und weiteren Partnern fortgeführt. Der Beitrag stellt diese Weiterentwicklung aus Sicht der Konstruktionstechnik vor und geht besonders auf die hierbei erstellten Werkzeuge zur erleichterten Anpassung der Konstruktion ein. |
Biomasse als Energieträger – ein Effizienzvergleich aus Sicht der Landnutzung PD Dr.-Ing. habil. Werner Große Der Anstieg des weltweiten Ressourcenverbrauchs resultiert einerseits aus dem stetigen Anwachsen der Weltbevölkerung (s. Abb.1), andererseits aber zu einem erheblichen Teil aus dem gestiegenen Lebensstandard in den wirtschaftlich entwickelten Ländern. Zu den wichtigsten Ressourcen in diesem Zusammenhang gehören Land, Wasser und fossile Energieträger. |
Einstufung und Verwertung von Holzaschen Dr. Rainer Schrägle Während der letzten zehn Jahre hat in Europa die Zahl der Holz(heiz)kraftwerke kontinuierlich zugenommen. In Abhängigkeit von der Qualität des eingesetzten Holzes schwankt der Aschegehalt zwischen 5 und 20 % des Inputs. Um zu verlässlichen Daten zu gelangen wurde eine Untersuchung initiiert, im Rahmen derer von 25 Holzenergieanlagen systematisch Rostascheproben physikalischchemisch untersucht wurden. Naturholzaschen zeigen häufig erhöhte Gehalte an Chrom-VI, welche bei der Verwendung als Düngemittel(komponente) berücksichtigt werden müssen. Basierend auf den Ergebnissen wurden Bewertungsschemata für die unterschiedlichen Aschetypen entwickelt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird das Bewertungsschema für die Einstufung von Asche aus der Verbrennung von naturbelassenem Holz vorgestellt. Mit Hilfe des Schemas kann die mögliche Verwendung der Asche als Düngemittel(komponente) unter Verwendung des korrekten Abfallschlüssels überprüft werden. Aufgrund der Komplexität der Thematik wurde der Qualifizierung von Holzaschen mit der Gründung der Bundesgütegemeinschaft Holzasche e.V. ein organisatorischer Rahmen gegeben. |
Rapsölbetrieb in Traktoren – Erfahrungen und Optimierungspotenzial Dr. Hans Marten Paulsen Besonderheiten des praktischen Betriebs von fünf Schleppern und einem Mähdrescher mit auf Pflanzenölbetrieb umgerüsteten Motoren bei durchgängiger Nutzung dieses Biokraftstoffs werden beschrieben. |
Einsatz von Rapsölkraftstoffen in Dieselmotoren Dr.-Ing. Volker Wichmann, Dipl.-Ing. Thomas Sadlowski, Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf Die Kohlendioxidemissionen der PKW-Neuwagenflotte in der Europäischen Union werden ab dem Jahr 2012 in Stufen begrenzt. Dies soll zu deutlich geringeren spezifischen Kraftstoffverbräuchen führen. Beabsichtigt ist, für die Neuwagenflotte im Jahr 2020 einen rechnerischen Grenzwert von 95 g CO2 je km zu erreichen. Dies kann durch drei Maßnahmen erreicht werden: |
Zündverhalten verschiedener Pflanzenöle Dipl.-Ing. (FH) Peter Emberger Zum Zündverhalten von Dieselkraftstoff und Fettsäureestern liegen einige Untersuchungen vor, während für Pflanzenöle kaum Forschungserkenntnisse vorhanden sind. Ziel war es deshalb, das Zündverhalten von verschiedenen Pflanzenölen zu ermitteln. Untersuchungsgegenstand waren zehn verschiedene Pflanzenöle und zwei Pflanzenölmischungen. |
Unerwünschte Wechselwirkungen von Biokraftstoffkomponenten mit dem Motorenschmieröl – Einflussgrößen und Prävention Dr. rer. nat. Ulrike Schümann, Dipl.-Chem. Silvia Berndt, Dipl.-Ing. Evelyn Flügge, Dr.-Ing. Volker Wichmann, Prof. Dr.-Ing. Horst Harndorf Die Substitution mineralölbasierter Kraftstoffe durch Biokraftstoffe wird als eine Maßnahme zur Reduzierung der CO2-Emissionen und Schonung fossiler Ressourcen angesehen. Die EU-Kommission verfolgt mit ihrem „Aktionsplan zur Förderung von Biokraftstoffen“ das Ziel, bis zum Jahr 2020 10 % der europaweit eingesetzten konventionellen Kraftstoffe durch biogene Kraftstoffe zu ersetzen. Zusätzlich begünstigen steigende Preise für fossile Kraftstoffe sowie Steuerbegünstigungen eine wachsende Nachfrage an Biokraftstoffen in der Europäischen Union. |
Aspekte der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen im internationalen Kontext Dipl.-Ing. Jörg Kretzschmar Um die steigenden Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu reduzieren, hat die EU ihre Mitgliedstaaten verpflichtet, den Anteil erneuerbarer Energien in diesem Sektor bis zum Jahr 2020 auf 10 % zu erhöhen und damit effektiv Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) einzusparen. Dafür stehen insbesondere Biokraftstoffe der 1. Generation zur Verfügung. Unabhängig von bestehenden Richtlinien müssen diese nachhaltig produziert werden. Die dafür etablierten Zertifikate können dies allerdings nur zu einem geringen Teil absichern. |
Mobilität mit Erdgas und Biomethan Aktuelle Marktsituation und Stand der Technik Dipl.-Ing. Iraklis Avramopoulos, Dipl.-Ing. Matthias Kratzsch Aktuelle Anforderungen zum Klimaschutz sowie die zunehmende Verknappung von Rohöl rücken Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung und die Minderung des CO2-Ausstoßes zunehmend in den Fokus aktueller Aktivitäten auf dem Gebiet der Fahrzeugentwicklung. Eine Alternative zu Rohöl stellt die Verwendung von Erdgas dar. Zusätzlich bietet Erdgas die Option, durch die Beimengung von aufbereitetem Biogas als Kraftstoff, die CO2-Bilanz weiter zu verbessern. Da es sich bei Biogas um einen regenerativen Energieträger handelt, ist bei vollständiger Substitution nahezu CO2-neutrales Fahren möglich. |
Flüssige Brennstoffe aus Biomasse Sebastian Stransky Das Vorhandensein von nutzbarer Energie ist die Grundlage jeglicher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert begann eine rasante Steigerung des Bedarfes an Energie. Diese Steigerung hält, nachdem sich die industrielle Entwicklung über die Grenzen Europas und Nordamerikas hinaus auf andere Regionen der Welt erweitert hat, unvermindert an. |
Entwicklung der Biogaserzeugung in Deutschland – Substrateinsatz und regionale Differenzierung Dipl.-Geogr. Nadja Rensberg, Dr. Walter Stinner Ende 2010 sind in Deutschland rund 5.900 Biogasanlagen mit einer installierten Anlagenleistung von rund 2.300 MWel in Betrieb. Hinsichtlich der in Biogasanlagen eingesetzten Substrate hat die Einführung des NawaRo-Bonus im EEG 2004 zu einer Veränderung der Inputströme in Biogasanlagen hin zu einem verstärkten Einsatz nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) geführt. Gülle und NawaRo stellen gegenwärtig mehr als 90 % der Substratinputströme in Biogasanlagen. |
Trockenvergärungsverfahren für die Nutzung von Bio- und Restabfällen Dr. Gert Morscheck, Dr. Andrea Schüch, Dipl.-Ing. Nils Engler, Prof. Dr. Michael Nelles Deutschland ist führend, wenn es um die getrennte Sammlung von Abfall und um das Recycling geht. Auch die Produktion von Bioenergie aus nachwachsenden Rohstoffen insbesondere die Biogasproduktion weist ein starkes Wachstum auf. Dagegen geht es mit der energetischen Nutzung biogener Abfälle nur langsam voran. Lediglich die Hälfte des möglichen Potenzials wird derzeit genutzt (Dornack, Morscheck und Nelles 2011; Schüch et al. 2010; ifeu 2007). Für die Biogasproduktion aus getrennt gesammelten kommunalen Bioabfällen und der im Restabfall enthaltenen Organik haben sich unterschiedlichste Verfahren etabliert. Der Schwerpunkt des vorliegenden Manuskripts liegt auf der Darstellung aktueller Trockenvergärungsverfahren. |
Rüben als Zukunftssubstrat für Biogasanlagen – Ergebnisse aus der großtechnischen Nutzung in einer Biogasanlage zur Optimierung der Rohbiogasproduktion zur Gaseinspeisung in das Erdgasnetz Dr.-Ing. Ralph Sutter, Dr.-Ing. Jan Liebetrau, Prof. Dr. Michael Nelles, Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin Das atomare Desaster in Fukushima hat die Bundesregierung am 30.5.2011 veranlasst zu beschließen, den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie innerhalb eines Jahrzehntes bis 2022 umzusetzen. Die entstehende Versorgungslücke soll maßgeblich durch den Einsatz erneuerbarer Energien sowie durch den Einsatz fossiler Energieträger, insbesondere Erdgas, geschlossen werden (Ethik K. 2011). |
Rüben für Biogas – Neues aus Labor und Praxis Ulrike Jeche, Sebastian Schaffner Die Rübe ist längst kein „Newcomer“ mehr unter den Biogassubstraten, sondern gilt in vielen Biogashochburgen Deutschlands neben Kulturen wie Mais oder Roggen als gesetztes Substrat. Zuerst fand die Rübe den Weg in den Fermenter in den traditionellen Rübenanbaugebieten. Mittlerweile dehnt sich der „EnergieRüben“-Anbau auch in Gebieten aus, in denen die ertragsstarke Kultur bislang nicht zu finden war oder nach der Reform der Zuckermarktordnung fast gänzlich verschwunden ist. |
Mathematische Modellierung der anaeroben Abbauprozesse in Biogasanlagen Dipl.-Ing. Sören Weinrich, M.Eng. Dipl.-Ing.(FH) Eric Mauky In Anbetracht der aktuellen energiepolitischen Diskussionen gewinnt der Ausbau der erneuerbaren Energien – und damit auch der Biogastechnologie – weiter an Bedeutung. Um effiziente Anlagenkonzepte zu entwickeln und eine optimierte Prozessführung zu garantieren, ist die Kenntnis über das Abbauverhalten verschiedener Substrate bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen von wesentlicher Bedeutung. |
Effizienzsteigerung von Biogasanlagen im BMU Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ Dipl.-Ing. Diana Pfeiffer, Dr.-Ing. Jan Liebetrau Derzeit erforschen im Förderprogramm 21 von 62 Projekten primär die effektive Nutzbarmachung von Reststoffen durch die Entwicklung innovativer Verfahrenskombination, die technologische Optimierung des Vergärungsprozesses und die Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten des entstehenden Biogases. Der Aspekt der Nachhaltigkeit, besonders die Reduktion von Klimagasemissionen spielt dabei eine ganze besondere Rolle. Hinsichtlich einer möglichst hohen Wärmenutzung wurden bei der Stromerzeugung aus Biogas in den letzten Jahren zunehmend Konzepte umgesetzt, um das Biogas zum Ort der Energienachfrage zu transportieren. Dabei werden neben der bisherigen Vor-Ort-Verstromung von Biogas alternative Biogasnutzungsoptionen relevant. Die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan mit anschließender Gaseinspeisung in das Erdgasnetz oder die Verwendung von Mikrogasnetzen zur zentralen Verstromung des Biogases gewinnen immer mehr an Bedeutung. |
Das Gasbildungspotenzial von Gülle und Stallmist Prof. Dr. agr. habil. Friedrich Weißbach Der rationelle Einsatz von Substraten für die Biogasgewinnung erfordert die Kenntnis des Gasbildungspotenzials. Der Beitrag zeigt, wie aus den Gehalten an Rohasche und Trockensubstanz für die verschiedenen Arten von Gülle und Stallmist deren Gasbildungspotenzial anhand der fermentierbaren organischen Trockensubstanz (FoTS) geschätzt werden kann. Die dazu vorgeschlagenen Gleichungen führen zu Ergebnissen, die mit den aktuellen KTBL-Richtwerten kompatibel sind. |
Untersuchungen zur Abbaukinetik von Grassilagen in In-Sacco-Batch-Versuchen Dipl.-Ing. Claudia Demmig, Frank Höppner, Dr. Dirk Banemann, Prof. Dr. Michael Nelles In einem Batch-Versuch wurde mithilfe der In-Sacco-Methode der Abbauverlauf und Abbaugrad der Gerüstsubstanzen einer Grassilage mit und ohne Einsatz einer Enzymmischung gegenübergestellt. Dazu wurden in einem Silierversuch Laborsilagen angelegt und nach 90 Tagen Silierdauer in einem In-Sacco-Batch-Versuch vergoren. In den ersten 10 Versuchstagen ist ein deutlich höherer Abbau der Gerüstsubstanzen NDF und ADF bei den mit Enzymen behandelten Grassilagen zu erkennen. Es konnte deutlich herausgestellt werden, dass der Einsatz von Enzymmischungen den Abbau der Pflanzenfasern beschleunigt. Dadurch wird das Raum-Zeit-Verhältnis beim anaeroben Abbau positiv verschoben, d.h. dass Substrate schneller umgesetzt werden können und sich dadurch die Verweilzeiten in Biogasanlagen theoretisch verkürzen. |
Untersuchungen zur pH-Regulation versäuerter Biogasfermenter Dr. Jörg Burgstaler, Dr. agr. Denny Wiedow, Dipl.-Ing. agr. Jenny Blumenthal, Dr. Frauke Godlinski, Prof. Dr. Norbert Kanswohl Immer mehr Biogasanlagen haben zunehmend Probleme mit der Prozessstabilität. Besonders die Versäuerung des Fermenters verursacht erhebliche wirtschaftliche Schäden. So suchen zunehmend mehr Energiewirte nach Möglichkeiten, diese Prozessstörung zu vermeiden oder sie kostengünstig zu beheben. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken ist der Einsatz des aus der Tierernährung bekannten Natriumhydrogencarbonats. Ziel dieser Untersuchung ist es daher die Wirkung von Natriumhydrogencarbonat zur pH-Regulation von versäuerten Biogasfermenterinhalten nachzuweisen. |
Einflussfaktoren auf die Hydrolyse eines Stroh- und Heumixes M. Sc. Carmen MarĂn PĂ©rez, Vasilis Dandikas, Dr.-Ing. Konrad Koch, Dr. Michael Lebuhn, Dr. Andreas Gronauer Vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien wird durch eine räumliche und zeitliche Trennung von Hydrolyse und Methanogenese versucht, optimale Bedingungen fĂĽr die Mikrobiologie der einzelnen Phasen zu erreichen. Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei dem gerichteten fermentativen Aufschluss schwer abbaubarer Nebenprodukte und Reststoffe durch spezialisierte Mikroorganismen. Damit sollen Verweilzeiten reduziert und die Abbauleistung gesteigert werden, was die Verwendung kleinerer Fermenter ermöglichen wĂĽrde. Ein weiteres Ziel ist eine hohe Flexibilität bei der Wahl der Ausgangssubstrate zu erreichen. Daraus leitet sich die Frage ab, wie Reststoffe aus der Landwirtschaft mit einem hohen Anteil schwer abbaubarer Fraktionen (beispielweise Stroh) fĂĽr die Biogasproduktion genutzt werden können. |
Herausforderungen in Marketing und Vertrieb von Biomethan – ein neuer Markt entsteht Prof. Dr. Carsten Herbes, Felix Hess Mit dem Ziel einer Einspeisung von sechs Mrd. Kubikmeter Biomethan in das Erdgasnetz bis 2020 hat die Bundesregierung ein ehrgeiziges Ziel formuliert. Mit den flankierenden Regelungen im EEG, EEWärmeG und der GasNZV, Gas- NEV etc. wurde gleichzeitig ein neuer Markt geschaffen. |
Bioenergy for a regional value added in rural regions – results of the technologically-economic research to the competition Bioenergy Regions Dipl.-Ing. agr. Thilo Seidenberger, Ruth Offermann, Prof. Dr. Ing. Daniela Thrän Renewable energies not only have the potential to contribute to the reduction of greenhouse gas emissions and the enhancement of energy security, but they also offer chances for regional and rural development like the creation of new employment opportunities and increasing regional income. Especially for these regional effects bioenergy plays a significant role. |
Production and utilization of Biogas in Jelgava subregion and the Study and Researh Farm Vecauce Vilis Dubrovskis, Imants Plume Study and Researh Farm (MPS) Vecauce was founded in 1921 and serves as the unique centre for research and educational activities for students of Latvia University of Agriculture (LLU), for pupils from agricultural colleges and all interests in advanced agricultural production. Biogas production was started in MPS Vecauce in 2008, when the first biogas plant (electricity 260 kW, heat 356 kW) utilizing plant biomass was comissioned in Latvia. |
Landwirtschaftliche Nutzung von Biogasgülle Dr. Jana Peters, Dr. Andreas Gurgel An der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern werden derzeit mehrere Untersuchungen hinsichtlich des Einsatzes von Gärresten zu verschiedenen Kulturarten in unterschiedliche Applikationsmengen durchgeführt. Ziel dieser Projekte ist es, eine bedarfsgerechte Versorgung der Kulturarten bei gleichzeitiger Beachtung der umwelt- und naturschutzrelevanten Aspekte zu erreichen. Dazu werden zum einen verschiedene Düngermengen appliziert, zum anderen Varianten mit ausschließlich organischer Düngung und mineralisch-organischer Düngung geprüft. Gleichzeitig werden die Versuche durch die Messung klimarelevanter Emissionen begleitet, um so eine Aussage über die Umweltverträglichkeit treffen zu können. |
Vergleich von Rendite und Risiken der Biogas- und Milchproduktion Prof. Dr. Clemens Fuchs Im Agrarbereich sind zunehmend volatile Märkte zu beobachten. Die Ursache liegt zum Teil darin, dass die (EU)-Agrarpolitik die Marktstützung reduziert und weltweit der Wettbewerb steigt (Globalisierung, Handelsliberalisierung im Rahmen der WTO). Besonders Milcherzeuger aber auch Ackerbauern waren in den letzten Jahren von extremen Preisschwankungen mit langen Phasen niedriger Preise betroffen. Durch Wachstum in neuen Geschäftsfeldern, wie z.B. den Erneuerbaren Energien (EE), sollen neue Einkommensmöglichkeiten erschlossen werden und mit der damit einhergehenden Diversifizierung versprechen sich viele Investoren, Risiken begrenzen zu können. |
Emissionen aus Biogasanlagen – praktische Reduktion durch Katalysatortechnik in BHKW M. Eng. Dipl.-Ing. (FH) Eric Billig, M.Sc. René Bindig, Dr. Ingo Hartmann, Dr.-Ing. Jan Liebetrau Derzeitig existieren nahezu 6.000 Anlagen in Deutschland, die aus landwirtschaftlichen Reststoffen und nachwachsenden Rohstoffen Biogas erzeugen und in Blockheizkraftwerken (BHKW) das Biogas zu Strom und Wärme umwandeln. Bei der Verbrennung in BHKW bleibt jedoch eine geringe Menge des Brenngases Methan unverbrannt übrig und gelangt in die Atmosphäre. Dort angekommen ist es im maßgeblichen Umfang am Treibhausgaseffekt beteiligt. |
Fuzzy-geregelte Tele-Biogasfermentation zwischen Hamburg und Nordhausen für einen hohen Durchsatz und Anpassungen an die Gaseinspeisungsrate Prof. Dr. Paul Scherer, Dipl.-Ing. Sebastian Antonczyk, Anja Schreiber, Gerd-Rainer Vollmer Um Biogasanlagen im Sinne einer höheren Gasausbeute effektiver zu bewirtschaften sind innovative Lösungen gefragt. Dazu wurde an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW) und an der Fachhochschule Nordhausen (FHN) eine leistungsbasierte Fuzzy-Logik-Regelung für saure Rübensilagen entwickelt und mit einem Schweinegülle gepufferten Getreide- Mono-Input und Rezirkulation im Technikumsmaßstab an der Fachhochschule Nordhausen (FHN) validiert. |
Das EU-Interreg Projekt BalticBiogasBus: Biomethan – ein regenerativer Karftstoff für einen klimaneutralen Personennahverkehr im Ostseeraum Dipl.-Ing. Petra Seidenberg Biogas als Treibstoff ist noch eine Nische auf dem deutschen Kraftstoffmarkt, es sind keine Zahlen des Anteils von Biogas innerhalb der Biokraftstoffe in Deutschland auffindbar. Biogas wird in Deutschland zum größten Teil für die Stromerzeugung und Wärmeerzeugung genutzt aufgrund der Einspeisevergütung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). |
Potential of biomethan production in Baltic Sea Region Dr inż. Krzysztof Biernat, Mgr Paulina Luiza Dziołak, Dr inż. Wojciech Gis, Dr inż. Andrzej Żółtowski In this paper the conditions of biogas production in the Baltic Sea Region countries of Poland, Sweden and Finland will be discussed. Perspectives on the growth of the biogas sector in all these countries will also be presented. Furthermore, the paper will consider biogas supplying possibilities for urban transport buses. The article is based on the information gained from the international project “Biogas Baltic Bus” and the resulting report entitled SUMMARY ELABORATION ON THE PRODUCTION AND POTENTIAL PRODUCTION OF BIOGAS IN THE BALTIC SEA BASIN COUNTRIES TODAY AND IN THE PERSPECTIVE OF THE NEXT YEAR . |
Natural Gas Pipelines for Biomethane Distribution Monika Wójcik The structure of the gas sector in Poland is monopolized by the Capital Group of the Polish Oil and Gas company. The company’s main areas of activity are: exploration, exploitation of natural gas and crude oil, as well as import, storage, marketing and distribution of gas and liquid fuels. Natural gas comes from two sources – imports (68 %) and domestic production (32 %). Natural gas is imported mainly from Russia. Small amounts are also imported from Turkmenistan, Uzbekistan, Germany, Ukraine and the Czech Republic. |
Sustainable bioenergy gives important impetus to green growth in the Baltic Sea region Dörte Ratzmann The Baltic Sea region has the potential to become a pioneer in the transformation towards an ecologically sustainable economy. |
Mecklenburg Parkland (Country Park) Social Aspects of Bioenergy Development on the Regional Level – Activation and Organization of the Key Planners Prof. Dr.-Ing. Henning Bombeck The ongoing agricultural structure change and the rapid demographic changes of the last 20 years are visible to everyone and can be recognised in the centre of villages located in Mecklenburg-Western Pomerania. Large numbers in job vacancies herald economic changes and the continuing loss of population. |