Wasserwirtschaft 9 / 2011


68 Jahre nach Jambor: Untersuchungen zum Einfluss einer Wehrschwelle
Dr.-ing. Michael Gebhardt, Dipl.-Ing. (FH) Udo Pfrommer, Dipl.-Ing. (FH) Fabian Belzner, Prof. Dr.-Ing. Norbert Eisenhauer
Jambor-Schwellen haben den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer hydraulisch optimierten Form einen geringeren Aufstau nach Oberwasser erzeugen als herkömmliche Wehrschwellen. Bei nahezu gleichbleibender hydraulischer Leistungsfähigkeit können damit die Bauhöhen der beweglichen Verschlüsse und die Kosten reduziert werden. Obwohl Jambor-Schwellen seit Jahrzehnten in Verbindung mit beweglichen Wehrverschlüssen zur Anwendung kommen, ist der direkte Zusammenhang zwischen der Schwellenhohe, den Ober- und Unterwasserrandbedingungen sowie dem sich ergebenden Aufstau bis heute nicht systematisch untersucht worden. Auf Grundlage umfangreicher Versuche an einer wasserbaulichen Versuchsrinne konnte ein dimensionsloses Bemessungsdiagramm entwickelt werden, das es erlaubt, den Aufstau schon in der Planungsphase abzuschätzen, um so eine möglichst hohe Wehrschwelle bei optimaler hydraulischer Leistungsfähigkeit zu erzielen.
Turbulente Strukturen als Erfolgskriterium von Fischaufstiegsanlagen
Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Matthias Haselbauer, Prof. Carlos Barreira Martinez
In den letzten Jahren wurde in einer Vielzahl von Publikationen die These vertreten, dass zur Dimensionierung von beckenartigen Fischaufstiegsanlagen neben den Beckenabmessungen, den Strömungsgeschwindigkeiten und den Energiedissipationsraten weitere Strömungsparameter maßgeblichen Einfluss auf die Funktionalität von derartigen Anlagen haben könnten. Zur Validierung eines weiteren Parameters, dem Vorhandensein turbulenter Strukturen, werden im Rahmen des vorliegenden Artikels Ergebnisse aus Strömungssimulationen eines Schlitzpasses sowie mögliche Einflüsse von turbulenten Strukturen auf die Erfolgsrate von Fischaufstiegsanlagen diskutiert.
Verminderung von Bodenerosion durch nachhaltige Bodenbewirtschaftung
Ao. Univ. Prof. DI Dr. Andreas Klik, Univ. Ass. Dipl.-Ing. Stefan Strohmeier
Seit 1994 werden an drei Standorten in Niederösterreich Versuche durchgeführt, um die Auswirkungen unterschiedlicher Bodenbearbeitung auf Erosion, Oberflächenabfluss, Nahrstoff- und Pestizidverluste sowie auf den Pflanzenertrag zu untersuchen. Es zeigt sich, dass Systeme mit reduzierter Bearbeitungsintensität einen wirkungsvollen Erosionsschutz bei gleichzeitiger Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit darstellen. Nichtsdestotrotz müssen zusätzlich standortspezifische Bedingungen bei der Auswahl der geeigneten Schutzmaßnahme berücksichtigt werden.
Strömungsvisualisierung auf Blocksteinrampen in Riegelbauweise
Prof. Dr.-Ing. habil. Mario Oertel
Blocksteinrampen stellen eine naturnahe Lösung zur Überwindung größerer Höhenunterschiede in Fließgewässern dar, um diese bei Einhaltung bestimmter Randbedingungen ökologisch durchgängig zu gestalten. Eine besondere Ausführung sind Blocksteinrampen in Riegelbauweise, mit denen ein beckenartiger Abbau des Gefälles erzeugt wird. Derzeit existieren nur wenige Forschungsprojekte in Bezug auf diesen speziellen Fall von Rampen, wobei aussagekräftige Strömungsvisualisierungen fast gänzlich fehlen. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich demnach mit der Strömungsvisualisierung auf Blocksteinrampen in Riegelbauweise und zeigt unterschiedliche Strömungsphänomene und Abflusszustände auf dem Bauwerk.
Erste sichere Nachweise von Schweinswalen im Emsästuar
Dr. Uwe Walter, Dipl.-Ing. Stella Mansky,
Schweinswale sind die häufigsten Wale in deutschen Küstengewässern, dennoch ist immer noch wenig über ihre Ökologie bekannt, insbesondere über ihre Häufigkeit und Verbreitung im Emsästuar. In diesem Beitrag wird gezeigt, wie mit akustischen Unterwassermikrofonen die ersten sicheren Nachweise im Emsästuar erzielt wurden. An fünf Standorten wurden seit Oktober 2009 zwischen Ems-km 37 und 75 Klickdetektoren betrieben. Die Auswertung der Daten zeigte eine Attraktivität des äußeren Ästuars für Schweinswale, bei abnehmender Häufigkeit im inneren Teil des Ästuars.
Temperaturmanagement der Wupper im Bereich der Kraftwerke Barmen und Elberfeld
Dr. Michael Windmann, Prof. Dr. Göran Kauermann, Dr. Andreas Hoffmann, Joachim Tischbierek, Dipl.-Ing. (FH) Volker Leonhard
Durch die Einrichtung eines prognosebasierten Temperaturmanagements in der Wupper werden die Lebensbedingungen für natürlich vorkommende Fischarten unterhalb der thermischen Kraftwerke entschieden verbessert. Erreicht wird dies durch die Bestimmung ökologisch gerechtfertigter Obergrenzen der Wassertemperatur und einer statistischen Prognose der Wassertemperatur in Verbindung mit der Kühlwassereinleitung der Kraftwerke in Wuppertal.
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