Seit Anfang des Jahres 2022 fördert das hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) im Rahmen des Ökoaktionsplans Hessen 2020–2025 für insgesamt vier Jahre das NÖK Hessen mit den Zielen, den Ökolandbau und die Kompostwirtschaft stärker zu vernetzen sowie den Einsatz von Biogut- und Grüngutkomposten im hessischen Ökolandbau zu steigern. Neben einer Darstellung der Struktur des NÖK Hessen und seiner Arbeitsweise werden Erfahrungen und Aktivitäten aus dem ersten Projekthalbjahr beschrieben. Dazu zählen unter anderem der Aufbau einer Projekthomepage mit einer Fülle an wertvollen Informationen, die Präsentation des Themas auf den Ökofeldtagen 2022 im Rahmen eines eigenen Kompostforums und die Entwicklung von „Regionalnetzwerken Ökokompost“.
Hintergrund sind negative Nährstoffsalden im hessischen Ökolandbau über alle Betriebstypen und Regionen hinweg und die Notwendigkeit, diese Defizite auszugleichen. Besonders betroffen sind dabei viehlose/viehschwache Ackerbau-/Marktfrucht und intensive Gemüsebaubetriebe. Zur Schließung der Nährstoffkreisläufe auf einer regionalen Ebene bieten sich Biogut- und Grüngutkomposte an, die neben ihrer Nährstoffwirkung auch direkte Effekte im Bereich Bodenfruchtbarkeit (Humusaufbau, Verbesserung der Bodenstruktur, Förderung des Bodenlebens), Klimaanpassung (Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit von Böden) und Klimaschutz (längerfristige C-Festlegung in Böden) hervorrufen. Die Ausmaße der Nährstoffdefizite im hessischen Ökolandbau sowie eines möglichen Ausgleichs durch gütegesicherte und den Anforderungen des Ökolandbaus entsprechende Biogut- und Grüngutkomposte wurde in der Studie „Nährstoffrückführung durch Biogut- und Grüngutkomposte in den ökologischen Landbau Hessens (Öko-Kompost)“ bereits 2019 festgestellt. Das HMUKLV hatte die Witzenhausen-Institut GmbH (WI), das Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft (ISA) sowie die Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen(VÖL) mit dieser Studie beauftragt. Neben der Quantifizierung der oben genannten Sachverhalte wurde auch untersucht, warum die Potenziale der Vermarktung von Biogut- und Grüngutkomposten in den Ökolandbau bislang nur zu einem geringen Teil ausgeschöpft werden.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | Biomasse-Forum 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 9 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,50 | |
Autor: | Tim Treis Dipl.-Ing. Ralf Gottschall Dr. Felix Richter | |
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Minderung des Torfeinsatzes in Deutschland: Was kann die Kompostwirtschaft dazu beitragen?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Die Nutzung von Torf in Substraten wird aus klimapolitischen Gründen zunehmend in Frage gestellt. Das Verbundprojekt MITODE untersucht die Möglichkeiten und die Wirkungen der von der deutschen Bundesregierung angestrebten Torfminderung. Als am meisten eingesetzter alternativer Substratausgangsstoff spielt Kompost aus Grünschnitt aktuell und perspektivisch eine wichtige Rolle, um Torf zu ersetzen. Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Verfügbarkeit von Kompost für die Substratherstellung im Hinblick auf die physisch vorhandenen Mengen an Grünschnitt und den Bedarf der Substratindustrie. Darauf aufbauend werden die Herausforderungen für die tatsächliche Nutzung dieser Mengen diskutiert. Der Mengenvergleich zeigt, dass das heutige Aufkommen an Grünschnitt keine physische Grenze für die Erhöhung der Nutzung von Kompost in der Substratherstellung darstellt. Allerdings sind im Hinblick auf einen verstärkten Einsatz von Grünschnittkomposten als Substratausgangsstoff Transportkosten, Qualität, rechtliche Rahmenbedingungen und Konkurrenzen zu anderen Nutzungen zu betrachten.
Anforderungen an den Einsatz von Komposten als Substratkomponente
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
An die Qualität von gärtnerischen Kultursubstraten und Blumenerden werden hohe Anforderungen gestellt. Die Mischungen enthalten immer höhere Anteile an Torfersatzstoffen, weshalb die Nachfrage nach Kompost als Substratausgangsstoff steigt. Der Kompost muss die Anforderungen erfüllen, wie sie in der Gütesicherung für Substratkompost festgelegt wurden. Für die Erdenwerke ist es zudem wichtig, dass in der Saison ausreichende Mengen an Kompost zur Verfügung stehen, die einer homogenen Qualität entsprechen. Aufgrund des hohen Gewichtes und den damit verbundenen Transportkosten sind lange Lieferwege zu den Werken problematisch. Enge Abstimmungen zwischen Kompostlieferant und Erdenwerk sind wichtig!
Professionelle Herstellung und Vermarktung von regionalen Erden auf Kompostbasis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Die HUMUS- UND ERDEN KONTOR GmbH hat sich bei ihrer Gründung 1997 eine klare Position gegeben: Als Teil der mittelständischen Unternehmensgruppe THE PAULY GROUP besteht die Kernkompetenz in der Nutzung natürlicher Ressourcen mit dem Ziel, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Produkte sowie Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Der Leitgedanke, mit kompostbasierten regionalen Erden Qualitätsprodukte anzubieten und vor dem Hintergrund des Klimaschutzes dabei weitestgehend auf den Rohstoff Torf zu verzichten, ist unter ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten nachhaltig und sinnvoll. Im Sinne des Mottos „aus der Region
für die Region“ ist es dem Unternehmen dabei besonders wichtig, dass diese Humusprodukte die regionale Wertschöpfung unterstützen und selbstverständlich in Premiumqualität realisiert werden.
Stand und Perspektiven des Komposteinsatzes im Ökolandbau in Hessen aus Sicht der Politik
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Auf allen politischen Ebenen gibt es ein Interesse an der Ausweitung des ökologischen Landbaus. Die Europäischen Union (EU) hat sich im Rahmen der europäischen Farmto- Fork das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Ökolandbau auf 25 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) auszuweiten. Die deutsche Bundesregierung verankerte den Ökolandbau als Leitbild im Koalitionsvertrag mit dem Ziel, bis 2030 sogar 30 % Ökolandbau zu erreichen.
Evaluation of lead concentration in soil and plant treated with compost
© Aristotle University of Thessaloniki (6/2009)
As a resource, biosolids amendments present an attractive alternative for the improvement of agricultural land productivity due to its fertilizer value. Biosolids application on agricultural land as fertilizer is commonly in many countries. Compost is one of the biosolids that rich in macro and micro nutrients. However, high concentrations of heavy metals such as copper (Cu), zinc (Zn), cadmium (Cd), lead (Pb) and nickel (Ni) in compost may cause soil and groundwater pollution and transport heavy metals to food chain by crops.