Wasserwirtschaft 07-08/2014


Fischschutz und Fischabstieg: Erfordernisse aus dem Blickwinkel eines Fischerei- und Naturschutzverbandes
Johannes Schnell
An Triebwerken werden Fische durch Turbinen- oder andere Anlagenteile in erheblichem Umfang geschädigt oder getötet. Der deutsche Gesetzgeber hat im Hinblick auf europäische Schutz- und Erhaltungsziele darauf reagiert, indem er Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation v. a. an Wasserkraftanlagen fordert. Der für den Vollzug erforderliche Stand der Technik ist aktuell als unzureichend zu bezeichnen. Daraus ergeben sich sowohl für Betreiber als auch Behörden Rechtsunsicherheiten v. a. im Hinblick auf Anlagen-Genehmigungen.
Vorgehensweise zur Entwicklung von populationsunterstützenden Maßnahmen für die Fischarten am Inn in Oberbayern
Dr. Manfred Holzner, Georg Loy, Dr. Hans Michael Schober, Ralf Schindlmayr, Christoph Stein
Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit wurden seit 2011 umfangreiche ökologische Maßnahmen auch mit dem Ziel der Förderung und des Schutzes von Fischpopulationen umgesetzt. Ausgehend vom Leitbild eines ursprünglichen Inns mit seinen Fischarten, den Randbedingungen, aus den über die Jahrhunderte durchgeführten anthropogenen Veränderungen und dem erkennbaren Potenzial der noch vorhandenen Strukturen wurden Konzepte entwickelt, um Habitate für alle Lebensstadien der am Inn heimischen Fischarten anbieten zu können. Die Maßnahmen konnten durch einen intensiven Dialogprozess mit allen Beteiligten durch den Wasserkraftbetreiber im Gewässerunterhalt ausgeführt werden.
Maßnahmen zur Förderung von Populationen bedrohter Fischarten am Inn (Oberbayern) im Rahmen des Gewässerunterhaltes
Georg Loy, Dr. Manfred Holzner, Ralf Schindlmayr, Christoph Stein
Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit wurden seit 2011 umfangreiche ökologische Maßnahmen auch mit dem Ziel der Förderung und des Schutzes von Fischpopulationen umgesetzt. Mit den Randbedingungen eines Flusses, der über die letzten Jahrhunderte anthropogen verändert wurde, aber dem erkennbaren Potenzial von noch vorhandenen Strukturen wurden aus einer Analyse des Ist-Zustandes mit einer Konzeptentwicklung, dem sog. „Fischhabitatmodell“, Maßnahmen entwickelt und zeitnah umgesetzt, um Habitate für alle Lebensstadien der am Inn heimischen Fischarten anbieten zu können. Die Maßnahmen konnten durch einen intensiven Dialogprozess mit allen Beteiligten durch den Wasserkraftbetreiber im Gewässerunterhalt ausgeführt werden.
Maßnahmen zur Förderung von Fischpopulationen in Schwaben
Dr.-Ing. Gerhard Haimerl, Dr. Oliver Born, Dr. phil. nat. Dagobert Smija
Das Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) fordert bei Wasserkraftanlagen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulationen. Bei Anlagen an großen Gewässern mit ausschließlich potamodromen Fischarten wird untersucht, ob dies neben technischen Einrichtungen und betrieblichen Maßnahmen an Kraftwerken standortspezifisch nicht auch wirtschaftlich und effektiv durch die gezielte Gestaltung von Habitaten sowie deren Vernetzung erreicht werden kann. Erste kleinräumigere Maßnahmen zeigen vielversprechende Wirkungen, in weiterführenden Projekten sollen großräumigere Maßnahmenkombinationen untersucht werden.
Modellierung der Schwimmfähigkeit europäischer Fischarten – Zielgrößen für die hydraulische Bemessung von Fischschutzsystemen
Dr. rer. agr. Guntram Ebel
Die hydraulische Bemessung von Fischschutzsystemen setzt detaillierte Kenntnisse zur Schwimmgeschwindigkeit der flussabwärts wandernden Fische voraus. Die Schwimmgeschwindigkeit wird maßgeblich durch die Körperlänge, die Schwimmdauer sowie die Wassertemperatur bestimmt und kann durch multivariate Modelle quantitativ beschrieben werden. Der vorliegende Beitrag vermittelt einen Kurzüberblick über die diesbezüglich verfügbaren Modelle und gibt auf der Grundlage der Modellergebnisse und verhaltensbiologischer Informationen praktische Empfehlungen für die Auslegung von Fischschutzsystemen.
Fischabstieg über Schlauchwehre: Untersuchungen der Strömungsverhältnisse und Identifizierung der Abflussbereiche mit erhöhtem Verletzungsrisiko
Dr.-ing. Michael Gebhardt, M. Eng. Tobias Rudolph, Dipl.-Ing. Wolfgang Kampke, Prof. Dr.-Ing. Norbert Eisenhauer
Wie nahezu alle überströmten Wehrverschlüsse können Schlauchwehre an Standorten mit niedrigem Unterwasserstand aus ökologischer Sicht problematisch sein, weil dann die Gefahr besteht, dass sich abwandernde Fische an der Wehrschwelle verletzen. Mit Hilfe numerischer und hydraulischer Untersuchungen werden diese Abflussbereiche identifiziert und die relevanten hydraulischen Größen quantifiziert. Des Weiteren werden bauliche und betriebliche Maßnahmen untersucht und bewertet, die die Verletzungsgefahr von Fischen beim Abstieg über Schlauchwehre auf ein Minimum reduzieren.
Funktionskontrolle der Fischwechselanlagen am Main-Kraftwerk Kostheim
Dr. Jörg Schneider, Dr. Dirk Hübner
Mittels verschiedener herkömmlicher und moderner Monitoringmethoden wurde am Main-Kraftwerk Kostheim eine Funktionskontrolle zweier Fischabstiegsanlagen und eine Erfassung der Mortalität bei Turbinenpassage durchgeführt. Weiterhin wurde die Auffindbarkeit und Passierbarkeit eines Umgehungsgerinnes für den Fischaufstieg untersucht. Die Studie zeigte eine Größenselektivität bei der Nutzung des Umgehungsgerinnes sowie Defizite in der Attraktivität und Auffindbarkeit der Abstiegshilfen auf. Am 20-mm-Rechen sowie bei Turbinenpassage entstehen erhebliche Fischschädigungen.
Versuche zum Scheuchen und Leiten von Fischen mit elektrischem Strom
Dipl.-Ing. Ulrich Rost, Dipl. Biol. Uwe Weibel, Dipl.-Geoök. Steffen Wüst, Dipl.-Ing. Oliver Haupt
Seit 2011 wurden durch die EnBW in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltstudien Versuche zum Scheuchen und Leiten von Fischen mit elektrischem Strom durchgeführt. Dabei wurde neben der Barrierewirkung von elektrischen Feldern auch die Möglichkeit zum Stoppen und Leiten von Fischen entlang elektrifizierter Rechenanlagen untersucht. Die Versuche wurden sowohl unter Freilandbedingungen vor dem Einlaufbauwerk eines Kraftwerks als auch in einem Versuchsbecken durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass durch den Einsatz elektrischer Felder eine erhöhte Abweise- oder Leitwirkung erzielt werden kann.
Herstellung des Standes der Technik zum Fischschutz bei der Gewässerbenutzung durch das Pumpspeicherkraftwerk Geesthacht
Dr. Beate Adam, Dr. Ulrich Schwevers
Die Vattenfall Europe Generation AG betreibt in Geesthacht unweit von Hamburg ein Pumpspeicherkraftwerk, welches im dortigen Raum dem Hochspannungsnetz Spitzenlast- und Systemdienstleistungen erbringt. Im Zusammenhang mit der Änderung des Oberflächenwasserabgabegesetzes des Landes Schleswig-Holstein zum Oktober 2011 war zu prüfen, inwieweit das PSW Geesthacht den Stand der Technik zum Fischschutz erfüllt. Anhand der im Unterwasserkanal des PSW Geesthacht mit speziellen Fangtechniken ermittelten Arten und Größenspektren der dort präsenten Fischfauna galt es, ein mögliches Gefährdungspotenzial abzuschätzen und für diese Arten entsprechende Schutzmaßnahmen vorzuschlagen.
Durchgängigkeitskonzept Unstrut
Dipl.-Phys. Pia Anderer, Dipl.-Ing. Christof Bauerfeind, Dipl.-Fischereiing. Jens Görlach
Die Unstrut gehört zu den Gewässern, in denen nach den Bewirtschaftungsplänen in Thüringen die Herstellung der Durchgängigkeit den Schwerpunkt der umzusetzenden Maßnahmen darstellt. Es wurden Konzepte erstellt, die neben der Betrachtung der einzelnen Querbauwerke auch die Summenwirkung dieser Bauwerke sowie die Gesamtbeeinträchtigungen der Gewässer durch Stau- und Ausleitungsstrecken betrachten. Mit den ausgewiesenen Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit können die Voraussetzungen zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes für die Fischfauna geschaffen werden.
Berücksichtigung des Tierschutzgesetzes bei der Durchführung fischökologischer Untersuchungen
Stefan Gischkat, Dr. Beate Adam
Gemäß dem Wortlaut des im Juli 2013 novellierten Tierschutzgesetzes ist „… aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden und Schäden zufügen.“ Dies gilt nicht nur für die landwirtschaftliche Tierhaltung und die klinische Forschung, sondern gleichermaßen auch für fischökologische Labor- und Freilanduntersuchungen, bei denen mit und an Fischen gearbeitet wird. Auch solche Versuchsvorhaben fallen unter die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes und bedürfen deshalb häufig einer tierschutzrechtlichen Genehmigung.
Historische Wasserbauten in der Türkei
Em. Prof. Dr.-Ing. Ünal Öziş, Prof. Dr. Orhan Bakan, Dipl.-Ing. Ayhan Atalay, Prof. Dr. Yalçın Arısoy, Asst. Prof. Dr. Ahmet Alkan, Dr.-Ing. Yalçın Özdemir
Alte Wasserbauten aus allen Perioden ihrer vier Jahrtausende langen Geschichte machen die Türkei zu einem der größten wasserbautechnischen Freilichtmuseen der Welt. Sie stammen aus hethitischen, urartäischen, hellenistischen, römischen, byzantinischen, seldschukischen und osmanischen Zeiten. Manche davon stehen mit sehr wenig Reparatur oder Änderung noch im Betrieb nach mehreren Jahrhunderten, gar Jahrtausenden.
Die nachträgliche Untergrundabdichtung des Wadi-Dayqah-Dammes im Oman
M. Sc. Norman Dix
Der Wadi-Dayqah-Damm ist die größte Talsperre im Sultanat Oman. Beträchtliche Regenfälle haben die Bauwerke bestehend aus einem Walzbetondamm und einem Erdschütt-Satteldamm bereits in den ersten Betriebsjahren auf die Probe gestellt. Nach der letzten starken Flut im Jahr 2010 wurden übermäßige Sickerwasseraustritte mit destabilisierenden Tendenzen im Bereich der rechten Talseite des Satteldammes beobachtet. Auch aufgrund von möglichen Auflösungsprozessen wurden Nachbesserungsarbeiten ausgeschrieben und die Firma STRABAG mit der Ausführung beauftragt.
Tiefspeicherdimensionierung unterirdischer Pumpspeicherwerke – Numerische Modellierung
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Elena Pummer, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
Pumpspeicherwerke stellen eine großmaßstäbliche Möglichkeit der Energiespeicherung dar. Durch neuartige Konzepte sollen topographieunabhängige Bauweisen ermöglicht werden. Eines dieser Konzepte sieht eine Anordnung von unterirdischen Speichereinheiten als Unterbecken vor. Hierfür wurde an der RWTH Aachen ein numerisches 3-D-Modell zur hydrodynamischen Optimierung entwickelt und anhand verfügbarer experimenteller Untersuchungen kalibriert. Inhalt dieser Arbeit ist der Aufbau des numerischen Modells sowie die Simulation und Validierung eines Füllprozesses.
Technisches Monitoring mit einem Infrarot-Fischzähler am Lachsbach, Sachsen
Dipl.-Ing. Christian Haas, Dpl.Hydrol. Philipp Thumser, Dipl.-Ing. (FH) Fabian Völker
Am Lachsbach in Sachsen wird vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ein Lachsmonitoring zur Erfolgskontrolle von Wiederansiedlungs- und Besatzmaßnahmen mit Hilfe eines Infrarot-Fischzählers (Vaki Riverwatcher) durchgeführt. Seit 2007 liefert das System neben regelmäßigen Befischungen verlässliche Daten über die jährlichen Aufstiegszahlen in dem Elbezufluss.
Mittweida zum neunten Mal Treffpunkt der Talsperrenüberwachungsbranche
Dr.-Ing. Jörg Franke
Zum neunten Mal trafen sich Talsperrenexperten zum fachlichen und persönlichen Austausch in Sachsen beim Mittweidaer Talsperrentag. Die Besichtigung der Talsperre Gottleuba nahe der tschechischen Grenze und eine Abendveranstaltung beim Schloss in Lichtenwalde am ersten Veranstaltungstag sowie ein vielfältiges Vortragsprogramm am zweiten Konferenztag lockten dieses Jahr 128 Talsperrenfachleute nach Mittweida.
Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...