Heft 04 - 2015


Umstellung des Marktraumes von L-Gas auf H-Gas
Dr. Katja Sagurna, Sabine Roemer, Dr. Bernhard Naendorf, Dr.-Ing. Rolf Albus
Die ab dem Jahr 2020 kontinuierlich zurückgehende Verfügbarkeit von niederkalorischem L-Gas macht es erforderlich, die derzeit noch mit diesem Erdgas-Typ betriebenen Netze sukzessiv auf H-Gas umzustellen. Neben dem sich daraus ergebenden erhöhten Bedarf an H-Gas stellt insbesondere die Anpassung der ca. fünf Millionen Verbrauchsgeräte, die in den heutigen L-Gas-Gebieten betrieben werden, eine große logistische und fachliche Herausforderung dar.
Wettbewerb von Flexibilitätsoptionen zur besseren Integration Erneuerbarer Energien
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Christoph Brunner, Dipl.-Ing. Bernhard Heyder
Bei der Flexibilisierung des erneuerbaren Stromsystems führen die Mechanismen des Energiemarkts bereits heute zu einem kosteneffizienten Einsatz von bestehenden Flexibilitätsoptionen. Die Anforderungen werden jedoch steigen; deshalb sollten bei der Weiterentwicklung des Marktdesigns die langfristigen Kosten von Flexibilitätsmaßnahmen stärker berücksichtigt werden, damit Anreize zur Erschließung neuer Flexibilitätsalternativen geschaffen werden.
Perspektiven zur Breitbandentwicklung in Deutschland
Tim Brauckmüller, Benjamin Beyer, Ulf Bauer
Vorgestellt werden aktuelle Maßnahmen und Handlungsfelder für die effiziente Umsetzung eines flächendeckenden Breitbandausbaus unter Betrachtung kommunaler Umsetzungsszenarien. Um den Breitbandausbau voranzubringen, müssen grundlegende Entscheidungen zur Organisation und Umsetzung des Ausbaus auf regionaler und überregionaler Ebene getroffen werden.
BorWin 2: Ein Netzanschluss der Großklasse geht in den Betrieb
Cornelia Junge
Mit dem Projekt BorWin2 wurde Ende Januar 2015 die erste Offshore-Anbindung der Großklasse fertiggestellt. Der Anschluss bietet mit 800 Megawatt die Möglichkeit zur Anbindung von mehr als einem Offshore-Windpark. Hierfür wurden Gleichstromkabel auf einer 200 Kilometer langen Trasse an Land und auf See verlegt sowie zwei spezielle Konverteranlagen errichtet – eine technische und logistische Herausforderung.
Standsicherheit von Großprofilen: Zustandserfassung, -bewertung und Sanierung
Markus Schade
Die bauliche Beurteilung von großen Kanalprofilen erfordert besondere Aufmerksamkeit. Ursache hierfür ist, dass Großprofile gegenüber kleineren Kanälen ein erhöhtes Gefährdungspotenzial besitzen und nur bedingt durch eine standardisierte Bewertung nach DWA-M 149 beurteilt werden können. Zudem weisen sie häufig bauliche Besonderheiten auf. Nachfolgend wird neben der Erläuterung der genannten Punkte beispielhaft eine geeignete, weil an die Besonderheiten von Großprofilen angepasste Vorgehensweise für deren Beurteilung vorgestellt.
Sanierung eines Trinkwasserbrunnens mit hochfestem Stahl-Inliner und Glaskugeln
Bob St. Louis, Jofree Duran
Es mag kein Lieblingsthema der Wasserversorger von Gemeinden, Unternehmen und Haushalten sein, aber es ist eine Tatsache, dass Fehler bei der Planung eines Brunnens nicht selten die Ursache seines schnellen Verfalls sind. Eine solche Situation ist äußerst ärgerlich, kann jedoch auch der Anlass zugunsten einer Entscheidung für den Einsatz einer neuen Technologie sein. Nichts davon ist Raketenwissenschaft, aber ein sorgfältiger Blick für die Details bei der Konzeption und Konstruktion des Brunnens kann dazu beitragen, dass künftige Probleme auf ein Minimum begrenzt werden. Anhand eines schlecht geplanten Brunnens und des Sanierungsprogramms für dessen Wiederinbetriebnahme soll dieser Sachverhalt nachfolgend dargestellt werden.
Geophysik – wichtiges Hilfsmittel bei Sanierung und Rückbau von Brunnen
Dr. Karl-Norbert Lux
Das DVGW-Arbeitsblatt W 135 „Sanierung und Rückbau von Brunnen, Grundwassermessstellen und Bohrungen“ befindet sich derzeit in Überarbeitung, wobei auch die Anwendung geophysikalischer Messmethoden bei der Sanierung und vor dem Rückbau von Wasserfassungen berücksichtigt wird. Sperrverrohrte Brunnen des Festgesteins sind dabei oft eine Herausforderung und bedürfen in vielen Fällen sehr individueller Herangehensweisen. Über die Jahre haben sich dafür dennoch „Standardmessprogramme“ herausgebildet, die im Beitrag vorgestellt und an Beispielen erläutert werden. Planende Fachbüros und andere ausschreibenden Stellen können hieraus Hilfe und Anregung entnehmen.
Wie effizient ist ein Erdwärmesystem zum Kühlen und Heizen von Gebäuden wirklich?
Carsten Kreutze
Wärmepumpenbasierte Erdwärmeanlagen stellen besonders nach Inkrafttreten der aktuellsten Energieeinsparverordnung (EnEV) eine interessante Alternative zur Bewirtschaftung von Gebäuden mit Wärme und Kälte dar. Viele bereits bestehende Anlagen laufen jedoch unter den ursprünglichen Planwerten, was zu höheren Betriebskosten führt und für Ernüchterung beim Betreiber sorgt. Optimal geplante, ideal einregulierte und dauerhaft betreute Anlagen bilden die andere Seite: Reduzierte Erstellungs- und geringe Energieträgerkosten im Betrieb machen Wärmepumpen in Kombination mit Erdwärme äußerst wettbewerbsfähig. Am Beispiel des Heiz- und Kühlsystems eines Mehrfamilienhauses in Sankt Augustin, welches mittels eines Monitoring- und Betriebskonzepts dauerhaft überwacht und optimiert wird, soll nachfolgend aufgezeigt werden, wie effizient Gebäude über Erdwärme bewirtschaftet werden können.
Innovatives Wasserversorgungskonzept kühlt Beschleunigeranlagen des Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg
Dr. rer. nat. Christoph Czekalla, Dipl.-Ing. Florian Franz, Barbara Conrad
Im Rahmen seiner Forschungsaktivitäten betreibt das Deutsche Elektronen- Synchroton (DESY) in Hamburg verschiedene Beschleunigeranlagen, die einen hohen Bedarf an Kühlwasser aufweisen. Hierzu wird Grundwasser aus mehreren auf dem Betriebsgelände gelegenen Brunnen gefördert und aufbereitet. Als Ersatz für die erneuerungsbedürftige und in die Jahre gekommene Aufbereitungsanlage wurde nun ein neues Aufbereitungssystem konzipiert und umgesetzt. Dieses beinhaltet unter anderem die Möglichkeit, die Brunnen im laufenden Betrieb auf das Verfahren der Unterirdischen Enteisenung und Entmanganung (UEE-Betrieb) umzustellen, sodass keine zusätzlichen oberirdischen Aufbereitungsanlagen mehr erforderlich sind.
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