Hochwasserwarnung und -information in Thüringen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Der Freistaat Thüringen ist im Gegensatz zu den beiden Flächenländern Rheinland-Pfalz und Sachsen nahezu ausschließlich als Hochwasserentstehungsgebiet einzuordnen. Größere Zuläufe wie Rhein oder Elbe mit Oberliegern in anderen (Bundes-) Ländern, gibt es in Thüringen nicht. Die bedeutendsten Zuflüsse von außerhalb sind die Saale sowie die Weiße Elster. Das bayerische Einzugsgebebiet der Saale besitzt eine Fläche von ca. 1 000 km². Allerdings findet sich auf dem weiteren Weg der Saale in Thüringen schon nach wenigen Kilometern Fließstrecke das Talsperrensystem der Saalekaskade, mit dem die Saaleabflüsse unterhalb sehr deutlich reguliert werden können. Die Weiße Elster besitzt ein noch etwas größeres Einzugsgebiet von ca. 1 250 km² oberhalb von Thüringen, das zum größten Teil in Sachsen liegt und noch kleinere tschechische Anteile besitzt. Durch die sächsischen Talsperren Pöhl, Pirk und Dröga kann auch der Hochwasserabfluss der Weißen Elster deutlich beeinflusst werden.

Das Juli-Hochwasser 2021 in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Das Hochwasserereignis im Juli 2021 im Ahrtal hat gezeigt, dass eine qualitativ hochwertige Niederschlagsvorhersage entscheidend eine Hochwasservorhersage beeinflusst. Es hat sich aber auch gezeigt, dass Einrichtungen, wie z. B. Brücken, einen wesentlichen Einfluss auf den beobachteten Wasserstand während eines Ereignisses haben können. Durch das Versagen von zahlreichen Brücken oberhalb von Bad Bodendorf könnten Schwallwellen entstanden sein, die dazu beigetragen haben könnten, dass weitere verlegte Brücken durch einen zusätzlichen Impuls gebrochen sind und eine Vielzahl an Brücken in einer Art Dominoeffekt Schaden genommen haben.

Hochwasserfrühwarnung in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Die seit 2008 in Rheinland-Pfalz zunächst nur auf der Internetseite dargestellte Frühwarnkarte wurde in den letzten Jahren um E-Mail-Benachrichtigungen und Meldungen über Warn-Apps erweitert. Eine systematische Analyse der Frühwarnungen seit 2009 ergab, dass 79 % der insgesamt 47 Warnungen Treffer waren und 21 % Fehlalarme. Bei den 15 verpassten Ereignissen handelte es sich größtenteils um direkt nach Starkregen auftretende Sturzfluten, die mit den vorhandenen Wetterdaten nicht korrekt vorhersagbar waren. Die Kommunikation der Vorhersageunsicherheit als wichtige weitere Zusatzinformation ist aktuell ein zentrales Weiterentwicklungs-Vorhaben.

Das neue DWA-Merkblatt Hochwasserrisikokommunikation
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Dieser Beitrag gibt einen Überblick zum Merkblatt Risikokommunikation der DWA. Es werden wesentliche Akteure und Ziele der Kommunikation beschrieben. Ziele sind u. a. verbesserte Bewusstseinsbildung: Überflutungen als reales Risiko vermitteln; eigene Handlungen der Betroffenen fördern: Eigenvorsorge stärken; neue Risiken meiden: Schadenspotenziale vermeiden; Betroffene von (Schutz-) Maßnahmen vor Ort: Vertrauen entwickeln und Konflikte managen. Zusammenfassend werden wesentliche Schritte einer Kommunikationsstrategie skizziert.

Hochwasserfrühwarnung in Sachsen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Kleine Gewässer können infolge intensiver Niederschläge und/ oder Schneeschmelze innerhalb nur kurzer Zeit stark anschwellen; im Extremfall steigt der Abfluss fast zeitgleich mit dem Einsetzen des Niederschlags an. Pegelbasierte Warnungen (auf Basis von Wasserstandbeobachtungen an Hochwassermeldepegeln) und zentimetergenaue, zeitscharfe Vorhersagen des Wasserstandes sind unter diesen Bedingungen nicht möglich, da einerseits die Zeitspanne zwischen auslösendem Starkregen und Wasserstandanstieg sehr kurz ist und andererseits Starkniederschläge räumlich, zeitlich und mengenmäßig derzeit nicht hinreichend genau vorhergesagt werden können. Für kleine Einzugsgebiete ist aber sehr wohl eine regionale Abschätzung der aktuellen Hochwassergefährdung möglich.

Herausforderungen im Einsatz des THW bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe 2021
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die operativ taktische Organisation für den Zivilschutz des Bundes. Sie untersteht dem Bundeministerium des Innern und für Heimat (BMI). Seit ihrem Gründungsjahr im Jahr 1950 gewährleisten THW-Einsatzkräfte, dass Menschen in Not so schnell wie möglich Hilfe erhalten. Aktuell engagieren sich bundesweit mehr als 80 000 Männer und Frauen ehrenamtlich in 668 Ortsverbänden. Davon sind mehr als 12 000 Mädchen und Frauen. Hauptamtlich beschäftigt das THW rund 1 800 Mitarbeitende und es gibt zusätzlich bis zu 2 000 Bundesfreiwilligendienst-Plätze pro Jahr. Somit arbeiten 97 % der THW-Angehörigen als Ehrenamtler und engagieren sich in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent Hilfe leisten zu können.

Hochwasser 2021 in Bayern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
In den Sommermonaten des Jahres 2021 ist es, wie in anderen Teilen Deutschlands, auch in Bayern durch Starkniederschläge und langanhaltenden Dauerregen zu Überflutungen und extremen Hochwasserereignissen gekommen. Beispiele sollen das verheerende Ausmaß verdeutlichen. In drei Landkreisen wurde als Folge der Katastrophenfall ausgerufen. Solche Ereignisse können ein enormes Schadenspotenzial entfalten und werden mit fortschreitendem Klimawandel häufiger erwartet. Daher sollen auch Maßnahmen zum Umgang mit der Gefahr durch Überflutungen infolge von Starkregenereignissen aufgezeigt werden.

Einsatz des Copernicus-EMS beim Hochwasser 2021 in Rheinland-Pfalz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2022)
Der Copernicus Emergency Management Service wurde Mitte Juli 2021 von der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit weiteren Bundesländern zur Beobachtung des Hochwasserereignisses aktiviert. Er lieferte daraufhin sehr schnell auf Fernerkundungsdaten basierende Auswertungen zu überfluteten Flächen und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Diese Informationen waren insbesondere in der Frühphase ein wesentliches Element für die Bewältigung des Hochwasserereignisses.

Ein vereinfachtes Verfahren zur Abschätzung des Wirkungsgrades von kleinen Hochwasserrückhaltebecken
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2022)
Die Berechnung der hochwassermindernden Wirkung (vieler) kleiner Rückhaltebecken ist aufwändig, da hierfür mindestens ein ingenieurhydrologisches Niederschlag-Abfluss-Modell erforderlich ist. Vorgestellt wird ein Regionalisierungsverfahren, mit dem die Wirkung von Kleinrückhalten schnell und einfach abgeschätzt werden kann.

Was haben wir aus dem Hochwasser 2021 gelernt?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2022)
Das Hochwasser 2021 hat uns insbesondere die Gefahren durch Hochwasser in Mittelgebirgsregionen aufgezeigt. Sturzfluten haben zu schweren Schäden an Leib, Eigentum, Gebäuden und Infrastrukturen geführt. Hieraus sind Lehren zu ziehen, um nicht nur in den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, sondern gleichzeitig auch in anderen Mittelgebirgsregionen Deutschlands und seiner Nachbarländer künftige Katastrophen zu vermeiden oder deren Auswirkungen zu reduzieren. Ausgewählte Lehren werden aufgezeigt und erläutert.

<  1  2  3  4 . . . . >
Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?