Flüssigboden als Verfüllbaustoff beim Kabelleitungstiefbau im innerstädtischen Bereich

Flüssigboden ist ein kohäsiv, friktional rückverfestigendes Material aus der Gruppe der zeitweise fließfähigen Verfüllmaterialien und kommt zunehmend bei Kabelleitungstiefbauarbeiten im urbanen Raum zum Einsatz. Beschrieben werden die bauphysikalischen bzw. bautechnischen Anforderungen, Einsatzbereiche sowie bislang gesammelte Erfahrungswerte.

Bei der Erneuerung bzw. dem Austausch von Kabelleitungen sind der Einbau und die Verdichtung des Bodens im Leitungsgraben von großer Bedeutung, um spätere Setzungen aufgrund von ungenügender Verdichtung oder Hohlräumen und die Gefahr der Beschädigung der Leitungen zu vermeiden. Um den insbesondere bei großer Leitungsdichte hohen Aufwand bei der Verfüllung zu minimieren, kommen vermehrt sogenannte Flüssigböden zum Einsatz (Abb. 1).
Unter Flüssigböden wird ein zeitweise fließfähiger, selbstverdichtender Verfüllbaustoff verstanden, der im Sinne der Kreislaufwirtschaft aus in der Region gewonnenen, aufbereiteten Böden oder Recycling-Baustoffen hergestellt wird. Das Gemisch des Flüssigbodens, das aus Sand bzw. rezyklierten Baustoffen, Wasser,
Zement und herstellerspezifischen Zuschlagstoffen besteht, erhärtet innerhalb  von acht Stunden, ist dann begehbar und weiter überbaubar. Qualitätsgerechter
Flüssigboden kann nach Erhärtung immer noch von Hand mit gängigen Werkzeugen wie z. B. Spaten wieder aufgenommen werden bzw. die Leitungen können
ohne Stemmtechnik schadlos wieder freigelegt werden. Er entwickelt bodenähnliche Eigenschaften mit Rohdichten zwischen 1,6 und 2,1 t/m³ und Druckfestigkeiten von 0,2 bis 0,8 N/mm². 



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 05 - 2013 (Mai 2013)
Seiten: 2
Preis inkl. MwSt.: € 1,00
Autor: Dipl.-Ing. Michael Heide
Dipl.-Bauing. (TU) Sebastian Geruschka

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