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UN-Wissenschaftlerinnen und UN-Wissenschaftler machen bei Side Event des BMUV in Sharm El-Sheikh auf Bedeutung einer nachhaltigen Ressourcennutzung für die Lösung der planetaren Dreifachkrise aufmerksam
Ohne Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sind die Klimaziele nicht zu erreichen. Erstmalig kamen bei einem vom Bundesumweltministerium und dem Weltressourcenrat (International Resource Panel, IRP) organisierten COP27 Side Event Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Weltklimarates (IPCC), des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) und des Weltressourcenrates (IRP) zusammen, um über Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft zu sprechen. Die Veranstaltung fand am "Tag der Lösungen" auf der Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Sharm El-Sheikh statt.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die die Veranstaltung gemeinsam
mit dem kolumbianischen Vizeminister Francisco Canal eröffnet hatte:
"Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist einer der Schlüssel zur
Lösung der drei existentiellen Krisen, die wir Menschen verursacht
haben, Klimakrise, Verschmutzungskrise und die Krise des Artensterbens.
Die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Vereinten Nationen
muss fortgesetzt werden, denn der Blick auf Ressourcen und
Kreislaufwirtschaft ist in seiner Bedeutung bisher unterschätzt worden.
Nur gemeinsam können wir die globalen Herausforderungen bewältigen, die
das Leben auf unserem Planeten und das Überleben der Menschheit akut
gefährden. Deutschland steht hier auch in Zukunft als verlässlicher
Partner bereit."
Nach Berechnungen des Weltressourcenrates sind rund die Hälfte der
globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des
Biodiversitätsverlusts und der Wasserknappheit auf die Gewinnung und
Verarbeitung von Ressourcen zurückzuführen.
Die Erkenntnis, dass nur ein nachhaltiger Umgang mit den planetaren
Ressourcen und eine effektive Kreislaufwirtschaft das Klima schützt,
hatten die G7-Staaten unter deutschem Vorsitz bereits im Mai dieses
Jahres in der "Berlin Roadmap" festgehalten. Dies war jetzt auch
Grundlage der Veranstaltung "Beyond decarbonization: Tackling the triple
planetary crisis through resource efficiency and circular economy" am
deutschen Pavillon bei der Weltklimakonferenz.
Gemeinsam diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der drei Räte der
Vereinten Nationen, wie Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft zur
Bekämpfung der planetaren Dreifachkrise aus Klimawandel,
Biodiversitätsverlust und Verschmutzung beitragen können. Dabei warben
Izabella Teixeira (IRP), Janez Potocnik (ebenfalls IRP), Jim Skea (IPCC)
und Josef Settele (IPBES) unter anderem dafür,
Kreislaufwirtschaftslösungen stärker in Klima- und Biodiversitätspolitik
zu integrieren. Bisher sei das Klimaschutzpotential der
Kreislaufwirtschaft bei weitem noch nicht ausgenutzt. Das weltweite
Wirtschaftswachstum müsse vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden.
In ihrem Schlusswort beim Side Event im Deutschen Pavillon hob
Bundesumweltministerin Lemke die herausragende Bedeutung der
Wissenschaft für die politische Arbeit hervor: "Deutschland wird sich im
Kreis der G7 und darüber hinaus dafür einsetzen, dass es nicht bei der
einmaligen Zusammenkunft der beteiligten UN-Institutionen
bleibt. Wenn die Veranstaltung am deutschen COP-Pavillon zu einer
regelmäßigen und engen Zusammenarbeit führen würde, wäre das ein
nachhaltiger Gewinn für das Weltklima."
Moderiert wurde die Diskussion zwischen den Panellistinnen und Panellisten von Giovanna Valverde Stark, Botschafterin Costa Ricas in Kenia und Co-Vorsitzende des 10 Year Framework of Programmes on Sustainable Consumption and Production (10YFP). Sie wies dabei auch auf die kürzlich veröffentlichte Globale Strategie zu Nachhaltigem Konsum und Produktion hin, die viele der diskutierten Themen aufgreife.
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