Informations- und Diskussionsforum für Wissenschaftler und Anwender mit Tätigkeiten im Bodenschutz
13. - 15. Oktober 2003, Marktredwitz, Bayern
Schirmherrschaft: Staatsminister Dr. Werner Schnappauf, Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen
Referenzmaterial „Standardböden Planungsregion 10“ Arthur Reischl, Peter Spörlein, Dr. Michael Wittenbecher 4 flächenrepräsentative Bodenproben aus der Planungsregion 10 wurden in größerer Menge beprobt und bodenchemische/–physikalische Eigenschaften durch GLA-interne Untersuchungen beschrieben. Parameter der Geländeansprache und ausgewählte laboranalytische bodenchemische und bodenschutzrelevante Größen wurden durch Einbeziehung von Externen verifiziert. Die Proben stehen auf Anfrage für Vergleichszwecke zur Verfügung. |
Praxis der Abfallverwertung unter Berücksichtigung bodenschutzrechtlicher Regelungen im Kiessandtagebau Pönitz (bei Leipzig) Franz Rösl, Dr. Olaf Penndorf Die Auseinandersetzung mit der Praxis der Abfallverwertung und des Bodenschutzes im Staatlichen Umweltfachamt Leipzig bei der Erarbeitung vollziehbarer Lösungsvorschläge für die Bergverwaltung führen bei gemeinsamer Abstimmung zu fachlich beiderseits getragenen Vollzugslösungen. Deren Umsetzung wird am Beispiel der Kiesgrube Pönitz der Fa. Gerhard Rösl GmbH Jesewitz präsentiert. |
1. Grußwort Dr. Werner Schnappauf Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Landesentwicklung und Umweltfragen Dr. Werner Schnappauf zu den Marktredwitzer Bodenschutztagen vom 13. bis 15. Oktober 2003 in Marktredwitz |
2. Grußwort Dr. Birgit Seelbinder Grußwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Marktredwitz Dr. Birgit Seelbinder für den Tagungsband der 3. Marktredwitzer Bodenschutztage vom 13. bis 15.10.2003 |
Vier Jahre Bodenschutzgesetze in Bayern - eine Bilanz Mdgt. Michael Duhnkrack Zeitgleich mit dem Bundes-Bodenschutzgesetz trat 1999 das Bayerische Bodenschutzgesetz in Kraft. Für den Vollzug des Gesetzes sind in Bayern die Kreisverwaltungsbehörden mit Unterstützung durch Fachbehörden, vor allem die Wasserwirtschaftsämter zuständig. An mehreren Beispielen wird die konsequente Umsetzung der Bodenschutzgesetzgebung in Bayern seit 1999 verdeutlicht. So wurde zum Beispiel als tragende Säule des vorsorgenden Bodenschutzes in Bayern ein Bodeninformationssystem eingerichtet und Bayern hat als erstes Bundesland eine Rechtsverordnung erlassen, in der die Zulassung und Bekanntgabe sowohl von Sachverständigen wie auch von Untersuchungsstellen für den Bodenschutz und die Altlastenbehandlung geregelt ist. |
Regionales Flächenmanagement und seine Erfolgsfaktoren als Bausteine für einen umfassenden Bodenschutz Thomas Weith Das Konzept des regionalen Flächenmanagements stellt einen Ansatz für einen modernen Bodenschutz dar. Erfolgreiches Handeln setzt auch in diesem Bereich die Beachtung spezifischer Faktoren voraus. Wesentlich sind die Berücksichtigung der regionalen Herausforderungen, Interessenlagen, Organisationsstrukturen sowie Zielentwicklungs- und Umsetzungsprozesse. So wird ein spezifischer Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Flächennutzungsstruktur in Regionen möglich. |
Gefährdungsabschätzung Boden – Nutzpflanze bei schädlichen Bodenveränderungen / Altlasten auf landwirtschaftlich genutzten Flächen Christa Müller Nach Bodenschutzrecht ist bei schädlichen Bodenveränderungen /Altlasten auf landwirtschaftlichen Flächen eine Gefährdungsabschätzung für den Pfad Boden-Nutzpflanze durchzuführen. Dargestellt werden Bewertungsgrundlagen, Ablauf und Zuständigkeiten für die Orientierende- und Detail-Untersuchung sowie mögliche Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen durch Anpassung der Nutzung und der Bewirtschaftung im Vorfeld technischer Sanierungsmaßnahmen. |
Beispiele zur Umsetzung des Bodenschutzgesetzes in der ostbayerischen Landwirtschaft Michael Maly Erste Erfahrungen in der Anwendung und im Vollzug der Bodenschutzgesetze imbesondere zu § 8 BBodSchV (Gefahrenabwehr von Bodenerosion), § 17 BBodSchG (Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft) und § 12 BBodSchV (Auf- und Einbringen von Bodenmaterial auf und in den Boden) werden vorgestellt. Bodenschützende landwirtschaftliche Maßnahmen zur Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der Bodenstruktur wurden am Versuchsstandort Almesbach und Sitzenhof in der Oberpfalz langjährig geprüft. Diese Untersuchungsergebnisse werden dargestellt und praktische Empfehlungen zum Aufbringen von Bodenmaterial auf landwirtschaftliche Nutzflächen gegeben. |
Verwertung von Bodenmaterial - Regelungsbereiche und fachliche Anforderungen - Dr. Dieter Koch Das Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG) und der Bundes- Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) hat zur Konsequenz, dass im Hinblick auf eine bodenbezogene Verwertung von Materialien neue Regelwerke erstellt bzw. bestehende diesbezügliche Regelwerke anderer Rechtsbereiche an die bodenschutzrechtlichen Anforderungen angepasst werden müssen. Mit der Vollzugshilfe zu § 12 BBodSchV und dem überarbeiteten Allgemeinen Teil der LAGAMitteilung 20 liegen widerspruchsfreie und konsistente Regelwerke zur Bodenbezogenen Verwertung von Materialien vor. |
Bodenbezogene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung Irene Dahlmann, Dr. Olaf Penndorf Böden finden in der Planungs- und Verwaltungspraxis noch immer ungenügend Berücksichtigung. Vor diesem Hintergrund werden auf Basis der aktuellen fachlichen Erkenntnisse und Erfahrungen methodische Hinweise zur Ableitung von bodenbezogenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gegeben. Außerdem erfolgt eine kritische Überprüfung der multifunktionalen Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen hinsichtlich ihrer Eignung für den Bodenschutz. |
Integriertes Bodenschutzmanagement auf einem Truppenübungsplatz der US Army
in Ostbayern H. Schoger, Dr. Arnulf Sowa Auf einem Truppenübungsplatz der US Army wurde in langjährigen Projekten ein integriertes Bodenschutzmanagement aufgebaut: Die flächenhafte Bestandsaufnahme des Bodens wird über Fernerkundungsmethoden und begleitende Geländeerhebungen vorgenommen. Die Sammlung und Verarbeitung der Daten mündet in direkte Anwendungen, wie z.B. die Lenkung von Erosions- oder Bodenschutzmaßnahmen während des militärischen Übungsbetriebs. |
VSU-Zulassungsverfahren für Probenehmer – Kostspielige Auflage oder Hilfe zur Verbesserung der Arbeitsprobleme Dr. Martin Schmid Probenehmer im Bereich Bodenschutz müssen in Bayern nach dem 1.1.2004 eine VSU-Zulassung besitzen. Die spezifischen Kosten des Zulassungsverfahrens betragen 200 – 300 €/a. Wenig Geld – in Anbetracht der Tatsache, dass die Probenehmer dabei fachkundige Hilfe bei der Validierung hauseigener Probenahmeverfahren, der Verbesserung von Arbeitsabläufen und Einhaltung hoher Qualitätsstandards erhalten. |
Das Salzburger Bodenschutzgesetz - Inhalt und erste Erfahrungen Georg Juritsch Dem Boden wird seit rund 15 Jahren auf Verwaltungsebene besonderes Augenmerk gewidmet. Stand zu Beginn die Erforschung und Erhebung des Bodenzustandes im Vordergrund, so ist 2001 durch das Bodenschutzgesetz ein rechtlicher Rahmen geschaffen worden, der der Bedeutung des Bodens gerecht wird. Ziel ist die Erhaltung des natürlichen Bodens als Grundlage für die Produktion und die Erhaltung der vielfältigen Funktionen der Böden im Naturhaushalt. |
Verfügbarkeit und fachliche Qualität von Methoden für die Bodenfunktionsbewertung D. Feldhaus, Michael Außendorf, Volker Hennings, Dr. Heinz Peter Schrey Das Bundesbodenschutzgesetz schützt Funktionen des Bodens. Die Funktionen müssen für den Abwägungsprozess der Flächenplanungen in der Ausprägung bewertet werden. Eine große Zahl von Bewertungsmethoden wurden auf Länderebene bereits entwickelt. Von den Staatlichen Geologischen Diensten Deutschlands wurde ein Katalog aller in Deutschland gebräuchlichen Methoden erarbeitet. Der Katalog dient der aufgabenspezifischen Auswahl von Methoden und enthält eine Bewertung der fachlichen Qualität der Methode. Handlungsbedarf für die Weiterentwicklung von Methoden und Datengrundlagen wird benannt. |
Neufassung des Hamburger Verfahrens zur Bodenfunktionsbewertung B. Hochfeld, Dr. Alexander Gröngröft, Prof. i. R. Dr. Günter Miehlich Die Entwicklungen im Bereich der Bodenfunktionsbewertung haben eine Neufassung des 1999 von den Autoren vorgelegten Verfahrens zur Bewertung von Bodenfunktionen im Rahmen raumbezogener Planungsprozesse notwendig gemacht. Neben der fachlichen Anpassung der Methoden wurde das Verfahren um ein Konzept zur Integration der Teilfunktionen sowie zur Prognosebewertung erweitert. |
Methoden zur Bewertung von Bodenfunktionen für planerische Anwendungen Michael Außendorf, Christine Danner Für den vorsorgenden Bodenschutz kommt der räumlichen Planung eine entscheidende Rolle zu, da in ihr letztlich die Bodennutzung verbindlich geregelt wird. Es wird eine Arbeitshilfe vorgestellt, in der die Vorgehensweise zur der Integration des Schutzgutes Boden in Planungsverfahren dargelegt wird. Hierin werden Methoden unterschiedlicher Aussageschärfe gezeigt, mit denen eine Bewertung von Bodenfunktionen aus bodenkundlichen Basisparametern abgeleitet werden kann. |
Bodenfunktionsbewertung im Rahmen der Bauleitplanung Jörg Zausig, B. Reizner Im Pilotprojekt Kommunales Flächenressourcen-Management des LfU wurden natürliche Bodenfunktionen in vier bayer. Modellkommunen bewertet. Die flächenscharfe Bewertung von Böden für kommunale Planungen erfolgt anhand der Bodenschätzung. Bei überörtlichen Planungsverfahren bieten sich Bodenkarten der Maßstäbe 1:25.000 oder 1:50.000 an. Aus Sicht des Planers ist eine aggregierende Gesamtbewertung sinnvoll. |
Die Bewertung von Bodenfunktionen im Sinne des Bodenschutzes vor dem Hintergrund montanhistorischer Landschaftsveränderungen am Beispiel der Oberpfalz Univ.-Prof. Dr. phil. Thomas Raab, Dr. phil Kerstin Hürkamp, PD Dr. Jörg Völkel Infolge historischen Bleierzbergbaus sind die Böden der Vilsaue in der nördlichen Oberpfalz mit Schwermetallen angereichert. Im Rahmen eines gemeinsamen Ansatzes des Boden- und Grundwasserschutzes mit der Landschafts- und Montangeschichte werden mittels Königswasserextraktion und Elution die Gesamtgehalte und die Mobilisierbarkeit von Blei, Zink und Arsen in den Auenböden analysiert. Erste Ergebnisse des laufenden Projektes werden vorgestellt. |
Karte der schutzwürdigen Böden in Nordrhein-Westfalen als Fachbeitrag des Geologischer Dienstes zur Regionalplanung Dr. Heinz Peter Schrey Schutzwürdige Böden in NRW werden vom Geologischen Dienst auf Basis der digitalen Bodenkarte 1 : 50 000 zur Nutzung als "Bodenschutz-Fachbeitrag zum GEP" ausgewiesen. Die Auswertungskarte stellt drei Kategorien von Böden mit besonderer Funktionserfüllung dar: I) Archivder Natur- und Kulturgeschichte; II) Biotopentwicklungspotenzial für Sonderstandorte und III) regionale (sehr) hohe natürliche Bodenfurchtbarkeit. |
Erfahrungen bei der Erstellung der "Risikokarte des Stoffeintrages NRW" Th. Dietz, Dr. Guido Wimmer, Dirk Hüsener, Dr. Beatrice Oesterreich, Prof. Stefan Peiffer Die Erfahrungen bei der Erstellung der „Risikokarte des Stoffeintrages“ im Rahmen des Hydrologischen Kartenwerkes NRW zeigen Vor- und Nachteile des verwendeten Verfahrens nach HÖLTING (1995) auf. Die wesentlichen Erkenntnisse durch die Bearbeitung werden diskutiert und Methoden aufgezeigt, die zur Verbesserung des verwandten Bewertungsverfahrens beitragen können. |
Anthropogene Ersatzböden: Ihre ökologische Wertigkeit vor dem Hintergrund der Eingriffsregelung und der Bauleitplanung Tillmann Buttschardt Anthropogene Ersatzböden wie z.B. Dachbegrünungen finden zunehmend ihre Einsatzbereiche und Verbreitung in Siedlungsräumen.. Auch und gerade für die Erbringung des Ausgleichsgebotes gem. § 1 BauGB werden anthropogene Ersatzböden in Form von Dachbegrünungen oder Begrünungssubstraten von Rasengleistrassen eingesetzt. Die Bodenökologische Wertigkeit dieser Böden wurde mittels Köderstreifentests und weiterer Untersuchungen ermittelt. |
Bodenschutz als Bestandteil nachhaltiger Landnutzung im Weißenstädter Becken Dr. Christoph Hartmann, Marion Mertens Ziel des Projekts „Wasser-verbindet“ im Weißenstädter Becken Fichtelgebirge) ist die Minimierung der diffusen Nährstoffausträge aus Böden. Mittels einer P- und N-Bilanzierung und Modellrechnungen wurden die relevanten Austragspfade ermittelt und Szenarios für die Visualisierung des Effekts von Nutzungsänderungen entwickelt. Das darauf aufbauende Beratungsinstrumentarium wird zielgruppenorientiert ab 2004 im Internet erprobt. |
Flächenhafte Stoffausträge aus Böden, dargestellt am Beispiel von Dränflächen Dr. agr. Petra Kahle, Christian Latta, Prof. Dr. Bernd Lennartz Auf einer konventionell bewirtschafteten Ackerfläche in Nordostdeutschland wurde ein Monitoringprogramm zur Erfassung aktueller Stoffausträge über Dränung eingeleitet. Die zeitlich hoch aufgelösten Untersuchungen im Feldmaßstab umfassen den Durchfluss, und die Konzentration verschiedener Kationen und Anionen zur Kalkulation der ausgetragenen Fracht. Die P-Austräge waren unbedeutend, während die NO3-Konzentrationen erheblich variierten. Der N-Austrag im hydrologischen Jahr 2001/2002 betrug 36 kg/ha. |
Entwicklung einer Methodik zur Quantifizierung des präferenziellen Flusses entlang von Makroporen in bindigen Böden Dr. Kathrin Gallmeister, Prof. Stefan Peiffer, Dr. Guido Wimmer Zur Etablierung einer Methodik, die die Quantifizierung des Makroporenflusses in bindigen Böden ermöglichen soll, wurden ungestörte Bodenproben bis in drei Meter Tiefe untersucht. Die Proben wurden in einem Röntgen-Computertomographen mit einer Auflösung von 0,5 mm gescannt und mittels Bildanalyse statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich unterschiedlichen Makroporenstrukturen in den Probenkörper in drei Gruppen einteilen lassen. |
Bewertung verschiedener Elutionsmethoden der BBodSchV an ausgewählten bayerischen Altlastenstandorten mittels Lysimeteruntersuchungen Dr. Markus Scheithauer Von verschiedenen Altlastenstandorten wurden Bodenmonolithe für Lysimeterversuche entnommen. Parallel dazu erfolgte eine Bodenprobenahme, um damit unterschiedliche Elutionsverfahren zu testen. Des Weiteren wurden in einer Datenbank Gesamtstoff- und Eluatgehalte von kontaminierten Bodenmaterialien zahlreicher Altlastenuntersuchungen zusammengestellt mit dem Ziel, Geringfügigkeitsschwellen für Gesamtstoffgehalte zu überprüfen. |
Ist der Säulenversuch eine vollzugstaugliche Labormethode für die Ermittlung der Sickerwasserbeschaffenheit am Ort der Probenahme ? Wolfgang Berger, Ina Scheuering, K. Stenger Säulenversuche und die in der BBodSchV genannten Verfahren zeigen bei der Untersuchung von Standardmaterialien unterschiedliche Ergebnisse. Eine Vergleichbarkeit der Verfahren, wie sie in der BBodSchV gefordert ist, scheint nicht gegeben. Vor diesem Hintergrund soll der Maßstab der Genauigkeit an Laborverfahren zur Ermittlung der Sickerwasserkonzentration am Ort der Probenahme betrachtet werden. Gegenwärtig besteht die Notwendigkeit zu einem Konventionsverfahren. |
Reinigung schwermetallbelasteter Sedimente durch Bioleaching Andrea Kuhn Schwermetallkontaminierte Sedimente können mittels des Festbett- Bioleaching-Verfahrens behandelt werden. Die Sedimente werden durch den Bewuchs mit tiefwurzelnden Pflanzen konditioniert, mit Schwefel gemischt, belüftet und mit Prozesswasser im Festbettreaktor berieselt. Unter optimierten Bedingungen werden die Schwermetalle durch die im Sediment natürlich vorkomenden Thiobacillus-Bakterien mobilisiert, vom Leachat abgetrennt und in einem Metallschlamm konzentriert. Unter Feldbedingungen konnten bis zu 80% der Schwermetalle extrahiert werden. |
Sickerwassergewinnung mit Hilfe von Halbschalen Fuad Bastawros Mit der Zielsetzung, die stoff- und mengenspezifischen Schwierigkeiten bei Sickerwassersammelsystemen weitgehend zu minimieren, wurde ein frei dränendes Sickerwassersammelsystem (Halbschalensystem) entwickelt. Der Beitrag beschreibt den technischen Aufbau und die Realisierung des Halbschalensystems für die Gewinnung von Sickerwasser auf einem Auenlehmstandort. |
Bodenzoologische Untersuchungen auf den landwirtschaftlichen Boden- Dauerbeobachtungsflächen (BDF) in Bayern Regenwürmer als Bioindikatoren Johannes Bauchhenß In Bayern hat die Landwirtschaftsverwaltung auf 132 repräsentativen landwirtschaftlichen Flächen Boden-Dauerbeobachtungsflächen ausgewiesen. Für die bodenzoologischen Untersuchungen erwiesen sich Regenwürmer als gute Bioindikatoren. Bisher wurden 110 Acker- und 22 Wiesenflächen in zwei Durchgängen im Abstand von 5-7 Jahren untersucht. Die Individuendichte der Regenwürmer zeigt sowohl Bodeneigenschaften als auch die Intensität der Bewirtschaftung an. |
Ausweisung von Gebieten mit erhöhten Hintergrundwerten luftgetragener Schadstoffe mittels geostatistischer Verfahren – eine Gegenüberstellung zur Vorgehensweise der LABO – Jörg Dilling, Dr. Michael Joneck Die von der LABO vorgeschlagene Gebietsdifferenzierung auf Basis von siedlungsstrukturellen Merkmalen zur Ableitung von Hintergrundwerten grenzt die wesentlichen Emissionsquellen ein. Die Depositionsgebiete luftgetragener Schadstoffe stimmen nicht mit den Quellgebieten überein. Eine alternative Möglichkeit zur Ausgrenzung von Gebieten mit erhöhten Stoffgehalten durch geostatistische Verfahren wird hier am Beispiel von PAKs und PCBs vorgestellt. |
Modellhafte Abschätzung der Auswaschung organischer Altlasten in den Unterboden und ins Grundwasser Günter Henkelmann Auf einer Maisfläche wurde ein Beregnungsversuch durchgeführt. In der angrenzenden Dränage, am Endlauf eines Baches und in 3 Tiefbrunnen wurden kontinuierlich Wasserproben gezogen. Die Gesamtfrachten organischer Wirkstoffe betrugen zwischen ca. 100 mg und 3400 mg. Diese Wirkstofffrachten beinhalten einen Teil der Neuanwendung von Terbuthylazin im Mai und die Altlasten von Triazinen und deren Abbauprodukten vergangener Jahre. |
Säulenversuche zur Bestimmung von Bodenfunktionen Dipl.-Phys. Dietmar Klotz, Wolfgang Berger Es werden die Säulenanordnungen des GSF-Institutes für Hydrometrie vorgestellt und die experimentell bestimmten Mindestabmessungen für Säulen angegeben. Die Ergebnisse zur Lagerung von Sanden und Kiesen bei ungestörtem und gestörtem Sedimenteinbau werden verglichen. |
Atmospherische Deposition als Quelle der Bodenverschmutzung Josef Královec, Vladislav Chvátal, K. Provaznik Es ist allgemein bekann, dass die atmosphärische Deposition eine wichtige Quellen für die Stoffbelastung unserer Böden ist. Daher wurden seit 1993 an 47 Boden-Dauerbeobachtungsflächen Depositionsmessungen (Schwermetalle, Nährstoffe) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen für die meisten untersuchten Elemente eine Depositionsabnahme vor allem im Zeitraum von 1993 bis 1996, in den letzten Jahre konnten jedoch keine wesentlichen Unterschiede mehr beobachtet werden. Die Abnahme der Depositionen könnten auf die in den 90er Jahren unternommen Anstrengungen zur Reduktion der Emissionen zurückzuführen sein. |
Verwertung von Braunkohlenfilteraschen im Erdbau - eine Betrachtung aus bodenschutzfachlicher Sicht Dr. Olaf Penndorf Im Zeitraum seit 1999 bis heute wurden Anträge für die Verwertung von Braunkohlenfilteraschen (BFA) zur Verbesserung der bodenmechanischen Eigenschaften bei fast 20 Vorhaben dem Staatlichen Umweltfachamt Leipzig zur fachlichen Begutachtung vorgelegt. Als Voraussetzung für fachliche Anwendungsempfehlungen in Form eines Arbeitsblattes erfolgte die Erarbeitung eines Beprobungs- und Analyseprogramms in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro. |
Migrationsintensität der chemischen Elemente in verschiedenen Böden der Republik Belarus H. Pirahouskaya, I. Bogdevitch Es werden Ergebnisse von Lysimeteruntersuchungen in der Republik Belarus vorgestellt, die im Zeitraum von 1981 – 2000 an Podsolen und Torfmoorböden durchgeführt wurden. Ergebnisse zu Nährstoffein- und Nährstoffausträgen werden vorgestellt. |
Stand und Entwicklung der Bodenversiegelung in der Region Chemnitz-Erzgebirge Steffen Schürer In der Bodenversiegelungsdatenbank des Staatlichen Umweltfachamtes Chemnitz werden Daten zur Bodenversiegelung in der Region Chemnitz-Erzgebirge geführt. Sie basieren auf der Flächennutzungsartenstatistik des Landesvermessungsamtes Sachsen zum Stand September 1993, September 1997 und Dezember 2000. Im Rahmen der Bauleitplanung können sie zur raumbezogenen Analyse des Bodenzustandes herangezogen werden. |
Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Extraktionsverfahren zur Abschätzung von Hintergrundwerten mobilisierbarer anorganischer Problemstoffe in Böden Dr. Michael Wittenbecher, Jörg Dilling, Dr. Michael Joneck, J. Kaschner Ziel der vorliegenden Arbeit war die Prüfung von Standardextraktionsverfahren im Hinblick auf ihre Eignung zur Ableitung von Hintergrundwerten anorganischer Problemstoffe in Böden. Zu diesem Zweck wurden mehr als 600 Bodenproben mit Ammoniumnitrat (DIN 19730) und Wasser (DIN 38414-4) extrahiert. Die „Ammoniumnitratmethode“ weist ein hohes Extraktionsvermögen auf und liefert Daten die zur weiteren statistischen Verarbeitung gut geeignet sind. |
Bodenbewusstsein schaffen ! Warum und wie ?
Prof. Dr. Hans Willi Thoenes Plenarvortrag zu den 3. Marktredwitzer Bodenschutztagen |
Einführung in die geologische Romantik der Karlsbader Gegend Petr RojÃk Die Exkursionslokalität Karlovy Vary (Karlsbad) befindet sich im Eger-Rift, am südlichen Rande des Beckens von Sokolov. Das heiße Mineralwasser (72oC) enthält CO2 juvenilen Ursprungs. Die Kommunikation zwischen dem Erdmantel und der Oberfläche seit den letzten 35 Mill. Jahren führte zur Entstehung der Vulkane, hydrothermaler Mineralisation, Ablagerung von Braunkohle in den Senkungen, Gasemanationen usw.. So entstanden Lagerstätten von Basalt, Bentonit, Erzen, Braunkohle und Mineralwasser, deren Förderung die ganze Landschaft, ihre Umwelt und Geschichte veränderten. |