Deponiebewirtschaftung aus Sicht der örE© Universität Stuttgart - ISWA (3/2019)
Deponien sind weiterhin ein notwendiger Bestandteil der Entsorgungswirtschaft. Die Entsorgungssituation in Deutschland ist in Bezug auf mineralische Abfälle anhaltend angespannt. Eine Entspannung ist derzeit nicht in Sicht. Da die Menge an mineralischen Abfällen, insbesondere Bauabfällen, weiter zunimmt und sich die Zahl der Deponien nach wie vor verringert, wird bundesweit ein Deponienot-stand befürchtet.
Das “EU Training Network for Resource Recovery Through Enhanced Landfill Mining” (NEW-MINE)© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2018)
Die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Deponien, Landfill Mining, ist bereits seit Jahrzehnten untersucht worden, wobei ein fließender Übergang zur Altlastensanierung besteht und in vielen Projekten weitere Aspekte wie Flächenbedarf und Nachsorgekosten eine Rolle spielen.
Deponiebewirtschaftung in Baden-Württemberg© Universität Stuttgart - ISWA (3/2018)
Seit Jahrzehnten sorgen die Stadt- und Landkreise für eine funktionierende Deponiebewirtschaftung in Baden-Württemberg. Auch vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Deponien der Deponieklassen I und II in Baden-Württemberg nach 2005 deutlich reduziert wurde und das nicht verwertbare mineralische Abfallaufkommen, trotz verstärkter Bemühungen neue Recyclingwege und -verfahren zu erschließen, über die letzten Jahre hinweg u. a. auch konjunkturbedingt nahezu unverändert hoch bleibt.
Deponiekapazitäten in Deutschland© Wasteconsult International (5/2017)
Die Deponierung wird von der Politik eher stiefmütterlich behandelt. Dennoch besteht Bedarf für die Deponierung, weil Wirtschaft und Privathaushalte mineralische bzw. inerte Abfälle produzieren, für die sich eine unkontrollierte Ausbringung verbieten.
Neue Technologien und Anforderungen an die Deponienachsorge – Reichen die Rückstellungen?© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Betrachtet man die Kostenblöcke bei der Deponienachsorge, im Wesentlichen also die Aufwendungen in der Nachsorgephase, so wird unschwer deutlich, dass die Sickerwasserreinigung die höchsten Ausgaben erforderlich machen wird. Die Deponiegasbehandlung wird sich zwar auch noch einige Zeit hinziehen, erfordert aber vergleichsweise deutlich kleinere Geldbeträge. Daneben spielen Aufwendungen für andere Tätigkeiten, also solche wie Unterhalt, Instandhaltung und Reparatur z. B. für die Abdeckung oder Abdichtung, Randgräben, Straßen und Wege oder Bepflanzung eine untergeordnete Rolle. Von Kosten bei einer Nachnutzung sei hier abgesehen. Positiv für die Nachsorgekostenberechnung von Deponien war, dass sich die Preissituation im Bereich der Ersatzbaustoffe erheblich in der Vergangenheit änderte und dass sich die Kosten für die Oberflächenabdichtungen insgesamt erniedrigten. Im Wesentlichen soll hier aber auf die Kostensituation in der Nachsorgephase eingegangen werden.
Anlagenumstellung und Stoffstromoptimierung im Entsorgungszentrum Gescher© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Die Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland mbH verwertet seit 1995 die kreiseigenen Bioabfälle in ihrem Kompostwerk in Gescher. Im Jahr 2000 wurde am gleichen Standort eine MBA in Betrieb genommen, die 2004 um eine Nachrottehalle erweitert wurde. Die MBA wurde zwischen 2012 und 2014 in zwei Stufen auf die Behandlung von Bioabfällen umgestellt. 2004 wurde am Entsorgungszentrum Gescher eine Klärschlammvergärungsanlage errichtet, die als Ergebnis eines Forschungsvorhabens inzwischen ebenfalls auf die Verarbeitung von Bioabfällen umgestellt wurde. Mittlerweile sind alle Stoffströme zwischen den Anlagen vernetzt, um ein hohes Maß an Betriebssicherheit und Kosteneffizienz zu erreichen. Der Anlagenpark wird aktuell um eine Grüngutverwertungsanlage ergänzt.