Die Praxis der Altlastenbearbeitung hat gezeigt, dass Dekontaminationsverfahren nicht auf allen Standorten eingesetzt werden können und Sicherungsmaßnahmen auf unbestimmte Zeit durchgeführt bzw. überwacht werden müssen.
Demgegenüber sind aber Prozesse bekannt, die auch ohne menschliches Eingreifen bewirken, dass Schadstoffbelastungen in Boden und Grundwasser z.B. durch biologischen Abbau reduziert oder durch Sorption an die Bodenmatrix zurückgehalten werden. Diese werden in Deutschland unter dem Begriff "Natürliche Schadstoffminderungsprozesse" subsummiert (auch: Natural Attenuation, NA). In den vergangenen drei Jahren wurden von der LABO, von einzelnen Bundesländern und von Verbänden Arbeitshilfen und Positionspapiere erarbeitet, die begriffliche Definitionen von NA-Prozessen und deren Anwendung bringen und Vorschläge zur rechtlichen Einordnung natürlicher Schadstoffminderungsprozesse geben. Erstmals wurden auch Vorschläge zu Kriterien und Voraussetzungen definiert, unter denen eine gezielte Nutzung der natürlichen Schadstoffminderungsprozesse als Überwachung (Monitored Natural Attenuation, MNA) bei der Altlastenbearbeitung möglich sein soll. Jedoch fehlen zurzeit noch die Methoden zur Abschätzung, in welchem Maße NA-Prozesse die Schadstofffrachten nachhaltig reduzieren können. Ohne diese ist eine Überprüfung der Kriterien, nach denen NAProzesse im Rahmen der Altlastenbearbeitung zu bewerten und deren Anwendung rechtlich einzuordnen sind, nicht möglich.
Copyright: | © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH | |
Quelle: | 6. Karlsruher Altlastenseminar - 2005 (Juni 2005) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Dr. J. Michels Dipl.-Ing. C. Frey Dr. G. Wachinger Dipl.-Ing. R. Wege Dipl.-Chem. I. Bernhardt | |
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