Weiterentwicklung der Bioabfallerfassung und -verwertung aus Sicht des BMU RDir Dr. Claus-Gerhard Bergs Als Folge tendenziell steigender Rohstoffpreise wächst auch das Interesse an der Nutzung von Bioabfällen, da behandelte Bioabfälle auf verschiedene Art und Weise andere Materialien substituieren können. Verstärkt wird in den vergangenen Jahren die anaerobe Behandlung („Vergärung“) geeigneter Bioabfälle durchgeführt, um sowohl energetisch nutzbares Biogas als auch Komposte zu erzeugen, die als Humuslieferant und Träger von Pflanzennährstoffen sichere landwirtschaftliche Erträge gewährleisten. Interesse besteht daneben mittlerweile auch an der Nutzung von Bioabfällen bei der unmittelbaren Verwendung als Energieträger, z. B. nach Trocknung der Bioabfälle oder bei der Nutzung von Bioabfällen als Ausgangsstoff für die Herstellung von gasförmigen oder flüssigen „Biokraftstoffen“. Innovative Konzepte sehen die Verwendung von Bioabfällen bei der Herstellung von Biokohle vor. |
Biogaspark Großenlüder: Biomethan- und Düngemittelerzeugung mittels Nass- und Trockenvergärung Dipl.-Betriebswirt Andreas Bug Die Biothan GmbH ist eine Tochter der RhönEnergie Fulda GmbH, der Gas- und Wasserversorgung Osthessen GmbH sowie der Stadt Fulda. Das Unternehmen wurde im Oktober 2009 mit Sitz in Fulda gegründet. Die Anlage befindet sich in der Gemeinde Großenlüder (Ortsteil Kleinlüder) und wurde auf einem ehemaligen Militärgelände errichtet. |
Integration einer Propfenstromvergärungsanlage in die AHE Witten Johannes Einig Die AHE GmbH beschäftigte sich im Kontext der Wertschöpfungskette bis zum Zeit-punkt der Inbetriebnahme der Vergärungsanlage ausschließlich mit dem Erfassen, Transportieren und Umschlagen von Abfällen. Als Dienstleistungsunternehmen mit der Hauptaktivität des Umschlagen sowie Trans-portieren von Abfällen, eröffnete sich ein bis dahin noch unbekanntes Segment mit neuen Fragestellungen und Anforderungen. Zwar war die AHE GmbH bereits vor dem Bau und Betrieb der Vergärungsanlage Auftragnehmer hinsichtlich der Verwertung von biologischen Abfällen aus dem Kreisgebiet, konnte aber selber keine eigene Verwertungsanlage vorweisen, sodass diese Aufgabe an Dritte vergeben wurde. |
Vollzug des Kreislaufwirtschaftsgesetzes – Umsetzung auf Landesebene – Bioabfallerfassung und -verwertung in Hessen MDgt.a.D. Dipl.-Ing. Edgar Freund Die ab dem 1. Januar 2015 geltende Pflicht zur Getrenntsammlung von Bioabfällen wird bedauerlicherweise von einzelnen Kommunen immer noch hinterfragt. Dies ist nur schwer verständlich, weil die flächendeckende Bioabfallkompostierung in Hessen mit Zustimmung der Betroffenen bereits im Herbst 1990 eingeführt worden ist. |
Flexible Stromeinspeisung aus Bioabfallvergärungsanlagen Beispiel: Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle , Dipl.-Ing. (Univ.) Udo Glückert Für die Sicherstellung der Stromversorgung in Deutschland sind unterschiedliche Kraftwerksleistungen erforderlich. Eine wichtige Rolle in der Stromnetzstabilität spielt die Residuallast. |
Neubau einer Trockenvergärungsanlage mit Gaseinspeisung am Standort der MVA Augsburg Dipl.-Ing. (FH) Gerald Guggenberger Die AVA betrieb seit 1994 eine geschlossene Kompostierung, in welcher jährlich ca. 60.000 t kompostierbare Abfälle verarbeitet wurden. Da bei der Kompostierung das energetische Potenzial von Bioabfällen nicht genutzt wird, hat sich die AVA für die Errichtung einer Vergärungsanlage entschieden. |
Optimierung der Bioabfallerfassung zur stofflichen und energetischen Verwertung Dr.-Ing. Michael Kern Über 9 Mio. Mg Bioabfälle (Bio- und Grüngut) stellen die größte separat erfasste Wertstofffraktion in Deutschland dar. Hierbei stammt jeweils ca. die Hälfte aus der Biotonne und aus der Grüngutsammlung. Wie hoch die Erfassungsrate von Bioabfäl-len tatsächlich ist, lässt sich nicht ableiten. |
Auswirkung der flexiblen Stromproduktion aus Biogas auf den konventionellen Kraftwerkspark und dessen CO2 -Emissionen Prof. Dr.-Ing. Uwe Holzhammer, Prof. Dr. Michael Nelles, Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin Die Stromerzeugung aus Biogas erfolgt derzeit, bedingt durch die Vergütungsstruktur des vorrangegangenen EEG und dem damit verbundenen ökonomisch optimierten Betrieb, im Jahresverlauf gleichmäßig. Diese Stromerzeugungsstruktur entspricht in etwa den Grundlastkraftwerken der historischen fossilen Erzeugungsstruktur. Dieses Erzeugungsprofil spiegelt zunehmend nicht mehr den Bedarf wider, da die fluktuierenden erneuerbaren Erzeugungsformen, die Residuallast in ihrer Struktur stark beeinflussen. |
Auswirkungen der BioAbfV, der IED-Richtlinie und BVT auf neue und bestehende Bioabfallbehandlungsanlagen Dr. Andreas Kersting Die Entsorgungswirtschaft – einschließlich der Betreiber von Bioabfallbehandlungsanlagen – hat bereits heute ein strenges Regime bei der Zulassung von Abfallbehandlungsanlagen zu beachten. Der überwiegende Teil der Anlagen ist nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG) genehmigt. Das Kapitel 8 der Vierten Verordnung zur Durchführung des BlmSchG (4. BlmSchV) befasst sich allein mit Anlagen zur Verwertung und Beseitigung von Abfällen und sonstigen Stoffen. |
Neubau eines Kompostwerks mit Biogaserzeugung im Bioenergiepark Saerbeck Franz Niederau Die Entsorgungsgesellschaft Steinfurt (EGST) wurde vor fast genau 20 Jahren gegründet. Über seine Beteiligungsgesellschaft ist der Kreis Steinfurt heute alleiniger Gesellschafter. Die EGST hat ihren Sitz in Altenberge. |
Die neue Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen – Konsequenzen für den Betrieb von Bioabfallbehandlungsanlagen RA Dr. Anno Oexle Durch eine Änderung des Grundgesetzes im Zuge der Föderalismusreform und die Verabschiedung des neuen Wasserhaushaltsgesetzes sind die Voraussetzungen für eine abweichungsfeste Vollregelung des Bundes durch Rechtsverordnung auf dem Gebiet des anlagenbezogenen Gewässerschutzes geschaffen worden. |
Behandlung von Bioabfällen – Ökoeffizienz und Potenziale Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke, Dipl.-Ing. René Peche, Dr. Dieter Tronecker, Dr. Siegfried Kreibe Ausgangspunkt für die Ermittlung der Ökoeffizienz ist ein durchschnittlicher Betrieb der Behandlungsverfahren, die aktuell typischerweise zur Behandlung von Biogut eingesetzt werden. Die Formulierung des durchschnittlichen Betriebs steht stellvertretend für bestehende Anlagen bzw. typische Betriebsweisen. Die Behandlungsstrategien sind nicht beliebig gegeneinander austauschbar, obwohl stets Bioabfälle entsorgt werden. So sind sowohl Kompostier- als auch Vergärungsverfahren auf bestimmte strukturelle Eigenschaften der zu verwertenden Abfälle angewiesen. |
Ökonomische und ökologische Gesichtspunkte bei Ausschreibung und Vergabe von Bioabfallvergärungsanlagen Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dipl. Ing. Nils Oldhafer, M.Sc.agr Auke Lootsma Viele öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (örE) planen oder prüfen die getrennt erfassten Bioabfälle aus privaten Haushalten (AVV 20 03 01, nachfolgend als „Biogut“ bezeichnet) und in gewissen Anteilen Garten- und Parkabfälle (AVV 20 02 01, nachfolgend als „Grüngut“ bezeichnet) vor einer Kompostierung zu vergären, um kaskadenartig neben dem stofflichen Potenzial der Stoffströme auch deren Energie-potenzial zu nutzen. |
Power to Gas: Biologische Erzeugung von Methan aus Wasserstoff und Kohlendioxid Monika Reuter Der zunehmende Ausbau von Wind- und Solarenergie bringt eine stark fluktuierende Stromerzeugung mit sich: in wind- und sonnenreichen Zeiten fallen immer größer werdende Mengen an Überschussstrom an, die nicht ins Netz eingespeist werden können. Auf der anderen Seite gehen mit der Energiewende die Erzeugungskapazitäten aus fossilen Brennstoffen zunehmend zurück, sodass sich je nach Witterung Lücken in der Energieversorgung ergeben können. |
Konsequenzen der BioAbfV für die Verwertung von Bio- und Grünabfällen Hans-Walter Schneichel Die Nutzung organischer Stoffe als Düngemittel hat in der Landwirtschaft eine lange Tradition. Waren es zunächst eher innerbetriebliche Kreisläufe, quasi vom Stall aufs Feld und umgekehrt, die ausgeführt wurden, so kamen im Laufe der Zeit die Rückläufe der Zivilisation aus der Stadt aufs Land hinzu. Dies folgte oft dem Grundsatz „auf den Tisch – weg vom Tisch". |
Vollzug des KrWG Umsetzung der Bioabfallerfassung in Nordrhein-Westfalen Dr. Christel Wies Die getrennte Sammlung und Verwertung von Bio- und Grünabfällen ist seit Ende der 1980er Jahre in Deutschland und auch in Nordrhein-Westfalen erheblich ausgeweitet worden. Die stoffliche und die energetische Verwertung von Bioabfällen tragen heute in deutlichem Umfang zum Klimaschutz und zum Ressourcenschutz bei. |