Betreiber von Biogasanlagen stehen vor der Herausforderung, wie die bedarfsgerechte Bereitstellung der produzierten Energiemenge am Strommarkt realisiert werden kann. Seit 2012 können Anlagenbetreiber ihren Strom aus Biogasanlagen und Biomethan-BHKW direkt vermarkten. Zunehmend werden über den Stromhandel Erlöse mit Regelleistung erzielt. Doch erst wenige Betreiber haben begonnen, mit vergrößerter BHKW-Leistung bedarfsorientiert nach EPEX-Börsenpreisen, im „Fahrplanbetrieb“, einzuspeisen.
Das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG 2012) bietet mit der Flexibilisierungsprämie Anreize für Investitionen in größere BHKW bis zum fünffachen der bisherigen (Dauer-)Leistung. So kann der Betreiber eines Biogas-BHKW mit z.B. 800 kW die installierte Leistung auf 4.000 kW (4 MW) ausbauen, die – bei gleicher Biogasproduktion – dann nur noch an 5 Stunden des Tages einspeisen. Für viele landwirtschaftliche Betreiber war die Flexibilisierung im Rahmen der Privilegierung im Baurecht auf ca. 800 kW limitiert. Die Novelle des BauGB hat erst im September 2013 diese Deckelung beseitigt und die Tür für die bedarfsgerechte Einspeisung aus Biogasanlagen weit geöffnet. Abfall-Biogasanlagen sind in der Regel durch Bebauungspläne legitimiert und kannten keine solche Deckelung. Dennoch sind es auch hier nur wenige Anlagen, die die seit Anfang 2012 geltenden Möglichkeiten nutzen. Offenbar sind die Anreize zu niedrig. Möglicherweise sind sie den Adressaten in ihren Auswirkungen auch gar nicht wirklich bekannt.
Copyright: | © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden | |
Quelle: | 9. Biogastagung: Anaerobe Biologische Abfallbehandlung (September 2013) | |
Seiten: | 11 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,50 | |
Autor: | Dipl.-oec. Uwe Welteke-Fabricius Jan Gustav Franke | |
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Rechtliche Rahmenbedingungen des EEG 2017 für Abfallvergärungsanlagen
© Wasteconsult International (5/2017)
Am 01. Januar 2017 ist das EEG 2017 in Kraft getreten. Der Mechanismus zur Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energien ist damit erstmals seit in Kraft treten des EEGs im Jahr 2000 von einem System der Festvergütung auf ein Ausschreibungssystem umgestellt. Die neuen Anforderungen stellen sowohl Anlagenbetreiber als auch an der Umsetzung beteiligte Behörden vor völlig neue Herausforderungen.
Biogasnutzung ohne EEG – die neue Vergärungsanlage in Berlin
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2014)
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) ist ein kommunales Berliner Unternehmen, das bereits seit rund 20 Jahren Berliner Haushalten die Möglichkeit bietet, biologische Abfälle als „BIOGUT“ getrennt vom Hausmüll in der Biotonne zu entsorgen. Der überwiegende Anteil aller Haushalte nutzt inzwischen diese Biotonne. Der daraus hergestellte Kompost wird von der Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. zertifiziert und in der Landwirtschaft sowie im Gartenbau genutzt. Zur Hebung des hohen energetischen Potenzials von BIOGUT verwendet die BSR diese vergärbaren Abfälle seit 2013 in einer Biovergärungsanlage in Berlin-Spandau.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Wärmekonzepten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (1/2013)
Seit dem 1. Januar 2012 müssen laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 60 Prozent der anfallenden Wärme in Blockheizkraftwerken genutzt werden. Dies bedeutet auch für Betreiber von biogasbetriebenen KWK-Anlagen, dass sie gesetzeskonforme Wärmekonzepte für ihre Anlagen entwerfen und umsetzen müssen. In diesem Beitrag wird die Wirtschaftlichkeit solcher Wärmenutzungskonzepte verglichen.
Biomethan in KWK-Anlagen, anders als Erdgas in KWK?
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH (8/2012)
Der ökonomische Betrieb von BHKW Anlagen zur gleichzeitigen Strom- und Wärmebereitstellung ist von verschiedenen Bedingungen abhängig und geprägt von den geltenden Fördermechanismen. Wird Biomethan als Energieträger genutzt, dann bildet für die Auslegung des BHKWs das Erneuerbare-Energien-Gesetz den Rahmen. Dieser unterscheidet sich, bedingt durch das Kraft-Wärmekopplungsgesetz, wiederum von Erdgas betriebenen Anlagen. Diese berücksichtigen bei der Auslegung, neben dem Wärmebedarf, auch den Strombedarf und den Strombezugspreis am Standort. BHKW Anlagen die Biomethan nützen orientieren sich ausschließlich am Wärmebedarf und sind dann ökonomisch interessant, wenn gleichzeitig der Strombedarf bzw. der Preis für den Strombezug am Standort niedrig ist. Seit dem 01. Januar 2012 sieht das EEG Fördermechanismen vor, die Biomethan betriebene BHKW Anlagen in die Lage versetzen, den produzierten Strom nach dem Strombedarf z. B. an der Strombörse auszurichten und darüber Mehrerlöse zu generieren. Diese bedarfsorientierte Betriebsweise leistet einen Beitrag zur Transformation des Energieversorgungssystems und ergänzt die notwendigen Maßnahmen Stromnetzausbau, Erschließung von Lastmanagementpotentialen und Energiespeichern zur Integration fluktuierender erneuerbarer Energien.
Neue Möglichkeiten für die Integration der Stromerzeugung mittels Biogas in regionalen Bioenergiekonzepten mittels der Einführung der Flexibilitätsprämie durch das EEG 2012
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2012)
Das Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2012 ist am 1. Januar 2012 in Kraft getreten. Es beinhaltet viele Neuerungen, insbesondere auch für Biogasanlagen (BGA). Die Bundesregierung und das Parlament forcieren nun eine erneuerbare Stromerzeugung, die sich zunehmend mit dem Strommarkt, der Stromübertragung, dem Stromhandel und dem Strombedarf auseinandersetzt. Dies wird mit unterschiedlichen Anreizinstrumenten erreicht, die es ermöglichen, den produzierten Strom direkt zu vermarkten. Auch der Stromerzeugung aus Biogas steht der Weg der Direktvermarktung frei.