Lösung von Sedimentationsproblemen in Staugewässern Reiner Bundesmann Jährlich gehen etwa 1 bis 2 % des weltweiten Stauvolumens durch Sedimentation verloren. Dieser Verlust wird nicht einmal durch den aktuell bedeutenden Zubau von Talsperren kompensiert. In Stauseen werden somit Hochwasserrückhaltevermögen und Betriebsraum reduziert. Umgekehrt fehlt stromabwärts das für den Gewässererhalt wichtige Sediment, so dass sich stromab durch die Störung des ursprünglichen Gleichgewichts Gewässererosion und Substratmangel einstellen. Beispielsweise vertieft sich der Rhein in Höhe der niederländischen Grenze seit dem Verbau von Gewässern wegen Sedimentmangels jedes Jahr um etwa 3 cm. Inzwischen wird dieser Effekt durch die Bergsenkungen des Ruhrgebiets nicht mehr ausgeglichen. |
Klima-, Vegetations- und Bodenzonen im geotektonischen Spannungsfeld
der Erde Dr. Peter Janetzko, Dr. Stephan Gebhardt Geotektonische Prozesse laufen über Erdzeitalter von Mio. Jahren bis hin zu kleineren Zyklen von einigen 100 bis >1 000 Jahre ab, während sich klimatische Veränderungen innerhalb von Jahrzehnten zeigen können. Die Vegetation folgt diesen Veränderungen verhältnismäßig rasch, während die Böden mit einiger Verzögerung reagieren. Im Folgenden soll der gegenwärtige tektonische Zustand bzw. die geotektonische Ausgangssituation (Megagäa) und ihre Veränderungen zusammen mit den klimatischen Folgen sowie die aktuelle Klimasituation mit den heutigen Vegetations- und Bodenzonen der Erde anhand dreier Beispiele dargestellt und ein Ausblick auf die künftige Entwicklung gegeben werden. |
Der österreichische Leitfaden für den Bau von Fischaufstiegshilfen
– Grundlagen und Vorschläge Dr. Paul Jäger Die Verpflichtung zur Bewahrung bzw. zur Wiederherstellung des guten fischökologischen Zustandes der Gewässer hat auch in Österreich den Bau von Fischwanderhilfen (FAH) beschleunigt. Mit der Forderung die Lebensräume der Mitteldistanzwanderfische vordringlich wieder ökologisch zu vernetzen, muss in Österreich das Wissen um die ökologischen und technischen Anforderungen an Fischaufstiegsanlagen rasch aktualisiert und verbreitet werden. Die Grundlagen des FAH-Leitfadens bilden die fachliche Basis dafür. |
Katastrophales Hochwasser im Einzugsgebiet der Lausitzer Neisse im August 2010 Dr.-Ing. Mieczysław S. Ostojski, Dr.-Ing. Ryszard Kosierb, Dr.-Ing. Leszek Jelonek Die Niederschläge, die in der ersten Augustdekade 2010 im oberen Flussgebiet der Lausitzer Neiße aufgetreten sind, haben ein Hochwasser bislang unbekannten Ausmaßes in dieser Region verursacht. An allen Pegeln der Lausitzer Neiße sowie an ihren oberen Zuflüssen wurden die bisherigen absoluten maximalen Wasserstände und Abflüsse stark überschritten. Katastrophale Abflüsse auf tschechischer Seite an der Smědá (polnischer Name Witka), durch den Zufluss aus den Gewässern auf polnischer Seite verstärkt, führten zum Bruch des Erddammes am Speicher Niedów. Nach einer Analyse der Zuflusshöhe zum Stausee Niedów kann vorsichtig festgestellt werden, dass der Zufluss zum Speicher die Abgabe seiner Ablasseinrichtungen überschritten hat. Doch durch eine beträchtliche Reduktion der Hochwasserwelle in dem Überflutungsgebiet im Witka-Tal unterhalb des Speichers und das Einströmen großer Wassermengen in den Tagebaurestsee Berzdorf auf deutscher Seite wurden die Auswirkungen der Staudamm-Havarie auf die Abflüsse der Lausitzer Neiße erheblich gemindert. Allerdings ist zu betonen, dass das Hochwasser an der Lausitzer Neiße selbst einen katastrophalen Charakter hatte, und, abgesehen von der Havarie des Speichers Niedów, die Städte, die an den oberen Zuflüssen der Neiße und im Tal der Lausitzer Neiße selbst liegen, überflutet wurden. |
MIXED-IN-PLACE-Wände als integraler Bestandteil von Hochwasserschutzmaßnahmen Dr.-Ing. Patrik Wenzl, Dipl.-Ing. Susanne Klima Die Verwendung von MIP-Wänden als Bestandteil von Hochwasserschutzmaßnahmen hat sich bei einer Vielzahl von ausgeführten Hochwasserschutzmaßnahmen bewährt und ist zwischenzeitlich als kostengünstiger Stand der Technik im Hochwasserschutz anzusehen. Wie anhand der Beispiele aufgezeigt, kann einer MIP-Wand nicht nur eine reine Dichtfunktion zugewiesen werden, sondern sie ist auch durch die Möglichkeit einer statischen Nutzung als integraler Bestandteil von Hochwasserschutzmaßnahmen einsetzbar. Lasten z. B. aus permanentem oder mobilem Hochwasserschutz können durch vertikale Aussteifungen (bevorzugt Stahlträger) zielsicher abgetragen werden. Zudem erweist sich die Verwendung des anstehenden Bodens als Bestandteil des Dichtwandmaterials als verfahrenstechnischer Vorteil des MIP-Verfahrens. Im Vergleich zu alternativen Verfahren werden Ressourcen geschont – einschließlich einer geringeren Anzahl an Transporten z. B. für Aushubmaterial –, was folglich oft eine wirtschaftlichere Realisierung der Baumaßnahme ermöglicht. |
Verbesserung und Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Fische in Bundeswasserstraßen PD Dr. Jochen Koop, Christian von Landwüst, Steffen Wieland, Matthias Scholten Trotz vieler Erfolge ist die ökologische Funktionsfähigkeit der großen Flusssysteme in Deutschland letztendlich noch nicht zufrieden stellend. Vor allem die ökologische Durchgängigkeit großer Flüsse und ihrer Nebengewässer für Fische muss verbessert werden. |
Das Projekt Energiespeicher Riedl Dr. Dominik Mayr, Jürgen Schmauß, Dipl.-Ing. Sabine Neuwerth Die Donaukraftwerk Jochenstein AG (DKJ) plant beim Laufwasserkraftwerk Jochenstein an der Donau im Landkreis Passau die Errichtung eines modernen Pumpspeicherkraftwerkes mit einer Leistung von 300 Megawatt, genannt Energiespeicher Riedl. Bei der geplanten Anlage handelt es sich um ein raumbedeutsames Vorhaben nach dem Raumordnungsgesetz. Daher reichte die DKJ als Antragstellerin die Unterlagen zum Raumordnungsverfahren bei der Regierung von Niederbayern ein, welche das Verfahren mit der positiven landesplanerischen Beurteilung am 01.08.2011 unter Maßgaben abschloss, die zu einer Optimierung der Projektauslegung führten. |
Der enature® FISHPASS – eine nachhaltige Lösung mit System und deren Einsatz in der Praxis Dipl.-Ing. Michael Pötsch In diesem Beitrag wird das innovative Fertigteilsystem einer Fischaufstiegsanlage vorgestellt, das den Bedürfnissen der Gewässerorganismen in optimierter Weise gerecht wird und gleichzeitig den Wasserbedarf auf ein Minimum reduziert. Im Vergleich zum Standard-Vertical- Slot- Fischpass weist das System eine verbesserte ökologische Funktion (Fischpassierbarkeit) auf. Die Formgebung ermöglicht eine Reduktion des Betriebsdurchflusses (bis 40 %), der Fließgeschwindigkeit (bis 20 %), der Energiedissipation (bis 30 %) und der Turbulenzen (bis 35 %) im Beckenpass. Dadurch ist ein einfaches Durchwandern der Anlage auch für schwimmschwache Fischarten und Juvenile möglich. Die Reduktion des Durchflusses wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Erzeugung der elektrischen Energie im Kraftwerk aus. Am Kraftwerk/Piesting in Österreich wird seit 2009 die erste Pilotanlage des enature® FISHPASS erfolgreich betrieben. Am Gewässer Ager und an der Laming wurden zwei weitere Anlagen im Jahr 2011 verwirklicht. |
Neue Konzepte in der Datenfernübertragung Annette Weixler Smart Wireless Bundles kombinieren das Know-how von OTT Hydromet und Adcon Telemetry für vereinfachte und energie-effiziente hydrometrische Anwendungen, zunächst mit GSM/GPRSdemnächst auch mit UHF-Funkübertragung. Dank zentraler Administration und web-basiertem Datenzugriff eignen sich die neuen Kompaktsysteme insbesondere für Anwendungen, bei denen der schnelle Aufbau und unkompliziertes Handling im Vordergrund stehen. |