Wasserwirtschaft 04/2015


Vorsorge fürs Land – Landentwicklung unterstützt die Hochwasservorsorge
Dipl.-Ing. Julia Gruber
Der Schlüssel zum Erfolg für eine nachhaltige Hochwasservorsorge ist eine gute Vorarbeit, denn sie ermöglicht eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen und der angedachten Schutzfunktion. Die Landentwicklungsexperten unterstützen Hochwasservorsorgemaßnahmen mittels Flurbereinigungen, Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEK), Regionalmanagement oder Dorfentwicklungen. Nicht investive und investive Maßnahmen können im Rahmen der Maßnahmengruppe „Integrierte ländliche Entwicklung“ der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes gefördert werden.
Die Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau in Berlin
Professor Dr. Willi H. Hager
Die Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau wurde 1903 in Berlin eingeweiht und war damit eines der ersten hydraulischen Labors weltweit. Ab 1910 wurde es von Hans Krey geleitet, der hier sein Lebenswerk aufbaute. Nach seinem Tod im Jahr 1928 bis zur Zerstörung der Gebäude im 2. Weltkrieg leitete das Labor dann Rudolf Seifert. In dieser Publikation werden die Entstehung, die Ausstattungen und die Arbeiten, welche durchgeführt und publiziert wurden, besprochen. Dabei werden die beiden Instituts-Direktoren speziell beleuchtet, haben sie doch der nachmaligen Preußischen Versuchsanstalt für Wasser-, Erd- und Schiffbau ihren Stempel aufgedrückt. Die Übernahme der Institution nach dem 2. Weltkrieg durch die Bundesanstalt für Wasserbau wird zudem kurz nachgezeichnet.
Flexibles Hochwasserschutzsystem für Gebäude
Dipl.-Ing. Armin Hansmann
In diesem Beitrag wird ein ganzheitliches Hochwasserschutzkonzept für Gebäude beschrieben. Die Konzeption beinhaltet innovative Hochwasserschutz-Systemlösungen nach dem Prinzip einer gebäudeummantelnden Schutzhülle. Sie erfordert eine Reihe von systemtechnischen, bautechnischen, materialtechnischen und betrieblichen bzw. logistischen Problemlösungen, die für Bestandsbauten und Neubauten geeignet sein müssen. Das Problem der aufwändigen Anpassung an die Gebäudestruktur und wechselnde Hochwasserpegel wird durch einen modularen, baukastenartigen Systemaufbau gelöst.
Grundwassermanagementkonzept gegen Vernässungen in urbanen Gebieten
M. Eng. Stefanie Kramer, Prof. Dr. Frido Reinstorf, M. Sc. Bertram Monninkhoff, Dipl.-Geogr. Sven Seifert, Dr. Bernd Pfützner
Große Teile Mitteldeutschlands sind von anhaltend hohen Grundwasserständen betroffen. Insbesondere in urbanen Gebieten entstehen durch die dadurch verursachten Vernässungen hohe Schäden. Anhand des komplexen Beispiels der Stadt Schönebeck wird die Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Grundwassermanagementkonzeptes vorgestellt. Dabei dient ein zuvor definierter Zielgrundwasserstand als Entscheidungskriterium. Mit Hilfe einer gekoppelten Modellsimulation erfolgt die Quantifizierung der Auswirkungen von Managementmaßnahmen.
Wirtschaftlichkeits- und Schadenspotenzialuntersuchungen als Voraussetzung für ein effektives Küstenschutzmanagement in Mecklenburg-Vorpommern
Dr.-Ing. Gesa Kutschera, Dipl.-Ing. Knut Sommermeier
Die heterogene und sich ständig verändernde Küstenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns sowie der Anstieg des Meereswasserspiegels und der Wellenhöhen infolge klimatischer Veränderungen stellen eine besondere Herausforderung für den Küstenschutz dar. Die Effizienz der Küstenschutzmaßnahmen wird durch die Gegenüberstellung der aufgewendeten Kosten und dem verhinderten Schaden (Nutzen) ermittelt. Zu diesem Zweck wurde ein mesoskaliges Modell entwickelt, welches die Schadenspotenzialermittlung mit vertretbarem Aufwand und möglichst hoher Genauigkeit erlaubt.
Erosionsschutz und Wasserrückhalt mit Hilfe von bewirtschaftungsintegrierten Verwallungen
Dr. Nicole Seidel, Silke Peschke, Stefan Schütze
Auf einer Ackerfläche im Sächsischen Lößhügelland (Einzugsgebiet Ketzerbach) wurde eine Maßnahme des dezentralen Hochwasser- und Erosionsschutzes ohne Verlust landwirtschaftlicher Fläche und geringem Wartungsaufwand umgesetzt. Hierfür wurden zwei bewirtschaftbare Verwallungen angelegt und mit erosionsmindernder Bodenbearbeitung des landwirtschaftlichen Einzugsgebietes kombiniert. Gegenstand des vorliegenden Artikels ist die Quantifizierung des Retentionsvermögens der Verwallungen in Kombination mit verschiedenen Bodenbearbeitungssystemen unter Anwendung des physikalisch begründeten Simulationsmodells EROSION-3D.
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