- Klimaschutz in der Stillegungs- und Nachsorgephase -, 6. März 2008
Veranstalter:
- Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft, Stuttgart
- Abfallwirtschaft e.V. in Stuttgart (FEI)
Deponieplanung in den EU-Beitrittsländern - ein Beitrag zum Klimaschutz Dipl.- Ing. OBRa.D. Peter Bothmann In diesem Beitrag berichte ich über Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren in den schon (2007) der EU beigetretenen Ländern Bulgarien und Rumänien sowie dem Beitrittskandidaten Türkei gesammelt habe. Von der wirtschaftlichen Situation her liegen alle drei Länder auf einem sehr niedrigen Niveau: das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner beträgt zwischen 2.200 € (Bulgarien, Rumänien) und 2.800 € (Türkei). Im Vergleich dazu beträgt das BIP der BRD in etwa das zehnfache (25.600 €). |
„Maßnahmen zum Klimaschutz in Baden-Württemberg“ Bernd Reuter Die Internationale Energieagentur hat davor gewarnt, dass die zukünftige Energieversorgung „schmutzig, unsicher und teuer“ sein wird – wenn die gegenwärtigen Entwicklungen anhalten. Bei einer Fortschreibung der heutigen Situation wird die weltweite Energienachfrage bis 2030 um 50 Prozent ansteigen. Die CO2-Emissionen würden in entsprechender Höhe über dem heutigen Stand liegen. China wird noch vor dem Jahr 2010 die USA als weltweit größten CO2-Emittenten ablösen. |
Novellierung des Deponierechts BD Dipl.-Ing. Karl Wagner Nachdem mit der Abfallablagerung- und der Deponieverordnung vor einigen Jahren bereits strenge Grenzwerte für die Beseitigung von Abfällen auf Deponien festgelegt worden sind, hat die Bundesregierung mit der Deponieverwertungsverordnung, die am 1. September 2005 in Kraft getreten ist, auch für die Verwertung von Abfällen ähnlich strenge Maßstäbe vorgegeben. Die Verordnungen sind durch die am 1. Februar 2007 in Kraft getretenen Änderungen, die der Umsetzung der Ratsentscheidung 2003/33/EG dienen, aktualisiert worden. Nunmehr soll das Deponierecht in einer Verornung zusammenführt und dabei fortgeschrieben werden. |
Wie verhalten sich Deponien im Vorruhestand? Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann, Dipl.-Ing. Markus Robeck Bis 2005 wurden in Siedlungsabfalldeponien i.d.R unvorbehandelte Siedlungsabfälle verfüllt, wodurch diese Deponien demzufolge ein Emissionspotenzial aufweisen. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen geben unterschiedliche Zeiträume für den Abbau der vorhandenen Restemissionspotenziale nach Deponieabschluss an. Das bisherige Vorgehen, Deponien mittels Kombinationsabdichtung möglichst schnell zu versiegeln und damit dieses Emissionspotenzial zu erhalten, ist heute umstritten. Viel mehr tritt die Funktion der Rekultivierungsschicht als „Langzeitbarriere“ wieder mehr und mehr in den Mittelpunkt der Überlegungen und Planungen, da letztlich jedes Dichtungselement eine endliche Funktionsdauer besitzt und - zumindest langfristig - versagen wird. |
Lohnen sich Stabilisierungsmaßnahmen? Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann, Dr.-Ing. Marco Ritzkowski, Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer Maßnahmen zur beschleunigten und kontrollierten biologischen Deponiestabilisierung werden seit einigen Jahren in der Bundesrepublik Deutschland und anderen europäischen Staaten (z.B. Italien, Österreich) durchgeführt. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war die Erkenntnis, dass die Dauer der Nachsorgezeiträume für Siedlungsabfalldeponien kaum prognostizierbar ist, welches folglich zu unkalkulierbaren Kosten für die nachsorgepflichtigen Betreiber der Deponie führt (Heyer, 2003, Krümpelbeck, 2000). Maßnahmen zur Verkürzung der Nachsorge sowie zur Verringerung des Nachsorgeaufwandes führen folglich zur Kostensicherheit und ggf. sogar zur Kostenreduktion, jeweils in Abhängigkeit der anzusetzenden Behandlungskosten. Stabilisierungsmaßnahmen lohnen sich folglich mittel- und langfristig monetär. |
Mikrobielle Methanoxidation in Deponieabdeckschichten O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Lechner, Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer Seit der vorindustriellen Zeit ist der Methangehalt in der Atmosphäre von 715 ppb auf 1.730 ppb in den frühen 90ern des vorigen Jahrhunderts und bis im Jahr 2005 auf 1.774 ppb angestiegen. Als Ursachen werden Landwirtschaft, Abfall und Energie festgemacht. Aus dem Abfallbereich ist Deponiegas die maßgebliche Emission von Treibhausgasen. Für 2010 werden weltweit für Methan aus Deponien etwa 700 MtCO2-äq erwartet, für 2020 – gemittelt aus mehreren Berechnungen – 910 MtCO2-äq. Der Anteil an Methanemissionen aus Deponien am gesamten anthropogen verursachten Methanausstoß beträgt etwa 20% (BOGNER et al, 2007). Methan hat die 23-fache Klimarelevanz von CO2, d.h. ein Molekül CH4 absorbiert 23mal mehr Energie als ein Molekül CO2. |
Emissionen aus Deponien in Baden-Württemberg Dr. Helmut Büringer Die Klimarahmenkonvention von 1992 formuliert das langfristige Ziel, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, damit eine gefährliche, vom Menschen verursachte Störung des Klimasystems verhindert werden kann. Um dies zu erreichen, müssen die jährlichen Treibhausgasemissionen weltweit deutlich gesenkt werden. Die Europäische Gemeinschaft hat sich mit dem 1997 beschlossenen und 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokoll dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 gegenüber dem Basisjahr 1990 (bzw. 1995) um 8 Prozent zu vermindern und damit zur Reduktion der Treibhausgase der Industriestaaten um 5,2 Prozent im gleichen Zeitraum beizutragen. |
Technische und wirtschaftliche Alternativen zum Deponieabschluss Dipl.-Ing. Gerd Burkhardt, Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein Die Schließung von Deponien über die Stilllegungsphase, die Entlassung in die Nachsorge und jene aus der Nachsorge ist zumindest bis zum Zeitraum Juli 2009 noch ein großes Thema. Viele Deponiebetreiber sind sich über den Ablauf und die Bedingungen jedoch nicht im Klaren. Daher soll mit diesem Beitrag zu diesem Thema einiges aufgeführt werden, was Auskünfte über die Schließung einer Deponie sowie zum erforderlichen Prozedere gibt. |
Wie können Setzungen an Deponien sicher gemessen werden? Dipl.-Phys. Kurt Lhotzky Mit der Entwicklung der Deponietechnik von der „Müllkippe“ in einer alten iesgrube bis zu einem anspruchsvollen Großbauwerk haben sich auch die Anforderungen in die notwendige messtechnische Überwachung gesteigert. Die modernen Deponiebauwerke mit ihren teilweise sehr komplexen und mit dem jeweiligen Stand der Technik gewachsene Aufbau sowie den inzwischen großen Ablagerungsmengen erfordern den Einsatz qualifizierter und angepasster Baumesstechnik. Das besondere an diesen großen Deponien ist, dass sie einen großen und schwer steuerbaren „Bioreaktor“ darstellen. Nur mit einem umfassenden und aussagekräftigen Messprogramm können die umwelt- und klimarelevanten Risiken, die mit solchen Großbauwerken verbunden sind, sicher über sehr lange Zeiträume von der Betriebs- über die Stilllegungs- und der Nachsorgephase kontrolliert und überwacht werden. |
Ermittlung von Methankonzentrationen an Deponieoberflächen durch IRLaser-Absorptionsspektrometrie Dr.-Ing. Martin Reiser, M.Sc. Han Zhu, o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert Der Austritt von Deponiegas aus einer Deponienoberfläche ist so zu minimieren, dass keine schädlichen Auswirkungen zu befürchten sind. Um die Umsetzung dieser Forderung der TASiedlungsabfall zu überwachen, wurden seit langem Regeln und Techniken etabliert, wie Emissionen zu mindern und zu messen sind. So ist der Nachweis der „minimalen Emission“ im Rahmen der Fremdüberwachung 2-mal jährlich mittels FID-Rastermessung zu erbringen. Durch die zunehmende Sensibilisierung auf die Emission klimarelevanter Gase stehen nun auch Deponien immer wieder im Blick der Öffentlichkeit. |
Beiträge von Abfalldeponien zum Klimaschutz - zukünftige Meldungen an das Emissionsregister Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger Die Erdatmosphäre besteht hauptsächlich aus Stickstoff 78,08 Vol.%), Sauerstoff (20,95 Vol.-%), Argon (0,94 Vol.%) und Kohlendioxid (0,035 Vol.-%). Die Wasserdampfkonzentration schwankt stark. Weiterhin enthält die Erdatmosphäre eine Vielzahl von Spurengasen. Trotz ihrer geringen Konzentrationen, die im Bereich ppm bis ppt liegen, haben viele dieser Spurengase einen entscheidenden Einfluss auf klimabeeinflussende Prozesse. |