Praxistest Bio-Beutel – Kreislaufwirtschaft mit kompostierbaren
Obst- und Gemüsebeuteln Nico Arbeck, Dr.-Ing. Michael Kern, Dipl.-Ing. Jörg Siepenkothen, Julia Lehmann, Nadine Sporrer Gemeinsam mit neun Partnern hat C.A.R.M.E.N. e. V. von Dezember 2020 bis Februar 2022 das Modellprojekt „Praxistest Bio-Beutel – Kreislaufwirtschaft mit kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln“ durchgeführt. Im Rahmen des Projekts stand den Bürgerinnen und Bürgern aus Straubing in den teilnehmenden Märkten der kompostierbare Bio-Beutel zur Verfügung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollte der Bio-Beutel zum Verpacken und Frischhalten von losem Obst- und Gemüse, zum Sammeln von Bioabfällen und zur Entsorgung in der Biotonne verwendet werden. Bioabfall- und Kompostanalysen sowie Umfragen lieferten Erkenntnisse zur Qualität der kommunal gesammelten Bioabfälle und zur Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher. |
Wasserstofftankstellen im kommunalen Einsatzbereich Dipl.-Ing. Sascha Attendorn Der Einsatz und die Anwendungen von erneuerbaren Energien sind heute auch im kommunalen Umfeld äußerst wichtig, um die gesetzten Klimaziele der Zukunft zu erreichen. Der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger ist seit einigen Jahren sehr stark ansteigend. Die dafür benötigte Infrastruktur stellt Kommunen und Betreiber allerdings immer wieder vor eine schwierige Frage: „Wie beginne ich und welche möglichen Ausbaustufen werden für eine zukunftsfähige Anlage benötigt“. Hierfür hat das Unternehmen sera Hydrogen GmbH aus Immenhausen in Nordhessen ein modulares Konzept für Wasserstofftankstellen entwickelt, welches mögliche Ausbauszenarien von Beginn an betrachtet, um einen Ausbau in der Zukunft zu ermöglichen. |
Entwicklungen im europäischen und nationalen Deponierecht Anne Bachmann Deponien leisten einen wichtigen Beitrag zur Entsorgungssicherheit, zudem ist die Deponie als Schadstoffsenke ein unverzichtbarer Teil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Um den Klima- und Umweltschutz voranzutreiben, wurde das Deponierecht auf nationaler und europäischer Ebene weiterentwickelt. |
PreZero – Kreislaufwirtschaft neu gedacht Dietmar Böhm Als international tätiger Umweltdienstleister mit rund 30.000 Mitarbeitern an über 430 Standorten in Europa und Nordamerika bündelt PreZero mit der Entsorgung und Sortierung von Abfällen, der Aufbereitung sowie dem Recycling alle Kompetenzen entlang der Wertschöpfungskette unter einem Dach. |
Perspektiven für das chemische Recycling aus Sicht der Veolia Dr. Markus Binding, Jule Jeschonowski, Vincent Kille, Quirin Weber Chemisches Recycling von Kunststoffen wird aktuell sehr kontrovers diskutiert. Von „praktikablem Lösungsansatz" bis „gefährlicher Irrweg" reichen die vorschnellen Urteile. |
Klimaschutzgesetz und BEHG – Anforderungen und Konsequenzen für die Abfallwirtschaft Katrin Büscher Langfristiges Ziel des Gesetzgebers ist es, die CO2-Emissionen dauerhaft zu senken und damit der Klimaschutzpolitik der EU und des Bundes gerecht zu werden. Bisher war es das originäre Bestreben, den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren und dauerhaft durch die Nutzung erneuerbarer Energien zu ersetzen. Fossile Energieträger durch eine CO2-Abgabe teurer zu machen, ist ein geeignetes Mittel, um mittel- und langfristig weniger fossile Brennstoffe einzusetzen. |
Bei welchen Kunststoffprodukten ist der biologische Abbau eine
sinnvolle End-of-Life-Option? Michael Carus Am Anfang des Projektes stand eine Frage: Konnte es Anwendungen geben, bei denen der biologische Abbau die beste End-of-Life-Option darstellt, weil z. B. ein Einsammeln und Recyceln nicht praktizierbar ist? Im Projekt konnten 25 solche Anwendungen gefunden und analysiert werden. |
PPK-Mitbenutzung 2.0 – Herausforderungen 2022 aus Sicht eines dualen Systems Dr. Fritz Flanderka Im Unterschied zu den beiden anderen großen Sammelfraktionen (gelbe Tonne/gelber Sack und Glassammlung) der dualen Systeme sieht das Verpackungsgesetz für die Materialfraktion Papier, Pappe, Karton (PPK) nicht die Einrichtung einer gesonderten Erfassung vor, sondern legt stattdessen die Mitbenutzung der kommunalen Erfassungsstruktur als Regelfall fest. Angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung dieser Materialfraktion ist es nicht erstaunlich, dass sich immer wieder eine ganze Reihe von Konflikten zwischen den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern (örE) und den dualen Systemen zur konkreten Ausgestaltung ergibt. |
Auswirkungen der Mantelverordnung auf Stoffströme zur Deponierung Dipl.-Ing. Jan B. Deubig, Franziska Kaschluhn, Wiebke Richmann Nach über 15 Jahren Diskussion ist im Juli 2021 die Mantelverordnung veröffentlicht worden. Ihr Kernelement ist die Ersatzbaustoffverordnung. Ziel ist die Schonung natürlicher Ressourcen durch den Einsatz von mehr Ersatzbaustoffen. Bisher liegen keine belastbaren Prognosen vor, ob das neue Regelwerk zu relevanten Stoffstromverschiebungen führen wird. |
Relevanz von Klimaschutz in kommunalen Ausschreibungen Dr. Angela Dageförde Klimarecht wird zukünftig Einzug in nahezu alle Rechtsgebiete gefunden haben und diese ihrem Wesen nach verändern. Schon heute ist Klimaschutz als Teilaspekt des Umweltschutzes wesentlicher Bestandteil des modernen Vergaberechts, das nicht ausschließlich auf monetäre Aspekte abstellt, sondern explizit auch politische Ziele verfolgt. Ob und wie Kommunen im Rahmen der Erteilung öffentlicher Aufträge Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigen können oder gar müssen, wird im Nachfolgenden erörtert. Die Darstellung orientiert sich an einzelnen Phasen des Beschaffungsvorgangs. |
Rahmenbedingungen für Klimaschutz in der Abfallwirtschaft – die Kreislaufwirtschaftsstrategie der neuen Bundesregierung RA Hartmut Gaßner Um das Ziel der Klimaneutralität schnellstmöglich zu erreichen, sind alle Sektoren gefordert. Allerdings hat die Abfallwirtschaft i. e. S. ihr klimaschützendes Potenzial größtenteils bereits ausgeschöpft. Insofern rückt die der Abfallwirtschaft vorgelagerte Produktion und Produktgestaltung zunehmend in den Fokus. Gelingt es, Wirtschaftskreisläufe nachhaltig zu schließen, können sowohl Treibhausgasemissionen vermieden als auch neue wirtschaftliche Impulse gesetzt werden. |
Alternative Antriebe bei Toyota Ferry M.M. Franz Der Vortrag beleuchtet die strategische Herangehensweise des Automobilhersteller TOYOTA den geänderten Umweltbedingungen zu begegnen und im Folgenden den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge, der Fabriken und auch im PKW-Lebenszyklus auf null zu bringen. |
Umrüstung der MBA Schwarze Elster auf die Behandlung von Bioabfällen Dr. Bernd Dutschmann Zur Umsetzung der Bioabfallstrategie wurden die folgenden Schritte vorgesehen: - Einführung der Biotonne im Rahmen eines Pilotprojekts in einem Teilbereich des Verbandsgebiets - Planung und Bau einer Kompostierungsanlage - Flächendeckende Einführung der Biotonne auf freiwilliger Basis im gesamten Verbandsgebiet - Umbau und Optimierung der MBA zur Behandlung von Bioabfällen |
SMART RECYCLING FACTORY – POHLSCHE HEIDE – Vom aktiven Deponiestandort zum regionalen Kompetenz- und Innovationszentrum für Recycling und Kreislaufwirtschaft Lutz Freiberg, Sarah Golcher Mit dem Ansatz der avisierten SMART RECYCLING FACTORY – POHLSCHE HEIDE soll der aktive Deponiestandort Pohlsche Heide im Laufe der nächsten Jahre in mehreren Schritten zu einem überregionalen Innovationsstandort für Recycling und Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt werden. |
Chancen des chemischen Kunststoffrecyclings aus Sicht der Rohstoffwirtschaft – Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Situation Jürgen F. Ephan Der „European Green Deal“ stellt Politik und Wirtschaft vor eine ambitionierte Zukunftsagenda, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. So sollen im Bereich der CO2-Emmissionen bis 2030 erhebliche Einsparungspotenziale gehoben und realisiert werden. Aufgrund des vergleichsweise hohen CO2-Ausstoßes ist hier speziell Deutschland gefordert. |
Reduzierung des Fremdstoffanteils im kommunalen Biogut durch
öffentliche Sensibilisierung Jacqueline Hietzschold Die Bio Komp – SAS GmbH betreibt im Burgenlandkreis im Auftrag der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd – AöR eine Bioabfallvergärungsanlage mit anschließender Kompostierung. Die Endprodukte Fertigkompost und Gärprodukt flüssig sind RAL gütegesichert. |
Was spricht für den Einsatz von Komposten im Ökolandbau? Dipl.-Ing. Ralf Gottschall, Dr. Felix Richter, Dipl.-Ing. Agr. Maria Thelen-Jüngling, Dr. Christian Bruns, Nikolas Zöller Für den stark wachsenden ökologischen Landbau in Deutschland werden Premium Biogut- und Grüngutkomposte zukünftig eine große Rolle spielen, um eine nachhaltige pflanzenbauliche Produktion zu unterstützen. Dabei sind sowohl geschlossene Nährstoffkreisläufe als auch die vielfältigen Bodenverbesserungseffekte durch den Komposteinsatz von zentraler Bedeutung. Darin eingeschlossen ist die Möglichkeit, mit Komposten die Humusakkumulation in den Böden und damit die C-Sequestrierung signifikant unterstützen zu können. |
Innovative Öffentlichkeitsarbeit und Bioabfallaufbereitung zur Sicherstellung einer hochwertigen Kompostqualität Dr. Peter-Michael Habermann Eine innovative und proaktive Öffentlichkeitsarbeit sowie regelmäßige Kontrollen der Biotonneninhalte stärken die Akzeptanz der getrennten Bioabfallsammlung in der Bürgerschaft und tragen zur Reduzierung von Fehlwürfen bei. Gebiets- und Chargenanalysen des Mengenstroms erlauben Rückschlüsse auf die Qualität des Inputmaterials und stellen wichtige Grundlagen für die Fremdstoffreduktion dar. Die technische Erneuerung der Kompostierungsanlage Bayreuth-Buchstein ist für Stadt und Landkreis Bayreuth eine Investition in die Zukunft. Mit der hierbei erfolgten Neukonzeption der Bioabfallaufbereitung werden neueste rechtliche Anforderungen an den Stand der Technik erfüllt, um auch weiterhin hochwertige Kompostqualitäten sicherstellen zu können. |
Bestimmung der Methanbildung in Deponien und Strategien zur
Minderung Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer, Dr.-Ing. Karsten Hupe Ältere Siedlungsabfalldeponien weisen auch heute noch eine nennenswerte Methanbildung auf, die nur zu einem gewissen Anteil erfasst und behandelt wird. Deponien sind daher weiterhin einer der größten Methanemittenten in der Abfallwirtschaft. Vor diesem Hintergrund werden die unterschiedlichen Vorgehensweisen zur Ermittlung der Methanbildung und die Strategien zur Minderung der Methanemissionen erläutert. Dazu liegen neuere Erkenntnisse zum Gashaushalt und der Kinetik der biologischen Abbauprozesse vor. Zudem wird der Stand der Technik in neuen VDI-Richtlinien und einem bundeseinheitlichen Qualitätsstandard beschrieben. Aufgrund der Klimarelevanz von Siedlungsabfalldeponien gibt es über die Nationale Klimaschutzinitiative Förderprogramme zur Reduzierung von Methanemissionen. Sie beziehen sich auf die optimierte Deponiegasfassung und die Deponiebelüftung. |
Aeroselector – neue Wege in der Kompostaufbereitung Frederic Hellmons Wachsenden Qualitätsanspruche von Kompost-Abnehmern sowie absehbare gesetzliche Verschärfungen hinsichtlich Störstoffe im Kompost gaben bei der IFE Aufbereitungstechnik und ihrem Partner Hubert Seiringer den Anstoß, ein neues Verfahren für die Kompostaufbereitung zu entwickeln. Im Fokus standen drei wichtige Faktoren: Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Erste vielversprechende Resultate, die die Testanlage der Seiringer Umweltservice GmbH geliefert hatte, konnten bereits bei dem ersten ausgelieferten Aeroselector erfolgreich repliziert werden. |
Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen mittels sensorgestützter Technologien Lisa Höflechner Steigende Qualitätsanforderung im Bioabfallbereich erfordern oft eine Investition in neue Abscheidungstechnik, um Fremdstoffe zu entfrachten. Fremdstoffe, wie zum Beispiel Kunststoff, Glas, Keramik und Metall, können mit sensorgestützten Technologien präzise abgetrennt werden. |
Maßnahmen zur Verringerung der Kunststoffbelastung in Komposten bei der Sammlung und durch sensorgestützte Sortierung bei der Kompostaufbereitung Mag. Dr. Martin Wellacher, Dipl.-Ing. (FH) Josef Adam, Reinhold Huber, Franz Poschacher, Ing. Andreas Zöscher Der Artikel befasst sich mit drei Wegen zur Lösung der Kunststoffproblematik in Komposten. Erstens, der Detektion und Messung von Störstoffen, zweitens, der Prüfung von vorhandenen und neuen Technologien zur Verbesserung der Kompostqualität und drittens, der Prüfung von psychologischen Maßnahmen zur Verhaltensänderung beim Anfall von biogenen Abfällen. Im Projekt wurde eine Zählmethode entwickelt, mit welcher durch eine schnelle Erfassung der Zahl der sichtbaren Störstoffe bezogen auf das Schüttvolumen eine Aussage über die Störstoffkonzentration getroffen werden kann. |
Die Novelle der Bioabfallverordnung – Eine Chance für mehr Wirtschaftlichkeit und Rechtssicherheit in der Aufbereitung von Bioabfällen Michael Zeppenfeldt Die Lösung für eine rechtssichere und kosteneffiziente Fremdstoffentfrachtung von Bioabfällen bereits vor Eingang in die Bioabfallbehandlung: das mobil-modulare Aufbereitungskonzept MMAK. |
Deponiebedarfsanalyse – Hintergrund, Vorgehensweise und Ergebnisse Dr. Jochen Hoffmeister, Nadja Schütz In Deutschland besteht in vielen Regionen nach wie vor noch ein Bedarf an Deponiekapazitäten. Dies gilt insbesondere für Deponien der Klassen 0 und I, da der Einzugsbereich dieser Deponien aufgrund des Preisniveaus der abzulagernden Mengen eher gering ist. Deponiebedarfsanalysen erfüllen an dieser Stelle den Zweck, Vorhabenträgern und Abfallwirtschaftsbehörden methodisch belastbare Daten und Größenordnungen für den aktuellen und künftigen Bedarf an Deponiekapazitäten unterschiedlicher Klassen zur Verfügung zu stellen. Durch das geringer werdende Angebot an aktuellen und öffentlich zugänglichen Daten wird es aber zunehmend schwieriger, diesen Anspruch zu erfüllen. |
Alternative Antriebe bei Volvo Trucks Dirk Kaminski Volvo Trucks ist mit der im Herbst 2022 beginnenden Serienproduktion von Volvo FH-, FM- und FMX-Elektrofahrzeugen bestens darauf vorbereitet, einen schnellen Wandel hin zu nachhaltigeren Transportmitteln und einen bedeutenden Aufschwung bei der Elektrifizierung des schweren Nutzfahrzeugverkehrs zu bewirken. Neben den bereits seit 2019 in Serie verfĂĽgbaren Volvo FL und Volvo FE Electric kann Volvo Trucks mit seinen Elektrofahrzeugen bereits heute eine Vielzahl von Transportanforderungen erfĂĽllen. |
Netzwerk Ökolandbau und Kompost in Hessen (NÖK Hessen) Dr. Felix Richter, Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dr.-Ing. Michael Kern, Dipl.-Ing. Ralf Gottschall, Nikolas Zöller Um die Nutzung von Biogut- und Grüngutkomposten im hessischen Ökolandbau zu steigern und dadurch dessen zügigen Ausbau zu unterstützen, fördert das hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) den Aufbau eines Netzwerks, des NÖK Hessen. Dadurch sollen bestehende Hemmnisse abgebaut werden, die sowohl auf Unsicherheiten und fehlenden Kerninformationen als auch auf fehlendem Vertrauen und mangelnder Kommunikation auf allen Ebenen der Kompostwirtschaft sowie der ökologischen Landwirtschaft beruhen. Das NÖK Hessen stellt dabei eine praxisnahe, umsetzungsbetonte Arbeitsplattform dar, in die alle relevanten Akteure eingebunden sind. In den sechs Handlungsfeldern Informationsbereitstellung, Fachberatung, Vernetzung, Demonstration, Öffentlichkeitsarbeit und Recherche/Analysen finden in einem Zeitraum von vier Jahren vielfältige Aktivitäten statt. |
Die Schätze im Sperrmüll Ralph Hohenschurz-Schmidt 80.000 Euro Einnahmen und ca. 20.000 Euro eingesparte Entsorgungskosten – das war die Bilanz 20191 des Konzepts zur Wiederverwendung der Abfallwirtschaft Rendsburg- Eckernförde GmbH (AWR). Das Prinzip: Brauchbare Konsumgüter, die von Haushalten zur Entsorgung, sprich als „Abfall“, abgeliefert werden, entnimmt die AWR dem Abfallstrom und führt sie einer weiteren Nutzung zu. |
Stand und weitere Entwicklung der Bioabfallverordnung Dipl.-Ing. Ireen Kamprad, Dipl.-Umweltw., Dipl.-Wirt. Ing. Hans-Peter Ewens, Stephan Dreyer Die Bioabfallverordnung (BioAbfV) wird derzeit (Stand: 28.02.2022) im Rahmen der Verordnung zur Änderung abfallrechtlicher Verordnungen geändert. Ziel dieser „kleinen“ Novelle der BioAbfV ist vor allem, den Eintrag von Kunststoffen und anderen Fremdstoffen in die Umwelt bei der bodenbezogenen Verwertung von Bioabfällen deutlich zu reduzieren. Die Verordnung wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 im Bundegesetzblatt verkündet werden. Aus fachlicher Sicht ist die derzeitige BioAbfV, auch nach Verkündung der aktuellen „kleinen“ Novelle, umfassend zu überarbeiten, weshalb Arbeiten für eine Neufassung der BioAbfV in dieser Legislaturperiode angestrebt werden. |
Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Klimaschutz am Beispiel des Rhein-Hunsrück-Kreises Thomas Lorenz Mit der Agenda 2030 gaben sich die Vereinten Nationen im Jahr 2015 ein Rahmenwerk, um bis 2030 weltweiten Fortschritt mit dem Schutz der Umwelt und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. Kernstück sind dabei 17 Nachhaltigkeitsziele, die wesentliche Kriterien für die nachhaltige Entwicklung bilden. Die Ziele stellen Prioritäten für die Staaten dar, die sie beschlossen haben und sollen somit auch insbesondere das Handeln der kommunaler Unternehmen anleiten. Die Nachhaltigkeitsziele spielen daher insbesondere auch bei der Bewertung des Beitrags kommunaler Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung eine wichtige Rolle. |
Weiterentwicklung der MBA mit den Zielen der Optimierung der
Ressourceneffizienz und Minimierung der Treibhausgasemissionen Dr.-Ing. Ketel Ketelsen Die Studie beschreibt den aktuellen Stand der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung in Deutschland und stellt die Weiterentwicklung seit 2005 dar. Für die verschiedenen Anlagenkonzeptionen werden die Durchsatzmengen, der Anlageninput und die Stoffbilanz mit dem Verbleib der ausgeschleusten Stoffströme sowie die Betriebsverbräuche und Emissionen beschrieben. Anhand eigener anlagenspezifischer Berechnungen werden die Energieeffizienz sowie die Klimagasbilanz von MBA-Anlagen bewertet. |
Smart Bins – Erkenntnisse der Wirtschaftsbetriebe Duisburg zur
Füllstandsmessung David Hoffmann Intelligente Abfallbehälter, oder auch „Smart Bins“ genannt, positionieren sich als Teil der digitalen Transformation der Abfalllogistik. Neben der Nutzung von teils bereits lange erprobten Technologien, wie elektronischen Zugangs- und Identifikationssystemen in oder an Abfallbehältern, dominiert zunehmend der Einsatz von Sensoren zur Messung von Füllständen den wissenschaftlichen und praktischen Diskurs. Dieser Artikel skizziert das Konzept von Smart Bins und der Füllstandsmessung in Abfallbehältern und diskutiert die Ergebnisse aus einem Pilotprojekt der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.Der Artikel bietet damit praktische Einblicke in den derzeitigen Stand der Technik und liefert Anhaltspunkte für die derzeitigen Potenziale und Herausforderungen, die mit der Nutzung von Füllstandssensoren verbunden sind. |
Chemisches Recycling von Kunststoffabfällen: Neue Chancen für die Kreislaufwirtschaft Bernhard M. Kemper Die thermische Abfallverwertung hat unbestrittene Vorteile bei der Behandlung von nicht recyclebaren Abfallgemischen und einen festen Platz in der Kreislaufwirtschaft. Aber die Rahmenbedingungen für die Abfallwirtschaft wie für die Industrie ändern sich derzeit rasant, insbesondere für die Erzeugung, die Nutzung und die Entsorgung von Kunststoffen. EEW als größter thermischer Verwerter in Deutschland stellt sich der Verantwortung, mehr für den Klimaschutz zu leisten. Neben der Abscheidung und der Nutzung von CO2 arbeiten wir an Konzepten Kunststoffe als maßgeblichen Verursacher unseres fossilen CO2-Abdruckes vor der Verbrennung auszusortieren und diese einer nachhaltigen Verwertung zuzuführen. |
Ökobilanzielle Bewertung verschiedener Behandlungspfade von Kunststoffverpackungsabfällen Prof. Dr. David Laner, Sarah Schmidt Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Behandlung der gesammelten Kunststoffverpackungen aus Privathaushalten in Deutschland im Jahr 2017 ökobilanziell bewertet. Basierend auf einer detaillierten Kunststoffflussanalyse wurden die Umweltauswirkungen insgesamt und bezogen auf unterschiedliche Behandlungspfade ermittelt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Kunststoffverpackungsabfallwirtschaft in 14 von 16 Wirkungskategorienzu Netto-Umweltentlastungen führte. Die höchsten Entlastungsbeiträge wurden durch die Pfade der getrennten Sammlung (Mehrwegpfandsystem, Einwegpfandsystem, Leichtverpackungssammlung) erzielt, wobei Gutschriften in Verbindung mit dem Recycling dominierten. Daher sind Annahmen zu den Substitutionseffekten der erzeugten Rezyklate nachvollziehbar darzustellen und kritisch zu analysieren. |
Kompost im Ökolandbau – ein Praxisbeispiel aus Sicht eines Produzenten Stephan Margraf Die neue DüV zwang uns 2017 förmlich dazu, unsere Kompostvermarktung Richtung Ökolandbau zu spezialisieren. Im Betriebsablauf hat sich dadurch kaum etwas geändert. Allerdings ist die chargenweise Betrachtung des Kompostes sehr anspruchsvoll. Es kommt vor, dass geplante Abholungen und Analysenzusendung nicht harmonieren. |
Nachsorge von Deponien vor dem Hintergrund des Klimaschutzes Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger Viele Deponiebetreiber mag es interessieren, welchen Beitrag deponietechnische Maßnahmen an ihren Deponien in der Stilllegungsphase zur Verminderung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase leisten. Stilllegung bedeutet an den Deponien fortgesetzte Aktivitäten bei überwiegend betrieblichem Monitoring, bei Weiterbetrieb und Anpassung der Deponie mit Oberflächenwasserableitung, Infrastruktur an der Deponie mit Straßen, Waage, Labor, Unterkünfte, Garagen und Werkstätten mit Ausstattung etc. und bei noch betriebenen Anlagen zur Deponiegas- und Sickerwasserentsorgung, Instandhaltung mit Wartung, Inspektion und Instandsetzung sowie Pflegearbeiten und Sicherung der Anlage. Nach einer Zeit kommt dann der Rückbau der Anlagen hinzu. Alle diese Aktivitäten erfordern Energie und erzeugen einen gewissen Rohstoffverbrauch und tragen daher zur CO2 -Bilanz bei. |
Perspektiven des Abfallmarkts vor dem Hintergrund der Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets Dipl.-Ing. Thomas Obermeier, Dipl.-Wirt.Ing. Isabelle Henkel Die Autoren betrachten zunächst, wie sich die output basierte Berechnungsmethode auf die Recyclingquoten in Deutschland auswirkt. Anschließend wird das Abfallaufkommender Stoffströme Verpackungen, Bioabfälle und Siedlungsabfälle für das Jahr 2035 abgeschätzt und Kapazitätslücken für die Verwertung aufgezeigt. Im Ergebnis wird das Erreichen der ambitionierten Recyclingquoten der EU für Deutschland sowohl bei den Siedlungsabfällen als auch bei den Verpackungen durch die neuen Berechnungsmethoden eine Herausforderung. Weiter ergeben sich gerade im Bereich der hochwertigen Verwertung von Bioabfällen durch Vergärung deutliche Kapazitätslücken. |
Verfahrenstechnische Weiterentwicklung der MBA Südniedersachsen Markus Rybarczyk Unter Nutzung der vorhandenen verfahrenstechnischen Struktur der mechanischen Aufbereitung wird die Behandlung der biologischen Feinfraktion aus dem Restmüll von einer Nassvergärung in eine Trockenfermentation überführt. Zielsetzung ist es, die Behandlungskosten durch eine Umstellung der relativ aufwendigen und kostenintensivenbiologischen Behandlung der Feinfraktion mittels der bisherigen Nassvergärung zu reduzieren und auf einem stabilen Niveau zu halten. In diesem Zusammenhang wird dieabfallwirtschaftliche Zusammenarbeit im Verbandsgebiet bis zum 31.12.2046 verlängert. Nach Beschlussfassung durch die politischen Gremien und abgeschlossenem Vergabeverfahren findet nunmehr die bauliche Realisierung des Vorhabens statt. |
Perspektiven für das chemische Recycling aus Sicht der MVV Dr. Christian Hower-Knobloch Die thermische Abfallbehandlung als Kerngeschäft der MVV ist in der Verwertung von nicht-recycelbaren Abfällen und als Schadstoffsenke unverzichtbar. Die Rolle der thermischen Abfallbehandlung kann und muss sich jedoch zu einem vollständigen Mitglied des Stoffkreislaufs entwickeln. Das chemische Recycling stellt dabei eine Schlüsseltechnologie zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft dar und bietet das Potenzial, das mechanische Recycling als weitere Recyclingtechnologie zu ergänzen. |
Störstofffreie Biotonne durch Verbraucherkommunikation und Tonnenkontrollen mit der geodatenbasierten Handy-App Dr.-Ing. Martin Idelmann, Simone Werk, Monika Abbing Im Kreis Borken wurde anhand von 90 Chargenuntersuchungen und zwölf Bioabfallanalysen festgestellt, dass ca. 25 % der erfassten Bioabfallanlieferungen nicht die neuen Anforderungen der novellierten BioAbfV einhalten. Mit den Abfallberatern der Städte und Gemeinden wurden Strategien für eine sortenreinere Erfassung von Bioabfällen entwickelt. Neben der gezielten Verbraucherinformation wurden Tonnenkontrollen mit einer geobasierten Handy-App durchgeführt. In einem Pilotversuch wurde der Störstoffgehalt innerhalb von einem Jahr durch gezielte Verbraucherkommunikation von 3,5 auf 1,75 % und durch Tonnenkontrollen weiter auf 0,4 % reduziert. |
Anforderungen an Entsorgungsanlagen zum Klimaschutz durch
die TA Luft und die Allgemeine Verwaltungsvorschrift Abfallbehandlungsanlagen Dr. Andreas Kersting Der Klimaschutz ist zu einem zentralen Thema unserer Gesellschaft geworden. Gesetzliche Regelung mit dem Ziel, das Klima zu schützen, finden sich daher an verschiedenen Stellen. Dies betrifft auch den anlagen bezogenen Immissionsschutz. Sowohl in der TA Luft als auch in der ABA-VwV finden sich viele Regelung, die dem Klimaschutz dienen. Beide Regelwerke konkretisieren als Verwaltungsvorschriften, die auf der Grundlage des § 48 BlmSchG erlassen wurden, den Stand der Technik. |
Erkenntnisse aus der Flutkatastrophe im Ahrtal für die Abfallentsorgung Sascha Hurtenbach Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist hochwahrscheinlich eine Auswirkung des weltweiten Klimawandels und es muss damit gerechnet werden, dass sich ähnliche – hoffentlich minderschwere – Ereignisse wieder zutragen werden. Es fand die bis dato größte Zerstörung von Infrastruktur und Lebensgrundlagen in Westdeutschland seit dem zweiten Weltkrieg statt. Innerhalb weniger Stunden entstanden per Stand heute ca.400.000 Mg an Abfällen. |
Was spricht für den Einsatz von Komposten im Ökolandbau – aus Sicht der Beratung für den Ökolandbau Reinhard Schmidt Durch die Spezialisierung bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben nimmt die Zahl der viehlos wirtschaftenden Betriebe zu. Durch die Abfuhr pflanzlicher Produkte verlassen große Nährstoffmengen den Betriebskreislauf. Auch der Humusgehalt im Boden kann bei intensiven Hackfruchtfruchtfolgen abnehmen. Da ein Teil der abgefahrenen Nährstoffe im Biogutkompost landen, entspricht es dem Kreislaufgedanken, sodass diese Nährstoffe wieder in den landwirtschaftlichen Betriebskreislauf zurückgeführt werden. |
Zero Waste City München – Herausforderungen und Perspektiven für die Landeshauptstadt München Sabine Schulz-Hammerl München möchte Zero Waste City werden! Zwar wird in der bayerischen Landeshauptstadt Abfallvermeidung schon immer groß geschrieben und der AWM hat schon immer auf weitreichende Abfallvermeidungsmaßnahmen gesetzt, allerdings wurde in den letzten Jahren immer deutlicher, dass ein Umdenken von einer lineraren Wirtschaft, in der Produkte hergestellt, konsumiert und entsorgt werden, hin zu einer zirkulären Kreislaufwirtschaft, in der Produkte langlebig und reparaturfähig sind und Ressourcen möglichst lange in Kreisläufen geführt werden sowie Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling von Produkten, notwendig ist, um wertvolle Ressourcen zu sparen und das Klima nachhaltig zu schützen. |
Aktuelle Herausforderungen und Perspektiven für die Kompostwirtschaft Dipl. agr. Ing. Michael Schneider, Alice Schumacher Der Stellenwert der Bioabfall- und Kompostwirtschaft wird im Rahmen einer modernen Kreislaufwirtschaft in Verbindung mit einem effizienten Klimaschutz an Bedeutung zunehmen. Natur- und Umweltverbände, wie z. B. bfub, BUND, NABU sowie die Deutsche Umwelthilfe, setzen sich für einen Ausbau der getrennten Erfassung und Verwertung von Bioabfällen ein. Die Verwertungsmöglichkeiten für Kompost- und Gärprodukte können derzeit trotz verschärfter Regelungen als gesichert angesehen werden. Die Branche sieht sich mit zunehmenden rechtlichen Vorgaben konfrontiert, die den technischen und organisatorischen Aufwand für die Behandlung von Bioabfällen zum Teil deutlich erhöhen werden. |
Herausforderungen und Perspektiven für eine nachhaltige und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft in der Hansestadt Hamburg – am Beispiel der Stadtreinigung Hamburg Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Ulrich Siechau, Jessica Wilhelm Als öffentliches Unternehmen unterstützt die Stadtreinigung Hamburg (SRH) ihren Senat in der Erreichung des Klimaschutzzieles, spätestens innerhalb der kommenden zwei Dekaden bilanziell klimaneutral zu werden. Die SRH hat sich das Jahr 2035 zum Ziel der Klimaneutralität gesetzt. Daher entwickelt die SRH aktuell eine Reihe von Maßnahmen, die den CO2-Ausstoß entscheidend reduzieren sollen. |
Kompost im Ökolandbau aus Sicht der Ökolandbauverbände Tim Treis Wie in vielen Studien belegt, ist der Ökolandbau eine ausgesprochen nachhaltige Bewirtschaftungsweise mit vielfältigen Vorteilen für Boden, Klima und Biodiversität. Aus diesem Grund sind seitens der Politik Ausbauziele zur Entwicklung des Ökolandbaus formuliert worden, z. B. die Umstellung auf Ökolandbau auf einem Anteil von 25 % der landwirtschaftlichen Fläche in Hessen bis zum Jahr 2025 zu erreichen oder auf einem Anteil von 30 % auf Bundesebene bis zum Jahr 2030. |
Stand und Perspektiven des chemischen Recyclings Julia Vogel, Franziska Krüger, Matthias Fabian Kunststoffe sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens und unserer Wirtschaft, in allen Lebensbereichen vertreten und häufig nur schwer zu ersetzen. Wenn sie zu Abfällen werden, müssen sie jedoch sachgerecht behandelt und möglichst hochwertig verwertet werden. In diesem Zusammenhang wird neben dem werkstofflichen auch immer häufiger das chemische Recycling diskutiert, dem sowohl die Möglichkeit der Ausschleusung von Schadstoffen als auch das Potenzial des Einsatzes schwierig werkstofflich recyclebarer oder stark verschmutzter Abfälle zugesprochen wird. In wieweit diese Technologien im Vergleich zur energetischen und werkstofflichen Verwertung ökologisch vorteilhaft sind, ist noch nicht abschließend geklärt. |
Rechtliche Herausforderungen und Hemmnisse der Grünguterfassung und -verwertung – Erfahrungen aus dem Modellprojekt Werra-Meißner Jana Wagner, Dipl.-Ing. Thomas Raussen, Dr. Felix Richter Im Rahmen des Modellprojekts war das Witzenhausen-Institut mit der Neugenehmigung von Grüngutplätzen, sowohl nach dem Immissions- als auch nach dem Naturschutzrecht, im Werra-Meißner-Kreis beauftragt. Im Rahmen der Projektbearbeitung wurden zwei wesentlichen Hemmnisse, welche eine wirtschaftliche und politische Umsetzung der Grüngutplätze erschweren, wenn nicht sogar verhindern, identifiziert. |