Mai 2001


Vor schweren Zeiten
Bernhard M. Kemper
Die Entsorgungsunternehmen fürchten um ihre Investitionen, die sie im Vertrauen auf das duale Abfallsystem vorgenommen haben. Die drei wichtigsten Herausforderungen zur Zeit lauten: Lizenzentgelte, Vertragslaufzeiten und Zwangspfand.
Liberales Augenmaß - Umweltminister Jürgen Trittin rät zur vorsichtigen Annäherung an den freien Abfallmarkt
Der Umweltminister befürwortet eine Diskussion zur Marktliberalisierung in der Abfallwirtschaft. Dabei steht für Jürgen Trittin die Bewahrung des erreichten Umweltschutz-Niveaus im Vordergrund der Debatte. Allerdings, so der Minister im Interview mit ENTSORGA-Magazin, kann die Entscheidung nicht vom Bund allein gefällt werden. In die Gespräche müssen Länder und Kommunen mit eingebunden werden. Für nachvollziehbar hält er allerdings den Wunsch der Abfallerzeuger, über den Entsorgungspartner selbst zu entscheiden.
Große Chancen liegen im Wasser - Wassermarkt und kommunale Privatisierung bieten Möglichkeiten für Entsorger
Eine „im Aggregat zufriedenstellende Ertragslage“ bescheinigt die Düsseldorfer IKB-Bank ihren Kunden aus der Entsorgungswirtschaft. In der jährlichen Branchenbilanz des Kreditinstitutes zeigt sich, dass eine Liberalisierung des Wassermarktes und Beteiligungen an kommunalen Betrieben derzeit die besten Voraussetzungen für weiteres qualitatives Wachstum schaffen.
Aktives Altenteil - Um die PC-Senioren kümmert sich Hersteller Fujitsu-Siemens in einem eigenen Recycling-Center
Rechner sehen eigentlich schon alt aus, wenn sie frisch aus dem Laden kommen. Stetige Technikentwicklung fördert den regelmäßigen Austausch in Büro und Haushalt. Das bringt steigende E-Schrott-Berge mit sich. Fujitsu-Siemens betreibt deswegen ein eigenes Recyclingcenter in Westfalen.
Fokus Vorsorge - Envitec 2001 vom 14. bis 17. Mai in Düsseldorf
Zur zehnten Envitec reisen 700 Aussteller nach Düsseldorf. Erstmals taucht auch das Thema Versorgung auf. Und als zeitsparender Service öffnet zum selben Zeitpunkt auch die Arbeitsschutzmesse A+A.
Jagd auf Dreckspatzen - Mit Werbung machen Kommunen Stimmung für saubere Städte
Herbert Gruber, Erik Morgenthal
Nicht immer treffen Öffentlichkeitsarbeiter den richtigen Tonfall. Dann sind Kampagnen zur Stadtreinhaltung Gesprächsthema in Medien und an Stammtischen. Emotionalisierte Werbung dieser Art kann deswegen umstritten sein. Egal sagen die Befürworter, Hauptsache das Thema kommt beim Empfänger auch an.
Alle Daten im Gepäck - Transponder optimieren Informationsfluss von Stoffen
Martin Landrè
Von der Sortierung bis zur Verwertung: Sämtliche Materialbewegungen beim Recycling von Kunststoffverpackungen können mit Hilfe elektronischer Transponder automatisch erfasst und dokumentiert werden. Die neue Technik soll zuverlässiger als manuell erstellte Listen sein, die Kosten senken und für Erleichterungen bei der Planung der logistischen Prozesse sorgen.
Smart mit Rucksack - Mit sieben Kleinwagen reinigt Hamburg an den Brennpunkten
Dierk Jensen
Als erstes großstädtisches Entsorgungsunternehmen in Deutschland setzt die Hamburger Stadtreinigung ein mobiles Einsatzteam ein, das über eine Hotline gemeldete Verschmutzungen schnell und unkompliziert bearbeitet. Dabei sind die Waste Watcher, hamburgisch ‘Schietkieker’, in schnittigen Smarts unterwegs. Unübersehbares Merkmal ist eine orange Mülltonne, huckepack am Heck montiert.
Nur bedingt vergleichbar - Viele Faktoren bestimmen die Gebühren der kommunalen Entsorgung

Die Explosion der Entsorgungskosten im letzten Jahrzehnt hat den Blick auf die Abfallgebühren geschärft. Dennoch sind Vergleiche zwischen einzelnen Kommunen und Landkreisen nur in begrenztem Umfang aussagefähig, ergab jetzt eine Studie die Gebühren für Hanshaltsabfälle und Gewerbemüll in Baden- Württemberg und Hessen verglich
Flasche mit stabilem Kreislauf - Verwertungssysteme sollen PET-Behälter in Deutschland salonfähig machen
Martin Boeckh
Die PET-Flasche boomt aller Orten, und selbst das Duale System ist überrascht, wie viele PET-Flaschen sich im Gelben Sack finden. Schon bald sollen automatisierte Trenntechniken ein stoffliches PETRecycling sogar für den Lebensmittelbereich ermöglichen. Derweil erzählen Betreiber von PET-Zweiwegesystemen ihre Erfolgsstory. Eine für Verwerter könnte sich anschließen.
Grüner geht’s nimmer - Naturkosthandel nutzt Umweltzertifikate zur Öko-Positionierung
Umweltzertifikate sind spätestens seit der Liberalisierung des Energiemarktes keine Unbekannten mehr. Sie lassen sich jedoch nicht nur für den Handel mit grünem Strom einsetzen. Auch der Handelmit Emissionen folgt ähnlichen Regeln. Voraussetzung´ist ein vom Gesetzgeber klar vorgegebenes Ziel. Prinzipiell ist der Handel mit Umweltzertifikaten eine interessante Option, Umweltschutz in einem liberalisierten Markt voranzutreiben und gleichzeitig Geld zu verdienen.
Der Öko-Check bestimmt die Strategie - Großchemie und Öko-Institut rutschen dichter zusammen
Martin Boeckh
Unternehmen der Chemie entdecken für sich zunehmend die Möglichkeiten der Ökoeffizienz- Analyse. Neben der Werbewirksamkeit ökologischer Bewertungen steht vor allem die Erkenntnis, dass das, was heute noch teuer aber ökologisch ist, morgen vergleichsweise preiswert sein kann – vor allem dann, wenn Energie- und Rohstoffkosten mitspielen. Sie sind die großen Unbekannten zukünftiger Produktionskosten. So wird die Ökoeffizienz-Analyse zur wichtigen strategischen Entscheidungshilfe.
Blick ins Landesrecht - Öffentliche Unternehmen und die Vergabe beim Nachbarn
Entsorgungsbetriebe im öffentlichen Eigentum müssen bei der Beteiligung von Vergabeverfahren in Nachbarkreisen darauf achten, was die entsprechenden Landesverordnung dazu sagen. Was in Niedersachsen möglich ist, geht anderenorts noch lange nicht.
Die Sache steht im Vordergrund - Sabine Huntebrinker führt seit einigen Monaten die Sita in Köln
Cerstin Gammelin
Als Controllerin kam Sabine Huntebrinker 1989 zu Otto Entsorgungsdienstleistungen nach Köln. Im Zuge der 100- prozentigen Übernahme der Otto-Entsorgungsdienstleistungen durch den französischen Sita- Konzern vor zweieinhalb Jahren wurde die studierte Betriebswirtschaftlerin in die Geschäftsführung berufen. Zu Beginn des Jahres 2001 schließlich stieg Sabine Huntebrinker zur Sprecherin der Geschäftsführung der Sita Deutschland GmbH auf. Ihr Ziel ist es, das Unternehmen unter den drei Big Playern auf dem deutschen Entsorgungsmarkt zu etablieren.
Den Zuschlag erhält... - Abfallerzeuger finden per Internet-Auktion das günstigste Angebot
Heinz-Wilhelm Simon
Jetzt macht das Internet den Müll-Maklern Konkurrenz. Der undurchsichtige Markt wird transparent. Entsorger sehen, was zu tun ist. Abfall-Produzenten finden den günstigsten Anbieter. Dafür sorgt seit einem halben Jahr ein Bottroper Start-up.
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