Die Verwertung von Abfällen wird durch zahlreiche Rechtsnormen geregelt. Daher werden hier wesentliche Aspekte vorgestellt, z.B. die Erwartungen der Länder an den Bundesgesetzgeber bei der Umsetzung der Abfallrahmenrichtlinie in das Kreislaufwirtschaftsgesetz sowie die Abgrenzung von Abfall und Produkt, dies auch aus Sicht der Eisen- und Stahlschrottunternehmen.
Größe allein ist kein Erfolgskriterium – Möglichkeiten mittelständischer regionaler Entsorger zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den wachsenden Entsorgungskonzernen – Dipl.-Ing. Hartmut Winck Die Recycling- und Entsorgungsbranche hat in den letzten Jahren dramatische Entwicklungen hinter sich gebracht. Waren die Jahre bis 2005 von Überkapazitäten und niedrigen Entsorgungspreisen geprägt, waren die folgenden Jahre bis 2008 durch Fehlkapazitäten bei der energetischen Verwertung und hohe Preise für Primär- und Sekundärrohstoffe bestimmt. Viele Unternehmen haben diese Marktveränderung genutzt, um in Sortier-, Aufbereitungs- und Verwertungstechnik zu investieren. |
Perspektiven des Recyclings Prof. Dr. Daniel Goldmann Vor rund vierzig Jahren begann in Deutschland das Zeitalter der modernen Abfallwirtschaft. Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts folgte dann der Wandel von der Abfall- zur Kreislaufwirtschaft, der sich im Rechtssystem durch die EinfĂĽhrung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes im Jahre 1996 manifestierte. Seit Beginn des neuen Jahrtausends setzte eine weitere Entwicklungsstufe ein, die von der Kreislauf- zur Rohstoff- und Ressourcenwirtschaft fĂĽhrt. |
Rohstoffmärkte und Verfügbarkeit von Primär- und Sekundärrohstoffen Dr. Peter Buchholz, Dr. Martin Schmitz Nach dem Rohstoffboom in den Jahren 2003 bis 2008 schlug die Stimmung auf den Rohstoffmärkten im Zuge der Finanzmarktkrise mit Höhepunkt im Oktober 2008 rapide um. Infolge der Finanzmarktkrise entstand eine massive Kreditklemme, die Industrieproduktion sank und eine deutliche Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums BIP von 3,7 % im Jahr 2007 auf -2,1 % im Jahr 2009 waren die Folge. Noch stärker als in vergangenen Wirtschaftszyklen brachen die Rohstoffpreise für Industriemetalle massiv ein. Bei den auf der Londoner Metallbörse gehandelten Metallen fielen die Preise im Zeitraum März bis Dezember 2008 um 43 % (Zinn) bis 96 % (Nickel). |
Europa auf dem Weg zur Ressourcenwirtschaft Holger Alwast Die Ressourcenwirtschaft ist als Teil der Technosphäre eingebunden in die gesamte Ökosphäre dieses Planeten. In diesem Rahmen spielt sich zum einen die Entnahme von energetischen sowie nicht energetischen Rohstoffen ab, aber auch Emissionen von CO2, SO2, NOx und anderen Schadgasen sowie Abwärme finden statt und der Verbleib der Abfälle in den Senken – im Wesentlichen in den verschiedenen geordneten aber auch ungeordneten Deponien – muss bewältigt werden. |
Abfallverbrennung statt Recycling – Droht uns eine Rückwärtsrolle in der Umweltpolitik? Dr. Eric Schweitzer Natürliche Ressourcen bilden die wichtigste Grundlage unseres wirtschaftlichen Handelns und unseres Wohlstandes. Der Verbrauch der natürlichen Ressourcen gefährdet unsere Lebensgrundlagen und lässt weltweit gravierende Folgen für die Umwelt befürchten. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf unserer Erde leben. Sie alle brauchen Wasser, Energie, Rohstoffe. Ohne eine deutliche Steigerung der Ressourceneffizienz wird allein China im Jahr 2031 voraussichtlich rund neunzig Prozent der Weltproduktion an Papier und Stahl verbrauchen. Bei Rohöl wären es, rein rechnerisch, sogar 110 Prozent. |
Von der Rohstoffaufbereitung zur Abfallaufbereitung Dr.-Ing. Volker Vogt, Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock Seit 1952 sind die Internationalen Mineral-Aufbereitungskongresse (IMPC) das Sprachrohr für die wissenschaftlich-technische Entwicklung der rohstoffspezifischen Verfahrenstechnik. Der letzte Kongress fand 2008 in Peking, VR-China statt. Anhand der Themenstellungen lässt sich der zeitliche Verlauf des Brückenschlages zwischen Rohstoffaufbereitung und Abfallaufbereitung nachvollziehen. |
Neue Möglichkeiten fĂĽr die Aufschlusszerkleinerung beim Recycling durch den Universal-Querstromzerspaner Dr. Siegmar Schäfer, Dipl.-Ing. André Schäfer FĂĽr die Rohstoffversorgung der Industrie hat das Recycling der Abfälle, die meist aus unterschiedlichen Stoffen zusammengesetzt sind und komplexe bzw. schwer aufzulösende Verbindungsverhältnisse bezĂĽglich der Stoffkomponenten aufweisen, eine groĂźe Bedeutung erlangt. Bei den dabei angewendeten Aufbereitungsverfahren nimmt die Zerkleinerung besonders im Hinblick auf die Erzeugung von Wertstoff-Fraktionen eine SchlĂĽsselstellung ein. |
Einsatzmöglichkeiten und -grenzen der Elektroscheidung bei der Aufbereitung primärer und sekundärer Rohstoffe Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Helmut Flachberger, Dipl.-Ing. Andreas Oberrauner Die Elektroscheidung stellt als trockener, auf physikalischen Grundprinzipien beruhender Aufbereitungsprozess eine interessante und herausfordernde Möglichkeit für die Sortierung von primären und sekundären Rohstoffgemengen dar. Eine große Vielfalt an industriellen Anwendungen hat sich bereits mit Erfolg etabliert, etwa im Sekundärrohstoffsektor, wo Metall-/Kunststoff- bzw. Kunststoff-/ Kunststoff-Trennungen auf vielfältige Weise genutzt werden, aber auch im Mineralrohstoffsektor, wo Leiter-/Nichtleiter- bzw. Nichtleiter- /Nichtleiter- Trennungen zum Einsatz gelangen. |
Einsatz von Luftherden für die Sortierung von Abfällen Markus Riggenmann Seit über zwanzig Jahren werden Luftherde in den verschiedensten Bereichen der Recyclingbranche zur Sortierung von Abfällen eingesetzt. Wurde diese Technik in den Anfängen vor allem im Bereich der Elektrokabel-Aufbereitung und der Reinigung von Granulat im Altreifenrecycling genutzt, so ist sie heutzutage zu einem wichtigen Baustein vieler weiterer Sortierverfahren geworden. |
Automatische Sortierung - Stand der Technik und Ausblick auf die Technologieentwicklung - Dipl.-Ing. Thomas Erdmann, Dr. rer. nat. Volker Rehrmann Die automatische sensorgestützte Sortierung hat sich in der Recycling-Industrie in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil etabliert. In den Anfängen wurden ausschließlich Glasscherben nach Farbe sortiert. Zur Mitte der neunziger Jahre hielt die Nahinfrarottechnik Einzug und erlaubte erstmalig die automatische Sortierung verschiedener Materialien wie Getränkekartonagen oder Kunststoffe. Zum Beginn dieses Jahrzehnts setzte sich die sensorgestützte Sortierung auch in der Sortierung von Altmetallen durch, insbesondere in Schredderbetrieben. |
Anlagenbau in der Abfallaufbereitung – Erfahrungen und Perspektiven – Arno Möller, Dipl.-Ing (FH) Stefan Stehle Die Vecoplan AG und die ihr angeschlossenen Unternehmen in Wilmington, USA und Birmingham, Großbritannien produzieren und vertreiben Anlagen und Maschinen für die Aufbereitung – Zerkleinern, Fördern, Sieben, Lagern und Dosieren – von Wertstoffen, wie Kunststoff, Papier, Holz, Metall oder Ersatzbrennstoff. Der Bereich Recycling umfasst die Hausmüll-, Sperrmüll- und Gewerbeabfallaufbereitung, Ersatzbrennstofflager und Beschickungssysteme für Zementwerke, Daten- und Aktenvernichtung, sowie Kunststoffaufbereitung. |
Von der Abfallwirtschaft zur Rohstoffwirtschaft – Erwartungen an den Gesetzgeber aus Landessicht – MinDirig. a. D. Prof. Dr. Gottfried Jung Vor allem in den neunziger Jahren sind in der Abfallwirtschaft große Fortschritte erzielt worden. Überquellende Deponien am Ende der achtziger Jahre und die Einführung eines Dualen Systems zur Verwertung von Verpackungen waren Wegbereiter der bundesweiten Etablierung eines Getrenntsammlungssystems, das es in dieser Dimension zuvor nicht gab. Die Getrenntsammlung von Stoffen wie Altpapier, Altglas und Altmetallen wurde weiter ausgebaut. |
Abgrenzung zwischen Abfall und Produkt – Wie ist Rechtssicherheit möglich? – Prof. Dr. Andrea Versteyl Für die Herstellung von Produkten werden in zunehmendem Umfang Recyclingmaterialien als Ersatz für Primärrohstoffe eingesetzt. Es handelt sich um beachtliche Mengenströme, die europa-/weltweit eingesammelt, transportiert, aufbereitet und in den Produktionsprozessen wieder eingesetzt werden (Papier, Schrott, Glas, Kunststoff sowie sonstige produktionsspezifische Rückstände, z.B. Graphit). Die tatsächlichen Rahmenbedingungen sind – abhängig von den einzelnen Stoffströmen und Erzeugern – höchst unterschiedlich. |
Ende der Abfalleigenschaft bei Eisen- und Stahlschrott Dr. Rainer Cosson Ein Stoff oder Gegenstand, dessen sich sein Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss, ist im Rechtssinne Abfall (vgl. Art. 3 Nr. 1 Richtlinie 2008/98/EG – AbfRRL). Der Beginn der Abfalleigenschaft eines Stoffes oder Gegenstands bedeutet, dass deren weitere Behandlung besonderen abfallrechtlichen Vorschriften unterliegt; es gilt das so genannte Abfallregime. |
Recycling-Strategie eines kommunalen Unternehmens Dr. Lothar Kramm Die Berliner Stadtreinigung (BSR) zählt mit 5.564 Beschäftigten und einem Umsatz von 533 Millionen Euro (Angaben BSR-Konzern für 2008) europaweit zu den größten kommunalen Unternehmen der Entsorgungsbranche. Die BSR gehört zu den Beteiligungen des Landes Berlin und ist seit 1994 in der Rechtsform einer Anstalt öffentlichen Rechts organisiert. Mit dieser Rechtsform gab der Eigentümer der BSR die Aufgabe, sich weiter zu entwickeln und die Wirtschaftlichkeit zu steigern. |
Mechanische Aufbereitung von Abfällen - Teil 1 Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr. Dipl.-Chem. Brigitte Hoffmann Die Aufbereitung von Abfällen ist eine sehr alte Disziplin; vermutlich wurde schon in prähistorischer Zeit, nachweislich jedoch seit den Hochkulturen des Altertums versucht, z.B. im Zweistromland und im Mittelmeerraum, aus Abfall Brauchbares, also Wertstoffe abzutrennen. In dieser Frühzeit beschränkten sich die Aufbereiter auf das Klauben, damals ausschließlich das Sortieren von Hand. |
Mechanische Aufbereitung von Abfällen - Teil 2 Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr. Dipl.-Chem. Brigitte Hoffmann Wenngleich das Trennmerkmal dieser Sortierung die Dichten der zu trennenden Bestandteile eines Gemisches sind, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass auch andere Eigenschaften die Dichtesortierung beeinflussen. Das wurde bereits im Kapitel Klassierung bei der Beschreibung der klassierenden Sortierung im Gegen- und Querstrom erwähnt. |
Einsatzmöglichkeiten von recyceltem Altglas im Verkehrswegebau Professor Dr.-Ing. Norbert Meyer, Dr.-Ing. Ansgar Emersleben Der Bau von Verkehrswegen erfolgt in Deutschland üblicherweise auf Grundlage der Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO, 2001). Die Richtlinie regelt den Neubau und die Erneuerung für den standardisierten Oberbau von Straßenverkehrsflächen außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften. Die Regelungen dienen der Schaffung und Erhaltung eines Befestigungsstandards für Fahrbahnen und sonstige Flächen des Straßenverkehrs durch Anwendung technisch geeigneter und wirtschaftlicher Bauweisen. |
Verwertung von Kraftwerksaschen bei Baumaßnahmen - Baustoffherstellung und Straßenbau - Dipl.-Chem. Hermann Nordsieck, Alexis Zander, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rommel Aus Kraftwerken fallen in Deutschland jährlich rund 22 Millionen Tonnen Aschen und Schlacken an, die verwertet oder beseitigt werden müssen. Dabei stehen die Aschen aus Braunkohlekraftwerken mit fast der Hälfte der Gesamtmasse im Vordergrund. Der Anteil der Aschen und Granulate aus Steinkohlefeuerungen beträgt rund drei Fünftel, der der Aschen aus Abfallverbrennungsanlagen rund zwei Fünftel der Gesamtmenge. |
Anforderungen der Zementindustrie an geeignete Ersatzroh- und -brennstoffe Martin Oerter Unabhängig von der Art der eingesetzten Roh- und Brennstoffe stellt das Klinkerbrennen einen Stoffumwandlungsprozess dar. Dabei werden die feingemahlenen Rohstoffe in Drehrohröfen bis zum Sintern erhitzt. Aus den Ausgangsstoffen bilden sich dann die Klinkerphasen, die dem Produkt Zement seine charakteristischen Eigenschaften der hydraulischen Erhärtung verleihen. Damit die mineralogischen Reaktionen zur Bildung des Klinkers ablaufen können, müssen die Rohstoffe auf etwa 1.450 °C erhitzt werden, wozu Flammentemperaturen von etwa 2.000 °C erforderlich sind. |
Hochtemperaturprozesse beim recycling von Rohstoffen Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz, Dipl.-Ing. Thomas Stürmer Trotz eines Ausbaus regenerativer Energien wurden bis 2007 über achtzig Prozent der jährlichen, gesamten Primärenergie der Bundesrepublik durch fossile Energieträger gedeckt. Der Gesamtausstoß an CO2 hat sich von 1998 bis 2007 von 832 Millionen Tonnen CO2/a auf 770 Millionen Tonnen CO2/a reduziert. Dies entspricht einer prozentualen Abnahme von etwa sieben Prozent (Bild 2). Bezogen auf das Jahr 1992 betrug die Abnahme im Jahr 2007 zwölf Prozent. Diese Reduktion lässt sich sowohl auf eine Erweiterung regenerativer Energien als auch auf eine fortschreitende Minderung des fossilen Energieeinsatzes durch Verbesserung von verfahrenstechnischen Prozessen zurückführen. |
Perspektiven in Sekundärrohstoffmärkten Dr.-Ing. Michael Heyde Verwertung von Abfällen war in der Vergangenheit vielerorts für die Abfallwirtschaft ein politisch gestütztes Zusatzgeschäft, das allenfalls dann strategisch entwickelt wurde, wenn der Gesetzgeber für dauerhafte Subventionen sorgte. Vor allem der enorme Rohstoffbedarf der sich entwickelnden Volkswirtschaften in bevölkerungsreichen Schwellenländern hat in den letzten Jahren für dramatisch veränderte Randbedingungen gesorgt. Die Preisentwicklung für Rohstoffe in den vergangenen Monaten legt dafür eindrucksvoll Zeugnis ab. |
Die Zukunft der Sekundärrohstoffe – am Beispiel des Kunststoffrecyclings Dr. habil. Thomas U. Probst In Europa wird der Umbau der Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu einer ökologisch und ökonomisch effizienten Stoffstromwirtschaft vorgenommen. Drüber hinaus wird aber auch angestrebt, aus Abfallstoffen und Sekundärmaterialien Ressourcen zu generieren, die für eine hoch entwickelte Industriegesellschaft notwendig sind. Die beiden Themen, nämlich die Stoffstromwirtschaft und die Ressourceneffizienz, sind allerdings nicht deckungsgleich und werden in Diskussionen immer wieder vermischt. |
Abfallwirtschaft und Ressourceneffizienz in Deutschland und Europa
– Politische Ziele, Quotenvorgaben und Markt – Hermann Krähling Die Steigerung der Ressourceneffizienz ist eine prioritäre Strategie zur Erreichung umwelt- und wirtschaftpolitischer Ziele auf europäischer und nationaler Ebene. In der derzeit im Prozess der nationalen Umsetzung befindlichen europäischen Abfallrahmenrichtlinie (WFD) ist die Verbesserung der Effizienz der Ressourcennutzung als ein wichtiger Ansatz zur Erreichung abfallpolitischer Ziele benannt. Gleichzeitig enthält die WFD Detailregelungen zu Abfallerfassungssystemen und zur Verwertung einzelner Abfälle, die u.a. die Ressourceneffizienz besonders befördern sollen. |
Entwicklung des Recyclings von Kunststoffen aus holländischem Restabfall Gerard Nijkamp Im Unterschied zu anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Belgien und den skandinavischen Ländern gibt es in Holland erst seit 2007 eine (gesetzliche) Vereinbarung zwischen Herstellern von Kunststoff-Verpackungen und Kommunen, wie die werkstoffliche Verwertung von Kunststoff-Verpackungen organisiert, gemessen und verrechnet werden soll. |
Kryogene Verbundstofftrennung von Thermoplasten und Elastomeren Oliver Dietrich Kunststoffgranulate mit standardtypischen Korngrößen erfüllen selten die Anforderungen, die an viele Anwendungen gestellt werden, etwa im Hinblick auf bestimmte funktionelle Effekte und Eigenschaften. Erst in Pulverform lassen sich viele Materialien effizient einsetzen. Dies können werkstoffliche Recyclingprozesse oder bestimmte Anwendungen als Schmelzkleber oder Zusatzstoffe sein. |
Hochwertiges PET-Recycling Dipl.Ing. (FH), M.B.A. Management Peter Mayer Während in der Vergangenheit in erster Linie die Zweitverwendung von gebrauchten PET-Flaschen als Rohmaterial für Textilfasern im Vordergrund stand, haben sich die Einsatzzwecke aufgrund der Weiterentwicklung der Aufbereitungsverfahren deutlich gewandelt. Nicht zuletzt seit die großen Erfrischungsgetränkehersteller wie Coca Cola, Pepsi Cola und Nestlé im Rahmen einer Eigenverpflichtung Einsatzquoten von bis zu sechzig Prozent Recyclatanteil bei der Herstellung von neuen Getränkeflaschen bis zum Jahr 2018 vorgeschrieben haben, steigt der Bedarf an lebensmitteltauglichem Recyclat ständig. |
Organofolien – ein hochwertiges Recyclingprodukt aus textilen Kohlenstofffaserabfällen Prof. Dr.-Ing. Gerhard Ziegmann, Dipl.-Ing. Sonja Niemeyer, Dipl.-Ing. Henrik Dommes Eine Organofolie ist ein Verbundwerkstoff aus einer thermoplastischen Matrix und recycelten Kohlenstofffasern, die gerichtet in die Matrix eingebracht werden können. Hierzu werden zunächst Gewebereste – z.B. Verschnittreste aus Harzinfusionsverfahren – von einem CNC-Cutter oder Laser auf eine einheitliche Quadratgröße geschnitten. |
Die Regelungsasymmetrie bei der Entsorgung von mineralischen Abfällen Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram Mineralische Abfälle bilden mit einem Jahresaufkommen von etwa 240 Millionen Tonnen [1] bundesweit den mit Abstand größten Abfallstrom. |
Mineralische Sekundärbaustoffe im Straßenbau Dipl.-Ing. Thomas Klein Für den Standort Deutschland ist die Infrastruktur für die Wirtschaft von herausragender Bedeutung. Aufgrund der prognostizierten Steigerungsraten, sowohl des Güter- als auch des Personenverkehrs, kommt der deutschen Straßenbauwirtschaft, bei dem Erhalt und der Erweiterung des Straßennetzes, dauerhaft ein besonderes Gewicht zur Sicherung der Wirtschaftsleistung und zum Generieren eines zusätzlichen Wachstums zu. Diesem volkswirtschaftlichen Ansatz ist in den letzten Jahren leider nicht ausreichend Beachtung beigemessen worden. |
6. Regierungskommission – Arbeitskreis Energie- und Ressourceneffizienz – Dr. Manfred Wendt Die Niedersächsische Landesregierung hat in den zurückliegenden 22 Jahren sechs Regierungskommissionen eingerichtet, um sich in Fragen von landes- und bundesweiter Bedeutung zum Vermeiden und Verwerten von Abfällen, zur Produktverantwortung und Kreislaufwirtschaft beraten zu lassen. |
Zukunftssichere Rohstoffnutzung bei der Gusseisen- und Stahlerzeugung Dr. Hans-Bernd Pillkahn Metallische Rohstoffe machen etwa ein Viertel des Gesamtimportwertes von Rohstoffen einschlieĂźlich der Energierohstoffe aus. |
Ein neues Verfahren zur sauren Entzinkung von Stahlschrotten Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock, Dr.-Ing. Volker Vogt, Dr.-Ing. Ingo Schönfelder, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Otto Carlowitz, Dr. rer. nat. Torsten Zeller Der Weltverbrauch an Zink liegt derzeit bei etwa 11 Millionen Tonnen pro Jahr. Davon werden etwa 50 % für den Korrosionsschutz von Stahl eingesetzt. Da die sicheren Primärrohstoffreserven gegenwärtig auf nur 220 Millionen Tonnen geschätzt werden, sind zur Rohstoffsicherung hoch effiziente Recyclingtechnologien Voraussetzung. Bezogen auf die deutschen Verhältnisse fallen allein bei der Feinblechverarbeitung der Automobilindustrie jährlich drei Millionen Tonnen verzinkte Neuschrotte an, die direkt in das Stahlrecycling überführt werden müssen. |
Recycling aus der Sicht eines integrierten Aluminiumkonzerns – Rohstoffe, Technologie, Qualität Dr.-Ing. Georg Rombach In unserer Gesellschaft ist die Nutzung von Metallen unverzichtbar. Infrastruktur, Energieübertragung, Mobilität und Transport, Information und Kommunikation sowie Nahrungsmittelversorgung sind wichtige Beispiele. Bevölkerungswachstum, längere Lebenserwartung und das Streben der Entwicklungsländer nach einem höheren Wohlstandsniveau werden die Nachfrage weiter steigern. Produkte und Dienstleistungen müssen daher mit minimalem Ressourceneinsatz und Abfallaufkommen erzeugt bzw. erbracht werden, wobei Recycling ein Schlüsselelement in der Nachhaltigkeitsstrategie darstellt. |
Beitrag des Recyclings zur Versorgungssicherheit bei Technologiemetallen Dr. Christian Hagelüken Elektronik ist in der modernen Welt nicht mehr wegzudenken und fast täglich kommen neue Produkte auf den Markt. Elektronische Bauelemente sind das Herz von Informationstechnologie und Kommunikation, bei Haushalts- und Unterhaltungselektronik, aber auch zunehmend im Automobil, im Maschinen- und Anlagenbau, in Energie- und Umwelttechnik. Um immer ausgeklügeltere Funktionen zu erzielen werden heute in der Elektronik bis zu sechzig verschiedene chemische Elemente eingesetzt. |
Recycling von seltenen Metallen und deren Verbindungen Dr.-Ing. Ulrich Kammer Seltene Metalle wie z.B. Gallium, Germanium, Indium, Tellur und Selen zeichnen sich nicht nur durch ihr seltenes Vorkommen, sondern auch durch ihre aufwändigen Technologien zur Herstellung aus. Die sich daraus ergebenden hohen Metallpreise sowie die teilweise eingeschränkte Verfügbarkeit lassen diese Elemente als lohnendes Ziel für das Recycling erscheinen. Die PPM Pure Metals GmbH als Hersteller von Reinstmetallen betreibt bereits das Recycling derartiger Metalle, entwickelt aber auch neue Technologien dafür. |
Vorschläge der Automobilindustrie für ein harmonisiertes Monitoring der Verwertung von Altfahrzeugen Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtschaftsing. Bruno Hartmuth Im Rahmen des Quotenmonitoring soll die Einhaltung der Zielvorgaben zur Verwertung aus der Richtlinie über Altfahrzeuge in den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft kontrolliert werden. Berichte aus den Jahren 2006 und 2007 zeigen unterschiedlichste Ansätze zur Datenerhebung und deren Konsolidierung in den einzelnen Mitgliedstaaten und verdeutlichen die erschwerte Vergleichbarkeit der einzelnen Resultate. In diesem Beitrag werden die Verbesserungsvorschläge der Automobilindustrie erläutert, die eine Harmonisierung beim Monitoring ermöglichen und damit letztendlich auch den Nutzen des Monitoring steigern sollen. |
Recycling, Exportproblematik und Reimportchancen? - Werthaltige Komponenten am Beispiel des Katalysators Dr. Matthias Buchert Über den Export von Gebrauchtfahrzeugen aus der EU-27 in Drittländer gehen Europa erhebliche Sekundärrohstoffpotenziale an Platingruppenmetallen (PGM) verloren, die sich in den Autoabgaskatalysatoren befinden. In vielen Zielländern gehen diese wertvollen Metalle dissipativ unwiederbringlich verloren, da dort noch die Basisstrukturen für eine geordnete Recyclingwirtschaft fehlen. Technologisch ist das Recycling von PGM aus Autoabgaskatalysatoren in Europa und anderen ent wickelten Regionen der Welt ausgreift: die Rückgewinnungsraten können über neunzig Prozent erreichen. |
Netzwerke der Demontagebetriebe - FahrzeugrĂĽcknahmesystem und optimierter, IT-gestĂĽtzter Ersatzteilhandel - Dipl.-Ing. Wolfgang Kaerger Mit der Freiwilligen Selbstverpflichtung von 1996 begann die Automobilindustrie, ihre Verantwortung fĂĽr Kraftfahrzeuge auch am Produktlebensende aufzugreifen.Nach der Altautoverordnung vom Juli 1997 folgten die EG-Richtlinie 2000/53 EC und zu deren Umsetzung die Altfahrzeugverordnung im Juni 2002. |
Rezyklateinsatz in Neufahrzeugen Dr. Dieter Schmid Umweltschutz ist eine Unternehmensaufgabe, die in den frühen Phasen der Entwicklung neuer Produkte beginnt und erst nach Gebrauch mit dem Recycling endet. Eine umweltgerechte Produktentwicklung muss daher den gesamten Produktlebenszyklus von der Entwicklung bis zum Recycling berücksichtigen. Volkswagen hat hierzu die Umweltziele der technischen Entwicklung formuliert, die für alle Entwicklungsprojekte gelten. Bestandteil dieser Umweltziele ist die stetige und nachhaltige Verbesserung bezüglich Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung. |
Schließen von Materialkreisläufen beim Elektronikrecycling aus Sicht eines Herstellers Dr.-Ing. Sven Grieger Individuelle Herstellerverantwortung – oft benannt als Individual Producer Responsiblity IPR – wird gegenwärtig als Option diskutiert, welche den Herstellern die Verantwortung für ihre selbst produzierten bzw. in Verkehr gebrachten Geräte im Zusammenhang mit der WEEE Direktive [1] gibt. In der Praxis existieren dazu verschiedene Sichtweisen. Meist reduziert sich dieses Verständnis auf eine finanzielle Verantwortung für das Altgeräterecycling. Die operative Gestaltung solcher Sammelsysteme ist dagegen weniger trivial, zumal es sich hierbei um nicht unerhebliche Rücknahmemengen und eine Vielzahl von Marken handelt. |
Stand der Erstbehandlung für Elektro- und Elektronikaltgeräte in Deutschland und Auswirkung auf die Rückgewinnung von Edelmetallen Dipl.-Ing. Til Bolland, Dr.-Ing. Perrine Chancerel, Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter Elektro- und Elektronikaltgeräte (EAG) sind komplexe Verbunde aus verschiedenen Stoffen. Darunter finden sich einige Stoffe mit besonders hohen Wertbeziehungsweise Schadstoffpotenzialen. Huisman et al. erwarten für EAG ein steigendes Aufkommen in der Europäischen Union von 8,3 Millionen Tonnen im Jahr 2005 auf 9,7 Millionen Tonnen im Jahr 2011. |
Bilanzierung der Edelmetallverluste beim E-Schrottrecycling Dr. Dirk Schöps, Dr. Stefan Salhofer, DI Markus Spitzbart, Dr. Christian Hagelüken, Dr. Christina E. M. Meskers Die verschiedenen Behandlungstechnologien für Elektroaltgeräte unterscheiden sich deutlich in ihrer Ausbeute an Wertstoffen. In einem kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt [7] wurden zwei beispielhafte, sehr hoch entwickelte Technologien für die Behandlung einer Monofraktion PCs hinsichtlich der Rückgewinnung von Edelmetallen verglichen. In Österreich werden die PCs in kommunaler Sammlung mit den Elektrokleingeräten gemeinsam gesammelt. In Deutschland werden PCs in der Sammelgruppe 3 zusammen mit den übrigen Geräten der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der gesamten Unterhaltungselektronik erfasst. |
Innovative Ansätze im Leiterplattenrecycling Dipl.-Ing. Peter Kolbe Im Jahr 1993 begann die damalige FUBA Hans Kolbe & Co (Unternehmensbereich Gedruckte Schaltungen) mit dem Bau einer Recyclinganlage zur Aufbereitung von unbestückten Leiterplattenabfällen aus der Primärfertigung. Die Auslöser dieser Aktivitäten waren zum einen ein wachsendes Umweltbewusstsein und zum anderen Gesetzesänderungen, die es nötig machten alternative Wege für die Entsorgung der intern anfallenden Leiterplattenabfälle zu finden. |
Stand und Perspektiven der Batteriesammelsysteme – Gesetz, Struktur und Umsetzung – Dr. Imke Schneider Seit 1998 ist die flächendeckende Rücknahme von Geräte-Altbatterien bei allen Vertreibern Pflicht. Die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien(GRS Batterien) hat hierfür in den vergangenen zwölf Jahren ein umfangreiches Logistiknetz mit über 170.000 Sammelstellen für Altbatterien aufgebaut. Rund 14.000 Tonnen Altgerätebatterien werden jährlich vom GRS Batterien gesammelt, davon etwa 46 Prozent in den grünen Boxen beim Handel, vor allem in Discountmärkten. |
Integriertes Batterierecycling Dipl.-Ing. Gerhard Martin Die Nutzung von Sekundärrohstoffen als wichtige Rohstoffe für die Bleiproduktion steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. |
Stoffliche Verwertung moderner Batteriesysteme Dr.-Ing. Reiner Weyhe Mit der Einführung der Batterie-Verordnung (BattV) im Oktober 1998 wurden erstmals die Batteriehersteller und -händler verpflichtet, Altbatterien kostenfrei zurückzunehmen und einer Entsorgung zuzuführen [1, 2]. Um dieser Verpflichtung nachzukommen wurde die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS) im selben Jahr von führenden Batterieherstellern sowie dem Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie gegründet. Die GRS stellt seitdem eine einheitliche und flächendeckende Rücknahme gebrauchter Batterien in Deutschland und deren Recycling sicher. |
Recycling in der Photovoltaikindustrie – Stand und Perspektiven – Dipl.-Geoökologe Christian Reckziegel Niemand bestreitet heute noch ernsthaft den Zusammenhang zwischen Klimawandel und durch industrielle und agrarwirtschaftliche Tätigkeiten verursachte CO2-Treibhausgasemissionen. Die politischen Zielsetzungen auf globaler, europäischer und nationaler Ebene werden zunehmend ambitionierter und angemessener mit Blick auf die Tragweite des Themas. 2020 sollen zwanzig Prozent des Energieverbrauchs der EU durch erneuerbare Energien gedeckt werden. |
Ökobilanz des Recyclings von CdTe-Dünnschichtmodulen Dipl.-Ing. Michael Held, Dipl.-Ing. Robert Ilg Die Frage nach den Umweltwirkungen von Produkten gewinnt aufgrund der zunehmenden Forderung nach Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Photovoltaikindustrie stetig an Bedeutung. Die Ökobilanz ist eine Methode, die ökologischen Wirkungen eines technischen Systems – im Photovoltaikbereich kann das z.B. ein Photovoltaikmodul sein – entlang seines gesamten Lebenszyklus darzustellen. Die Photovoltaikindustrie ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen, wobei der Anteil an Dünnschichttechnologien signifikant gestiegen ist. |