Kohlenstoffquellen durch Humuszertifikate-Handel ökonomische
Anreize geben Wolfgang Abler Landwirtschaft wird mit bis zu 24 % an den Klimagasemissionen verantwortlich gemacht, schreibt der Weltklimarat IPCC. Der Input an endlichen Ressourcen für die landwirtschaftliche Produktion, wie z. B. Öl, Kohle, Gas, Phosphor, aber auch Land an sich, sind nicht nachhaltig. An anderer Stelle werden vorhandene Ressourcen, wie Biomasse, biogene Reststoffe, Nährstoffe im landwirtschaftlichen Kreislauf, aber auch menschliche Exkremente, verschwendet. |
Entwicklung, Stand und Perspektiven beim Einsatz von Kompost und anderen Sekundärrohstoffdüngern in der ökologischen Landwirtschaft Dipl.-Ing. Ralf Gottschall Die getrennte Sammlung organischer Reststoffe aus Haushaltungen in „Biotonnen“ mit nachfolgender Kompostierung („Biogutkompostierung“) wurde in Westdeutschland Anfang der 1980er Jahren zunächst ganz wesentlich aus dem ökologischen Landbau heraus entwickelt, nämlich durch das Fachgebiet ökologischer Landbau (FÖL) der Universität Kassel (früher: FMAL – Fachgebiet Methoden des Alternativen Landbaus). |
Wertschöpfungskette und Erlösmöglichkeiten von Biomethan als
Kraftstoff Dr. Helmut Kern Die geplante Energiewende in Deutschland wird seit dem Inkrafttreten des EEG im Jahre 2000 vor allem auf den Stromsektor bezogen. Dabei sind die Energiebedarfsmengen anderer Sektoren, wie die Wärmeerzeugung und der Kraftstoffbereich, ungleich höher. |
Stand und Potenziale der Biogutverwertung in Deutschland Dr.-Ing. Michael Kern, Dipl.-Ing. Jörg Siepenkothen Die Bioabfallerfassung ist eine Erfolgsgeschichte, steht aber noch vor vielen Herausforderungen. Neben der Qualität (die nicht Gegenstand dieser Betrachtung war) steht vor allem die umfängliche Erfassung von nativer küchenstämmiger Organik im Vordergrund. Die Erfassungs- und Verwertungsleistung dieser Abfallfraktion ist vollkommen unbefriedigend und die Potenziale sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. |
Aktion Biotonne Deutschland Dr. Martin Lichtl Die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfall in privaten Haushalten kann die Kreislaufwirtschaft einen entscheidenden Schritt voranbringen. Voraussetzung ist ein engagiertes und diszipliniertes Sammelverhalten der Bürger, wozu vor allem Öffentlichkeitsarbeit motivieren muss und was die „Biotonnen-Kommunikation“ zu einer Königsdisziplin in der Abfallwirtschaftskommunikation macht. |
Nährstoffbilanz des Ökolandbaus in Hessen und möglicher Beitrag der Kompostwirtschaft Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dr. Felix Richter, Dr.-Ing. Michael Kern, Dipl.-Ing. Ralf Gottschall, Dr. Christian Bruns Vor dem Hintergrund stetiger Flächen- und Betriebszuwächse im ökologischen Landbau (ÖL) in Hessen, die zunehmend auch viehlose Bewirtschaftungssysteme umfassen, stellt sich die Frage nach dem Bedarf an externer Nährstoffzufuhr für diese Flächen und Betriebe. Gleichzeitig stehen mit Komposten aus Biogut und Grüngut externe organische Düngemittel zur Verfügung, deren Erzeugung, ebenso wie die dafür notwendige getrennte Erfassung haushaltsstämmiger Bioabfälle, ursprünglich als Nährstoffrecycling für den ÖL konzipiert wurde. |
Biokohlen aus Rest- und Abfallstoffen – Herstellungsverfahren, Spezifikationen und aktuelle Anwendungen Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen Klimaschutz und ein effizienter Umgang mit Ressourcen sind wesentliche Basis eines nachhaltigen Wirtschaftens. Die stoffliche und energetische Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffen kann dabei eine wesentliche Rolle spielen. Hierzu existiert inzwischen eine Vielzahl an thermochemischen, chemischen, physikalischen und biologischen Verfahren für unterschiedlichste Einsatzstoffe und Produkte |
Weiterentwicklung des organischen Stoffstrommanagements im Landkreis Nordhausen – Biogas, Brennstoff, Kompost Diplom-Wirtschaftsjurist (FH) Thomas Mund Im noch umzusetzenden Heizkonzept soll die Wärmeherstellung für den Betriebshof der Stadtwerke Nordhausen und zweier angrenzender Wohnblöcke mit insgesamt ca. 1.500.000 kWh p. a. durch Verbrennung des Brennstoffs aus Grüngut erfolgen. Durch die Ersetzung fossiler Energieträger durch erneuerbare leistet die Entsorgungswirtschaft im Landkreis Nordhausen einen weiteren positiven Klimabeitrag. |
Herausforderungen und Perspektiven der Bioabfallwirtschaft Dipl. agr. Ing. Michael Schneider, Sarah Röhlen, Niklas Keßel Die Bioabfallwirtschaft hat sich als zentrale Säule der modernen Kreislaufwirtschaft etabliert. Natur- und Umweltverbände, wie der NABU und die DUH, fordern einen Ausbau der getrennten Erfassung von Bioabfällen. Eine Gefahr für die Bioabfallwirtschaft stellen verstärkt aufkommende mediale Berichte dar, in denen selbst sehr kleine Mengen an Fremdstoffen in Kompostprodukten angeprangert werden. Zur Reduzierung der Fremdstoffgehalte im Kompost müssen insbesondere die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger ihre Anstrengungen verstärken, um vor allem Biogut in hoher Qualität erfassen zu können. |
Qualitätsmanagement von Bioabfall und Kompost – Erfolgreiche Maßnahmen zur Reduzierung von Fremdstoffgehalten Jürgen Schrewe Die Entsorgungswirtschaft Soest GmbH hat im Jahr 2016 die „Qualitätsoffensive Bioabfälle“ gestartet. Nach Überzeugung der Kommunen und entsprechender Anpassungen der Abfallsatzungen werden seit Anfang 2017 regelmäßig Kontrollen bei der Abfuhr der Biotonnen durchgeführt. Durch eine konsequente Umsetzung in allen Kommunen und einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit fand ein Umdenken der Bürger und Bürgerinnen statt. Die schon im ersten Jahr erzielte Qualität des Bördekomposts liegt weit unter den relevanten Grenzwerten der Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK). Um die Qualität langfristig zu sichern, sind regelmäßige Kontrollen notwendig. Die Beteiligung an der Kampagne #wirfuerbio unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit. |
AVR Bioabfallvergärungsanlage in Sinsheim –
Erste Erfahrungen mit der Bioabfallvergärungsanlage Jochen Schütz Um einerseits zur Erfüllung der Entsorgungspflichten des Rhein-Neckar-Kreises die Verwertung der anfallenden Bio- und Grünabfälle sicherzustellen und andererseits das energetische und stoffliche Potenzial der getrennt erfassten biogenen Abfälle vollständig nutzen zu können, wurde am Standort der Deponie Sinsheim, unter Einbeziehung der in den Sommermonaten bisher ungenutzten Wärme aus dem Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) der AVR Energie GmbH, eine neue Bioabfallvergärungsanlage errichtet. Die geplante Bioabfallvergärungsanlage ist dahingehend konzipiert, dass die Gärsuspension nach der Vergärung unter Einsatz der Wärme des BMHKW getrocknet wird und keine flüssigen Gärreste entstehen. Das in der Vergärung entstehende Biogas wird einer Biogasaufbereitungsanlage zugeführt, zu Biomethan aufbereitet und anschließend in das Erdgasnetz eingespeist. |
Modellvorhaben „Holzige Biomasse“ – Erfahrungen mit der
Umsetzung des Grüngutkonzepts im Werra-Meißner-Kreis Dr. Rainer Wallmann, Dr. Felix Richter, Jana Wagner, Matthias Wenderoth Das vom Land Hessen geförderte Modellvorhaben „Holzige Biomasse im Werra-Meißner-Kreis“ ist nach einer erfolgreich beendeten Konzeptphase in die dreijährige Umsetzungsphase gestartet, in der unter anderem ein kreisweites Grüngutkonzept realisiert werden soll. Dabei soll in jeder Kommune des Landkreises, der als öffentlich- rechtlicher Entsorgungsträger bislang keine separate Grünguterfassung durchführt, mindestens eine Grüngutsammelstelle eingerichtet werden. |
Ausbau und Weiterentwicklung der Bioabfallvergärungsanlage
Dresden Gessler Marion Mit dem Kauf der Bioabfallvergärungsanlage Dresden ist der MVV Energie Gruppe ein schneller Markteintritt gelungen. Im Endausbau wird diese Bioabfallvergärungsanlage mit Biogasaufbereitung und -einspeisung eine hochwertige klimaschonende und effiziente Nutzung kommunaler Bioabfälle, die die CO2-Bilanz der Kommunen verbessert und mit dem Ersatz fossiler Energieträger einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leistet. Die BAV Dresden ist ein wichtiger Meilenstein für MVV mit einer steilen Lernkurve im Betrieb, Anlagenbau, Stoffstrommanagement und aus energiewirtschaftlicher Sicht. MVV zeigt sich in Dresden als verlässlicher Partner und verantwortungsvoller Akteur in der Bioabfallvergärung und setzt hier die Energiewende erfolgreich um! |
Kompostvermarktung mit Gewinn, geht das? Karl-Friedrich Engl Das BBG Donau-Wald ist ein Kommunalunternehmen, welches im Jahr 1996 vom ZAW Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald als Tochterunternehmen gezielt für die Aufbereitung von Bioabfällen und Grüngut sowie die Vermarktung der Komposte und Erden gegründet wurde. |