Innovationen fĂŒr Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung
Vorwort Prof. Dr. Michael Nelles Eine der wichtigsten globalen Zukunftsaufgaben ist die Sicherstellung einer nachhaltigen, d.h. ökonomisch, ökologisch und sozial tragfÀhigen Energieversorgung. In Deutschland soll der Anteil Erneuerbarer Energien an der PrimÀrenergieerzeugung von 6,7 % im Jahr 2007 auf mindestens 20 % im Jahr 2020 gesteigert werden. Der Anteil der Bioenergie an den Erneuerbaren Energien liegt derzeit bei rund 70 % und ist somit der wichtigste Erneuerbare EnergietrÀger. |
Biomassepotenziale in Deutschland unter BerĂŒcksichtigung von Biomasse-Importen Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt, Prof. Dr. Ing. Daniela ThrĂ€n, MSc Dipl.-Ing. Janet Witt Biomasse ist eine der am vielfĂ€ltigsten nutzbaren Optionen der regenerativen Energien. Sie kann als fester, flĂŒssiger oder gasförmiger Brennstoff zur WĂ€rmebereitstellung und/oder Stromerzeugung sowie als Kraftstoff eingesetzt werden. Aufgrund dieses Multitalentes wird der verstĂ€rkte Einsatz von Biomasse zur Energiebereitstellung auch von politischer Ebene und nicht nur in Deutschland weiter forciert. Vor dem Hintergrund der groĂen Resonanz in der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Technologieentwicklung kommt immer wieder die Frage auf, ob denn auch ausreichend Biomasse langfristig und nachhaltig verfĂŒgbar sei. Der nachfolgende Beitrag fasst deshalb die Biomassepotenziale in Deutschland im Vergleich zu den sonstigen EU 28 Staaten zusammen und verweist auf kritische Einflussfaktoren der Potenzialentwicklung bis zum Jahr 2020. |
Stand und Perspektiven der energetischen Verwertung von organischen AbfĂ€llen und Reststoffen in Mecklenburg-Vorpommern Martina Ocik, Prof. Dr. Michael Nelles, Dr. Gert Morscheck, Dr. Andrea SchĂŒch Die Bioenergie ist neben der Windenergie der wichtigste erneuerbare EnergietrĂ€ger im Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Abfallwirtschaft trĂ€gt nicht unerheblich dazu bei, das energetische Potenzial der organischen AbfĂ€lle nutzbar zu machen. Stand bis zum Jahr 2005 noch die Reduzierung des organischen Gehalts der SiedlungsabfĂ€lle zum Zwecke einer möglichst reaktions- und nachsorgefreien Deponierung im Vordergrund, so werden inzwischen die organischen AbfĂ€lle zunehmend aus KlimaschutzgrĂŒnden und zum Zweck einer nachhaltigen Energieversorgung verwertet. |
Perspektiven der Bioenergie-Forschung Dr.-Ing. Andreas SchĂŒtte PowerPoint Presentation mit 20 Folien |
Kriterien der nachhaltigen Erzeugung von Biomasse zur energetischen Nutzung PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann, M.Sc. Silvia Bachmann Nachdem die Bioenergie zunĂ€chst ausschlieĂlich als ökologisch vorteilhaft galt, mehren sich die Stimmen, die insbesondere im Zusammenhang mit dem groĂflĂ€chigen Anbau von Energiepflanzen auch vor negativen Auswirkungen warnen. Diese werden bislang hĂ€ufig im Zusammenhang mit Naturschutzfragen diskutiert, sowie bezĂŒglich der VerdrĂ€ngung von Nahrungs- und Futterpflanzen. Auch wird zum Teil in Zweifel gezogen, ob es sich wirklich bei jeder bioenergetischen Nutzungsrichtung um eine KlimaschutzmaĂnahme handelt (z. B. Biokraftstoffe der 1. Generation). Gewiss ist es auch kein Beitrag zum Umweltschutz/Klimaschutz, wenn WĂ€lder gerodet werden, um Bioenergiepflanzen anzubauen. Generell kann man Bioenergie nur dann als erneuerbaren EnergietrĂ€ger bezeichnen, wenn die dafĂŒr notwendige Biomasse nachhaltig erzeugt wird. |
Potenzialanalytische Ăberlegungen zur Entwicklung dezentraler und zentraler Biogasanlagen in Mecklenburg-Vorpommern Dr. Frank GrĂŒttner, Dr. Ralf KĂ€hler Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe und der drohende Klimawandel erzwingen Alternativen zur Versorgung mit fossilen EnergietrĂ€gern. Mecklenburg-Vorpommern ist diesbezĂŒglich in einer gĂŒnstigen Situation: Erstens fĂ€llt die (energetische) Modernisierung des Landes in eine Zeit, in der bereits eine Vielzahl von Lösungen â z.B. zur Steigerung der Energieeffizienz â verfĂŒgbar ist. Zweitens weist das Land aufgrund seiner geringen Besiedlungsdichte mit Bevölkerung und Industrie einen generell niedrigen Energieverbrauch und nur wenige rĂ€umlich konzentrierte Verbrauchsschwerpunkte auf. |
Ăberblick ĂŒber Bioenergie-Regionalkonzepte in Mecklenburg-Vorpommern Dr. Andreas Gurgel Die Bedeutung der Bioenergie wĂ€chst derzeit immer weiter an. Sie ist mit etwa zwei Dritteln der bedeutendste Anteil der erneuerbaren Energien in Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl die derzeitige, teilweise unsachlich gefĂŒhrte, Diskussion um âTank oder Tellerâ die anstehenden Probleme nicht lösen kann, ist doch unumstritten, dass die Bioenergie im Energiemix der Zukunft eine tragende Rolle spielen wird. |
Logistik der Energieholzbereitstellung PD Dr.-Ing. habil. Werner GroĂe Das energetische Nutzen von Holz erfĂ€hrt eine Renaissance. Mit dem Wissen um Klimawandel und den daraus resultierenden Folgen wurden politische Entscheidungen initiiert, die Energieholz gegenĂŒber fossilen Energien wettbewerbsfĂ€hig machen. DarĂŒber hinaus hat der konstante AufwĂ€rtstrend von Ălund Gaspreisen in den vergangenen Jahren das Verbraucherverhalten verĂ€ndert und zu einer unĂŒbersehbaren PopularitĂ€t von Brennholz insbesondere im lĂ€ndlichen Raum gefĂŒhrt. Mit der wachsenden Bedeutung von Energieholz und der steigenden Marktnachfrage entsteht ein vielschichtiges Interesse an ZusammenhĂ€ngen, die mit der Bereitstellung und nachfolgenden Nutzung verknĂŒpft sind. |
Produktionsverfahren Energieholz auf landwirtschaftlichen FlĂ€chen PD Dr. habil. Barbara Boelcke Schnell wachsende Baumarten, angebaut auf landwirtschaftlichen FlĂ€chen, können einen wichtigen Beitrag zur Erzeugung erneuerbarer Energien leisten. Das Energieholzaufkommen aus der Forstwirtschaft und SĂ€geindustrie (Resthölzer) wird nicht ausreichen, um die Produktionsziele im Energiebereich auf der Basis Holz realisieren zu können. Bereits im Zusammenhang mit der Ălkrise Anfang der 1970er Jahre begann in Deutschland die Diskussion um Holzpotenziale fĂŒr die energetische Nutzung, die auf landwirtschaftlichen FlĂ€chen erzeugt werden können. |
Bodenökologische Auswirkungen des Energieholzanbaus Dr. agr. Petra Kahle, PD Dr. habil. Christel Baum, Prof. Dr. Peter Leinweber Die Ziele der EU zur Senkung der CO2-Emission und die Notwendigkeit zur Reduzierung des Verbrauchs an fossilen EnergietrĂ€gern haben die Diskussion um die Nutzung der Bioenergie befördert. Unter den nachwachsenden Rohstoffen bietet Holz aus Kurzumtriebsplantagen eine aussichtsreiche Möglichkeit fĂŒr die Produktion biogener Energie und gilt zudem als hervorragendes Ausgangsmaterial fĂŒr die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Generation (Biomass-to-Liquid) (Hartmann u. Kaltschmitt, 2002). |
Erzeugung von Energieholz in EnergiewĂ€ldern und Agroforstsystemen Dr. Christian Böhm Die Nutzung holzartiger Biomasse zur energetischen Verwertung hat eine lange Tradition. Insbesondere in Privathaushalten war und ist Holz ein wichtiger Rohstoff zur WĂ€rmebereitstellung. Seit etwa zwei Jahrzehnten gewinnt der Brennstoff Holz auch in der Industrie zunehmend an Bedeutung. In Verbindung von Kraft-WĂ€rme-Kopplung dient Holz als Energiequelle zur kombinierten Strom- und WĂ€rmeerzeugung. Die Nachfrage nach Dendromasse ist in den letzten Jahren weltweit rasant gestiegen (Schulte, 2007). Ursachen hierfĂŒr sind zum einen die gestiegenen Preise fossiler EnergietrĂ€ger und zum anderen die vor allem in Europa durch politische Rahmenbedingungen gesteuerte Förderung regenerativer Energieformen. |
Produktion forstwirtschaftlicher Biomasse zur Energiegewinnung Dr. Peter Röhe Im angewandten Waldbau werden mit Blick auf das Produktionsziel und die WirtschaftsfĂŒhrung drei grundlegend verschiedene Betriebsarten (Produktionssysteme) unterschieden. Diese werden im forstlichen Sprachgebrauch als Hochwald, Niederwald und Mittelwald bezeichnet. |
Potenzial von Biomasse aus der Landschaftspflege in Mecklenburg-Vorpommern am Beispiel ausgewĂ€hlter Regionen Dr. Andrea SchĂŒch Die umfassende energetische Nutzung von biogenen AbfĂ€llen und Reststoffen kann einen wichtigen Beitrag leisten, das gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2020 mindestens 20 % des PrimĂ€renergieverbrauchs durch erneuerbare Energien abzudecken. Der Anteil der Biomasse an der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien betrĂ€gt derzeit rund 70 % wobei die Abfallbiomasse kĂŒnftig ungefĂ€hr die HĂ€lfte der energetisch nutzbaren Biomasse ausmachen könnte. |
Möglichkeiten und Grenzen der Entnahme von Stroh aus dem NĂ€hrstoffkreislauf Dr. Eckhard Lehmann Traditionell war die Nutzung des Nebenproduktes Stroh fĂŒr Futter- und Einstreuzwecke in der Tierproduktion mit der RĂŒckfĂŒhrung eines Teiles der organischen Masse fĂŒr die Humus- und NĂ€hrstoffreproduktion des Bodens verbunden. Die zunehmende Spezialisierung der Landwirtschaft mit Konzentration und VerĂ€nderung der Haltungsformen in der Tierproduktion und Ausdehnung des MĂ€hdruschfruchtanteils hat dazu gefĂŒhrt, dass erhebliche Mengen an Stroh nicht mehr fĂŒr eine landwirtschaftliche Nutzung benötigt werden. |
Technische Verwertung fester Biobrennstoffe Dr.-Ing. Andrej Stanev PowerPoint Presentation mit 17 Folien. |
Der Einfluss von Asche aus der Biomasse auf Bodeneigenschaften und ErtrĂ€ge von Festulolium Prof. Dr. Slawomir Stankowski, Dr. Marek Bury, Dr. Czeslaw Woloszyk, Dr. Edward Meller, Prof. Dr. Elzbieta Jolanta Bielinska Der Anteil der erneuerbaren Energie am PrimĂ€renergieverbrauch in der EU wuchs deutlich in den letzten Jahren. Die Biomasse neben der Hydroenergetik wird als die wichtigste Energiequelle gesehen und ihr Anteil bis zum Jahre 2020 kann sich fast verdreifachen. Die steigende Verbrennung von Biomasse aller Art verursacht die Entstehung von Aschen mit verschiedener Eignung. In der Geschichte waren die Aschen aus der Biomasse die ersten DĂŒngemittel in der Welt. Die Nutzung von Aschen in der Landwirtschaft wird von dem Gehalt an NĂ€hrstoffen, PflanzenverfĂŒgbarkeit diesen NĂ€hrstoffen und Belastung von Schwermetallen. |
Lagerung von Energieholz fĂŒr Biomasseheizkraftwerke Prof. Dr. Norbert Kanswohl, Dr. Mathias Schlegel, Dr. Ing. habil. Hans-Georg Kirschbaum, Dipl.-Ing. Maik Orth Der Beitrag der Biomasse zur Energieversorgung in Europa ist nach Angaben der Internationalen Energieagentur in den letzten Jahren von 45 auf 50,2 Millionen t Rohöleinheiten gestiegen. Dies bedeutet einen Anstieg um 1,1 Millionen Einheiten pro Jahr. In den kommenden Jahren mĂŒssten jĂ€hrlich 8 Millionen t Biomasse zusĂ€tzlich fĂŒr den Energiemarkt bereitgestellt werden, damit die fĂŒr den Zeitraum von 2000 bis 2010 angestrebte Erhöhung der Biomasse auf 135 Millionen t Rohöleinheiten erreicht wird. |
Aktueller Stand der Normierung von biogenen Festbrennstoffen Dipl.-Ing. Andreas Neff Die EuropĂ€ische Union hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Anteil an biogenen Brennstoffen zur Energieversorgung drastisch zu erhöhen, daher wurde die EuropĂ€ische Kommission 1998/1999 in dem Bereich der Normung von Biomasse aktiv. Im Mai 2000 trat im Auftrag des EuropĂ€ischen Instituts fĂŒr Standardisierung (CEN) ein technisches Komitee zusammen, das die Aufgabe hatte, eine neue Norm (CEN/TC 335 - Solid Biofuels) zur Standardisierung von biogenen Festbrennstoffen zu erarbeiten. |
Bereitstellungssicherheit bei biogenen Rohstoffen Dipl.-Gartenbauingenieur GĂŒnter GĂ€bler Grundlagen fĂŒr den Einsatz pflanzlicher Rohstoffe: - alle Pflanzen lassen sich immer energetisch und stofflich verwerten - die energetische und stoffliche Verwertung kann unterschiedlich sein |
FlĂŒssige BioenergietrĂ€ger der heutigen Generation im Ăberblick M.Sc. Mattes Scheftelowitz, Dr. Franziska MĂŒller-Langer Der heutige Verkehrssektor ist nicht nur vom limitierten Angebot an fossilen Ressourcen abhĂ€ngig, sondern gilt zudem als eine der Hauptursachen fĂŒr den anthropogenen Treibhauseffekt. Um ĂŒber die Kraftstoffproduktion aus Biomasse einen spĂŒrbaren Marktanteil zu erreichen, bedarf es einerseits einer funktionierenden und effizienten Technik sowie ausreichender technisch erschlieĂbarer Biomassepotenziale; andererseits sind ökonomische und ökologische Aspekte zu berĂŒcksichtigen. |
Die Rolle und Perspektiven von Pflanzenölen und Biodiesel im deutschen Biokraftstoffmarkt Dieter Bockey Die geradezu rasante Energiepreisentwicklung der vergangenen Monate prĂ€gte die Diskussion ĂŒber die zukĂŒnftige strategische Ausrichtung der Energieversorgung und der hiermit einhergehenden erforderlichen Politik zur Förderung erneuerbarer Energien. Insbesondere die Ălpreisentwicklung schockierte geradezu die Verbraucher, aber auch die Wirtschaft. Die Rohölpreisentwicklung lĂ€sst sich unmittelbar an den Tankstellen- und Heizölpreisen ablesen, wenngleich diese und andere eher schleichende Erhöhungen der Verbraucherpreise fĂŒr KonsumgĂŒter zum Teil durch den schwachen Dollar kompensiert wurden. |
DEUTZ Natural Fuel Engine Dipl.-Ing. Michael Neuhaus Die DEUTZ AG ist ein unabhĂ€ngiger weltweit fĂŒhrender Hersteller von Dieselmotoren im Bereich 5 bis 500 kW |
Additivierung von Rapsölkraftstoff zur Verbesserung der OxidationsstabilitĂ€t Dipl.-Chem. Beate Bahl, Dr. rer. nat. Ulrike SchĂŒmann Im Rahmen dieser Studie sollte die Unbedenklichkeit der Additivierung von Rapsölkraftstoff mit einem wirksamen Antioxidans nachgewiesen werden, um damit eine breite MarkteinfĂŒhrung dieses Kraftstoffes in Land- und Forstwirtschaft unter Einhaltung der DIN V 51605 zu ermöglichen. Die im Folgenden aufgefĂŒhrten Untersuchungen wurden an einem kalt gepressten Rapsöl durchgefĂŒhrt. |