Was kann die Abfallwirtschaft zur Energiewende 2022 beitragen?

Deutschland hat sich im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramms das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um insgesamt 40 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Bis zum Jahr 2050 sollen die Emissionen gesamtgesellschaftlich sogar um 80 % bis 95 % gegenüber dem Niveau von 1990 reduziert werden.

Dem Energiesektor kommt dabei auch in Deutschland ein hoher Stellenwert zu. So hatten die energiebedingten Emissionen in Deutschland im Jahr 2009 noch einen Anteil von knapp 81 % an den gesamten Treibhausgasemissionen, etwa 43 % davon entfielen auf die Stromerzeugung [BMWi 2010], die sich im Jahr 2010 auf etwa 620 Mio. MWh belief [DENA 2012]. Neben den gesetzten Treibhausgasminderungszielen stellen aber auch die im letzten Jahr eingeläutete Energiewende und der damit verbundene Atomausstieg eine Herausforderung für die Umstrukturierung und Dekarbonisierung des Energiesektors dar. Speziell im Stromsektor ist der auf die direkte energetische Nutzung von Abfällen zurückgehende Effekt derzeit noch gering, wird sich aber durch die vermehrte energetische Nutzung von Abfällen und Reststoffen und im Zuge der Effizienzverbesserung elektrischer Verbraucher erhöhen. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass die Abfallwirtschaft in den zurückliegenden Jahren bereits erhebliche Beiträge zum Klimaschutz leistete und dass auch die stoffliche Abfallverwertung durch Substitutionseffekte merkbare Minderungen des Energieverbrauchs bewirkt. Nachfolgend sollen deshalb die bisherige Entwicklung, die Potenziale des Sektors sowie die Auswirkungen der bevorstehenden Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die energetische und stoffliche Verwertung von Abfällen für ausgewählte Stoffströme aufgezeigt werden.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012)
Seiten: 13
Preis inkl. MwSt.: € 6,50
Autor: Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich
Hon. Prof. Dr.-Ing. Matthias Franke
Prof. Dr. Mario Mocker
Dipl.-Ing. Stephanie Pfeifer

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