Akzeptanz und Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie in der Wasserwirtschaftsverwaltung Marc Daniel Heintz, Prof. Dr. Jürgen Pohl Die 2007 erlassene EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie richtet den Umgang mit Hochwasser neu aus, indem sie eine systematische Risikoanalyse einfuhrt. Die ersten Reaktionen fielen in Deutschland gemischt aus: es gab sowohl Skepsis als auch Zuspruch. Eine Studie der Universitat Bonn zielte darauf ab, die Akzeptanz in der Wasserwirtschaftsverwaltung zu ueberpruefen sowie Chancen und Problemen bei der Implementation aufzuzeigen. Hierzu wurden Expertengesprache im Rhein-Einzugsgebiet durchgefuehrt. |
Modellierung historischer Abflussverhältnisse für die Hochwasserprognose Dipl. Hyd. Franziska Kirsch, Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Pohl Um historische Durchflussangaben an Flüssen, die in die Hochwasserstatistik eingehen, überpruefen und bewerten zu können, werden 1-D- und 2-D-Wasserspiegellagenberechnungen unter Verwendung historischer morphologischer Daten durchgeführt. Die Methodik sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen werden am Beispiel der Elbe im Stadtgebiet von Dresden erläutert. Es wird deutlich, dass die notwendigen Korrekturen auch Auswirkungen auf die Hochwasserstatistik und damit auf die Schutzgrade haben. |
Grundlagen der Gewässermorphologie – immer noch ein Stiefkind der Wasserwirtschaft? Dipl.-Ing. Wolfgang Range In der Europaischen Wasserrahmenrichtlinie wird der „gute Zustand“ bzw. das „gute ökologische Potenzial“ der Fliessgewässer gefordert. Hierzu hat die 64. Umweltministerkonferenz auf das erforderliche Ziel einer weiteren Verbesserung von Gewässerstruktur und Durchgangigkeit hingewiesen. Die Strukturen in und an unseren Fliesgewässern sowie ihre laufende Umformung bilden die Voraussetzung für die natürliche biologische Vielfalt und den Artenreichtum. Die gegenseitige Beeinflussung von Abfluss, Morphologie und Biologie ist von zentraler Bedeutung fur alles Leben in und an den Gewässern. Im Beitrag werden die Natur gegebenen Veränderungen des Ökosystems Fliesgewasser, die morphologischen Prozesse und die gewaltigen, in diesem System wirkenden Krafte angesprochen; ferner die für die Arbeit an unseren Gewassern zu ziehenden Folgerungen und grundlegenden Anregungen. Damit soll verdeutlicht werden, dass unsere Gewässer eben keine Spielwiese sind, in welcher der Mensch vorwiegend nach mehr oder minder optischen Gesichtspunkten wirken und gestalten darf. |
Ein praktisches Berechnungsverfahren zur Regulierung von Dränsystemen durch Kulturstaue Prof. a. D. Dr. Isidor Storchenegger, Dipl.-Ing. Barbara Bohne, Prof. a. D. Dr. Dr. h. c. Peter Widmoser Mit Hilfe von Stauwehren kann der Grundwasserstand in Dränflächen so gesteuert werden, dass den Belangen der Landwirtschaft, des Hochwasserschutzes und der Gewässergüte Rechnung getragen wird. Für die Wechselwirkungen zwischen Niederschlag, Grund- und Vorfluterwasserstand, Dränabfluss und Abfluss über ein Wehr wurde ein auf Excel basierendes, leicht anwendbares Berechnungsverfahren entwickelt. Beispielrechnungen zeigen Möglichkeiten des vorbeugenden Hochwasserschutzes in verschiedenen Böden, den Einfluss des Dränabstandes und der Krautungshäufigkeit im Vorfluter auf die Funktionsweise des gesamten Systems. |
Große Laufwasserkraftwerke im Einzugsgebiet der Elbe Prof. Dr. Udo Rindelhardt In Deutschland ist die Grenze zwischen sogenannten großen und kleinen Wasserkraftanlagen (WKA) bei einer Generator-Leistung von 1 MW festgelegt. Die vorliegende Untersuchung stellt den aktuellen Stand der großen WKA im deutschen Elbe-Einzugsgebiet dar. An der Elbe selbst bestehen heute keine Voraussetzungen (Staustufen) für die Nutzung der erheblichen Wasserkräfte (etwa 1 TWh/a). Die 32 an den Nebenflüssen der Elbe arbeitenden WKA haben eine Leistung von insgesamt etwa 60 MW, wovon 52 MW etwa zu gleichen Teilen auf die Flussgebiete der Saale und der Mulde entfallen. Neubaumöglichkeiten für weitere WKA an bestehenden Stauanlagen mit einer Leistung von 16 bis 18 MW werden derzeit untersucht. |
Mit dem Wasser im Kleinen Aralsee kehrt Leben zurück M. Sc. Gundula Klämt Der Aralsee verlandete während der Sowjetzeit durch viel zu große und technisch uneffiziente Bewässerungssysteme zu einer Salzwüste. Nachdem die eurasischen Regionen ihre Unabhängigkeit innerhalb der GUS erlangten, wurde der abgetrennte Nordteil des Aralsees durch den Kokaral-Staudammbau und sieben Stauwerke im kasachischen Syrdarja- Flussbett gerettet. Doch noch hat der Kleine Aralsee seinen ursprünglichen Wasserstand nicht erreicht, so dass der Hafen von Aralsk unverändert trocken liegt. Der Internationale Fonds für die Rettung des Aralsees schlug darum Varianten für einen weiteren Wasseranstieg vor. |