Themen: Rechtliche, wirtschaftliche und technische Fragen zur zukünftigen Verwertung von mineralischen Abfällen, Baustoffrecycling und Verwertung von Aschen und Schlacken.
Anforderungen an den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen und an Verfüllungen Ministerialrat Rüdiger Wagner In Deutschland fallen jährlich etwa 240 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an. Dies entspricht etwa sechzig Prozent der Gesamtabfallmenge von 350 Millionen Tonnen pro Jahr. Von den mineralischen Abfällen sind etwa 140 Millionen Tonnen Boden und Steine, etwa 73 Millionen Tonnen Bauabfall und Straßenaufbruch, etwa 15 Millionen Tonnen Aschen und Schlacken aus Kraftwerken und anderen Verbrennungsprozessen, etwa 7 Millionen Tonnen Hochofenschlacke sowie etwa 6 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke. |
Verteilen – Vergraben – Vergessen Grundsätzliche Überlegungen zur Verwertung von mineralischen Abfällen Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram Die Bemühungen um die Förderung der Kreislaufwirtschaft führen dazu, dass immer mehr Abfälle in Stoffkreisläufe eingebracht und dort als sekundäre Rohstoffe verwertet werden (sollen). Konzepte über die zukünftige Entsorgung von Siedlungsabfällen [1] vermitteln sogar den Eindruck, dass diese vollständig verwertet werden könnten, und Deponien in naher Zukunft – Ziel 2020 – nicht mehr erforderlich seien. |
Die Entsorgung von Schlacken in Österreich Dr. Daniela Sager, Dr. rer. nat. Burkart Adamczyk, Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber, Dipl.-Ing. Dr.mont MScTox Klaus Werner Wruss In Österreich ist die Abfallwirtschaft im Sinne des Vorsorgeprinzips und der Nachhaltigkeit unter anderem danach ausgerichtet, dass bei der stofflichen Verwertung die Abfälle oder die aus ihnen gewonnenen Stoffe kein höheres Gefährdungspotenzial aufweisen als vergleichbare Primärrohstoffe oder Produkte aus Primärrohstoffen und nur solche Abfälle zurückbleiben, deren Ablagerung keine Gefährdung für nachfolgende Generationen darstellt. |
Verwertung von mineralischen Abfällen – Stellungnahme zum Entwurf der Ersatzbaustoff- und der Bodenschutzverordnung – Prof. Dipl.-Ing. Harald Burmeier Der Ingenieurtechnische Verband Altlasten e.V. (ITVA) begrüßt die Absicht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, die Verwertung von Bodenaushub, mineralischen Abfällen, industriellen Nebenprodukten und Recyclingprodukten auf eine bundeseinheitliche Rechtsgrundlage zu stellen, um hierdurch Rechtssicherheit, einheitliche Wettbewerbsbedingungen und administrative Erleichterungen zu erreichen. |
Technische, ökologische und gesetzliche Aspekte bei der Verwendung von Eisenhüttenschlacken Dr.-Ing. Heribert Motz Nachhaltigkeit ist eines der großen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft. Die deutsche Stahlindustrie stellt sich seit Jahren diesem umfangreichen Aufgabenfeld. Sie will schonend mit den Ressourcen umgehen, zu wirtschaftlichem Wohlstand beitragen und sich der Verantwortung für soziale Ausgewogenheit stellen. Ob Umwelt, Wirtschaft oder Soziales – in allen Bereichen arbeitet die Stahlindustrie mit großem Engagement, damit Nachhaltigkeit kein leerer egriff bleibt, sondern für die nachfolgenden Generationen Wirklichkeit wird. |
Abfallrecht und Stoffrecht – ein Gegeneinander oder ein Miteinander? Professor Dr. Klaus-Günter Steinhäuser, Lars Tietjen, Inga Beer Am 30. Dezember 2006 wurde im Amtsblatt der EU die REACH- erordnung (VO(EG) 1907/2006) veröffentlicht [1]. Sie ist in ihren ersten Teilen am 01. Juni 2007 in Kraft getreten. Diese grundlegende Neuorientierung des Chemikalienmanagements in Europa betrifft keineswegs nur die chemische Industrie, sondern nahezu alle Branchen, die Stoffe erzeugen, importieren oder verwenden. Auch die Abfallwirtschaft geht mit Stoffen um, so dass sich die Frage stellt, welche Wirkungen REACH für Abfälle entfaltet und wie die einzelnen Bestimmungen ineinander greifen. |
Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts – Zusammenführung der Vorschriften über Deponien und Langzeitlager – Prof. Dr. Andrea Versteyl Gegenwärtig verteilt sich das deutsche Deponierecht auf sieben parallele Gesetze, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften. An erster Stelle ist das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) zu nennen. Auf untergesetzlicher Ebene regeln die Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV), die Deponieverordnung (DepV) und die Deponieverwertungsverordnung (DepVerwV) wichtige Fragen der Abfallablagerung sowie der Errichtung, der Beschaffenheit, des Betriebs, der Stilllegung und der Nachsorge von Deponien und Langzeitlagern. |
Chancen und Risiken mittelständischer Recyclingunternehmen im Ausland Dipl.-Ing. Peter Hoffmeyer Die Abfalltrennung in Deutschland mit den hohen Umweltstandards hat die Abfallwirtschaft zu einer deutschen Zukunftsbranche gemacht, in der insgesamt mehr als 200.000 Beschäftigte einen Arbeitsplatz finden. Das war nicht immer so. |
Methoden zur Messung der Ressourceneffizienz Dipl.-Ing. Markus Berger, Prof. Dr. rer. nat. Matthias Finkbeiner Die natürlichen Ressourcen der Erde sind seit jeher eine wichtige Grundlage für Fortschritt und wirtschaftliches Handeln der Menschen. Während die Nutzung von Ressourcen in früheren Zeiten jedoch überschaubar und auf wenige Rohstoffe begrenzt war, hat sich dieses Bild in den letzten Jahrhunderten dramatisch verändert. Mit dem permanent steigenden Rohstoffbedarf unserer Gesellschaften, sind dabei auch die aus der Ressourcennutzung resultierenden negativen Konsequenzen immer deutlicher geworden. So führt bereits der Rohstoffabbau, beispielsweise die Braunkohleförderung in Tagebaugebieten, zu zahlreichen Problemen wie etwa der Zerstörung von Naturraum. |
Rückgewinnung von Metallen aus metallurgischen Schlacken Dr.-Ing. Lars Weitkämper, Univ.-Prof. Dr.- Ing. Hermann Wotruba Bei der Herstellung von Eisen, Stahl und Nichteisenmetallen verbleibt ein Teil der Metalle in der mineralischen Schlacke. Dieser Anteil liegt als reines Metall, Agglomerate diverser Legierungen oder in oxidischer Form vor. Der Metallgehalt in den Schlacken variiert in Abhängigkeit vom metallurgischen Verfahren und den eingesetzten Rohstoffen. |
Verwertung von Edelstahlschlacken – Gewinnung von Chrom aus Schlacken als Rohstoffbasis – Dr. rer. nat. Burkart Adamczyk, Dr. Rudolf Brenneis, Dr.-Ing. Michael Kühn, Dr.-Ing. Dirk Mudersbach Im Laufe der Zeit haben sich metallurgische Schlacken aus der Eisen- und Stahlerzeugung von einem Abfallstoff zu einem echten Produkt entwickelt [1]. So werden die bei der Roheisenerzeugung produzierten Schlacken nahezu vollständig genutzt und stellen inzwischen neben dem erzeugten Eisen einen Wertstoff dar, der größtenteils im Bausektor verwendet wird. Kristallin erstarrte Hochofenstückschlacke wird z.B. als Schotter oder Split im Gleis- und Wegebau verwendet, während glasig erstarrter Hüttensand als Rohstoff für die Zementherstellung eingesetzt wird. |
Bedarfsgerechte Herstellung von Produkten aus Eisenhüttenschlacken Dipl.-Ing. Michael Joost Bei der Roheisen- und Stahlherstellung entstehen als Nebenprodukte in Deutschland jährlich rund 14 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken. Hochofenschlacken, die bei der Erzeugung von Roheisen aus Erzen im Hochofen entstehen, gliedern sich je nach Herstellungsweg in die kristallin erstarrte Hochofenstückschlacke und den in Granulationsanlagen am Hochofen erzeugten amorphen Hüttensand. |
Aufkommen und Entsorgungswege mineralischer Abfälle – am Beispiel der Aschen/Schlacken aus der Abfallverbrennung – Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Margit Löschau Die Abfallverbrennung in Deutschland weist emissionsseitig dank der strengen gesetzlichen Normen hohe Standards auf; die geforderten Grenzwerte werden zumeist deutlich unterschritten. Die Sekundärabfälle aus der Abfallverbrennung wie Aschen/Schlacken, Flugstäube und Filterkuchen hingegen werden zwar gesetzeskonform entsorgt, jedoch wird dabei nicht annähernd das hohe Umweltschutzniveau der Abgasseite erreicht. |
Anmerkungen zur abfallrechtlichen, insbesondere ökotoxikologischen Einstufung von Schlacken aus Abfallverbrennungsanlagen Dr. Jürgen Millat Im Rahmen von Genehmigungsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz [1, 2] für Verbrennungsanlagen, insbesondere für Abfallverbrennungsanlagen, Ersatzbrennstoffkraftwerke oder -heizkraftwerke, sehen sich die Antragsteller regelmäßig vor die Frage gestellt, wie die Abfälle aus der Verbrennung und der Abgasreinigung abfallrechtlich einzustufen sind. |
Veredlung von Mineralstoffen aus Abfall – Darstellung anhand des NMT-Verfahrens – Dipl.-Biol. Kirsten Schu Die Ziele der Abfallbehandlung haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Während es früher um eine sichere Entsorgung der Abfälle ging, sind heute zusätzliche Anforderungen an den Ressourcen- und Umweltschutz in den Vordergrund gerückt. |
Rückgewinnung von Metallen aus feinkörnigen mineralischen Abfällen Prof. Dr. Daniel Goldmann, Dipl.-Ing. Eike Gierth Mit der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung der asiatischen Schwellenländer ist der weltweite Bedarf an Rohstoffen in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Die aktuellen Turbulenzen der Finanzmärkte hinterlassen zwar auch ihre Spuren im primären und sekundären Rohstoffbereich, auf mittlere Sicht dürfte dies aber nichts an den generellen Trends ändern. Vor diesem Hintergrund gewinnen gerade metallhaltige Abfälle als Rohstoffquelle eine immer größere Bedeutung. |
Recycling von Seltenerdelementen aus Leuchtstoffen Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock, Dr.-Ing. Volker Vogt, Dr.-Ing. Jörg Kähler, Dr.-Ing. Adrien N. Banza, Dr.-Ing. Brigitte Schimrosczyk Vor dem Hintergrund der Rohstoffverknappung und der Monopolisierung des Marktes der Seltenerdelemente gibt es aufwendige Verfahrensentwicklungen, die gemeinsam von den Leuchtstoff-Lampenherstellern und Herstellern von Kathodenstrahlröhren (CRT) mit Forschungsinstituten vorgenommen wurden [1, 2, 3]. Diese Entwicklungen sind Gegenstand dieser Veröffentlichung. |
Möglichkeiten der Nutzung industrieller Reststoffe im Beton Dr. Katrin Rübner, Dr.-Ing. Karin Weimann, Dipl.-Ing. Tristan Herbst Zur Herstellung und Aufrechterhaltung von Produktions- und Konsumprozessen werden der natürlichen Umwelt fortwährend mineralische Primärrohstoffe entnommen. Beispielsweise benötigte die deutsche Baustoffbranche 2004 etwa 580 Millionen Tonnen mineralische Primärrohstoffe. Andere Industriezweige setzten etwa 55,8 Millionen Tonnen Mineralien ein [1]. Eine gesteigerte industrielle Produktion und der zunehmende Konsum führen neben dem Verbrauch von unwiederbringlichen Rohstoffen aber auch zur Zunahme von Abfällen, teilweise mit Wertstoffen angereichert. |
Sanierung einer Bergbaualtlast – Rückbau und Metallrecycling durch Biotechnologie – Dr.-Ing. Adrian-Andy Nagy, Prof. Dr. Daniel Goldmann, Professor em. Dr.-Ing. habil. Eberhard Gock, Dr. rer. nat. Axel Schippers, Dr.-Ing. Jürgen Vasters Sulfidhaltige Ablagerungen des Buntmetallerzbergbaues können beim Zutritt von Wasser und Sauerstoff durch katalytische Wirkung von Mikroorganismen schwermetallhaltige Sauerwässer bilden, die Böden und Gewässer kontaminieren. Zusätzlich können Wind und Regen durch Erosion zur weiträumigen Verteilung der Schwermetallsulfide der Ablagerungen führen. Weltweit ist eine Vielzahl ähnlicher Probleme bekannt. Neben der Sanierung buntmetallhaltiger Bergeteiche kommen auch Verwertungsmaßnahmen in Betracht. |
Planung und Genehmigung einer Deponie der Klasse I – Strategische und unternehmerische Gesichtspunkte – Dr. Tilmann Quensell Die Otto Dörner Unternehmensgruppe mit Sitz in Hamburg konzentriert sich auf zwei Geschäftsbereiche, die unter dem Titel Entsorgung einerseits und Kies- und Deponiebetriebe andererseits zusammengefasst werden können. Die gesamte Gruppe beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen konsolidierten Jahresumsatz von 110 Millionen Euro. |
Voraussetzungen für die Zulassung von Recyclingmaterial als Baustoff Dipl.-Ing. Petra Schröder Beton ist ein Fünf-Stoff-System mit den Ausgangsstoffen Zement, Wasser, Gesteinskörnungen, Zusatzstoffen und Zusatzmittel. Als Ausgangsstoffe können natürliche Rohstoffe oder sekundäre Rohstoffe zum Einsatz kommen. Unter sekundären Rohstoffen werden alle Stoffe verstanden, die nicht unmittelbar einer natürlichen Lagerstätte entnommen wurden wie Flugasche, rezyklierte Gesteinskörnungen, Kesselsande usw. |