Rückstände von Plastik, welches heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, gelangen nicht nur in die Weltmeere, sondern auch in die Böden. Der „neue“ Schadstoff Mikroplastik ist dabei auch in Auenböden weit verbreitet und gefährdet zusätzlich die bedeutenden Funktionen von Auen und
ihren Böden.
Die zunehmende Umweltverschmutzung durch Plastik sowie deren ökologischen Folgen sind inzwischen einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Bilder von Müllteppichen an Stränden oder den sogenannten „Plastikstrudeln“ des Atlantiks sind in den Medien allgegenwärtig. Nach den ersten wissenschaftlichen Nachweisen von Mikroplastik in den Weltmeeren konnte inzwischen die weltweite Verbreitung von Plastikpartikeln in den Meeren selbst, in Meeresorganismen oder auch im arktischen Meereis nachgewiesen
werden. In den letzten 20 Jahren zeigte sich allerdings auch, dass Plastik und Mikroplastik sowohl in Flüssen und Seen als auch in entlegenen Bergregionen nachweisbar sind. Spricht man heute von Plastik in der Umwelt gilt es zu beachten, dass es sich dabei immer um (Plastik-)„Partikel“ handelt, welche nach ihrer Größe zumeist als Makro- (> 25 mm), Meso- (> 5 mm), Mikro- (5 mm bis 1 μm) und Nanoplastik (< 1 μm) definiert werden. Es handelt sich dabei immer um rein menschlich erzeugte Kunststoffe, sogenannte Polymere, wie beispielsweise Polyethylen (PET), die heutzutage aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken sind. Die globale Kunststoffproduktion, welche im größeren´Ausmaß seit den 1950er-Jahren besteht, hat seit den 1960er-Jahren um das Zwanzigfache zugenommen (368 Milliarden t in 2019). Mit dieser Zunahme, gelangt seit nun über 60 Jahren auch zunehmend mehr Kunstsoff in die Umwelt.
Plastikpartikel können dabei beispielsweise durch das achtlose Wegwerfen von Müll (sogenanntes „Littering“), Abwasser (bspw. Bekleidungsfasern) oder durch den Verkehr (bspw. Reifenabrieb) in die Umwelt gelangen. Durch die Eigenschaften der Polymere, werden größere Plastikpartikel mit der Zeit zerkleinert, was dazu führt, dass zunehmend
mehr Mikro- oder Nanoplastik in den Umweltmedien Wasser, Luft und Boden nachweisbar ist. Nachweise von Mikroplastikpartikeln in Pflanzen und Tieren, Trinkwasser und sogar im Menschen selbst (bspw. in menschlichen Plazentas), in Verbindung mit möglichen Gefahren durch die Aufnahme dieser Fremdkörper sollten aufhorchen lassen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 05 (Mai 2021) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Collin J. Weber Prof. Dr. Christian Opp Prof. Dr. Peter Chifflard | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2016)
Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.
Flächenrecyclingpreis Baden-Württemberg 2006
© Rhombos Verlag (4/2006)
Erfolgreiche Projekte ausgezeichnet
Klassische Sanierungstechnologie unter erschwerten Bedingungen - Fallbeispiel aus dem Sanierungsalltag
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Das Sanierungsprojekt an der Altlast ST22, Ventrex in Graz stellte ein Projekt der Superlative dar. Dies war weniger der inhaltlichen Lösung (kalte Bodenluftabsaugung und Pump&Treat-Anlage) geschuldet, sondern den herausfordernden Rahmenbedingungen bezüglich Finanzierung, technisch möglicher und dem Sanierungsziel folgender Bauumsetzung, Zeitrahmen und Akzeptanz der Maßnahmen durch den Rechtsnachfolger des Verursachers.
Altspeiseöl zur Verfügbarkeitssteigerung von Teerölkontaminanten in Industrieböden
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
Kontaminationen von Boden und Grundwasser mit Teerölen sind häufig an Holzimprägnier- und Gaswerksstandorten sowie an Kokereien anzutreffen. Teeröle bestehen aus einer Vielfalt von chemisch und physikalisch unterschiedlichen Stoffen, die ein erhebliches Gefähr-dungspotential für die Umwelt aufweisen.
Umwelttechnische Vorgaben für die Baulandwidmung von Altablagerungen in NÖ
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2010)
Um eine höherwertige Nutzung von ehemaligen Deponien als Bauland zu ermöglichen, sind jedenfalls Untersuchungen erforderlich. Hierbei ist neben der geotechnischen vor allem auf die umwelttechnische Eignung zu achten. Einer möglichen Gasproduktion kommt dabei hohe Bedeutung zu.