Der Synthesis Report des IPCC zum 5. Assessment Report aus dem Jahr 2014 unterstreicht die Signifikanz des anthropogenen Klimawandels. Folgerichtig wurde auf der Weltklimakonferenz in Paris Ende 2015 ein neues Klimaabkommen beschlossen, mit dem Ziel den Anstieg der globalen mittleren Temperatur auf maximal 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Darüber hinaus wird angestrebt die globale mittlere Temperatur nicht über 1,5 °C ansteigen zu lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss bis Mitte des Jahrhunderts ein weitgehender Ausstieg aus der Nutzung von Öl, Kohle und Gas zur Energieerzeugung erfolgen, das heißt bis 2050 muss die deutsche Energieversorgung möglichst vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Mit dem Weltklimaabkommen von Paris 2015 hat sich der Großteil der Weltgemeinschaft verpflichtet den Anstieg der mittleren globalen Temperatur auf 2 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Für die Industriestaaten bedeutet das eine weitgehende Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050. Dies wird nur mit einem massiven Ausbau der Windenergie, der Sonnenenergienutzung und der Erschließung der Umgebungswärme sowie der Geothermie funktionieren. Damit wird die Energiebereitstellung durch eine hohe Wetterabhängigkeit und damit hohe Fluktuationen geprägt. Die innerhalb der erneuerbaren Energien heute noch quantitativ dominierende Bioenergie wird relativ an Bedeutung verlieren und wird voraussichtlich eine neue – qualitativere ‒ Rolle einnehmen müssen. Aufgrund der Speicherfähigkeit der Biomasse gekoppelt mit den vielfältigen Nutzungskonkurrenzen, denen die Biomasse unterworfen ist, muss eine zukünftige Bioenergiebereitstellung insbesondere auf Reststoffe, Nebenprodukte und Abfälle aufbauen und in der Energiebereitstellung einen maximalen Zusatznutzen generieren. Das heißt, entweder müssen Entsorgungsaufgaben erfüllt werden oder neben dem Schließen von Wärmeversorgungslücken sollte eine gekoppelte Stromnetzstabilisierung erfolgen. In diesem Sinne erscheinen unter den heutigen Rahmenbedingungen zwei Optionen besonders vielversprechend: Spitzenlast-Kaminöfen mit Wassertaschen und Mikro-/Mini-Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock | |
Quelle: | 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016) | |
Seiten: | 14 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 7,00 | |
Autor: | Volker Lenz | |
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Betriebsstrategien für Biogasanlagen – Zielkonflikt zwischen netzdienlichem und wirtschaftlich orientiertem Betrieb
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Derzeit ist eine erhebliche Ausweitung des Spektrums an Einsatzstoffen für Biogasanlagen zu verzeichnen. Für viele dieser Substrate ist der spezifische Biogasertrag als alleiniges Bewertungskriterium ohne quantitative Aussagen zum zeitlichen Verlauf der Biogas- und Methanbildung ungeeignet. Messmethoden, bei denen auch kinetische Parameter der Biogasbildung erfasst werden können, stehen bisher nur in kleinem Versuchsmaßstab zur Verfügung. Der experimentelle Ansatz für Batch-Versuche mit großen Gärgefäßen und Folienbeuteln hat den Vorteil großer Probeneinwaagen bei nur minimaler Probenaufbereitung, erlaubt jedoch durch vergleichsweise lange Messintervalle in der Regel keine Aussagen zum zeitlichen Verlauf. Durch das vorgestellte Versuchsdesign sowie die verbesserte Auswertungsmethode wird die Aussagefähigkeit dieser Versuche wesentlich erweitert. Das Verfahren wird am Beispiel zweier Partien Weizenstroh erläutert. Es konnten erhebliche Unterschiede sowohl im Biogasertrag als auch hinsichtlich der Abbaukinetik zwischen den beiden Strohpartien nachgewiesen werden.
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