Böden leisten als Bestandteil des Wasser- und Nährstoffkreislaufs sowie als Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen einen wichtigen Beitrag zu vitalen Ökosystemen. Diese Leistungen können durch natürliche Bodenfunktionen beschrieben und quantifiziert werden. Auf
Grundlage digitaler Bodenkarten werden praxistaugliche Bewertungsmethoden am Beispiel der Regiopolregion Rostock angewandt und GIS-basierte Bodenfunktionskarten erstellt. Im praktischen Bodenschutz können Bodenfunktionskarten besonders leistungsfähige und empfindliche Böden
ausweisen.
Böden tragen auf vielfältige Weise positiv zum Wohlbefinden der Menschen bei [1]. Im Rahmen des Ökosystemleistungskonzeptes können diese Leistungen anhand von Bodenfunktionen gemäß § 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBodSchG) beschrieben werden. Zu den natürlichen Bodenfunktionen zählen die Lebensraumfunktion, die Regulierungsfunktion des Bodens als Bestandteil von Wasser- und Nährstoffkreisläufen sowie die Filter- und Pufferfunktion des Bodens gegenüber stofflichen Einwirkungen. Bodenfunktionen sind weder messbar noch anhand von Bodenprofilen oder digitalen Bodenkarten unmittelbar ableitbar. Zur Bewertung werden Teilfunktionen als
Kriterien definiert. Durch Operationalisierung können Parameter, die eine Bodenteilfunktion beschreiben, im Rahmen geeigneter Bewertungsmethoden analysiert werden.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes PROSPERRO wird ein einheitlicher ökonomischer Bewertungsmaßstab für versorgende, regulierende und kulturelle Ökosystemleistungen im Stadt-Umland-Raum der Hansestadt Rostock entwickelt. Hierzu soll ein GIS-basiertes Expertenunterstützungssystem (GIS-EUS) für die Planungs- und Bewertungspraxis von den Infrastrukturträgern der Wasser- und Abfallwirtschaft genutzt
werden. Da es weder rechtlich noch planerisch implementierte bodenschutzfachliche Kriterien oder Bewertungsmethoden gibt, bestehen für die Bewertung der Bodenfunktionen zahlreiche Ansätze. Im Rahmen von Planungs- und Zulassungsverfahren wird insbesondere die Lebensraumfunktion für Pflanzen regelmäßig bewertet. So führten z. B. Koschel und Lennartz eine Bewertung der Lebensraumfunktion für das in dieser Studie vorgestellte Untersuchungsgebiet anhand des Müncheberger Soil-Quality-Ratings durch.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 01 (Januar 2021) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | M. Sc. Sebastian Koschel Prof. Dr. Bernd Lennartz | |
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Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten
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Experten diskutierten Wege zu einer verantwortungsvollen Klärschlammentsorgung
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Die Nitratwerte im deutschen Grundwasser sind vielerorts seit über 20 Jahren erhöht. Die EU-Kommission beurteilte entsprechende Gesetzesnovellen der vergangenen Jahre mehrfach als unzureichend. Vorgestellt werden Untersuchungsergebnisse dazu, unter welchen Voraussetzungen kleine partizipative Gremien lokal zu einer Einhaltung der Nitratgrenzwerte in ihrer jeweiligen Region beitragen können.