Ersatzbrennstoffe 3 (2003)

Herausgeber:

Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky


Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen
Vera Gäde-Butzlaff, Assessor Jens Bortnowsky
Laut Prognosen werden ab dem Jahr 2005 noch rund 983.000 Tonnen Restmüll pro Jahr in Berlin anfallen. Nachdem verschiedene Konzeptionen zur Umsetzung des Berliner Abfallwirtschaftsplanes sich nicht durchsetzen konnten, fasste der Berliner Senat am 1. April 2003 folgenden Beschluss: Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe, Anstalt des öffentlichen Rechts (BSR), die nach § 5 (1) KrW-/AbfG Berlin die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers wahrnehmen, sollen ab 2005 rund 520.000 Jahrestonnen – nach deren Optimierung – weiter der Behandlung in der eigenen MVA Ruhleben zuführen und die Entsorgung von weiteren 463.000 Jahrestonnen Restabfall ausschreiben.
Ausschreibung und Bieterauswahl
Professor Dr.-Ing. Oktay Tabasaran, Dr.-Ing. Hans-Dieter Huber
Die zahlreichen herstellerspezifischen Lösungen zur Behandlung von Siedlungsabfällen in Verbindung mit den unterschiedlichsten bauherrenspezifischen und örtlichen Randbedingungen machen die Verfahrensauswahl zur Abfallbehandlungstechnik zu einer komplexen Angelegenheit, die eine sorgfältige Abwägung der Vorgehensweise bedingt. Zum einen muss sichergestellt werden, dass eine wirtschaftliche Lösung gefunden wird, die insbesondere bei öffentlich-rechtlichen Auftraggebern auch politisch durchzuhalten ist, zum anderen müssen gerade bei diesen Auftraggebern auch die vergaberechtlichen Aspekte explizit eingehalten werden.
Tendenzen und Entwicklungen bei der Behandlung von Hausmüll und hausmüllähnlichem Abfall
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Die Konturen der europäischen Abfallpolitik und deren Ausbildungen in den Ländern der Europäischen Union sind dank der zahlreichen Rechtsnormen weitgehend klar erkennbar. Entwicklungen in einzelnen Bereichen werden durch die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs korrigiert, wodurch der nationale Spielraum deutlich eingeengt wird.
Mechanisch-biologische Abfallbehandlung als Baustein für die vollständige Abfallverwertung
Prof. Dr. Jürgen Hahn
Im Zusammenhang mit der Diskussion um die ökologische Vertretbarkeit der mechanisch-biologischen Vorbehandlung von Restabfällen wurde im August 1999 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ein Fünf-Punkte-Programm zur zukünftigen Siedlungsabfallwirtschaft veröffentlicht, dessen zentrale Punkte der Ausstieg aus der Deponiewirtschaft (Beseitigung) und die vollständige Verwertung der Siedlungsabfälle sind.
Die Novelle der Abfallverbrennungsverordnung (17. BImSchV) schafft angeglichene Anforderungen für Mono- und Mitverbrennungsanlagen
Prof. (apl.) Dr. Uwe Lahl, Dipl.-Ing. Oliver Ludwig
Die novellierte 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes [9], deren Titel jetzt Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen – 17. BImSchV lautet, ist am 20. August 2003 in Kraft getreten. Sie enthält Anforderungen an den Bau und Betrieb von Anlagen, in denen Abfälle verbrannt werden.
Abgasemissionen und Abgasreinigung bei der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung
Dipl.-Ing. Thomas Angerer, Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber
Nach Abschluss der Arbeiten zur Deponieverordnung (BGBl. Nr. 164/1996) im Jahre 1996 wurde in Österreich vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und dem Umweltbundesamt (UBA) damit begonnen, Anforderungen für einen umweltgerechten Betrieb von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) zu erstellen. Dies war insbesondere erforderlich, da im Unterschied zur thermischen Abfallbehandlung kein einheitlicher Stand der Technik für MBA-Anlagen vorgegeben war.
Abgasreinigung für mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen
Dr. rer. nat Roland Kahn
Seit dem 1. März 2001 sind die in der 30. BImSchV formulierten Anforderungen für die Behandlung von Abgasen aus MBA-Anlagen in Kraft. Die Regenerativ Thermische Oxidation (RTO) in einer VocsiBox der Firma Haase ist nachweislich ein geeignetes Verfahren, um die 30. BImSchV einzuhalten. Die Pilotanlage für diese Anwendung wird beschrieben. Eine industrielle Anlage des getesteten Typs für eine Gesamtkapazität von 50.000 Nm3/h MBA-Abgas ist bereits seit Anfang 2003 erfolgreich in Betrieb.
Minderung von MBA-Emissionen – Vom Pilotversuch zur großtechnischen Abgasentsorgung –
Dr. Heimo Thalhammer
Steigende Anforderungen in der Abfallentsorgung erfordern bei den zuständigen Behörden in Ländern und Gemeinden und bei den Entsorgungsbetrieben eine umfassende Kenntnis der möglichen Verfahren und Technologien. Dies umfasst nicht nur die Abfallbehandlung durch Umwandlung in verwertbare Stoffe sowie deponiefähige Produkte oder durch Verbrennen, sondern auch die Vermeidung von umweltbeeinträchtigenden Sekundärreaktionen, die bei der Entsorgung entstehen.
Reinigung von MBA-Abwasser entsprechend den Grenzwerten des Anhangs 23 der Abwasserverordnung
Dr. Peter Schalk
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung hat sich in Europa als ein Konzept zur Aufbereitung von Siedlungsabfällen etabliert. Dabei werden durch mechanische Verfahren verschiedene Wertstoffe gewonnen sowie Störstoffe abgetrennt.
Lohnt sich die anaerobe Stufe bei der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung?
Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter
Anaerobe Behandlungsstufen werden in Konzepten zur mechanisch-biologischen Restabfallbehandlung verwirklicht, um die Energienutzung des Gesamtverfahrens zu optimieren.
Deponie-Langzeitverhalten der MBA-Schwerfraktion
Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber, Johannes Novak
Die Ziele und Grundsätze einer modernen Abfallwirtschaft, die eine Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, die Schonung von Rohstoff- und Energiereserven und einen möglichst geringen Verbrauch an Deponievolumen vorsehen, geben als oberste Priorität zur Erreichung ihrer Zielsetzungen die Vermeidung und Verwertung von Abfällen vor. Aber selbst in einer hochentwickelten Gesellschaft, wie der unseren, werden auch nach größtmöglicher Ausschöpfung ökologisch sinnvoller Maßnahmen zur Vermeidung und Verwertung von Abfällen Reststoffe anfallen, die einer umweltgerechten Behandlung und Entsorgung bedürfen. Die Behandlung hat so zu geschehen, dass keine Belastung oder Bedrohung für nachfolgende Generationen eintritt:
Ablagerungsfähigkeit der biologisch behandelten Fraktion aus einer mechanisch-biologischen Behandlungsanlage
Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Koch, Dipl.-Chem. Jürgen Kanitz
Vorliegende Untersuchungen zur Ablagerungsfähigkeit von mechanisch-biologisch behandelten Abfällen beschäftigten sich damit, wie Größen, die für das Deponieren maßgeblich sind, von den Eigenschaften der bei der Behandlung erzeugten Produkte und Substrate abhängen.
Notwendigkeit der Charakterisierung von Ersatzbrennstoffen
Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann, Dr.-Ing. Martin Horeni, Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz, Dipl.-Ing. Frank Rüppel
In Prozessen der Energieumwandlung zur Bereitstellung thermischer und elektrischer Energie – z.B. in Heiz- und Kraftwerken – sowie in Hochtemperaturprozessen zur Stoffumwandlung und -behandlung – z.B. im Zementklinkerbrennprozess oder bei der Stahlherstellung – werden derzeit in der Bundesrepublik etwa 12,1 TJ an Primärenergieträgern in Form von fossilen Brennstoffen (Erdgas, Heizöl, Braun- und Steinkohlen) eingesetzt. Das entspricht etwa 84 % des Gesamtprimärenergieeinsatzes [4]. Im Hinblick auf die Erzielung einer hohen Effizienz bei der Energieumwandlung, der Verringerung von Emissionen und Korrosionserscheinungen, der Verminderung von Verschlackungen, einer möglichst hohen Produktqualität und Anlagenverfügbarkeit usw. sind in diesen Prozessen jeweils angepasst an die Eigenschaften der Primärenergieträger gezielt Anlagensysteme – z.B. Kessel, Brennersysteme – entwickelt und die Prozessführung optimiert worden.
Brennstofferzeugung in einer mechanischen Restabfallaufbereitungsanlage – Stoffflussanalyse (SFA) für Chlor, Metalle und Schwermetalle
Dr. Barbara Zeschmar-Lahl
Die Stoffflussanalyse an einer mechanischen Abfallaufbereitungsanlage hat gezeigt, dass Schwermetalle oder Chlor in verschiedenen Gütern wie PVC (Chlor, Cadmium) vorhanden sind und auf unterschiedliche Outputströme wie heizwertreiche Leichtfraktion (Cadmium, Quecksilber, Kupfer und Zink) oder Schwerfraktion (Blei) verteilt werden. Mit einfachen mechanischen Techniken der Abfallaufbereitung wie Zerkleinern, Sieben, Magnetscheidung und Wirbelstromscheidung ist es nicht möglich, diese Stoffe selektiv abzutrennen und in einzelnen Stoffströmen zu konzentrieren. Diese einfachen Techniken diskriminieren nach mechanisch-physikalischen und nicht nach chemischen Eigenschaften.
MEAB-Konzept zur Gewinnung und Verwertung von heizwertreichen Abfallfraktionen aus Hausmüll und Gewerbeabfällen
Dipl.-Ing. Werner Brücklmeier, Dr. Bernd E. Müller
Die Märkische Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (MEAB mbH) als großes Abfallentsorgungsunternehmen für die Wirtschaftsregion Berlin und Brandenburg betreibt seit 1973 an mehreren Standorten im Land Brandenburg vier Behandlungsanlagen sowie zwei Siedlungsabfalldeponien, eine Bauschutt- und eine Sonderabfalldeponie.
Sortierung von Verpackungsabfällen als integrierte Funktion einer mechanisch(-biologischen) Abfallbehandlung – Machbarkeit und Kosten –
Dr. Joachim Christiani, Dr.-Ing. Michael Heyde
Die politische Diskussion um eine Novellierung der Verpackungsverordnung umfasste in den letzten Jahren schwerpunktmäßig das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Verwertung von Leichtverpackungen. Es existieren daher viele Publikationen, die sich mehr oder weniger differenziert mit der Frage befassen, ob ein partieller oder vollständiger Verzicht auf eine separate LVP-Erfassung möglich und sinnvoll ist.
Qualitätsdifferenzierte Brennstofferzeugung im mechanischen Teil von MBA/MA-Anlagen
Dr.-Ing. Michael Langen
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen in industriellen Feuerungsanlagen ist über die Qualität und den Preis reglementiert. Bei der Qualität sind die Bereiche: Verbrennungseigenschaften, Schüttguteigenschaften und Umwelteigenschaften, d.h. im Wesentlichen das Emissionsverhalten umweltschädlicher Stoffe bei der Verbrennung differenziert zu betrachten.
Getrennte Bioabfallerfassung versus hochwertige Restabfallbehandlung
Dr.-Ing. Margit Löschau
Die rechtlichen Regelungen der Abfallablagerungsverordnung sehen ab Juni 2005 eine Vorbehandlung der Restabfälle über eine thermische oder mechanisch-biologische Behandlung (MBA) vor. In Anbetracht der Notwendigkeit, neue Behandlungskapazitäten für Restabfälle zu schaffen, stellt sich in vielen Gebietskörperschaften die Frage, ob die getrennte Erfassung von Bioabfällen noch ökologisch und ökonomisch zweckmäßig ist.
Einsatz von Ersatzbrennstoffen in einer Müllverbrennungsanlage – Versuch zur Überprüfung der Transferkoeffizienten auf Plausibilität an der MVA Spittelau –
Dipl.-Ing. Eberhard Reil, Dipl.-Ing. Thomas Angerer, Dipl.-Ing. Dr. mont. Michael Prochaska
Das vom österreichischen Gesetzgeber erlassene Verbot der Deponierung unbehandelter Abfälle steht nun kurz vor der Umsetzung (1.1.2004). In den letztenMonaten sind jedoch Tendenzen zur Aufweichung der strengen Vorgaben zu beobachten. Verschiebungen im Bereich der Abfallwirtschaft sind erkennbar.
Der Einsatz von verschiedenen Brennstoffen in Martin-Feuerungssystemen
Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin, Dipl.-Phys. Ph.D. Edmund Fleck
In den letzten Jahren wurde an die Lieferanten von Rost-Feuerungsanlagen vermehrt die Forderung herangetragen, andere Brennstoffe als den klassischen Hausmüll oder hausmüllähnlichen Abfall zu verbrennen. Es handelt sich dabei zum einen um Abfälle wie Klärschlamm, Tiermehl und Autoshredder-Leichtfraktion, deren bisherige Entsorgungswege aufgrund gesetzlicher Änderungen oder aus gesundheitshygienischen Gründen nicht mehr offen standen, sowie produktionsspezifische Abfälle wie Gewerbeabfälle und Kunststoff-Fraktionen, d.h. Sortierreste, die mehr oder weniger als Mono-Fraktionen verstanden werden können. Zum anderen handelt es sich um Produkte aus Prozessen der Abfall- Vorbehandlung, z.B. die hochkalorische Fraktion aus einer mechanischen oder mechanisch-biologischen Abfall-Vorbehandlung (MBA).
Der Wirbelschichtofen in Wien zur Verbrennung von Ersatzbrennstoffen und Klärschlamm
Dipl.-Ing. Rainer Maierhofer
Die Hauptkläranlage der Großstadt Wien befindet sich im Stadtteil Simmeringer Haide. Angrenzend an das Gelände der Hauptkläranlage, betreibt die Fernwärme Wien (FWW) drei stationäre Wirbelschichtöfen, in denen der in der Kläranlage anfallende Frischschlamm – Schlamm in nicht ausgefaultem Zustand – verbrannt wird. Neben den Wirbelschichtöfen betreibt die Fernwärme Wien an diesem Standort u.a. noch zwei Drehrohröfen für die Verbrennung von gefährlichen Abfällen.
Wirbelschichtverbrennungsanlagen und Anforderungen an den Ersatzbrennstoff
Dr. rer. nat. Hans Piechura
Wirbelschichtöfen sind keine universell einsetzbaren Reaktoren für die Verbrennung von Hausmüll sondern von Brennstoffen mit möglichst definierten Eigenschaften. Für diese sind sie gut geeignet und Stand der Technik. Hausmüll und ähnlich heterogene Brennstoffe müssen vor der thermischen Behandlung mehr oder weniger aufwendig aufbereitet werden.
Ersatzbrennstoffverwertung in der österreichischen Zementindustrie – Beispiel des Projekts ThermoTeam –
Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger
Stoffstrommanagement ist ein in der Abfallwirtschaft moderner Begriff, wenngleich üblicherweise nicht Stoffströme, sondern, wie im Falle der Versorgung von Anlagen, Material- oder Güterströme gelenkt werden. Der Begriff Stoffstrom wird fälschlicherweise meist den Begriffen Material- oder Güterstrom gleichgesetzt.
Transport und Zwischenlagerung von Ersatzbrennstoff
Dipl.-Ing. Ernst Thomé, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky
Unter dem Begriff Logistik werden alle Material- und Informationsprozesse zusammengefasst, die der Raumüberwindung und der Zeitüberbrückung sowie deren Steuerung und Regelung dienen. Die Logistik umfasst alle inner- und zwischenbetrieblichen Transport-, Lager- und Umschlagvorgänge.
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