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Neue Grundwasserdatenbank erfasst bundesweit Nitratgehalt der Trinkwasserressourcen
Mit der neuen Grundwasserdatenbank Nitrat erfassen
die Branchenverbände BDEW, DVGW und VKU bundesweit die Nitratbelastung
des Grundwassers. Die Datenbank gleicht einer "Wareneingangskontrolle"
der Wasserwerke. Die Datenbank umfasst aktuell 1.100 Vorfeldmessstellen
und 3.700 Rohwasserentnahmestellen mit zusammen über 50.000
Nitratanalysen. Ziel der Initiative ist es, die Nitratbelastung in den
Wasserschutz- und Einzugsgebieten der Trinkwasserbrunnen systematisch zu
dokumentieren. Daraus sollen gezielte Gegenmaßnahmen abgeleitet werden.
Schon die ersten Auswertungen zeigen, dass dringender Handlungsbedarf
besteht: An 25 Prozent der Vorfeldmessstellen wird der Grenzwert von 50
Milligramm Nitrat pro Liter überschritten. In der Spitze werden sogar
Werte bis 400 Milligramm Nitrat pro Liter erreicht.
Noch
verhindert das natürliche Nitratabbauvermögen der Böden, dass das Nitrat
die Trinkwasserbrunnen erreicht. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass
dieses Abbauvermögen in einigen Regionen bereits deutlich nachlässt. Es
droht die Gefahr, dass dann immense Nitratfrachten an den
Trinkwasserbrunnen ankommen.
Das Nitrat stammt überwiegend aus
der Überdüngung der landwirtschaftlichen Flächen: Was die Pflanzen
nicht aufnehmen, kann ins Grundwasser sickern und die
Trinkwasserressourcen gefährden. Es fehlt ein Instrument zur Erfassung
der Nährstoffströme, so dass geeignete Maßnahmen zum Gewässerschutz
getroffen werden können.
Die neue Düngegesetzgebung sieht eine
sogenannte Stoffstrombilanz vor, d.h. eine Bilanzierung der
Stickstoffmengen, die auf den Hof kommen und ihn wieder verlassen. BDEW,
DVGW und VKU begrüßen dies ausdrücklich. Denn nur durch eine umfassende
Nährstoffbilanzierung und deren verbindlich festgelegten Überwachung
kann eine Begrenzung der Stickstoffeinträge in die Gewässer erreicht
werden. Die neue Bilanzierung muss daher sofort und für alle Betriebe
kommen.
Für die Wasserversorgung ist es wichtig, dass eine
gewässerverträgliche Landbewirtschaftung in Deutschland zur Realität
wird. Die neue Grundwasserdatenbank bildet hierfür den zukünftigen
Referenzmaßstab, inwieweit sich das neue Düngerecht positiv auf die
Nitratgehalte in den Trinkwasserressourcen auswirkt.
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