Wasserwirtschaft 11/2013


Hochwasserkrisenmanagement als Teil von Hochwasserschutzkonzepten – Praktische Erfahrungen aus Pilotprojekten
M. Sc. Christian Brauner
In Pilotprojekten des Landes Baden-Württemberg erwiesen sich Hochwassergefahrenkarten als sehr nützliches Instrument für die Vorbereitung auf Hochwasserereignisse. Sowohl Spezialisten als auch Laien konnten sich ein zuverlässiges Bild von den zu erwartenden Ausmaßen und Auswirkungen machen. Dabei zeigte sich aber auch, dass das kommunale Krisenmanagement vielerorts noch wenig entwickelt ist.
Fortbildung „Hochwasserrisikomanagement und hochwasserangepasstes Planen und Bauen“ in Rheinland-Pfalz und Luxemburg – Erfahrungen
Dr. Martin Cassel, Prof. Dr. Robert Jüpner
Die Ende 2007 verabschiedete europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) schafft einen einheitlichen Rahmen für die Bewertung und das Management von Hoch¬wasserrisiken in Europa. Sie generiert aber auch neue, in vielen Ausbildungsgängen bisher nicht adressierte Herausforderungen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, sind Weiterbildungsprogramme für die verschiedenen Akteure der Umsetzung notwendig. Der vorliegende Artikel beschreibt Erfahrungen aus verschiedenen Weiterbildungsveranstaltungen der letzten Jahre in Rheinland-Pfalz und Luxemburg.
Management des Hochwasserrisikos von Kulturgütern in Baden-Württemberg
Dr. Michael Hascher
Im Rahmen des Hochwasserrisikomanagements sind die Risiken für das Kulturerbe zu bewerten und notwendige Maßnahmen vorzubereiten. In Baden-Württemberg wurde dafür ein Vorgehen entwickelt, mit dem landesweit einheitlich die relevanten Kulturgüter ermittelt, deren Risiken abgeschätzt und Hinweise auf die Maßnahmen gegeben werden. Dabei wer¬den die Kulturverwaltung und die Kommunen aktiv einbezogen. Zur Unterstützung der Eigenvorsorge wurde ein umfangreiches Informationsangebot für den Umgang mit den Risiken vor, während und nach einem Hochwasser erstellt.
Zwischen EU-Erfordernissen und praktischem Nutzen – HWRM-Planung in Nordrhein-Westfalen
Dipl.-Geogr. Lisa Friedeheim, Dr.-Ing. Peter Heiland, Erik Buschhüter
Zur Sicherstellung einer koordinierten Umsetzung der HWRM-RL in den Teileinzugsgebieten Nordrhein-Westfalens, zur Qualitätssicherung der Risikomanagementplanung sowie zur effektiven Einbeziehung aller relevanten Akteure hat das Umweltministerium 2010 einen Prozess angestoßen, mit dem Vorgaben und Hilfsmittel für die landesweit harmonisierte Bearbeitung zur Verfügung gestellt werden. Dies schließt die Koordination und das Daten¬management der Gefahren- und Risikokarten sowie den Bearbeitungsprozess der HWRM-Pläne ein. Die erarbeiteten Standards und Hilfsmittel werden in diesem Aufsatz von den beauftragten Büros und dem Projektverantwortlichen im Umweltministerium vorgestellt.
Die Entwicklung der Steffturbine vom Prototypen zur Serienreife – Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis
Dipl.-Ing. Christian Maerker, Dipl.-Ing. Michael Trachsler
Mit der Steffturbine hat die Walter Reist Holding AG ein neuartiges Turbinenkonzept für Kleinwasserkraftanlagen vorgestellt, das im Wesentlichen auf Erfahrungen und Erkenntnis¬sen im Bereich der Fördertechnik basiert. Das Konzept wurde von Anfang an konsequent auf Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen und Praxistests weiterentwickelt und wird seit 2013 in Serienreife auf dem Markt angeboten. Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen standen vorrangig die Bestimmung des Wirkungsgrads für die Entwick¬lungsstufen durch direkte Messungen, die Entwicklung einer Theorie zur Beschreibung der Anlage und die Optimierung des Befüllvorgangs. In Praxistests wurde vor allem auf Gebrauchstauglichkeit, Verschleiss und Wartungsintensität geachtet. Der Beitrag für die RENEXPO Hydro 2013 erläutert das Zusammenspiel aus den wissenschaftlichen Untersu¬chungen einerseits und den Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb andererseits bei der Entwicklung der marktreifen Turbine.
Beteiligung der Städte und Gemeinden an der Hochwasserrisikomanagement-Planung in Bayern
Gabriele Merz, Marc Daniel Heintz
Ein Hochwasserrisikomanagement-Plan ist ein strategischer Plan auf Flussgebietsebene. Wenn es gelingt die Städte und Gemeinden in den Planungsprozess einzubinden, ist die Chance größer, dass der Plan einen echten Beitrag zur Risikominderung leistet. In Bayern wurde daher eine Methodik zur Erarbeitung von Beiträgen auf verschiedenen Ebenen entwickelt. Als roter Faden bei der Risikobewertung und Maßnahmenauswahl dienen risiko- und schutzgutbezogene Fragebögen.
Instrumente und Initiativen zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie
Dr.-Ing. habil. Uwe Müller
Im folgenden Beitrag sollen Instrumente oder Initiativen zur Umsetzung der Hochwasserrisi¬komanagement-Richtlinie (HWRM-RL) vorgestellt werden. Die ausgewählten Beispiele stellen flankierende Maßnahmen dar, die zusätzlich zu den laut HWRM-RL durchzuführenden Arbei¬ten einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Hochwasserrisiken und zur Bewusst¬seinsbildung bewirken können. Die Beispiele verdeutlichen auch, dass es für die Zielerrei¬chung der HWRM-RL wichtig ist, wesentliche Akteure außerhalb der Wasserwirtschaft mit einzubinden und durch Fachkommunikation zu erreichen.
Umsetzungsinstrumente der HWRM-RL in Baden-Württemberg am Beispiel der Dreisam
Dipl.-Ing Jürgen Reich, Dr.-Ing. Klaus Dapp
Bereits mit der Erarbeitung der HWRM-Pläne in Baden-Württemberg soll die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen durch die Akteure unterstützt werden. Dafür wurden gemeinsam mit den relevanten Akteursgruppen landesweite Instrumente erarbeitet. Dies sind vor allem landesweite Ziele, ein daraus abgeleiteter Maßnahmenkatalog und eine darauf abgestimmte Ermittlung des Handlungsbedarfs sowie die intensive Beteiligung von Akteuren und Öffent¬lichkeit im Rahmen der Hochwasserpartnerschaften.
AGAW-Workshop „Fische und Wasserkraft“ 2013
Dipl.-Ing. Ulrich Rost, Dr.-Ing. Stephan Heimerl
Nach einjähriger Pause wurde wieder ein Workshop „Fische und Wasserkraft“ durch die Arbeitsgemeinschaft Alpine Wasserkraft e. V. (AGAW) ausgerichtet. Bei der eintägigen Veranstaltung lag der Schwerpunkt auf den Themen Fischschutz und Fischabstieg.
Zur Rolle der Raumordnung beim Hochwasserschutz und Hochwasserrisikomanagement
Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz
Die Realisierung von Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes kann durch aufeinander abgestimmte Verfahrensschritte (Raumordnungsverfahren, Moderationsverfahren, wasserwirtschaftliche Planfeststellung) weitgehend im Konsens erreicht werden. Eine wirksame Hochwassermanagement-Risikoplanung erfordert eine Abstimmung mit der Raumord¬nung und kommunalen Bauleitplanung. Dabei spielen die Hochwasserpartnerschaften eine entscheidende Rolle, um gebietsbezogene Maßnahmen für ganze Flussgebiete zu entwi¬ckeln, zu verknüpfen und zusammenzuführen.
Leitfaden „Kommunales Hochwasserrisikomanagement als Teil der Umsetzung der HWRM-RL in Thüringen“
Dr.-Ing. Manuela Gretzschel, Dipl.-Ing. Hans-Georg Spanknebel
Die Städte und Gemeinden sind wichtige Akteure und Partner bei der Umsetzung der Hoch¬wasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL). Um sie mit dieser Aufgabe vertraut zu ma¬chen sowie Anleitung und Hilfestellung bei der Ableitung eigener Maßnahmen für das Lan¬desprogramm Hochwasserschutz zu geben, wurde im Freistaat Thüringen ein Leitfaden erstellt. Darin werden u. a. das HWRM, die Aufgaben der Kommunen und die Hochwasserkarten erläutert, Hinweise zur Bewertung des aktuellen Hochwasserschutzniveaus gegeben und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung des HWRM vorgestellt.
Hochwassergefahrenkarten – Was bleibt zu tun?
Dr.-Ing. Stefan Wallisch
Die im November 2007 veröffentlichte Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) schreibt unter § 6 die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten (HWGK) für die nach § 5 (1) festgelegten Gewässer mit einem potenziell signifikanten Hochwasserrisiko vor. Diese Karten sind bis zum 22.12.2013 fertig zu stellen. Gemäß HWRM-RL sind die Gefahrenkarten in einem sechs-jährlichen Turnus fortzuschreiben. Vor diesem Hintergrund sollen mit dem vorliegenden Beitrag Erfahrungen aus der Erstellung bzw. der Qualitätssicherung von HWGK vermittelt und darauf aufbauend einige Aspekte heraus gearbeitet werden, die bei der Fort-schreibung der Karten besonders beachtet werden sollten.
Zur Zieldiskussion des Hochwasserrisikomanagements im Einzugsgebiet des Rheins
Dr. André Weidenhaupt, Dr. Anne Schulte-Wülwer-Leidig
Der Beitrag beschreibt die Instrumente zur Zielsetzung der länderübergreifenden Zusam¬menarbeit in der internationalen Flussgebietseinheit Rhein und im Bearbeitungsgebiet Mosel-Saar im Bereich des Hochwasserrisikomanagements (HWRM) seit den letzten 20 Jah¬ren. Die Aktionspläne Hochwasser der Internationalen Kommissionen zum Schutz des Rheins (IKSR) und der Mosel und Saar (IKSMS) spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Übergang zu den HWRM-Plänen, die auf den Ergebnissen der Aktionspläne Hochwasser aufbauen, wird unter Berücksichtigung des Klimawandels beleuchtet.
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