Wasserwirtschaft 09/2015


Umgang mit Extremereignissen auf kommunaler Ebene – Notfallkonzepte als Mittel der Wahl?
Corinna Gall, Prof. Dr. Robert Jüpner
Die Hochwasserrisikomanagement-Pläne enthalten Maßnahmen zur Verringerung des Hochwasserrisikos, welche in den zuständigen Kommunen umgesetzt werden sollen. Dazu zählt auch die Vorsorge gegenüber sehr seltenen Hochwasserereignissen. Zudem sind Kommunen verpflichtet, ihre Bürger mit wichtigen Infrastrukturen zu versorgen, welche bei Hochwasser gefährdet sind. Ob Hochwasser-Notfallkonzepte, welche die Erfordernisse zum Umgang mit Extremereignissen und zum Schutz kritischer Infrastrukturen vereinen, ein geeignetes Instrument für Kommunen darstellen, wird derzeit in Pilotregionen in Rheinland-Pfalz geprüft.
Einsatz von Drohnen im Hochwasserfall – Erfahrungen und Ideen
Prof. Dr. Robert Jüpner, Dr. Jens Brauneck, Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Pohl
Bei großen Hochwasserereignissen sind die technischen Schutzanlagen einer besonderen Belastung ausgesetzt und können versagen. Die Einsatzkräfte benötigen daher umfassende und belastbare Informationen zum Schadensbild oder bereits eingetretenen Schaden, um angemessen reagieren zu können. Drohnen bzw. unbemannte Luftfahrzeuge sind mittlerweile durch eine beeindruckende technische Entwicklung in hohem Maße geeignet, auch in für Einsatzkräfte nicht zugänglichen Bereichen schnelle und präzise Informationen zu gewinnen sowie zu übertragen. Anhand des Deichbruchs bei Breitenhagen an der Saalemündung in die Elbe im Juni 2013 wird beispielhaft eine Vorgehensweise illustriert, mit der aufbereitete Informationen aus einer Multikopterbefliegung in ein hydrodynamisches Modell übertragen werden.
Zwischenstand und weitere Aufgaben bei der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie
Dr.-Ing. habil. Uwe Müller
Im Beitrag wird ein kurzer Rückblick auf den bisherigen Umsetzungsprozess der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie insbesondere in Sachsen gegeben. Dabei werden auch anrechnungsfähige Aktivitäten aus der Zeit vor der Richtlinie mit erläutert. Anschließend werden einige Herausforderungen zur Umsetzung derselben für die nächsten Jahre aufgezeigt.
Parametrisierte synthetische Schadensfunktionen zur Abschätzung hochwasserinduzierter Gebäudeschäden
Dr.-Ing. Thomas Naumann, Dipl.-Ing. Sebastian Golz
Der Beitrag thematisiert ein methodisches Gesamtkonzept zur Abschätzung hochwasserbedingter Schäden an Gebäuden auf der Basis synthetischer Schadensfunktionen. Einen Schwerpunkt bildet die Beschreibung einer Methodenerweiterung, welche die Integration zusätzlich erhobener, objektkonkreter Parameter erlaubt und somit die Anpassung der Schadensfunktionen ermöglicht. Die Fallstudie Dresden-Kleinzschachwitz dient dem Test des erweiterten methodischen Ansatzes zur gebietsspezifischen Abschätzung von Hochwasserschadenspotenzialen mit dem GIS-basierten Modellwerkzeug HOWAD.
Starkniederschläge: Umsetzungsaspekte in der praktischen Planung
Dr. Klaus Piroth
Starkniederschläge haben in den letzten Jahren immer wieder schwere Überschwemmungen mit enormen Sachschäden verursacht. Der DWA-BWK-Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge nimmt diese Thematik auf und zeigt eine für jede Kommune praktizierbare Vorgehensweise zur Verhinderung/Minimierung von Schäden auf. Bewältigt werden kann diese Aufgabe nur dann, wenn sie als „kommunale Gemeinschaftsaufgabe“ verstanden wird. D. h. alle maßgebenden Akteure im öffentlichen Raum müssen hier gemeinsam arbeiten, die Siedlungswasserwirtschaft ist nur einer von Vielen. Im Artikel werden die Bedeutung des Straßenraums als wesentlich Abfluss- und Speicherelement während eines Starkregens und die Möglichkeiten der Stadtplanung im Zusammenhang mit der gemeinsamen Umsetzung der urbanen Überflutungsvorsorge näher erläutert sowie anhand von praktischen Beispielen verdeutlicht.
Wasserrückhalt in landwirtschaftlich genutzten Gebieten
Dr. Walter-Alexander Schmidt, Ellen Müller, Silke Peschke, Dr. Nicole Seidel
Ackerböden verfügen i. d. R. über ein hohes Wasserspeichervermögen, das durch die infiltrationsfördernde konservierende Bodenbearbeitung und Direktsaat erschlossen werden kann. Dadurch können Ackerböden auf Einzugsgebietsebene bei umfassender Anwendung der versickerungsfördernden konservierenden Bodenbearbeitung zum dezentralen Hochwasserschutz beitragen. Auf lokaler Ebene können durch die Kombination von konservierender Bodenbearbeitung und ergänzenden wasserrückhaltenden Maßnahmen, wie z. B. Verwallungen, der Abfluss und der Sedimentaustrag von Ackerflächen weitgehend verhindert werden.
Umgang mit wild abfließendem Wasser und Bodenerosion in Dresden
Dipl.-Phys. Jens Seifert, Dr. Matthias Röder
Dresden hat zunehmend Probleme mit wild abfließendem Wasser und Bodenerosion. Eine abgestimmte Strategie zur Vernetzung der Handlungsfelder Information, Vorsorge und Gefahrenabwehr ist deshalb erforderlich. Neben der Analyse und Bewertung von Einzelereignissen wird verstärkt auf modellgestützte Risiko- und Gefährdungsanalysen gesetzt. Diese sind Grundlage für die kommunale Planung, das behördliches Handeln und die Information der Öffentlichkeit.
Das Starkniederschlagsereignis in Meißen im Sommer 2014
Dipl.-Ing. (FH) Steffen Wackwitz
Nach den Hochwässern der Elbe in den Jahren 2002, 2006 und 2013, die jeweils weite Teile der Altstadt Meißens überfluteten, richtete eine Schlammlawine im Jahr 2014 schwere Verwüstungen im Stadtteil Triebischtal aus. Der Lawine, bestehend aus lehmigen Ackerboden, Geröll, Steinen, Baumstämmen und sonstigen Materialien, gingen extrem starke Regenfälle voraus. Im Zeitraum des 27. Mai 2014 fielen im Gebiet ca. 40 bis 60 l/m² Niederschlag, verbunden mit starken Gewittern. Die Schlammlawine verursachte Schäden an der öffentlichen und privaten Infrastruktur in Höhe von 6,0 Mio. €.
Erstellung der Hochwasserrisikomanagement-Pläne in Rheinland-Pfalz
Dipl.-Ing. Heinrich Webler
In Rheinland-Pfalz erfolgt die Erstellung der HWRM-Pläne in zweistufiger Vorgehensweise. In der ersten Stufe wurden von regionalen Hochwasserpartnerschaften Maßnahmen erarbeitet und von Ingenieurbüros in die Datenbank des Landes eingestellt. In der zweiten Stufe erfolgt die Zusammenfassung in vier HWRM-Pläne mit Erläuterungsberichten und Maßnahmenübersichten für die Bearbeitungsgebiete Oberrhein, Mittelrhein, Mosel-Saar und Niederrhein.
HWRM-Pläne im Rheineinzugsgebiet von IKSR, IKSMS und Rheinland-Pfalz: Ziele und Maßnahmen
Dr.-Ing. Bernd Worreschk
Die Ziele und Maßnahmen in den HWRM-Plänen von IKSR und IKSMS berücksichtigen die vorgeschriebene Koordination und den Informationsaustausch nach EU-Richtlinie. Im Vergleich zu den nationalen Plänen enthalten sie nur Maßnahmen mit grenzüberschreitender Ausrichtung. Im deutschen Rheingebiet werden die HWRM-Pläne durch jedes deutsche Bundesland in eigener Verantwortung nach den LAWA-Empfehlungen aufgestellt und durch die Flussgebietsgemeinschaft Rhein koordiniert. Die Maßnahmen in Rheinland-Pfalz wurden in Hochwasserpartnerschaften entwickelt.
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