Band 30 - Minimierung von Gerüchen

Dokumentation eines Seminars vom 24. April 2006 in Hamburg


Selektive Absorption von Geruchsstoffen
Kai Freudenthal, Dr.-Ing. Joachim Behrendt, Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl
Die Abluft aus Lebensmittelbetrieben beinhaltet in der Regel eine hohe Anzahl von mehr oder weniger geruchsaktiven Inhaltsstoffen. Diese werden bei der Behandlung mit einem Abluftwäscher unterschiedlich gut in der Waschflüssigkeit gelöst.
Erprobung eines modifizierten Biowäschers im halbtechnischen Maßstab
Dipl.-Ing. Andreas Breeger
Im Rahmen dieses Teilprojektes wurden im halbtechnischen Maßstab Versuche mit Löslichkeitsvermittlern in Biowäschern durchgeführt.
Neue regenerierbare und katalytisch wirkende Adsorbentien sowie Verfahrensentwicklung zur vor Ort Regeneration
Ansgar Cartellieri, Peter H. Thiesen, Matthias Birkenseer, Prof. Dr.-Ing. Bernd Niemeyer
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, für die verschiedenen Anwendungsfälle das jeweils optimale Adsorptionsverfahren auszuwählen. Als Grundlage dient die Untersuchungen neuer regenerierbarer, katalytisch aktiver Mikro- und Nanokompositadsorbentien. Durch Implementierung eines innovativen on-line Regenerationsverfahrens durch Mikrowellen sowie der Modellierung des Durchbruchverhaltens der Adsorbentien gelang es das Adsorptionsverfahren bestmöglich auf die Anforderungen anzupassen.
Adsorption und Vor-Ort-Regeneration mit Schadstoffoxidation an industriellen Emissionsquellen
B. Rüskamp
Im Rahmen des Vorprojektes war eine Technikumsanlage entwickelt und gebaut worden, die für die Minderung der Emissionen von geruchsintensiven Stoffen aus industriellen Quellen konzipiert war. Diese Geruchsstoffe sind im Wesentlichen organische Substanzen, die meist in vergleichsweise niedrigen Konzentrationen vorliegen, so dass z.B. thermische Oxidationsverfahren extrem unwirtschaftlich sind. Sie lassen sich jedoch im Idealfall selektiv an speziell auszuwählenden Stoffen adsorbieren. In der Technikumsanlage werden diese Schadstoffe an geeigneten Adsorbentien über einen längeren Zeitraum abgeschieden und in einer Regenerationsphase in einer wesentlich erhöhten Konzentration durch Erwärmen des Adsorbens desorbiert. Die aufkonzentrierten Schadstoffe werden dann an einem Katalysator durch Oxidation zerstört, wobei die dabei anfallende Wärme wieder direkt zur weiteren Desorption verwendet werden kann.
Hybride Adsorbentien auf Mineralienbasis mit integrierter katalytischer Aktivitäten
K. Kesore, Matthias Birkenseer
S&B Industrial Minerals GmbH ist ein europaweit erfolgreich operierendes Unternehmen, spezialisiert auf die Verarbeitungstechnologie von Industriemineralien für zahlreiche industrielle Anwendungsbereiche. Unter dem Leitgedanken "vom-Marktzur-Mine" werden die Erwartungen des Marktes, sprich der Kunden, vom Rohstoff bis zum Endprodukt in qualitativer, quantitativer und technologischer Hinsicht erfüllt. Das Projekt passt sehr gut zur Unternehmensstrategie von S&B, durch innovative, wertgesteigerte und hochqualitative Produkte zu überzeugen. Durch die Herausforderung dieses Projektes, neue regenerative und selektive Adsorbentien sowie katalytisch wirkende Komposit- und Hybridmaterialien auf Mineralbasis zur Geruchstoffadsorption zu entwickeln, fühlen wir uns besonders motiviert. Diese neuen auf natürlichen Mineralien basierenden Adsorbentien und Kompositmaterialien sollten zumindest wirtschaftlich und technisch konkurrenzfähig zur Aktivkohlentechnologie sein, welche einige Nachteile besitzt.
Selektive Adsorptionsverfahren für den Einsatz auf Seeschiffen
V. Behrens
Die Noske-Kaeser GmbH ist Hersteller von Air-Conditioning-/Lüftungsanlagen, Kälte- sowie Rohrleitungs- und Feuerlöschsystemen für Schiffsanwendungen. Dabei werden dem Kunden schlüsselfertige Gesamtsysteme angeboten, die spezifische Kundenwünsche berücksichtigen. Bestandteil von Abluftsystemen sind in geruchssensiblen Bereichen (z.B. Sanitär oder Küche) häufig Aktivkohlefilter, die entstehende Gerüche herausfiltern und eliminieren. Verbrauchte Aktivkohle wird ausgetauscht und anschließend thermisch entsorgt. Eine Wiederaufbereitung macht aus anlagentechnischer Sicht sowie Zeit- und Kostengründen bis heute keinen Sinn, jedoch erweist sich diese Vorgehensweise aufgrund eines mittlerweile gesteigerten Umweltbewusstseins (sog. „Green Ship Philosophy“) sowie detaillierter Kostenanalysen von Schiffsbetreibern als nicht mehr akzeptabel und technisch innovative Lösungsansätze für diese Art der Filterung werden benötigt.
Herstellung maßgeschneiderter Adsorbentien und neue Wege zu deren Charakterisierung
Peter H. Thiesen, I. T. Mahlke, F. Dreisbach, Prof. Dr.-Ing. Bernd Niemeyer
Gerüche sind die Wirkung von in der Regel komplexen Stoffgemischen auf den Geruchsinn des Menschen. Weder die Relation zwischen Konzentration und wahrgenommener Intensität ist linear noch ist die Geruchsschwelle für unterschiedliche Substanzen vergleichbar. Vielmehr unterscheiden sich letztere für verschiedene Stoffe zum Teil um mehrere Größenordnungen. Da erst das Profil der einzelnen geruchstragenden Komponenten die Ursache für den Geruchseindruck bestimmt, kann man vereinfachend die selektive Adsorption von Gerüchen als einen Profilabgleich verstehen, bei dem das Stoffgemisch der geruchsverursachenden Substanzen das Anforderungsprofil beschreibt, für das ein entsprechendes Adsorptionsprofil gefunden werden muss.
Prozessüberwachung - Chemische Analytik
Stephanie Nagorny, Kim Karen Kleeberg, Prof. Dr. Dr. Hans Steinhart
Bei nahezu jeder Form der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, sowie bei Abfallbeseitigung und bei Recyclingverfahren entstehen Gerüche. Verstärkte gesetzliche Regelungen sind die Folge eines steigenden Ressentiments der Bevölkerung gegenüber Geruchsbelästigungen. Um diesem Rechnung zu tragen, sind Industriebetriebe in der Pflicht, Maßnahmen gegen Geruchsbelästigungen zu ergreifen. Am häufigsten finden die katalytische Nachverbrennung, sowie die Kombination aus Biowäscher und Biofilter industrielle Anwendung. Diese Systeme sind jedoch zum Teil mit Mängeln behaftet, so kommt es z.B. bei der katalytischen Nachverbrennung zu einem hohen CO2-Ausstoß, zudem ist sie mit hohen Energiekosten verbunden. Es besteht deshalb eine große Nachfrage nach ökonomisch und ökologisch sinnvollen Verfahren zur Geruchsminderung.
Prozessüberwachung - Vor-Ort-Analytik
Christian Bracht, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Matz, Torsten Ollesch, Wolfgang Schröder
Die Belastung durch verschiedenste Gerüche und deren Regulierung (Mahin, 2001) (aus der Lebensmittelindustrie und Großküchen) gewinnt im Bewusstsein der heutigen Gesellschaft vornehmlich an Bedeutung. Die Belastung beruht meist auf täglich wiederkehrenden Produktionsprozessen der Küchen, die mehr unterschwellig wahrgenommen werden oder intensiven Gerüchen (Grosch, 2001), die infolge industrieller Großprozesse freigesetzt und generell als unangenehm empfunden werden. Hier spielen besonders auch die Prozesse eine Rolle, bei denen stoßweise geruchsintensiven Abluft anfällt, die für die Anwohner im Tagesverlauf und oder auch witterungsabhängig schlagartig zur Belastung werden können (Ramel et al., 2000).
Homogene und Heterogene Sensor Array Systeme zur Überwachung gasförmiger Emissionen
W. Münchmeyer, A. Walte
Im Rahmen des Verbundsvorhabens “Selektive Minimierung von Gerüchen aus der Lebensmittelindustrie” sind im Teilprojekt 4 „Prozessüberwachung – Vor Ort Analytik / Olfaktometrie“ zusammen mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg, Institut Messtechnik, Systeme zur kontinuierlichen Überwachung von Geruchsemissionen entwickelt worden.
Testsysteme als wichtige Instrumente eines neuen datenbankgestützten Geruchsmanagementkonzepts
Mirko Schlegelmilch, Kim Karen Kleeberg, C. Klewer, Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
In den hier beschriebenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die entwickelten Testsysteme wichtige Instrumente des vorgestellten Geruchsmanagementkonzeptes darstellen. Die Testsysteme wurden hinsichtlich ihrer Versuchsparameter optimiert und in vergleichenden Versuchen zur Erstbeurteilung ausgewählter Abluftbehandlungsverfahren erfolgreich eingesetzt. Die Einschätzung der betrachteten Verfahren bezüglich ihrer Reinigungsleistung konnte anhand von Untersuchungen im Pilotmaßstab bestätigt werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Abluftbehandlungsverfahren für einen speziellen Emissionsfall, bieten die Testsysteme somit ein hohes finanzielles Einsparungspotential, da durch sie Untersuchungen im großtechnischen Maßstab auf ein Minimum reduziert werden können.
Geruchsmanagement bei der Öl- und Fettveredelung
Mirko Schlegelmilch, Kim Karen Kleeberg, Klaus Lindenberg, Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Bei der Verarbeitung von Ölen und Fetten in der Lebensmittelindustrie fallen in relevantem Maße Geruchsemissionen an. Auf das Werk der Cargill GmbH Öl- und Fettveredelung Hamburg wurde das vom Institut für AbfallRessourcenWirtschaft entwickelte Geruchsmanagementkonzept (Schlegelmilch et al., 2006; 2005; 2004a) angewendet und ausgewertet. Nach der Erstellung des Geruchskatasters wurden an einer repräsentativen Emissionsquelle in Zusammenarbeit mit den Instituten für AbfallRessourcenWirtschaft und Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz der TUHH und der Fa. Lufttechnik Bayreuth (LTB) Untersuchungen zu Behandlungsmöglichkeiten der geruchsbeladenen Abluft durchgeführt. Sowohl biologische als auch Ad- und Absorptionsverfahren erwiesen sich für die Behandlung der Abluft als geeignet. Von den untersuchten Materialien stellten sich bei den Biofiltermaterialien ein Sojakompost, bei den Adsorbentien das Material HBEA-25 (Süd-Chemie) und bei den Absorbentien zwei organische Waschflüssigkeiten als besonders geeignet heraus. Als viel versprechendes Behandlungsverfahren erwies sich eine Kombination aus Biofilter und nachgeschalteter Aktivkohlestufe. Am Beispiel eines Biofilters wurde eine Dimensionierungsrechnung für die großtechnische Anwendung durchgeführt.
Geruchsmanagement bei der Kakaomasseherstellung
Mirko Schlegelmilch, Kim Karen Kleeberg, Volker Kummrow, Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
Obwohl die bei der Schokoladenherstellung anfallenden Geruchsemissionen im Allgemeinen als angenehm empfunden werden, können diese bei dauerhaftem Auftreten zu Belästigungen führen. Bei der Nestlé Deutschland AG wurde im Werk Hamburg mit Focus auf den Prozessschritt der Kakaomasseherstellung das vom Institut für AbfallRessourcenWirtschaft entwickelte Geruchsmanagementkonzept (Schlegelmilch et al., 2006; 2005; 2004) angewendet. Nach der Auswertung des erstellten Geruchskatasters wurden eine Reihe von möglichen Abluftbehandlungsverfahren mit dem dynamischen Testsystem auf ihre Eignung hin an einer repräsentativen Emissionsquelle untersucht. Anhand der durchgeführten Versuche konnte leider keine abschließende Aussage über Möglichkeiten der biologischen Abluftbehandlung getroffen werden, ein einfacher Wäscher stellte sich hingegen als ungeeignet für eine Geruchsreduzierung in diesem speziellen Fall heraus, während eine Aktivkohlestufe zumindest anfangs die Geruchsstoffe adsorbierte.
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