Aus einem sicherheitstechnischen Blickwinkel betrachtet weist jeder Industriezweig Spezifika auf, welche ihn in Bezug auf die Einsatzstoffe, Verfahren oder Produkte von anderen unterscheiden. Die Abfallwirtschaft innerhalb der verschiedenen Gewerbe bzw. Industriezweige nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als dass nahezu alle Rohstoffe, Halbzeuge und vor allem Produkte auch in Form von Abfall anfallen können. Darüber hinaus ist der zeitliche Anfall verschiedener Abfallkomponenten nicht immer eindeutig definierbar und kann sowohl punktuell, als auch über einen längeren Zeitraum erfolgen. Mengenmäßig betrachtet können Kleinmengen, sowie sehr große Stoffströme anfallen. Nun handelt es sich bei dieser Betrachtung grundsätzlich um keinen unbekannten Sachverhalt, Sicherheitstechnisch ist dies allerdings eine enorme Herausforderung.
Verglichen mit dem kommunalen Bereich ist der Brand- und Explosionsschutz im industriellen Umfeld durch komplexe Produktionsprozesse, die Anwesenheit von gefährlichen Stoffen, sowie einer sehr hohen Wertdichte gekennzeichnet. Daraus abgeleitet ergeben sich hohe Brandlasten, eine enorm rasche Brandausbreitung, wie auch eine signifikante Gefährdung für benachbarte Bereiche und Anlagen. Die Freisetzung von toxischen Brandgasen, gefährlichen Stoffen oder kontaminiertem Löschwasser sind nur ein Teil jener Gefahren, die durch ein Brand- oder Explosionsereignis in der Industrie entstehen können.
Copyright: | © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft | |
Quelle: | Energie aus Abfall 12 (2015) (Januar 2015) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr. mont. Dipl.-Ing. Hannes Kern | |
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Pech und Schwefel
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Bei der Entsorgung teerhaltiger Asphalte setzen die Niederlande auf eine thermische Lösung
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Vor dem Hintergrund steigender Mengen von Bioabfällen und dem damit verbundenen Siebüberlauf aus der Bioabfallbehandlung wird im Projekt BioRestBrennstoff ein energieeffizienter Einsatz im Biomasseheizkraftwerk untersucht. Durch Variation der Aufbereitungsstrecke konnte eine Aufkonzentration der holzigen Fraktionen erreicht werden. Hohe Konzentrationen von Chlor, Kalium und Natrium im Siebüberlauf-Holz führen allerdings zu einem erhöhten Verschlackungsrisiko bei der Verbrennung. Um die kritischen Inhaltsstoffe zu entfernen, werden in einer aktuellen Kampagne nasse Aufbereitungsverfahren eingesetzt.
Green Deal im Wackersdorfer Revier – wie vor 40 Jahren der Kohleausstieg gelang
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AVV-Novelle: Evaluierung der Qualitätssicherung von Ersatzbrennstoffen
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OBOMa - eine Software zur Betriebsoptimierung von Müllverbrennungsanlagen
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Die thermische Verwertung von Abfällen hat sich in vielen Ländern zu einer wesentlichen Säule der Abfallwirtschaft entwickelt. Sie ermöglicht es, gemischte Abfälle zu verwerten, dabei Energie (Wärme und/oder Strom) zu gewinnen und negative Umweltauswirkungen wie Methanemissionen oder persistente Sickerwasseremissionen, die bei einer Deponierung dieser Abfälle entstehen würden, zu minimieren (Brunner & Rechberger 2015, Zhang et al. 2015). Innerhalb der Europäischen Union werden derzeit nahezu 90 Millionen Tonnen an Siedlungsabfällen einer thermischen Verwertung zugeführt.