ZeitgemĂ€ĂŸe Deponietechnik 2011


Erste Verordnung zur Änderung der Deponieverordnung
Dr. Karl Biedermann, Dr.-Ing. Bernd Engelmann
Die ersten Regelungen zu Deponien fanden sich in Deutschland im Jahr 1969 im Merkblatt 3 der Zentralstelle fĂŒr Abfallbeseitigung des Bundesgesundheitsamtes. Sie weisen durchaus Parallelen zu heute geltenden Regelungen auf. Das Merkblatt enthielt schon damals Anforderungen an die Planung, die Errichtung, den Betrieb und den Abschluss von Deponien sowie Altanlagenregelungen, die die Umwandlung von AbfallplĂ€tzen in geordnete Deponien betrafen.
SufalNet4eu - ein EU-Projekt zur Entwicklung von Modellvorhaben fĂŒr die Nachfolgenutzung abgeschlossener Deponien
Dipl.-Ing Albrecht Tschackert
Der Projekttitel steht fĂŒr Sustainable Use of Former and Abandoned Landfills For You. Mit diesem Wortbandwurm wird ein Projekt beschrieben, bei dem unter Förderung durch die EuropĂ€ische Union in einem Netzwerk europĂ€ischer Deponiebetreiber nachhaltige Nutzungen frĂŒherer und stillgelegter Deponien entwickelt und als Modellvorhaben beschrieben werden sollen. In einem nĂ€chsten Schritt nach Projektende können die Partner dann diese Modellvorhaben im Rahmen der nationalen und regionalen Strukturfonds (Ziel 2 - Förderprogramme) realisieren.
Landwirtschaft - Forstwirtschaft- Energiewirtschaft Überlegungen zur Nachnutzung der Deponie „Am Froschgraben“
Dipl.-Ing Albrecht Tschackert
Die AVL Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg mbH trĂ€gt sich mit Überlegungen zu einer Erhöhung der Deponie „Am Froschgraben" bei Schwieberdingen. Dadurch wĂŒrde die KapazitĂ€t der Deponie in einem solchen Maß verĂ€ndert, dass gemĂ€ĂŸ § 31Krw/AbfG eine neue Planfeststellung durchzufĂŒhren wĂ€re. GemĂ€ĂŸ dem bestehenden Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) zur rechtskrĂ€ftigen Planfeststellung der Deponie sind etwa 25 ha der spĂ€teren DeponieoberflĂ€che fĂŒr eine landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. Das Rekultivierungsziel fĂŒr weitere 15 ha soll Wald, SukzessionsflĂ€chen und Obstbaumwiesen sein.
GiantÂŽs Park Regeneration Project - Belfast, Northern Ireland
Susan Quail
Belfast City Council is delighted to be able to present this paper to share our knowledge about redeveloping a closed waste landfill site - Giant’s Park. Belfast City Council has a major waste landfill fill site within the City Boundary. It was the municipal waste site serving the greater metropolitan area of Belfast with a population of 650,958.
Entscheidungskriterien fĂŒr Nachsorgekonzepte
Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger
Generell lassen sich folgende Nachsorgekonzepte unterscheiden: ‱ DeponierĂŒckbau ‱ Abdichtung der Deponie mit paralleler aktiver oder passiver Entgasung und/oder Infiltration sowie Sickerwassererfassung sowie Nachsorge mit Über-wachung ‱ Abdichtung der Deponie mit paralleler aktiver oder passiver Entgasung und/oder Infiltration sowie Sickerwassererfassung mit vorausgehender Stabilisierung der Deponie durch BelĂŒftung sowie Nachsorge mit Überwachung
Planungen zur Nachfolgenutzung auf Deponien im Landkreis Böblingen - Solar- und Windenergie
Wolfgang Bagin, Ralf Hackenberg
Der Landkreis Böblingen mit einer GebietsflĂ€che von ca. 618 kmÂČ liegt im Zentrum des Bundeslandes Baden-WĂŒrttemberg in der Region Stuttgart. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) ist als kommunaler Eigenbetrieb fĂŒr die Abfallentsorgung und -verwertung fĂŒr die knapp 373.000 Einwohner in 26 StĂ€dten und Gemeinden zustĂ€ndig. Die grĂ¶ĂŸte Stadt ist Sindelfingen mit rund 61.000 Einwohnern und die kleinste Gemeinde Deckenpfronn am Rande des Schwarzwaldes mit rund 3.000 Einwohnern. Der AWB betreibt in Eigenregie zahlreiche Entsorgungseinrichtungen.
Ressourcenpotenzial von auswĂ€hlten HausmĂŒlldeponien in Deutschland
Prof. Dr. habil. Stefan A. GÀth, Dr. Jörg Nispel
Rohstoffe wie Stahl und Energie werden aufgrund steigender Nachfrage in zunehmendem Maße knapper. Dies fĂŒhrt dazu, dass auf den internationalen RohstoffmĂ€rkten die Preise krĂ€ftig gestiegen sind und auch weiterhin steigen werden. An dieser aktuellen Situation wird sich prinzipiell nichts Ă€ndern. Es ist eher zu erwarten, dass sich die Marktlage zukĂŒnftig noch drastischer entwickelt [1]. Das Ressourcenpotenzial von HausmĂŒlldeponien an Rohstoffen verschiedenster Art gilt in Fachkreisen als eine der zukĂŒnftigen Quellen in Westeuropa, um dem weiteren Anstieg der Weltbevölkerung, sich drastisch Ă€ndernder Konsummuster in den SchwellenlĂ€ndern und der weiteren Verknappung natĂŒrlicher Rohstoffvorkommen zu begegnen.
Alternative Nutzungsformen in der Nachsorgephase im Spannungsfeld mit forstrechtlichen Vorgaben
Matthias Schappert
Mit einem FlĂ€chenanteil von ca. 39% ist Wald nach der Landwirtschaft die zweitwichtigste FlĂ€chennutzung in Baden-WĂŒrttemberg. Er erfĂŒllt eine Vielzahl von AnsprĂŒchen der EigentĂŒmer, der im Wald arbeitenden Menschen, der Gesellschaft und der Wirtschaft, die bekannten Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen. Wald ist als langlebige Vegetationsform bei nachhaltiger Bewirtschaftung in heute ĂŒblichen langen BewirtschaftungszeitrĂ€umen auch eines der naturnĂ€chsten Öko-systeme mit flĂ€chiger Bedeutung.
Beispiele fĂŒr die Nachfolgenutzung aus anderen BundeslĂ€ndern
Dipl.-Ing. Gerd Burkhardt, Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein
Vor allem aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurden in den letzten Jahren (2005 - 2009) zahlreiche Deponien in Deutschland geschlossen und in die Stillegungs- oder bereits Nachsorgephase ĂŒberfĂŒhrt. Es stellte sich daher in den letzten Jahren immer hĂ€ufiger die Frage wie diese dauerhaft anthropogen verĂ€nderten und vorbelasteten Standorte (KonversionsflĂ€chen) in Zukunft genutzt werden können. Wobei die Nutzung hier durchaus auch als „Nichtnutzung", nĂ€mlich die Herstellung eines Biotops und weitgehende RĂŒckgabe in einen natĂŒrlichen Landschaftsverband verstanden werden kann. Fest steht dabei, dass die Deponiestandorte nur teilweise wieder als echter Naturraum dienen können.
EuropĂ€ische Förderung fĂŒr Abfallwirtschaftliche Vorhaben - wie, wo, wer, wieviel
Dr. Thomas Ertel
Die Wege durch den europĂ€ischen Förderdschungel sind nicht immer einfach. Auf den ersten Blick ist kein rein abfallwirtschaftliches Förderprogramm ersichtlich. Nichtsdestotrotz ergeben sich mehrere AnsĂ€tze, wie europĂ€ische Fördergelder fĂŒr die Umsetzung abfallwirtschaftlicher Maßnahmen in Deutschland eingesetzt werden können. Es handelt sich hierbei um Förderprogramme, die in erster Linie der Übertragung von Innovationen in die tĂ€gliche Praxis dienen und zumeist investitionsvorbereitenden Charakter haben. Rein investive Maßnahmen ließen sich grundsĂ€tzlich auch ĂŒber die europĂ€ischen Strukturfonds abwickeln, aber nur in denjenigen LĂ€ndern, die in den entsprechenden Genuss von Ziel 1 und Ziel 2 Fördermitteln kommen und die Abfallwirtschaft in ihren PrioritĂ€tenkatalog aufgelistet haben.
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