Im Gegensatz zum Ausbau der erneuerbaren Strombereitstellung ist die Bereitstellung von Wärme aus erneuerbaren Energieträgern ein bisher weniger beachtetes Thema. Zur Umsetzung der eingeleiteten Energiewende ist es jedoch notwendig, neben dem verstärkten Einsatz von regenerativem Strom auch die Wärmeversorgung stärker zu fokussieren. Der Einsatz von Biomasse trägt aufgrund eines vielseitigen Einsatzspektrums zur Deckung des Bedarfs entscheidend bei. Die Umsetzung regenerativer Wärmeprojekte ist eine sehr komplexe und dezentrale Angelegenheit. Eine besondere Schwierigkeit besteht dabei, Erzeuger und Verbraucher zusammen zu bringen und so eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herbei zu führen. Gute Beispiele für die Initiierung und Umsetzung solcher biogenen Wärmeprojekte lassen sich in den 21 deutschlandweiten Bioenergie-Regionen finden. Der Beitrag möchte diese Erfahrungen darstellen und insbesondere auf die Rolle der Regionalmanagements bei der Gestaltung von biogenen Wärmeprojekten eingehen. Ferner werden politische Rahmenbedingungen erläutert und Herausforderungen bei der Umsetzung solcher Projekte aufgezeigt.
Während der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) zur Strombereitstellung in den letzten Jahren stetig voranschritt und im Jahr 2014 bei einem Anteil von fast 28 % am gesamten Bruttostromverbrauch lag, gibt es weiterhin einen großen Bedarf die „Wärmewende“ weiter voran zu treiben. Dies können vor allem regionale Akteure aktiv unterstützen und mitgestalten. Der Anteil der EE am Wärmverbrauch konnte, über einen langen Zeitraum betrachtet, zwar gesteigert werden, jedoch stagnierte dieser in den letzten Jahren (2011 bis 2014) bei einem Wert von knapp 10 %. Der Beitrag möchte aufzeigen, wie es um die so genannte Wärmewende in Deutschland bestellt ist und setzt dabei politische Zielvorgaben und (Förder-) Instrumente in Beziehung zu praktischen Erfahrungen und Aktivitäten in Bioenergie-Regionen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Projekten, bei denen zahlreiche Akteure involviert sind (kollektive Maßnahmen), etwa bei der Errichtung von Wärmenetzen. Zunächst werden die politischen Rahmenbedingungen für den Ausbau der EE im Wärmebereich, und insbesondere für die Biomassenutzung, aufgezeigt. Daraufhin illustrieren Beispiele aus Bioenergie-Regionen, welche Herausforderungen auf der Umsetzungsebene gemeistert werden müssen und mit welchen Ansätzen und Maßnahmen die regionalen Akteure Wärmeprojekte vorantreiben.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock | |
Quelle: | 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Dipl.-Geogr. Sebastian Bohnet M.Sc. Karina Bloche | |
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