EU-Umweltzeichen fördert umweltverträgliche Schmierstoffe

Stavros Dimas: Bei der Vergabe der Umweltblume wurde ausgewogener Kompromiss erzielt

Brüssel. Unternehmen, die in Europa Schmierstoffe anbieten, können ab sofort das EU-Umweltzeichen beantragen, wenn das vertriebene Produkt geringe Auswirkungen auf die Umwelt hat. Zu den Schmierstoffen, die die Umweltblume tragen dürfen, gehören Hydrauliköle, Sägekettenöle, Zweitaktöle und Schmierfette, sofern sie die strengen Umweltkriterien erfüllen. Dies teilte EU-Umweltkommissar Stavros Dimas am 12. Mai in Brüssel mit.

Laut Dimas können sich Verbraucher ab sofort an der EU-Umweltblume orientieren, um sich für einen Schmierstoff zu entscheiden, der Wasser und Boden weniger belastet und zu geringeren Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid führt. Bei der Aufstellung der Umweltkriterien für diese Produktgruppe hat sich laut Stavros Dimas gezeigt, daß im gemeinschaftlichen System zur Vergabe eines Umweltzeichens eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie möglich ist, ohne dabei auf die Unterstützung von Umweltschutzgruppen verzichten zu müssen. Die vereinbarten Anforderungen seien ein ausgewogener Kompromiss, der das technisch Machbare mit ehrgeizigen Umweltzielen vereine.

Bei der Aufstellung der Kriterien, die Schmierstoffe für die Verleihung des Umweltzeichens erfüllen müssen, wurden demzufolge die folgenden wichtigen Umweltaspekte berücksichtigt: Toxizität in aquatischen Systemen wie Flüssen und Seen; biologische Abbaubarkeit (das heißt, wie leicht der Abbau in für die Umwelt unschädliche Bestandteile erfolgt); Kapazität zur Anreicherung in lebenden Organismen (einschließlich in der Nahrungsmittelkette) und Einsatz erneuerbarer Energiequellen bei der Schmierstoffherstellung. Ein besonderes Anliegen war es laut Stavros Dimas, die Anforderungen an die Prüfungen nicht unnötig zu erschweren.

Schmierstoffe für Kraftfahrzeuge gehören nicht zu dieser Produktgruppe des Umweltzeichens, da sich die Technologien, die zu ihrer Herstellung eingesetzt werden, von denen anderer Schmierstoffarten unterscheiden. Das schließe jedoch nicht aus, dass künftig auch Umweltkriterien für Kfz-Schmierstoffe aufgestellt werden, so Umweltkommissar Dimas.

Hintergrund
Das gemeinschaftliche System zur Vergabe eines Umweltzeichens wurde 1992 eingeführt, um Erzeugnisse und Dienstleistungen mit geringeren Umweltauswirkungen zu fördern. Hersteller, welche die für eine Produktgruppe festgelegten Umweltkriterien erfüllen, können das Umweltzeichen erwerben und ihre Erzeugnisse mit der Umweltblume auszeichnen. Die in den Mitgliedstaaten zuständigen Stellen unterstützen die Unternehmen, die sich um das Umweltzeichen bewerben wollen, informieren über das Verfahren zur Antragstellung und überprüfen die Einhaltung der Kriterien. Antragsteller müssen durch ausführliche Unterlagen nachweisen, wie sie die technischen Kriterien erfüllen.
Das EU-Umweltzeichen wird gegenwärtig an 25 verschiedene Produktgruppen vergeben, zum Beispiel Haushaltsgeräte, Papiererzeugnisse, Touristenunterkünfte und viele andere. Die Kriterien für weitere Produktgruppen wie Seifen und Haarwaschmittel, Druckerzeugnisse, Wärmepumpen und Möbel sind derzeit in Arbeit.
Mehr als 235 Genehmigungen wurden bisher für mehrere hundert verschiedene Produkte vergeben. In den letzten beiden Jahren sind die Verkaufszahlen von Produkten mit dem Umweltzeichen um mehr als 200 Prozent gestiegen. Die größten Steigerungsraten wurden in Italien, Dänemark, Frankreich und Spanien verzeichnet.

Nähere Informationen findet man im Internet unter http://europa.eu.int/ecolabel  und http://www.eco-label.com

Kontakt: Europäische Kommission, Generaldirektion Umwelt, Avenue de Beaulieu 5, B-1160 BrusselsEuropean Commission, B-1049 Brussels, Internet: http://europa.eu.int/comm/environment/index_en.htm, eMail: stavros.dimas@cec.eu.int.



Copyright: © Rhombos Verlag (18.05.2005)
 
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