DGAW-Positionspapier: Forderungen an die Ampel-Koalition zur Kreislaufwirtschaft

Die Sondierungen der voraussichtlich an einer Ampel-Koalition beteiligten Parteien sind abgeschlossen. Die Ergebnisse haben die drei beteiligten Parteien in einem Sondierungspapier zusammengefasst. Klimaschutz ist eines der zentralen Themen. Die DGAW bedauert jedoch, dass bei den Sektoren weder die Abfallwirtschaft genannt ist, noch auf die Ressourcenschonung oder Bioökonomie eingegangen wird.


Die Sondierungen der voraussichtlich an einer Ampel-Koalition beteiligten Parteien sind abgeschlossen. Die Ergebnisse haben die drei beteiligten Parteien in einem Sondierungspapier zusammengefasst. Auf internationaler Ebene werden als ĂŒbergeordnete Ziele die KlimaneutralitĂ€t und die konsequente Umsetzung des European Green Deals unter Einhaltung der SDGs der Vereinten Nationen klar benannt.

Auf nationaler Ebene wird zum Thema Klimaschutz ausgefĂŒhrt: „Alle Sektoren werden einen Beitrag leisten mĂŒssen: Verkehr, Bauen und Wohnen, Stromerzeugung, Industrie und Landwirtschaft“. Der Kohleausstieg soll bereits 2030 erfolgen; die Erneuerbaren sollen ab 2022 weiter ausgebaut und die EEG-Umlage beendet werden. Zugleich soll das Brennstoffemissionshandelsgesetz und der europĂ€ische Emissionshandel im Sinne des EU-Programms „Fit for 55“ ĂŒberarbeitet werden.

Die DGAW bedauert, dass bei den Sektoren weder die Abfallwirtschaft genannt ist, noch auf die Ressourcenschonung oder Bioökonomie eingegangen wird, obwohl der Fokus des europĂ€ischen Green Deal auf dem Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft liegt, was im Aktionsplan fĂŒr die Kreislaufwirtschaft mit Maßnahmen und Initiativen untermauert wird.


Gerade die aktuellen LieferengpĂ€sse, die mit langen Wartezeiten, Materialknappheit, ProduktionsausfĂ€llen und extrem steigenden Energiepreisen einhergehen, zeigen, dass sich Deutschland zu abhĂ€ngig gemacht hat von anderen Staaten außerhalb der EU. Als rohstoffarmes Land gilt es deshalb besonders, Ressourcen zu schonen, zurĂŒckzugewinnen und im Kreislauf zu fĂŒhren und damit zugleich den Energiebedarf zu verringern.


Die DGAW fordert deshalb:

  • Steuerliche Anreize zur Förderung des Einsatzes von Recyclingrohstoffen
  • Förderung von regionalen KreislĂ€ufen und Kaskadennutzung 
  • Besteuerung des Ressourcenverbrauches zur Schaffung und Förderung von MĂ€rkten fĂŒr Recyclingrohstoffe
  • Besteuerung von PrimĂ€rrohstoffen
  • EinfĂŒhrung von Substitutionsquoten zur messbaren Bewertung des Ersatzes von PrimĂ€rrohstoffen durch Recyclingprodukte
  • EinfĂŒhrung einer Produktrahmenrichtlinie zur Förderung eines nachhaltigen Produktdesigns: Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit, RecyclingfĂ€higkeit, Ausweisen von Rezyklatanteilen
  • EinfĂŒhrung eines digitalen Produktpasses zur Sicherung aller Produktinformationen ĂŒber den gesamten Lebenszyklus
  • Vorrang der nachhaltigen Beschaffung in allen Bereichen des Beschaffungssystems der  öffentlichen Hand
  • UnterstĂŒtzung des Verbraucherverhaltens durch Erarbeitung einer bundesweit einheitlichen Kennzeichnung von nachhaltigen Produkten sowie der Förderung von
  • Beratung fĂŒr BĂŒrger*innen und Unternehmen 
  • Förderung von Forschung in alle Recyclingverfahren sowie zur Erstellung von Life Cycle Assessments
  • Forschungsförderung im Bereich Sortiertechnologien
  • EU-weites Deponieverbot fĂŒr unbehandelte SiedlungsabfĂ€lle, VerkĂŒrzung der Übergangsregelungen
  • Förderung der thermischen Abfallbehandlung zur Sicherstellung der sachgerechten  Entsorgung und energetischen Nutzung nicht verwertbarer Abfallfraktionen.
  • Förderung thermischer Abfallbehandlung mit energetischer Nutzung, soweit die Anlagen als Schadstoff- und Volumensenke sowie Garant langfristiger
  • Entsorgungssicherheit und Stadthygiene fĂŒr nicht vermeidbare und stofflich verwertbare AbfĂ€lle dienen.
  • Transformation des Abfallrechts in ein Stofffluss- oder Produktrecht 
     

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Copyright: © DGAW - Deutsche Gesellschaft fĂŒr Abfallwirtschaft e.V. (22.10.2021)
 
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