Humus- und Nährstoffhaushalt im Ökolandbau

In einer Diplomarbeit, auf die wir an dieser Stelle hinweisen wollen, wird der Humus- und Nährstoffhaushalt im ökologischen Landbau untersucht. Die 17- jährigen Versuche wurden auf dem Lehrund Versuchsbetrieb Gladbacherhof durchgeführt, dem ökologisch bewirtschaftenden Versuchsstandort der Justus- Liebig-Universität Gießen. Es wird eine
dynamische Methode der Stickstoffbilanzierung verfolgt, bei der die Stickstoffund die Humusbilanz miteinander verbunden sind.

Ökologisch wirtschaftende Betriebe müssen auf ihren Ackerflächen einen hohen Humusgehalt anstreben, da durch den Verzicht auf leichtlösliche chemisch-synthetische Mineraldüngemittel die Ertragsleistungen im Wesentlichen über die Nährstofffreisetzungen aus der organischen Substanz bzw. aus Nachlieferungen des Bodens resultieren. Im Vergleich zur konventionellen Betriebsweise werden hohe Ernteerträge v.a. durch einen hohen Humusgehalt im Boden und ein höheres Niveau der Ab- und Umbauvorgänge im Boden realisiert. Risiken der Nährstoffauswaschung beziehen sich im ökologischen Landbau aufgrund der gewollt hohen Humusgehalte des Bodens v.a. auf Stickstoff bzw. Nitrat. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, liegt die Verlustrate an Stickstoff durch Auswaschung jedoch nicht höher als in dem von der Literatur bestätigten Bereich, der für die gesamte Landwirtschaft gilt. Dies zeigen die in den Versuchen durchgeführten Nmin- Untersuchungen des Bodens. Durch eine gute ökologische Praxis, etwa durch annähernd ganzjährige Bodenbedeckung, wird den Risiken der Nährstoffauswaschung entgegengewirkt. In diesem Zusammenhang leistet der Anbau von Winterzwischenfrüchten einen wichtigen Beitrag.

Zur Bilanzierung von Stickstoff wird ein dynamisches Modell genutzt (REPRO). In diesem sind die Parameter der Humusbilanz mit den Standortbedingungen der Fläche sowie mit den Ertragserwartungen und dem Düngerniveau verbunden. Die Humusbilanz wird also mit der Stickstoffbilanzgekoppelt. Bei einer positiven Humusbilanz, wie dies in den Versuchen der Fall ist, wird im Boden ein Stickstoffvorrat aufgebaut. Dies spiegelt sich in der Stickstoffbilanz als „Bestandsänderung  Boden“ wieder. Der Stickstoffvorrat wird durch Mineralisation der organischen Substanz, in der er gebunden ist, sukzessive abgebaut und dient der Nährstoffversorgung der angebauten Kultur. Es wird eine Analyse und Bewertung der Humus - und Nährstoffreproduktion auf Fruchtfolgeebene durchgeführt. Gleichfalls erfolgt eine Einschätzung der Phosphor- und Kaliumversorgung sowie der Bodenreaktion nach Maßgabe der VDLUFA-Versorgungsstufen.

Die Arbeit ist auf der Internetseite der Universität Gießen verfügbar.  Titel: „Analyse und Bewertung des Humus- und Nährstoffhaushaltes ackerbaulich genutzter Böden des Lehr- und Versuchsbetriebes Gladbacherhof“

Autor/Organisation: Reeb, D. Herausgeber: Professur für Organischen Landbau,

Universität Gießen Erscheinungsjahr: 2004
Publikationstyp: Diplomarbeit / Magisterarbeit



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