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Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt rückt Schutz und Bedeutung bedrohter Tier-, Pflanzenarten und Ökosysteme in den Fokus
Angesichts der globalen Artenkrise und des
ungebremsten Verlustes gesunder Natur wirbt Bundesumweltministerin
Steffi Lemke dafür, das Motto des heutigen Internationalen Tages der
biologischen Vielfalt – „Eine gemeinsame Zukunft für alles Leben auf der
Erde“ zum Leitmotiv für politische Entscheidungen zu machen. Heute vor
dreißig Jahren wurde die Internationale Konvention zum Schutz der
biologischen Vielfalt unterzeichnet. Dennoch besteht beim Zustand der
biologischen Vielfalt ungemindert dringender Handlungsbedarf. Nur durch
gemeinsame und gezielte Anstrengungen kann das Überleben von Fauna,
Flora und der Menschheit auf unserem Planeten sichergestellt werden.
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke: „Gesunde
Moore und Wälder, saubere Flüsse und Meere oder grüne Oasen in Städten:
Intakte Ökosysteme bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen
Lebensraum und helfen gleichzeitig auch im Kampf gegen die Klimakrise.
Ohne die Vielfalt unserer Arten und Lebensräume ist unsere gemeinsame
Zukunft in Gefahr. Daher setze ich mich national wie international
gezielt für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Schützen wir die
Natur und stärken ihre natürlichen Funktionen, trägt dies auch
unmittelbar zum Klimaschutz bei. Deshalb habe ich bereits im März
Eckpunkte für ein Vier-Milliarden-Euro-Programm für natürlichen
Klimaschutz vorgestellt, treibe eine ambitionierte Weiterentwicklung der
Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt voran und habe im
Bundeshaushalt 2022 einen Bundesnaturschutzfonds verankert.“
Der Zustand der biologischen Vielfalt hat sich dramatisch
verschlechtert: Laut Weltbiodiversitätsrat könnten eine Million Tier-,
Pflanzen-, und Pilzarten im Laufe des 21. Jahrhunderts aussterben. Ganze
Lebensräume wie Korallenriffe sind in ihrer Existenz bedroht. Deshalb
ist es entscheidend, dass auf der kommenden Weltnaturkonferenz ein neuer
globaler Rahmen für biologische Vielfalt mit konkreten, messbaren und
überprüfbaren Zielen verabschiedet wird. Deutschland setzt sich zum
Beispiel gemeinsam mit anderen Staaten dafür ein, jeweils 30 Prozent der
globalen Landes- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Es geht
dabei aber nicht nur um neue Ziele – noch wichtiger ist, dass diese
Ziele auch effektiv umgesetzt werden. „Artenschutz ist ein
existentielles Anliegen, das ganz oben auf die globale Agenda gehört.
Deshalb wird das Thema auch in der kommenden Woche bei den
G7-Verhandlungen einen besonderen Stellenwert haben. Dafür setze ich
mich mit Nachdruck ein,“ so Bundesumweltministerin Lemke.
Um gegen die doppelte Krise des Artenaussterbens und der Klimakrise
anzugehen, ist vor allem auch nationales Handeln dringend erforderlich.
Denn die Auswirkungen der Klimakrise und der Verlust der biologischen
Vielfalt sind auch bei uns bereits deutlich zu spüren. Das
Bundesumweltministerium setzt mit den folgenden Maßnahmen gezielt an
verschiedenen Stellen an, um gleichzeitig der Biodiversitäts- und
Klimakrise gemeinsam zu begegnen, um so die Arten und ihre Lebensräume
zu schützen.
Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz
Das „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ setzt
an der Schnittstelle von Natur- und Klimaschutz an: Bis 2026 werden wir
vier Milliarden Euro in den natürlichen Klimaschutz investieren. Damit
werden wir etwa Moore wiedervernässen, Auen renaturieren sowie Wälder,
Böden, Gewässer und Meere erhalten und schützen. Denn naturnahe
Ökosysteme können Treibhausgase binden und bieten gleichzeitig
Lebensräume für Pflanzen und Tiere. So sichern wir unsere natürlichen
wie ökonomischen Lebensgrundlagen und erhöhen deren Widerstandsfähigkeit
gegen die Folgen der Klimakrise, wie Dürre oder Überflutung.
Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt
Die Neuauflage der Nationalen Strategie zur
Biologischen Vielfalt mit einem Zielkatalog, Maßnahmen und gezielter
Förderung wird das zentrale Instrument sein, um den globalen
Biodiversitätsrahmen – ebenso wie die EU-Biodiversitätsstrategie
– in Deutschland ambitioniert umzusetzen. Im Zuge der Neuauflage der
Strategie sollen außerdem wichtige bisher fehlende oder unzureichend
behandelte Themen aufgenommen werden, zum Beispiel die erneuerbaren
Energien, der Insektenschutz oder der Meeresschutz. Die Zielerreichung
soll besser messbar und damit nachprüfbar sein.
Bundesnaturschutzfonds
Mehr Geld soll auch in den neuen
Bundesnaturschutzfonds fließen, der die bisherigen Einzelförderprogramme
des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums zusammenfasst und
insbesondere um ein Artenhilfsprogramme erweitert. Damit sollen
insbesondere vorbeugend Schutzmaßnahmen für Arten ergriffen werden, die
durch die Erzeugung erneuerbarer Energien besonders betroffenen sind. In
der Finanzplanung für 2022 bis 2026 werden für den
Bundesnaturschutzfonds Mittel in Höhe von mehr als einer halben
Milliarde Euro eingeplant. Das sind rund 176 Millionen Euro mehr als
nach bisheriger Planung. Damit stehen auch für das erfolgreiche
Bundesprogramm Biologische Vielfalt wieder mehr Mittel zur Verfügung.
Copyright: | © Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (22.05.2022) | |