Heft 09 - 2016


Das Programm „Reine Ruhr“ und seine Umsetzung bei der Wasserwerke Westfalen GmbH
Ingo Becker
Der Eintrag anthropogener Spurenstoffe in Oberflächengewässer nimmt stetig zu. Mit Blick darauf sind im Sinne eines vorbeugenden Gewässer- und Verbraucherschutzes besondere Anstrengungen aller wasserwirtschaftlichen Akteure im Einzugsgebiet notwendig. Nachdem 2006 die Ruhrwasserqualität durch Einträge von perfluorierten Tensiden (PFT) traurige Berühmtheit erlangte, hat das Land Nordrhein-Westfalen zwei Jahre später das Programm „Reine Ruhr“ beschlossen. Zielsetzung des Programms sind die Vermeidung und der weitgehende Rückhalt von Spurenstoffen. Dabei folgt das Programm einem kombinierten Ansatz aus Maßnahmen „an der Quelle“, dem Rückhalt in kommunalen Kläranlagen und Maßnahmen zur Reduzierung möglicher Restbelastungen, aber auch von Krankheitserregern im Trinkwasseraufbereitungsprozess.
Erdgasversorgung im Lausitzer Revier: Neubau zweier Ferngasleitungen
Dr. Ralf Borschinsky
Um die Energie-Infrastruktur in der Lausitz weiter zu verbessern und zukunftsfähig zu gestalten, baute die ONTRAS Gastransport GmbH ab Mitte Oktober 2015 zwei neue Ferngasleitungen. Die jeweils rund 35 Kilometer langen und parallel laufenden Leitungen ersetzen vorhandene Leitungen, die durch mittlerweile gesperrte Kippengebiete ehemaliger Braunkohletagebaue verlaufen.
65 Kilometer Versorgungssicherheit für Nordwest-Europa
Arno Kakkenberg
Dänemark gehört zu den traditionellen Aufkommensquellen für den deutschen Erdgasmarkt. Die aktuell rückläufige dänische Eigenproduktion macht es notwendig, Dänemark zukünftig durch Erdgas-Importe aus Deutschland über die Station Ellund und über eine neue Pipeline zu versorgen. Die rund 65 Kilometer lange Erdgastransportleitung zwischen Fockbek und Ellund in Schleswig-Holstein ging nach gut 18-monatiger Bauzeit im August 2015 in Betrieb.
Neue Möglichkeiten im Wasser-Energie-Nexus für energieorientierte Pumpen- und Behälterbewirtschaftung
Dipl.-Ing. Tobias Martin, Dr. rer. nat. Andreas Korth
Der Ausbau von regenerativen Energiequellen geht Jahr für Jahr stetig voran. Durch ein gesteigertes Interesse auch bei Wasserversorgungsunternehmen am Umgang mit Energieverbrauch, -kosten und -einsatz können im Bereich der Behälter- und Pumpenbewirtschaftung neue Wege gegangen werden. Im Oktober 2015 wurde am DVGW-Technologiezentrum Wasser ein von der EU gefördertes Projekt zur computergestützten Auswahl von Pumpen erfolgreich beendet (WatERP). Das Ziel war, eine halbautomatisierte Auswahl an notwendigen Förderpumpen für den kommenden Tag vorzuschlagen und unter Überwachung der Leitwarte anhand von hydraulischen und betrieblichen Randbedingungen zu verifizieren. Die Grundlage für die Auswahl der Pumpen bildet ein Verfahren zur Vorhersage des Wasserverbrauchs. Im Ergebnis steht eine webbasierte Planungssoftware, welche derzeitig beim Projektpartner Stadtwerke Karlsruhe getestet wird.
Einfluss von Standortfaktoren auf die Brunnenalterung: - Klassifizierung der Berliner Trinkwasserbrunnen und Quantifizierung ihres Alterungspotenzials
Dr. Hella Schwarzmüller, Dr. Christian Menz, Ines Pfeiffer, Dr. Gunnar Lorenzen, Andreas Wicklein
Ein wesentlicher Grund für die Alterung der Brunnen der Berliner Wasserbetriebe ist die Verockerung der Brunnenfilter und Ringräume und der damit einhergehende Ergiebigkeitsrückgang. Neben den Betriebsbedingungen sind hierbei insbesondere die hydrogeologischen Standortfaktoren von Bedeutung. In verschiedenen Forschungsprojekten wurden mögliche Einflussfaktoren der Brunnenalterung priorisiert und ein qualitatives Klassifizierungssystem für das Alterungspotenzial vorgeschlagen. Um auch quantitativ bewerten zu können, wie stark sich die möglichen Einflussfaktoren tatsächlich auf die spezifische Brunnenergiebigkeit auswirken, wurde eine aufbauende Studie in Auftrag gegeben. Mit den Ergebnissen befasst sich der folgende Beitrag.
Voraussetzungen für einen optimalen Brunnenbetrieb
Dipl.-Ing. Michael Tholen
Die Grundlagen für einen optimalen Brunnenbetrieb werden schon beim Bau gelegt. Ein fachkundiger Auftraggeber wird eine lückenlose Dokumentation fordern und ein kompetenter Brunnenbauer wird diese auch vorlegen können. Die Basis liefert die DIN 4943, in der alle sinnvollen und notwendigen Maßnahmen aufgeführt sind. Orientiert sich dann noch die Fördermenge am optimalen Betriebspunkt des Brunnens, können alle Maßnahmen im Laufe der folgenden Betriebsjahre auf Basis fundierter Grundlagen durchgeführt werden.
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