Mitte der 80er Jahre wurden in verschiedenen Grundwasserfassungen des unteren Limmattales (Region Zürich) Belastungen mit Tetrachlorethen (Perchlorethylen), einem chlorierten Kohlenwasserstoff (CKW) festgestellt. CKW wurden/werden teilweise noch immer zur Entfettung insbesondere in galvanischen Betrieben sowie in chemischen Reinigungen eingesetzt. Perchlorethylen (Per) hat für diese Art von Verwendungen den Vorteil, dass es leicht flüchtig (rasches Trocknen) sowie nicht feuergefährlich oder explosiv ist und löste deshalb in den 50er Jahren das bis dorthin verwendete Benzin ab.
In der Galvanik Abteilung eines Metallverarbeitenden Betriebs in der Nähe von Zürich waren über Jahre unbemerkt Chlorierte Lösungsmittel (CLM) in den Untergrund eingesickert. Erst als man ein Jahrzehnt nach Einstellung der Galvanik im Grundwasser öffentlicher Trinkwasserfassungen CLM festgestellt hat, wurde man auf den Schadenfall aufmerksam. Da die Verschmutzung am Schadenherd sehr tief reichte und das Areal weiterhin industriell genutzt wurde, war anfänglich nur eine In-situ-Sanierung durch Absaugen von Bodenluft und Abpumpen und Reinigen von Grundwasser möglich. Innerhalb von 13 Jahren konnten dem Untergrund insgesamt 20.000 kg CLM entzogen werden. Mit der Umnutzung und Neuüberbauung des Areals bot sich die Möglichkeit, später die Verschmutzung am Schadenherd mit einer grosskalibrigen Pfahlbohrmaschine bis in eine Tiefe von 30 m u.T. auszubohren. Die nicht ausgehobene Restbelastung wird weiterhin in-situ-saniert. Das abgepumpte gereinigte Grundwasser wird nach Wärmeentzug zu Heizzwecken rückversickert, um so die Restbelastung auszuschwemmen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr. sc. nat. ETH, Geologe CHGEOL Jürg Stäuble F. Fankhauser | |
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In-situ-Sanierung mittels Grundwasser-Zirkulationsbrunnen (GZB)
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Die Grundwasser-Zirkulations-Brunnen zur In-situ-Sanierung des kontaminierten Grundwassers und der Bodenluft werden seit mehreren Jahren in Deutschland, USA, Holland, Frankreich, Italien, und neuerdings in China und Israel eingesetzt. Besonders erfolgreich werden sie unter erschwerten Bedingungen, wie Überbauung des Geländes oder große Tiefe der Kontamination, angewendet. Durch die Grundwasser-Zirkulation bildet sich im Grundwasserleiter radialsymmetrisch um den GZB eine Reaktionszone, die im Laufe der In-situ-Sanierung mehrfach von kontaminiertem Grundwasser durchströmt wird. Neben der Infiltration von sauerstoffangereichertem Prozesswasser werden mit Hilfe von GZB lösungsvermittelnde Stoffe und biologische Aufbaustoffe in den Grundwasserleiter eingespült.
Grenzüberschreitender Wassertransfer aus der Meerwasserentsalzung im Nahen Osten
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
Dieser Beitrag setzt sich mit der Deckung der prognostizierten Süßwasserdefizite in Jordanien und Palästina durch Meerwasserentsalzung am Mittelmeer und Roten Meer sowie Wassertransfer zu den regionalen Bedarfszentren auseinander. Vorgestellt werden alternative Wasserproduktions- und -transferstrategien, die nach einem innovativen methodischen Konzept entwickelt wurden. Es wird gezeigt, dass der sich anbahnenden regionalen Wasserkrise durch grenzüberschreitenden Transfer von entsalztem Meerwasser und Kombination mehrerer Wassertransfervorhaben Einhalt geboten werden kann.
Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2016)
Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.
Größte Nanofiltration in Deutschland zur Aufbereitung von Grundwasser
und Uferfiltrat zu Trinkwasser
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (9/2010)
Im Wasserwerk Löhnen der Stadtwerke Dinslaken GmbH wurde im Frühjahr 2010 Deutschlands größte Nanofiltrationsanlage im Bereich der kommunalen Trinkwasserversorgung eingeweiht. Die Stadtwerke Dinslaken GmbH hat bisher ihr Grundwasser lediglich zentral enthärtet und entkarbonisiert. Durch Bergsenkungen im Wassergewinnungsgebiet ist nun jedoch im Rohwasser ein steigender Anteil von Uferfiltrat des Rheins aufzubereiten. Um die Trinkwasserqualität nachhaltig sicherstellen zu können, musste ein neues Aufbereitungskonzept entwickelt werden.
Einsatz einer neuartigen Flockungs- und Sedimentationsanlage zur effizienten Partikelentfernung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (12/2009)
Die Stadtwerke Iserlohn GmbH betrieben ursprünglich vier Wassergewinnungs- und -aufbereitungsanlagen. Durch den Bau eines zentralen Wasserwerkes erübrigte sich die Ertüchtigung dieser Wasserwerke. Außerdem konnte mit der zentralen Mischung der vier chemisch und mikrobiologisch deutlich unterschiedlichen Grundwässer und durch den Einsatz einer neuartigen Verfahrenstechnik für die Partikelentfernung die mikrobiologische Versorgungssicherheit deutlich erhöht und die Härte des Trinkwassers optimal eingestellt werden.