Qualitätskriterien für die Ausführung von Ingenieurleistungen – Teil 3 Dipl.-Ing. Peter Walter Bei einer integralen Planung geht es um „vernetztes Denken und Handeln“, also darum, Teilbereiche systematisch zu einem größeren Ganzen zusammenzufassen und dieses erst zu dem zu machen, was es sein sollte. Im Baubereich bedeutet das die Berücksichtigung von Planungsaspekten aller zugehörigen und erforderlichen Fachdiszip linen, um das Ingenieurbauwerk zu dem zu machen, was ursprünglich die Ziele und die An forderungen waren. Wenn ein Aspekt des Ganzen, ein Teilbereich, nicht oder zu wenig berücksichtigt wurde, kann dieses den Erfolg des Ganzen zumindest infrage stellen. Das Thema „Integrale Planung“ soll nachfolgend beispielhaft anhand von zwei (völlig) unterschiedlichen Ansätzen beleuchtet werden. |
Thermische Energiepotenziale im Tiefbau Dipl.-Ing. Hartmut Solas Bisher werden durch die Geothermie hauptsächlich Energiepotenziale in Bereichen genutzt, die durch Bohrungen erschlossen werden müssen. Auch in unmittel - barer Oberflächennähe befinden sich jedoch interessante Quellen für Wärmeenergie. So stecken entsprechende Potenziale im Abwasser, in den Rohrleitungszonen, stillgelegten Altrohrlei tungen und in den Verkehrsflächen. |
Innovatives Grundwassermanagement für Metro-Erweiterung in Kopenhagen Dipl. Geol. Helena Demel, B. Eng. Henrik Koers, Dipl.-Ing. Tim Röder Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen vergrößert das bestehende Metro- System durch den Bau des neuen Metrorings „Cityringen“ um zwei Drittel. Der Cityringen besteht aus einem 15,5 km langen doppelröhrigen Tunnelsystem sowie 17 U-Bahn-Stationen und einem oberirdischen Wartungsbahnhof. Führerlose U-Bahn-Züge sollen ab 2018 täglich bis zu 240.000 Menschen befördern. Die Tunnelröhren verlaufen im Kopenhagener Kalkstein in einer Tiefe von bis zu 25 m unter der Erde. Das Projekt verlangt ein ausgefeiltes Grundwassermanagement. |
Verlegung einer Feederleitung auf dem Frankfurter Flughafen Dipl.-Ing. Gerhard Schöttmer Auf dem Flughafen Frankfurt am Main wurde als Bestandteil des umfangreichen Flughafenausbaus eine Zubringerleitung (Feederleitung) erstellt. Im Rahmen der Erweiterung des Flughafens wird auch das bestehende Hydranten-Betankungssystem erweitert, über das die erforderlichen Kerosinmengen vom Tanklager zu den Betankungs positionen für die Flugzeuge transportiert werden. Für den Einbau der hierfür vorgesehenen Stahlrohre DN 500 mit PEund Betonumhüllung sowie die Verlegung von weiteren Kabelschutzrohren DN 100 wurde ein vorhandener Tunnel genutzt, der das gesamte Start- und Lande bahnsys- tem unterquert. |
Auswahl geeigneter Bentonitsuspensionen für die Schmierung beim Rohrvortrieb Dr.-Ing. Britta Schößer, Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes, Dipl.-Geol. Steffen Praetorius, Dr.-Ing. Marc Peters Beim Rohrvortrieb kommt es darauf an, Vortriebsstillstände, erhöhte Pressenkräfte und Verzögerungen infolge einer erhöhten Mantelreibung entlang des Rohrstrangs zu vermeiden. Dies gelingt durch die gezielte Injektion einer Bentonitsuspension in den Ringspalt, deren rheologische Parameter an die bestehenden geologischen Randbedingungen der Vortriebsmaßnahme angepasst sind. Das Schmiermittel in Verbindung mit einer gut funktionierenden Schmiertechnik (z. B. ein automatisches Schmiersystem) vermindert das Risikopotenzial während des Vortriebs und kann die erreichbare Vortriebslänge erhöhen. |
Spülbildkontrolle und Betriebsoptimierung bei der Enteisenung und Entmanganung Dipl.-Ing. Dr. Dieter Stetter, Dipl.-Ing. Helmut Rudow, Dr.-Ing. Andreas Nahrstedt In der Praxis der Beratung und Optimierung von Wasseraufbereitungsanlagen zur Enteisenung und Entmanganung sind immer wieder Konstruktionen und Betriebsweisen zu sehen, die zu hohen mittleren Filtrattrübungen, hohem Spülwasserverbrauch oder Betriebsstörungen führen. Anhand einer knappen Erläuterung von Grund -lagen und praktischen Beispielen zur Filterkonstruktion, zur Spülung und zur Inbetriebsetzung werden nachteilige Details von Konstruktion und Betrieb bewertet und umgesetzte Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt. |
Betriebserfahrungen mit neuer Technik – Wasserbeileitung „Projekt Knoblauchsland“ Dipl.-Geol. Udo Kleeberger, Dipl.-Geol. Dr. Werner Reiländer Das Knoblauchsland nördlich von Nürnberg sichert seit Generationen die regionale Versorgung mit frischem Feldgemüse. Da die örtlichen Grundwasservorräte für die Beregnung nicht mehr ausreichen, wurde an der Rednitz in Fürth Uferfiltrat erschlossen und über eine komplexe Anlage (Rohrleitungen, Speicherbecken) in das Verbandsgebiet transportiert und dort verteilt. Die hoch ergiebigen Flachbrunnen erschließen den quartären Grundwasserleiter vorflutnah als vollkommene Brunnen. Durch die Lage der Brunnen in einem innerstädtischen, parkähnlichen Gelände und zur möglichst schonenden Ausnutzung der Grundwasservorräte (Aufstieg von hoch mineralisiertem Tiefengrundwasser) sind besondere Vorgaben beim Bau und im Betrieb der Anlage einzuhalten. |
Geothermiekraftwerke konform in Verkehr bringen, in Betrieb nehmen und sicher betreiben Dipl.-Ing. Günter Hein Kein Tiefengeothermie-Projekt gleicht dem anderen. Das erschwert die vorgeschriebenen Verfahren zum Inverkehrbringen und zur Inbetriebnahme der Anlagenkomponenten. Verzögerungen, Zusatzkosten und Sicherheitsmängel können Folgen sein und den wirtschaftlichen Betrieb gefährden. Der Beitrag zeigt, was bei Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von Geothermieanlagen zu beachten ist. |
Aufbau eines Frühwarnsystems zur Überwachung von Brunnenalterungen Dr.-Ing. Thomas Gutzke, Dipl.-Ing. Egbert Graf Die Liste an Fragen, die sich Wasserversorger und Ingenieurbüros stellen müssen, die den reibungslosen und wirtschaftlichsten Betrieb von Wasserversorgungsanlagen gewährleisten sollen, ist lang und komplex. Zwei hessische Zweckverbände haben sich mit ihrem Softwareanbieter und einem Ingenieurbüro zusammengetan und Wege erarbeitet, um in einer digitalen Brunnenakte alle Brunnen-Stammdaten – beginnend von den ersten Vorerkundungen, über die gesamte Betriebsdauer, bis hin zum Rückbau – zu dokumentieren. Darüber hinaus werden täglich ausgewählte Daten automatisiert aus den jeweiligen Prozessleitsystemen (PLS) in die GW-Manager-Datenbank übernommen, um anhand „virtueller Pumpversuche“ alle Kennzahlen der Brunnenalterung kontinuierlich verfolgen und zeitnah die entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können. |