Grundstrukturen der kreislaufwirtschaftsrechtlichen Obhutspflicht© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2023)
In der Gesetzesbegründung rechtfertigt der Gesetzgeber die Einführung der kreislaufwirtschaftsrechtlichen Obhutspflicht durch das immer drängendere Problem der „Wegwerfgesellschaft“ und der damit einhergehenden Ressourcenvernichtung. Zentrales Anliegen des Gesetzgebers ist
die Lösung des Problems der Retourenvernichtung, bei der retournierteWare des Kunden – vor allem im Versandhandel – aus tatsächlichen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Gründen, zu denen auch steuerrechtliche Implikationen
zählen, vernichtet wird.
Praxisversuch zur Kompostierung von biologisch abbaubaren Kunststoffen© BundesgĂĽtegemeinschaft Kompost e.V. (12/2022)
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einer Kompostierungsanlage mit einem öffentlichen Praxisversuch getestet, wie gut sich verschiedene Produkte und Verpackungen zersetzen, die als „kompostierbar“ oder „biologisch abbaubar“ beworben werden. Die DUH fordert, dass solche Werbeaussagen verboten werden, da sie von Verbraucher*innen missverstanden werden und eine Entsorgung entsprechender Produkte über die Biotonne nicht zugelassen ist.
„Wir stoppen Plastik und leisten erste Hilfe fĂĽr den Ozean“© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2022)
Flüsse spülen jährlich Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Wenn Menschen das mit eigenen Augen beobachten, ekeln sie sich oder sind empört. Aber die meisten werden wahrscheinlich untätig bleiben. Nicht so Moritz Schulz, Industrie-Design-Student aus Nordrhein-Westfalen.
Kompostierbarkeit von abbaubaren Kunststoffen© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Kunststoffe sind günstige und beständige Materialien, die auf Grund ihrer Eigenschaften in sehr vielen Produkten verwendet werden. Diese günstigen Eigenschaften führten dazu, dass sich Kunststoffe vor allem in kurzlebigen Produkten, wie z.B. als Verpackungen, durchgesetzt haben. Die unsachgemäße Entsorgung von Kunststoffprodukten verursacht Emissionen von Makrokunststoffen, die im Zuge des Verwitterungsprozesses zu sogenanntem sekundären Mikroplastik fragmentiert werden und zu einer starken und unabsehbaren Umweltverschmutzung führen.
Recycling von Kunststoffbauprodukten© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Europäische Kommission hat mit der Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft (2018) ein besseres Kunststoffrecycling in sämtlichen Branchen als strategisches Ziel festgelegt. Bereits die Strategie verdeutlicht durch entsprechende Statistik, dass ein branchenspezifisches Vorgehen bei der Etablierung neuer Stoffkreisläufe zweckmäßig ist. Schließlich ist Recyclingfähigkeit nicht nur material- sondern auch produkt- und verfahrensabhängig (Pomberger 2021). Hinzu kommen organisatorische Fragen des Rückbaus und der Rückführung für das Recycling. Während Verpackungen sowie Elektrogeräte und Fahrzeuge bereits auf der Grundlage europäischer Richtlinien für das Recycling gesammelt werden, ist das produktspezifische Recycling im Bereich des Bauens nicht verbreitet.
Katalytische Depolymerisation von polyolefinhaltigen Kunststoffabfällen© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
In einem konsequent umgesetzten zirkulären Wertstoffstrom müssen Verfahren wie Depolymerisation und Pyrolyse zur Erzeugung von Monomeren und anderen Chemikalien aus Kunststoffabfällen etabliert werden (Viebahn et al. 2018), (DECHEMA e.V. 2019). Vor allem Polyolefine, die Hauptfraktion der Kunststoffabfälle, können zu Gasen und Ölen gespalten werden, die als Ausgangsmaterial für Steam-Cracker oder direkt als Rohstoff für die Kunststoffherstellung verwendet werden können. Obwohl die Umwandlung von Kunststoffen in Chemikalien oder Brennstoffen seit über 40 Jahren angestrebt wird, haben sich die Umwandlungstechnologien noch nicht erfolgreich durchgesetzt.
Chemisches Recycling von Kunststoffen – Überblick und vielversprechende
Ansätze© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
In der EU lag die Recyclingquote für Kunststoffe 2018 durchschnittlich bei 32,5 % (Europäisches Parlament 2021). Aufgrund der großen Vielfalt an verschiedenen Kunststoffen, des meist nicht auf Recycling optimierten Produkt- bzw. Verpackungsdesigns und nicht zuletzt wegen Fehlwürfen bei der Sammlung entstehen beim mechanischen Recycling Sortierreste, die bisher nicht unter wirtschaftlichen Bedingungen stofflich verwertet werden können.